Migränekopfschmerzen, die an mindestens 15 Tagen pro Monat seit über mehr als 3 Monaten auftreten.
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Fragen zur Diagnose “Chronische Migräne”
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AnonymInaktiv26. Oktober 2010 um 17:54 UhrBeitragsanzahl: 1Ich leide unter Migräne mit und ohne Aura, mittlerweile ist es chronisch, auch wurde eine chronische Schmerzstörung mit psychischen und somatischen Folgen diagnostiziert. Neuerdings habe ich sehr lang anhaltende Auren, jetzt sogar ohne nachfolgenden Kopfschmerz, das kannte ich sonst nicht, die mir doch Sorgen bereiten. Normalerweise ist die Aura nur kurz, dann folgt der Kopfschmerz, hormonell bedingte Migräne, unter der ich mit sehr langen Attacken (bis zu 10-12 Tagen) leide, hat eher keine Aura, nun hatte ich einen ganzen Tag mit ”Ausfallerscheinungen” zu tun: Dauerdruck im Kopf, eher frontal, so daß ich erst dachte, es entwickelt sich hieraus eine Migräne, die Nacht davor konnte ich schon nicht schlafen wegen einem Tremor im ganzen Körper, vor allem in den Beinen aber auch das Auge hat gezittert, darüber hinaus hatte ich Dauergeräusche im Ohr (so ein helles Fieben), tagsüber musste ich mich die meiste Zeit hinlegen, konnte nichts tun, habe versucht spazierenzugehen aber konnte gar nicht ”geradeaus sehen”, das Gehen schlecht koordinieren, mir war einfach zu schwindelig. Im Spiegel habe ich dann erst gesehen, daß ich neben der typischen Stirnfalte, die den ganzen Tag anhielt, aber auch Augenlider hatte, die ganz herabhingen, sie haben rechts fast die Hälfte vom Auge zugedeckt, auch waren die Augäpfel so richtig eingesunken, in dieser ausgeprägten Form hatte ich das noch nie. Sollte ich das neurologisch abklären lassen oder ist das schon die Folge einer chronischen Migräne, sogar von ”Hirnläsionen”, von denen man ja immer wieder liest. Freue mich über einen Rat, wie ich mich weiterhin verhalten soll.
Liebe Karla,
so wie Du das schilderst, würde ich die Symptome auf jeden Fall neurologisch abklären lassen. Wahrscheinlich werden das schon Symptome einer Aura sein, aber abklären kann das natürlich nur der Facharzt. Prinzipiell sollte man Symptome, die anders verlaufen als die gewohnten, zur Sicherheit abklären lassen.
Tja, gleich mal die dümmste Frage: Wie kommt man zu der Diagnose, und welche Kriterien müssen erfüllt sein? Ich nehme an, mehr als 15 Schmerztage im Monat bei Ausschluß eines MÜK?
Hallo Knorpel,
Deine Frage ist alles andere als dumm, denn die Feststellung einer chronischen Migräne scheint gar nicht so einfach zu sein. Prof. Göbel hat die (kürzlich revidierten) diagnostischen Kriterien der chronischen Migräne im anderen Forum aufgeführt. Hier ein Auszug:
Chronic migraine
A. Headache (tension-type and/or migraine) on ≥15 days per month for at least 3 months*
B. Occurring in a patient who has had at least five attacks fulfilling criteria for 1.1 Migraine without aura
C. On ≥8 days per month for at least 3 months headache has fulfilled C1 and/or C2 below, that is, has fulfilled criteria for pain
and associated symptoms of migraine without aura
1. Has at least two of a–d
(a) unilateral location
(b) pulsating quality
(c) moderate or severe pain intensity
(d) aggravation by or causing avoidance of routine physical activity (e.g. walking or climbing stairs)
and at least one of a or b
(a) nausea and/or vomiting
(b) photophobia and phonophobia
2. Treated and relieved by triptan(s) or ergot before the expected development of C1 above
D. No medication overuse† and not attributed to another causative disorderLiebe Grüße
BettinaAnonymInaktiv28. Oktober 2010 um 11:26 UhrBeitragsanzahl: 77Hallo,
und wie schließt man den MÜK aus?
Hatte immer so 2-4 Tage Migräne, dann 2-4 tage zwischen Frei,manchmal nur 1 Tag frei.
Schade, das dies alles in Englisch ist. Leider beherrsche ich diese Sprache nicht.
