Ernährung

Ernährung

Magnesium Kalzium PPI

Ansicht von 10 Beiträgen - 1 bis 10 (von insgesamt 82)
  • Autor
    Beiträge
  • Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Liebe Zuckerschaukel, liebe Gudrun,

    ich nehme die Frage hier in ein neues Forum, damit es für künftige Fragen besser gefunden werden kann.

    Es gibt ja immer wieder die Hinweise, dass man bei hoher Magnesiumeinnahme auch das Kalzium und evtl. auch Kalium substituieren sollte. Kalzium wäre einfach, Kalium eher problematisch. Darum Kalium immer nur nach Absprache mit dem Arzt und nie auf eigene Faust.

    Hier Zuckerschaukels Frage:

    Liebe Gudrun, liebe Bettina,

    ich habe eine Frage zur Magnesiumeinnahme: Ich nehme nach Empfehlung aus Kiel tägl. 600mg Magnesium ein zusätzlich zur Prophylaxe.
    Jetzt habe ich erfahren, dass so hohe Einnahmen auch Auswirkungen auf den Calziumspiegel haben und man auch Calzium zuführen sollte im Verhältnis 1: 2 Magnesium/Calzium.
    Stimmt das?

    Ich bin sehr gespannt, weil ich mir die Frage auch immer wieder stelle.
    Mal sehen, was die liebe Gudrun dazu meint!

    Liebe Grüße,
    Julia

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Sehr gute Idee mit dem Extraforum! 🙂

    Zuckerschaukel
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 166

    Liebe Julia,

    vielen Dank für die gute Organisation!
    Lieber Gruss,
    Zuckerschaukel

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    😀

    malaya
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 743

    Hallo Ihr Lieben,

    koennt Ihr Gedanken lesen? Diese Frage stellte ich mir auch in letzter Zeit häufig!
    Bin gespannt auf den Expertenrat.

    Was ich mich auch frage – passt aber nur bedingt unter diese Überschrift.
    Ist das Magnesiumcitrat (Diasporal-Tütchen oder Migravent) nun schädlich für den Magen und wenn ja gibt es eine Alternative, die ebenso schnell wirkt wie das Citrat in den Tütchen? (habe eine leichte chronische Gastritis C)

    Und wenn man zusätzlich Eisen nehmen muss…wie macht man das am Besten und magenschonendsten (außer Infusionen)? Bekam retardiertes eisen (Tardyferon) verschrieben. Das hemmt doch dann permanent die Magnesiumaufnahme ?

    Habe zu dem Thema Nahrungsergänzungsmittel noch ein paar individuelle Fragen, die ich aber dann besser in meinem Schmerzverlauf stelle…

    Euch allen einen schönen Sommertag mit wenig “Kopp”

    malaya

    Gudrun
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 194

    Liebe Julia,liebe Zuckerschaukel
    ich trete nun in Erscheinung, sorry, habe eine neues Notebook bekommen und vieles will noch nicht so wie ich es will, deshalb habe ich erst heute die Anfragen gelesen.
    (Liebe Bettina, ich sage nur :”Keine Wecker”, das sagt glaube ich alles.) 😉
    Nun zum Thema Calcium und Magnesium:

    Grundsätzlich ist es so, dass bei Aufnahme verschiedener Mineralstoffe zur selben Zeit nur dann eine entsprechende negative Beeinflussung entsteht, wenn eines unterrepräsentiert ist.
    Heißt also, wenn von jedem Mineralstoff genügend aufgenommen wird, entstehen laut Studien keine negative Beeinflussung. Dies gilt dann auch für Ca und Mg.
    Der tägliche Bedarf für Erwachsene liegt für Ca bei 1000mg und für Mg bei 300mg, also im Verhältnis ca. 1:3.

    Nehmen wir also zusätzlich zur Nahrung noch 600mg Mg auf, müssten wir demnach mindestens 1800mg Ca zusätzlich aufnehmen, um im richtigen Verhältnis zu bleiben.

    Die obige grundsätzliche Aussage wurde in einer umfangreichen Arbeit zur Mineralstoffaufnahme vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) getroffen.

    Als Nahrungsergänzung empfiehlt das BfR 500mg Calcium pro Tag. Eine höhere Menge würde dazu führen, dass ca 10 % der Bevölkerung, die laut einer Studie schon bei einer durchschnittlichen Ca-Aufnahme von 2500mg/Tag liegen in eine Überversorgung kämen. Die noch gerade als unbedenklich eingestufte Ca-Menge liegt bei 3000mg/Tag.
    Die Bildung von Nierensteinen wird immer wieder im Zusammenhang mit hohen Calciummengen diskutiert. Erstaunlicherweise ergaben Studien, dass Erwachsene eher zu Nierensteinbildung tendieren, wenn die Bedarfsmenge nicht erreicht wurde.

    Die empfohlene Ca-Menge der DGE von 1000mg für Erwachsene wird schon mit einem viertel Liter Milch und zwei Scheiben Emmentaler Käse (ca.60 g ca. 2 Scheiben) erreicht.
    Brokkoli (87mg/100g), Grünkohl (212mg/100g) und Rucola (158mg/100g) sowie Mineralwässer (150mg/L) sind sehr calciumreich.
    Auch Haselnüsse (225mg/100g) und Paranüsse (130mg/100g) und Mandeln (252mg/100g) haben ebenfalls einen hohen Calciumgehalt.

