Dies ist unsere Gruppe zum Migräne- und Kopfschmerz-Chat und sie funktioniert folgendermaßen: Um ca. 12:00 Uhr des jeweiligen Chat-Tages wird die Kommentar-Funktion aktiviert. Will man eine Frage eintragen, klickt man in das Fenster der Kommentarfunktion. Hat man eine Frage eingetragen, sieht man unter seinem Beitrag “Antworten”. Diese Antwortfunktion benutzt Prof. Göbel, um die Antwort auf die vorherige Frage einzustellen. Prof. Göbels Antwort ist dann ein wenig eingerückt und unterscheidet sich daher auch optisch von den Fragen. Sollte der Fragesteller zum selben Thema noch eine Folgefrage haben, bitte auch auf “Antworten” klicken – aber nur dann! Sonst bitte immer in das Kommentar-Fenster schreiben. Nach dem Chat wird die Kommentar-Funktion wieder deaktiviert bis zum nächsten Chat-Tag. Alle Fragen und Antworten bleiben in diesem Blog erhalten und bestimmte Themen können jederzeit mit der Such-Funktion wiedergefunden werden. Alle Aktionen werden am Chat-Tag auch auf der Startseite des Headbook aufscheinen.
Fragen können nur am jeweiligen Chat-Tag ab 12:00 Uhr eingetragen werden. Bitte immer auf das aktuelle Datum in der Überschrift achten, das unter “Live-Chats” eingetragen ist.
Liebe Claudia-Sibylle,
eine erhöhte Pulsfrequenz kann durch sehr viele Bedingungen entstehen. In erster Linie sollte daher internistisch geklärt werden, ob es bestimmte Erkrankungen gibt, die dafür verantwortlich sind. Zum Beispiel kann eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine arterielle Hypertonie Grundlage für heftiges Herzklopfen sein. Auch verschiedene Medikamente können dazu führen. Es gilt daher im Einzelfall zu analysieren, welche Ursachen die erhöhte Herzfrequenz hat. Kann man dies herausfinden, kann man sie ggf. abstellen. Falls nicht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, gegen eine zu hohe Herzfrequenz therapeutisch einzugreifen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Andrea,
Triptane sind nur zur Attackentherapie gedacht, sie können allerdings auch während der Stillzeit eingenommen werden. Allerdings muss die Milch am Einnahmetag verworfen werden.
Im Hinblick auf die psychischen Symptome, muss abgewogen werden, ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist. In diesem Fall sollten Sie dann mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob es nicht besser wäre abzustillen.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Prof. Göbel,
ganz herzlichen Dank für diesen wieder mal sehr zeitaufwändigen und sehr informativen Chat, der sicher vielen Mitgliedern eine große Hilfe ist.
Es ist immer wieder unglaublich, wieviele wichtige Details und Informationen Sie uns auf diese Weise geben können.
Ein ganz großes Dankeschön dafür und liebe Grüße,
Julia
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Wenn sie Zeit haben könnten sie mir bitte noch die Frage nach dem Erfolg der traditionellen chinesischen Medizin beantworten????
Herzlich und vielen Dank Moni
Lieber Robert,
früher glaubte man, dass die Migräne mit erweiterten Adern im Kopfbereich einhergeht. Schon in den 50er Jahren wurde angenommen, dass insbesondere die Schläfenarterie sich im Rahmen der Migräneattacke erweitert. Medikamente wie z.B. die Ergotalkaloide führen zu einer Gefäßverengung. Man hat entsprechend abgeleitet, dass die erweiterten Gefäße durch das Medikament verengt werden und somit die Wirksamkeit zu erklären ist. Wir wissen heute, dass diese Vorstellungen nicht zutreffend sind. Sie könne sich das eigentlich schon selbst ableiten. Migränepatienten sind im Anfall nicht gerötet, dies wäre bei einer Gefäßerweiterung zu erwarten. Im Gegenteil sind sie blass und bleich, man kann ihnen die Migräne ansehen. Diese Veränderungen sind nicht mit einer Gefäßerweiterung oder gar mit einer Temperaturerhöhung durch eine verstärkte Durchblutung zu erklären, das Gegenteil ist der Fall. Von einer Messung der Körpertemperatur an der Stirn würde ich also keine Informationen im Migräneanfall ableiten.
Migräne ist keine allergische Erkrankung, sie wird nicht durch Allergien ausgelöst. Der Einsatz von Antiallergika oder Antihistaminika ist bei Migräne nicht zielführend. Diese Vorstellungen beruhen auf über 150 Jahre alte Vorstellungen, die heute sämtlich nicht bestätigt sind.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Phoenix,
bei der geschilderten Studie handelt es sich um frühwissenschaftliche Analysen der Wirksamkeit einer neuen vorbeugenden Migränetherapie. Die Studie wird global in spezialisierten Zentren durchgeführt. Die Untersuchungen befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium. Bevor eine neue Behandlung allgemein hinsichtlich der Wirksamkeit, der Verträglichkeit und der Sicherheit beurteilt werden kann, sind sorgfältige Analysen notwendig. Erst dann kann entschieden werden, ob die Therapie zugelassen werden kann und dann auch allgemein zur Verfügung steht. Ich gehe davon aus, dass mindestens ein Zeitraum von 5 Jahren dafür noch erforderlich ist.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber ausera,
aufgrund der geschilderten Situation ist nicht davon auszugehen, dass es sich bei den Symptomen um Migränebegleitbeschwerden handelt. Der behandelnde Neurologe wird darauf achten, wie lange die Symptome andauern und insbesondere, ob sie schlagartig auftreten oder sehr langsam in der Zeit eintreten. Aufgrund Ihrer Darlegungen muss jedoch zunächst davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Störung der Blutversorgung im Nervensystem handelt. Sie sollten daher um eine dringliche neurologische Untersuchung und bildgebende Diagnostik nachfragen. Erklären Sie Ihrem behandelnden Arzt die Besonderheit Ihrer Symptomatik, so dass Sie einen schnelleren Termin erhalten.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Anna,
Sie schildern den Verlauf einer chronischen Migräne. Bei dieser besonderen schweren Verlaufsform sind konstante regelmäßige Therapiemaßnahmen erforderlich. Die sogenannte Migränechirurige durch transpalpibrale Corrugator-Resektion verspricht, dass durch diesen Eingriff die Migräne geheilt wird. Ein Beleg dafür ist bis heute nicht erbracht worden, es handelt sich um keine wissenschaftlich akzeptierte Therapieform. Die Behandlung wird entsprechend auch in aller Regel nicht von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen.
Die Behandlung mit Botulinumtoxin ist für die Therapie der chronischen Migräne zugelassen. Eine zeitliche Begrenzung gibt es für den Einsatz nicht. Sie kann auch, falls erforderlich, über mehrere Jahre eingesetzt werden. Ein Nachlassen der Wirkung ist in der Regel nicht zu verzeichnen, bei sachgerechter Anwendung sind erhebliche Nebenwirkungen unwahrscheinlich.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Julia,
leider gibt es sehr ausgeprägte Migräneverläufe, die sich trotz intensiver Maßnahmen nur schwer behandeln lassen. Der von Ihnen geschilderte Verlauf spricht für die Entwicklung einer chronischen Migräne. Migräne ist eine durch genetische Risikofaktoren angelegte Besonderheit des zentralen Nervensystems. Man kann diese nicht einfach loswerden und so leben wie man möchte, so bedauerlich dies auch ist. Es sollte jedoch möglich sein, diese unter Kontrolle zu bringen und zu stabilisieren. Wenn dies bisher nicht möglich war, sollten Sie noch einmal eine Verlaufsuntersuchung erwägen. Es muss dann im individuellen Fall versucht werden, eine wirksamere Behandlung oder zumindest eine bessere Stabilisierung der Häufigkeit und der Intensität sowie der Begleitsymptome zu realisieren. Dazu sind auch immer wieder Therapieanpassungen im Verlauf notwendig. Eine einmalige Einstellung ist bei einer komplexen Migräneerkrankung in aller Regel nicht ausreichend.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Liebe Everyone,
Ihre Schmerzsymptomatik lässt sich aufgrund Ihrer Schilderung nicht eindeutig erfassen. Es scheint jedoch möglich, dass bei Ihnen eine Glossopharyngeusneuralgie besteht. Es treten dabei im Rachenbereich für Sekunden stromschlagartige Schmerzen auf. Diese können sehr stark sein und es ist eine dringliche Behandlung erforderlich. Die Glossopharyngeusneuralgie wie auch die Trigeminusneuralgie kann in aller Regel sehr effektiv behandelt werden. Bitten Sie den Neurologen oder Schmerztherapeuten um einen dringlichen Notfalltermin.
Freundliche Grüße
Hartmut Göbel
Lieber Herr Dr. Göbel,
wenn ich Sie richtig verstanden habe, sollte ich stets darauf achten, dass mein Blutzuckerspiegel aufgefüllt ist, um eine Migräne zu vermeiden.
Ich habe vergessen mitzuteilen, dass ich meistens erst im Nachmittag Sport mache und dann schon genug Mahlzeiten zu mir genommen habe. Könnte es vielleicht auch etwas mit dem Puls zu tun haben oder evtl. anderen neurologischen oder Herz/Kreislauferkrankungen?
Wie trainieren bei Ihnen in der Klinik Ihre Patienten im Sport?
Viele Grüße