LG Astrid
Liebe Astrid,
Studien, Leitlinien usw. werden eigentlich immer in Englisch verfasst, damit sie international einsetzbar sind. Einen MÜK feststellen, oder ausschließen kann und sollte sowieso nur Dein behandelnder Arzt. Ganz pauschal kann man sagen, dass die Attackenmedikation nicht mehr so gut anschlägt bei ca. 15 Schmerztagen im Monat. Prof. Göbel hat auf seiner Homepage folgendes dazu erklärt:
Kopfschmerz durch Medikamente
Bei zu häufigem Gebrauch von Medikamenten zur Behandlung von Kopfschmerzen kann ein so genannter medikamenteninduzierter Kopfschmerz entstehen. Aus Krankenkassendaten wissen wir, dass sich in Deutschland rund 160.000 Menschen jährlich wegen eines schmerzmittelinduzierten Kopfschmerzes einer stationären Behandlung unterziehen müssen. Schätzungsweise sind in Deutschland rund 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung von diesem Problem betroffen – das sind 800.000 bis 1,6 Millionen Menschen.Es handelt sich dabei um einen diffusen und pulsierenden Dauerkopfschmerz ohne die typischen Begleitsymptome der Migräne. Die zu häufige Einnahme von Schmerz- und Migränemitteln kann obendrein dazu führen, dass die Attackenfrequenz der Migräne zunimmt, die Migräneattacken länger andauern, eine stärkere Intensität aufweisen und weniger gut auf Medikamente ansprechen. Der Verdacht, dass die Kopfschmerzbehandlung selbst die Kopfschmerzen auslöst, muss immer dann erwogen werden, wenn
Kopfschmerzmedikamente länger als 3 Monate an mehr als 10 Tagen pro Monat eingenommen werden,
mehr als 15 Kopfschmerztage pro Monat bestehen und
eine Kopfschmerzbesserung innerhalb von zwei Monaten nach einer Einnahmepause auftritt.Ein MÜK ist zudem auch deshalb nicht so leicht von der chronischen Migräne zu unterscheiden, da sich die “echten” Migräneattacken mit den Symptomen des MÜK vermischen. Hier ist das Kopfschmerztagebuch sehr wichtig und ein erfahrener Arzt, der die Symptome richtig deuten kann.
Liebe Grüße
BettinaAnonymInaktiv29. Oktober 2010 um 08:41 UhrBeitragsanzahl: 77Liebe Bettina,
vielen Dank für die Aufschlussreiche Erklärung.
LG Astrid
Hallo Bettina,
wie du eben festgestellt hast, bin ich neu hier ;).
Ich habe ein bisschen die versch. Foren durchstöbert, bin aber immer noch auf der Suche nach jemandem der mein Schmerzbild teilt. Ich lese immer wieder von Attaken und schmerzfreien Zeiten und helfenden Medikamenten. Seit ich mich erinnern kann war ich bei Ärzten, um eine Diagnose zu erhalten, aber leider immer ohne Ergebnis. Ich habe Schmerzen seit ich mich erinnern kann und habe gedacht ich hätte chronische Migräne, aber jeder beschreibt in den Foren auch schmerzfreie Zeiten. Ich habe keine schmerzfreie Zeiten, kann also auch nicht wirklich von Attaken reden. Ich habe einfach dauerhafte Schmerzen, die mal weniger stark, mal unerträglich sind. Dabei können die starken Schmerzen von ein paar Stunden bis zu einem Monat variieren. Ich habe auch kein Medikament gefunden, dass mir etwas Erleichterung bringt und jede Therapie, die ich gemacht habe war genauso sinnlos. Ich würde gerne wissen, ob es anderen auch so geht oder es untypisch bei chronischer Migräne ist immer Schmerzen zu haben ohne schmerzfreie Tage/Zeiten!lg Sina
Hallo Sina,
hast du denn immer die selben Schmerzen ?
Bei mir geht meine Migräne (an 18-21 Tagen) einher mit Spannungskopfschmerzen und nem Medikamenteninduziertenkopfschmerz, es sind manchmal nur Feinheiten die den Unterschied machen, und nicht immer schaffe ich es die Schmerzen zu identifizieren.Steht die Dianose Migräne denn fest ?
Liebe Sina,
Du bist ja ganz neu (klar merke ich das 😉 ) und kannst es daher nicht wissen. Wir haben hier einmal im Monat einen Live-Chat, in dem Prof. Göbel die Fragen der Mitglieder beantwortet. Du könntest doch schildern, wie Deine Schmerzen sind und vielleicht hat Prof. Göbel eine Idee, oder kann Dir zumindest Tipps geben. Der Live-Chat ist morgen Montag, den 28.3. um 20:00 Uhr. Ab 16:00 Uhr öffne ich die Gruppe, damit die Fragen eingetragen werden können.
Wir haben einen extra Blog für unseren Chat (oben in der Leiste). Ich kann mir vorstellen, dass Du danach um einiges weiterkommen könntest.
Liebe Grüße
BettinaHuhu Sina,
hattest Du das denn auch schon als Kind? So mit 4, 5? Frag doch mal Deine Eltern, ob die sich erinnern. Eine Freundin on mir hatte etwa mit 17 auch auf einmal andauernd Kopfschmerzen, 24 Stunden, rund um die Uhr. Im Krankenhaus gab man ihr Ibuprofen, welches sie dann seitdem über Monate hinweg TÄGLICH genommen hat, mit dem Ergebnis, dass die Schmerzen sich manifestierten und gar nicht mehr weggingen. Sie hatte dann einen MÜK (Medikamentenübergebrauchschmerz), dagegen half nur eine echt lange Medikamentenpause. Aber wie es scheint nimmst Du kaum Schmerzmittel? Ist denn der ganze Kram wie MRT und sowas gemacht worden? Musst Du Erbrechen? Pocht es? Tausend Fragen, die Du vielleicht alle schon gestellt bekommen hast 🙂 Bist Du bei einem Neurologen in Behandlung?
liebe Grüße, minifiets
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