    Es besteht aus meiner Sicht also keine zwingende Notwendigkeit zum Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln, wenn die Ernährung stimmt.
    Auch als Veganer ist es möglich ohne Nahrungsergänzungsmittel seinen Mineralstoffbedarf über die Ernährung zu decken.
    Es empfiehlt sich aber, um es richtig zu machen, eine Nährwerttabelle entweder online oder ganz altmodisch in der Printversion zurate zu ziehen, gerade wenn eine bestimmte Ernährungsweise bevorzugt wird.
    Für uns Migräniker, die Mg zusätzlich einnehmen gilt die obige Empfehlung, wobei mir 1800mg Ca zusätzlich sehr hoch erscheint, wir sind doch alle recht gut ernährt, so dass das von Julia angesprochene Verhältnis 1:2 wohl völlig ausreicht.
    Eine vorherige Feststellung der tatsächlichen Mineralstoffversorgung ist in jedem Fall sinnvoll und sollte immer mit dem Hausarzt besprochen werden.

    Liebe Malaya,

    wenn Du eine Empfindlichkeit verspürst beim Citrat, gibt es noch die Möglichkeit
    auf Magnesiumoxidkapseln zu wechseln. Die Kapseln lösen sich erst nach der Magenpassage auf und das Mg-oxid wirkt laut Aussage meiner Kardiologin ähnlich gut. Besprich diese Option doch bitte mit deinem Arzt.

    Die zeitliche Trennung der Aufnahme von Fe und Mg scheint mir hier die sicherste Lösung zu sein, um eine mögliche Resorptionsbehinderung auszuschliessen. Infusionen sind zwar gut um den Magen-Darm-Trakt zu schonen, kostet aber immer viel Zeit.

    LG Gudrun

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Danke, liebe, Gudrun,

    für deine, wie immer, perfekte Antwort.
    Solche Fragen beim Hausarzt zu stellen bringt meist nicht viel. Und du kannst es auch viiiieeel besser erklären.

    Zum Magnesiumoxid eine Frage. Ich habe festgestellt, dass ich über Jahre einen wohl extremen Mg-Mangel hatte, wohl ausgelöst durch die pausenlose Einnahme von Omeprazol. Das heißt ich muss, um genug Mg zu mir zu nehmen, immer das Citrat nehmen. Ist das bei allen PPI so und bei allen Menschen, die die Medis nehmen?

    Viel Spaß mit dem neuen Laptop und ganz liebe Grüße,
    Julia

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6660

    Liebe Malaya,

    ich muss auch Eisen nehmen. Anfangs per Infusion, was auch kein Problem ist, wenn das Mittel in genügend Flüssigkeit und in ausreichender Zeit in die Venen gegeben wird.
    Infusionen sind aufwändiger und teurer und werden von den Ärzten nicht so gerne angeboten. So war das zumindest bei mir.

    Inzwischen bin ich auf Tabletten umgestiegen. Ich nehme die “ferrosanol duodenal 100”. Es steht extra im Beipackzettel, dass zu den Mahlzeiten ein ausreichender Abstand eingehalten werden sollte, wobei es dabei eher um die Bestandteile in der Nahrung geht, die die Eisenaufnahme hemmen.

    Wenn man die Tablette mit Orangensaft zu sich nimmt, wird durch das Vit.C die Aufnahme des Eisens in den Organismus erhöht. Um meinen Magen zu schonen, esse ich manchmal einen Apfel dazu, das geht auch.

    Und ich nehme die Tablette direkt vor dem Zubettgehen. So bekomme ich den Abstand zu den Mahlzeiten am besten hin.

    Ob bei einer retardierten Form der Eisentabletten mehr vom Körper aufgenommen werden kann, weiß ich nicht, doch einen Grund muss es dafür ja geben. Frag doch mal in der Apotheke nach.

    Lieber Gruß
    Heika

    Gudrun
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 194

    Liebe Julia,

    der Zusammenhang von chronisch niedrigen Mg-Spiegeln und Protonen-Pumpen-Hemmern (PPI) ist seit 2006 dokumentiert. Sowohl für das teure Pantozol (Pantoprazol) als auch für Omeprazol (Antra mups) und dem entsprechend günstigerem Generikum. Esomeprazol (Nexium® mups) wird in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt. Für Lansoprazol (Apopton) und Rabeprazol (Pariet) kann ich es nicht sagen, die allgemeine Aussage lassen aber darauf schliessen, dass es hier ähnlich ist.
    Interessant ist diesem Zusammenhang aber, dass ein Absetzen des PPI zur vollständigen Remission des Mg Mangels führen soll.
    Ob das bei allen Menschen gleich stark auftritt vermag ich nicht zu sagen. Fest steht ja aber, dass wir als Kopfschmerzpatienten einen erhöhten Mg-Bedarf haben, kommt der PPI- Einfluss noch hinzu erhöht sich der Bedarf entsprechend.
    Eine Abklärung bezüglich der Mg-Spiegel einmal im Jahr sollte dafür eine ausreichende Kontrolle sein.
    Ein weiteres Problem bei langer PPI Einnahme ist die Vitamin B12 Aufnahme auch dieses muss dann zusätzlich eingenommen werden.

    LG Gudrun

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Gudrun du bist ein Schatz, ich danke dir!

Ansicht von 10 Beiträgen - 1 bis 10 (von insgesamt 82)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben