Klinik-Erfahrungen

Klinik-Erfahrungen

2 Wochen Schmerzklinik

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  • Verena
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    Beitragsanzahl: 77

    Ich möchte hier nach der unten stehenden Diskussion meinen unten stehenden Bericht noch mal überarbeiten (aber zum nachvollziehen der Diskussion auch nicht löschen, es gibt bestimmt auch andere die nach Ihrem Klinikaufenthalt erstmal frustriert sind).

    “Klinikalltag”
    1. Tag zum ankommen und die “Standard” Untersuchung
    Jeden Vormittag ein ausführliches Arztgespräch
    Morgens, Mittags, Abends geregeltes aber nicht “beaufsichtigtes” Essen
    Viel Ausdauersport, Sport (hier wird wirklich auf alle geachtet), Entspannung, Stressabbau, Massage, Psychologin
    Meist wird eine Schmerzmittelpause verordnet
    Nach zwei Wochen werden die meisten entlassen und sollen die Medipause weiter einhalten

    Pro/Erfüllte Erwartungen der Klinik
    Es gibt viele Arztgespräche
    Die ärztliche Betreuung war wirklich Top
    Jeder ist sehr bemüht und verständnisvoll
    Man versucht die Patienten eine zeitlang Schmerzfrei zu bekommen, damit Sie am Programm teilnehmen können
    Ansprechpartner + Betreuung auch nach dem Aufenthalt
    Liebe Psychologen eine sehr gute Ernährungsberaterin die weiß wovon und mit wem sie spricht (Eingangsfrage: Wer kann eigentlich mit seinen Schmerzen Sport machen und nicht Ihr “musst” Sport machen)
    Setzen von kleinen Zielen

    Kontra/unerfüllte Erwartungen der Klinik
    Dort “heilen” Sie mich
    Es gibt dort DIE Wunderpille/Wunderwaffe
    Sie können dort “zaubern”
    Sie schauen nach Allergien
    Dort werden sie eine “Ursache” finden
    Sie haben bessere/andere Medikamente
    (Die meisten werden zwar eine neue Prophylaxe erhalten aber die MUSS nicht helfen)
    Ich muss nichts dafür tun, kann die Migräne nicht beeinflussen

    Ich wünsche mir mehr geleitete Gruppendiskussionen
    Seminar “Schmeist euer Geld nicht raus, die meisten Alternativen bringen nichts”
    Mehr psychologische Gruppengespräche “Wie gehe ich akut mit dem Schmerz um” “Wie akzeptiere ich den Schmerz” “Welche Ablenkungsmöglichkeiten habe ich”

    Insgesamt ist denke ich die Klinik schon zu empfehlen, wenn man sich nicht zu große Hoffnungen macht (wie ich). Aber auch ich konnte für mich Dinge mitnehmen auch wenn ich mich immer noch sehr hilflos fühle. Ich habe mitgenommen mich von anderen nicht unter Druck bringen zu lassen was ich alles gegen die Kopfschmerzen tun “muss”, abzuschließen mit der Arztrennerei, zu begreifen das ich damit leben muss (Die Akzeptanz ist noch mal etwas anderes)
    Perfekt für Leute die oft Stress haben, Merken das es Tätigkeiten/Situationen etc. gibt die den Schmerz beeinflussen

    Ich konnte durch die unten stehende Diskussion ebenfalls noch mal ein ganz ganz großen Schritt in die richtige Richtung machen. Auch wenn es teilweise hart war den “Kopf gewaschen” zu bekommen.
    Doch man merkt man ist nicht allein und es lohnt sich auch mal die Stimmung und Gefühle raus zu lassen, um dann zu erkennen das es vielleicht nicht ganz richtig oder fair war.

    DANKE an alle die sich hier eingebracht haben 🙂
    Bettina (dir ein riesen Dank für deine Unterstützung), Julia, alchemilla, Sternchen, Johanna, sternthaler. Danke fürs durchlesen und fürs “Gerade rücken”
    ________________________________________________________

    Ich war dieses Jahr 2 Wochen in der Schmerzklinik und möchte meine Erfahrung gerne weitergeben. Ich war bereits eine Woche in einer Münchner Klinik in der ich ein ähnliches Programm durchmachte und dort auch betreut werde.

    Ich fuhr mit dem Gedanken “Ein günstiger Urlaub, und wenn es etwas bringt ist gut” nach Kiel. Doch am Ende war ich doch ein kleines bisschen enttäuscht.

    Der Klinikaufenthalt beginnt mit einer typischen Untersuchung. Bei fast allen wird erstmal ein Schmerzmittelentzug angeordnet (auch wenn die Schmerzmittelregeln alle eingehalten wurden). Zunächst bekamen die meisten zur Unterstützung Kortison. Auch wurde bei den meisten sofort eine neue Prophylaxe eingeführt. Auch wenn die vorherige ebenfalls zu den “typischen” Prophylaxen gehörte und noch nicht lang genug eingenommen wurde.

    Die Behandlung selber ist mit folgenden Bausteinen aufgebaut:
    Tägliche Arztvisite
    Viele Sportangebote in der Gruppe
    Entspannung durch Atemübungen oder Entspannung nach Jakobsen etc. in der Gruppe
    Stressmanagement in der Gruppe (sehr allgemein)
    Ernährung in der Gruppe (auch sehr allgemein)
    Einzelsitzungen Massage + Physio
    Einzelsitzungen Psychologin
    Einzelsitzungen Biofeedback

    Leider konnte bei mir keine klare Diagnose gestellt werden.
    Man erlernt in der Klinik wie man allgemein gesund lebt (diese Therapie könnte man mit 20 Berufstätigen machen und Ihnen würde es genauso gut tun wie uns “Schmerzgeplagten”

    Wer auf neue Ansätze hofft, wird enttäuscht.

    Nach 2 Wochen wird man dann entlassen, ob man den Schmerzmittelentzug noch weiter führen muss oder nicht. Das heißt man wird zurück in den Alltag geworfen und muss sehen wir man durchhält. Wobei dann auch noch nicht gewiss ist ob der Entzug etwas verbessert.
    Wirklich helfen konnte einem niemand. Auch der Umgang bei akuten Schmerzen für die Zukunft wird nicht vermittelt.

    Es wird auf Medikamente gebaut und ein allgemein “gesundes und bewusstes Leben”.

    Ich kann Kiel nur denjenigen Empfehlen die merken das Sie Ihre Migräne aufgrund von Stress, Perfektionismus etc. verstärken.

    Ausgeglichenen Menschen, die einen guten Neurologen haben bereits Sport machen und Entspannungstechniken kennen hilft dies nichts.

    Nun bin ich wieder zuhause, Kämpfe mich mit Kaffee und Schlaf durch die Schmerzmittelfreien Tage, habe eine neue Prophylaxe die noch nicht wirkt eine weitere in der Hinterhand.

    Am Ende fühle ich mich 0815 behandelt da ich vorher bereits Sport etc. gemacht habe und feststellen musste das es mir genauso geht wie ohne. Warum ich nun Kopfschmerzen habe, welche Kopfschmerzen ich habe, was ich zur Besserung beitragen kann, wie ich mit dem Schmerz umgehe weiß ich immer noch nicht.

    Klar kann ich Sport, Entspannung und Stresstraining machen, es verhindert aber keine Schmerzen. Gut tun ja, aber wem tun diese Dinge nicht gut? Wem werden diese Dinge nicht geraten?

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8510

    Was hast du denn von einem günstigen Urlaub auf Kassenkosten erwartet? Plötzliche Gesundung ohne eigenes Zutun auf dem goldenen Tablett serviert?
    War dir die Woche Urlaub in München nicht genug? Vielleicht gibt es ja noch ein Urlaubshotel , das dir die Kasse finanziert.

    In Kiel leisten sehr engagierte Ärzte tagtäglich sehr gute Arbeit.
    Dass sie nicht jedem Menschen in 2 Wochen ein schmerzfreies Leben ermöglichen können, sollte jedem klar sein.
    Die Therapie wird sehr individuell auf jeden Patienten abgestimmt. Wenn eine Medipause nötig erscheint, wird sie empfohlen und ohne medikamentöse Therapien wird es auch nicht immer funktionieren.
    Der Patient muss sich aber auch einbringen und nicht Urlaub erwarten.

    Ich denke, du solltest, auch in deinem eigenen Interesse, diese harrsche Kritik noch einmal überdenken.
    Vielleicht springt dann doch noch ein Gewinn auch für dich durch den Aufenthalt in Kiel dabei raus.

    Wenn nicht, es gibt so viele Patienten, denen in Kiel mehr als ein Urlaub an der Schwentine ermöglicht wurde und denen es nach der hochqualifizierten Behandlung sehr viel besser geht.

    Ich wünsche dir alles Gute,
    Julia

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3995

    Liebe Verena,
    ist denn damit deine Erwartung “ein günstiger Urlaub und wenn es etwas bringt , ist gut”
    nicht erfüllt worden?
    Ich meine, wer solch eine Haltung VERMITTELT, kann doch dann nicht enttäuscht sein !

    Mich interessiert:
    Was hast du denn als Antworten bekommen, wenn du nach all diesen Dingen gefragt hast:
    Warum ich nun Kopfschmerzen habe,
    welche Kopfschmerzen ich habe,
    was ich zur Besserung beitragen kann,
    wie ich mit dem Schmerz umgehe
    Was haben sie dir geantwortet, als du gesagt hast, dass du mit der alten Prophylaxe gut zurecht kommst und keine andere möchtest?
    Was habe sie dir erklärt, als du nach dem Zusammenhang ganz speziell zwischen Sport, Entspannung und Schmerzkrankheit gefragt hast?
    Was haben sie gesagt, als du nach dem Umgang mit akuten Schmerzen gefragt hast? Haben sie nur auf Medikamente verwiesen? Hast du gefragt, was denn NOCH möglich wäre, wenn dir dies nicht gereicht hat?

    Kannst du das genauer beschreiben?
    Ich bin sehr gespannt auf deine Antwort.

    LG
    alchemilla

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32580

    Liebe Verena,

    ich denke, es macht wenig Sinn, jetzt hier öffentlich alles aufzudröseln. Sicher gab es auch Missverständnisse und vielleicht eine Erwartungshaltung, die nicht ganz realistisch war.

    Die Klinik ist stets bemüht, für jeden Patienten die individuell beste Lösung zu finden. Man wird sich weiter um Dich kümmern und Dich unterstützen, ich schreibe Dir jetzt gleich noch eine PN.

    Liebe Grüße
    Bettina

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4957

    Liebe Verena,

    wie schade, dass sich Deine Vorstellungen nicht erfüllt haben. Wie schlimm es ist, ohne wirkliche Hilfe nach Hause zu fahren, kann ich mir gut vorstellen.

    Allerdings kann ich Deinen Bericht a la 0815 nicht unterschreiben. Ich bin 2 mal in der Schmerzklinik Kiel gewesen, und hatte jedesmal dort einen anderen Verlauf.

    Beim 1. Mal habe auch ich eine Medikamentenpause gemacht, obwohl ich der Meinung war, nicht mehr als an 10 Tagen im Monat Schmerzmittel zu nehmen. Aber wenn man das Migräneeschehen verstanden hat, dann weiß man, dass der wirkliche KS erst klar zu diagnostizieren ist wenn eben eine Medikaentenpause gemacht wurde. Vorher läuft man Gefahr ein verfälschtes Bild zu bekommen.

    Beim 2. Mal bekam ich ein neues Medikment zur Prophylaxe, ich machte keinen Entzug, und wurde wunderbar eingestellt.

    Eine tägliche Arztvisite, (in meinem Fall oft über 35 Min.) ist für mich auch eher ein Indiz für eine qualifizierte, individuelle Betreuung.

    Aber vielleicht ist die Einstellung und Dein Anspruch zu so einer Klinik überdenkenswert. Mit einer Art Urlaubsanspruch bin ich noch nie, auch nur in der Nähe einer Klinik abgestiegen. Wenn es keine neuen Erkenntnisse gibt, dann kann auch eine so spezialisierte Klinik nix aus dem Ärmel schütteln. Die Schmerzklinik Kiel verspricht niemandem, dass die Migräne oder andere Schmerzen weggezaubert werden können. Im Gegenteil, ich habe dort gelernt, mit meinen Schmerzen zu leben, und das Beste daraus zu machen.

    Über das Behandlungskonzept im Einzelnen, welches für Dich wenig flexibel ist, kann ich hier nicht urteilen.. Das ist ganz allein Ärztesache, da werde ich mich als Laie nicht zu äußern. Aber, eines gebe ich zu bedenken, Vielleicht benötigen ganz viele Patienten genau dieses Konzept.Dass Du all die vielen Info´s bereits bei einem vorherigen Klinkaufenthalt bekommen hast, vielleicht auch durch einen guten Neurologen, auf bestem Stand bist, ist ja wunderbar, aber nicht für jeden selbstverständlich.Du hattest so die Gelegenheit, alles noch einmal gut zu verinnelichen. Hoffentlich hast Du in den Visiten die Chance genutzt, und Fragen zu Deinem Vorgehen nach dem Aufenthalt gestellt. Ich wundere mich, dass Du jetzt mit Kaffee versuchst den Tag zu überstehen.

    Es tut mir leid liebe Verena, dass ich so gar nicht Deiner Meinung bin. Vielleicht ist Deine Enttäuschung aber auch eher dahingehend, dass es nun nicht das eine Mittel für Dich gibt, welches Du schlucken kannst, und alles ist gut. Das verstehe ich sehr gut. Auch ich wünsche mir so eine Superpille. Aber bis dahin müssen wir uns mit unserer Krankheit arrangieren

    Es ist gut, dass Du hier schreibst, wie enttäuscht Du bist und warum. Jeder kann sich ein eigenes Bild machen.

    Ich wünsche Dir alles Gute,
    vielleicht kann hier das ein oder andere Mißverständnis noch ausgeräumt werden.

    Lieber Gruß
    Sternchen

    Verena
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 77

    Hallo,
    danke für die Antworten.
    Das mit dem Urlaub habe ich mir gedacht, damit ich mir nicht zu viele Hoffnungen mache. Ich denke das kennt jeder, dass er hofft das einem geholfen werden kann und dann doch enttäuscht ist. Da ich aber doch ein bisschen gehofft hatte (man kann seine Gefühle schließlich nicht abstellen) war ich doch enttäuscht. Das heißt jedoch nicht, dass ich “Urlaub” gemacht habe. Ich war sehr motiviert und habe an allen Terminen und Sportaktionen teilgenommen. Nach den 2 Wochen Kiel bin ich direkt wieder in die Arbeit. Das die Ärzte sich Mühe geben steht außer Frage. Dies tut meiner aber auch in München. Ich hatte gehofft neue Ansätze zu finden. Das evtl. die Ernährung genauer durchleuchtet wird, evtl. Allergietests gemacht werden, Hormontest, lernen von Mechanismen die Reize nicht mehr alle wahrzunehmen (wie zb. Shakire Ihr Schmerzempfinden runterfahren können) Irgendwie soetwas. Es wird oft davon geredet das niemand Schmerz hinnehmen muss aber am Ende bin ich doch sehr machtlos

    Warum ich Kopfschmerzen habe: Reizüberflutung
    Welche Kopfschmerzen: Mischung aus Spannungskopfschmerz und Migräne, Tendenz zu Spannungskopfschmerz und aktuell MÜK
    Besserung: Ausdauersport, Bewegung, Entspannung, Stressreduktion (auf diese Faktoren habe ich jedoch immer schon sehr gut geachtet, dies bestätigte mir auch die Psychologin)
    Schmerzumgang: Hierzu wurde leider nichts gesagt
    Alte Prophylaxe wurde erst abgesetzt bei Verschlechterung meines Kopfschmerzes wieder hochgesetzt + ein neues zusätzliches Antidepressiva
    Sport, Entspannung runterfahren der Reize
    Umgang mit akuten Schmerzen: Ruhe, evtl. Meditation und ein paar Sachen die ich mache wie z.b. Tennisbälle unter den Rücken aber nichts was ich nicht schon kannte

    Ich habe einfach schon sehr viel gelesen, gehört in der Münchner Schmerzklinik, viel hinterfragt und habe mich viel damit beschäftigt. Daher war einfach viele schon bekannt. In der Klinik habe ich festgestellt das ich dies alles schon sehr gut umsetzte. Man muss bei mir auch dazu sagen das ich keine bestimmten Auslöser habe. Das alles macht es bei mir einfach sehr schwer. Die meisten die sagten die Klinik hat ihnen etwas gebracht waren sehr Stressgeplagte Patienten oder Perfektionisten. Einer Dame mit Clusterkopfschmerzen konnte Sauerstoff und Prophylaxe etc. auch noch nicht helfen.

    Dadurch das ich keine Auslöser habe, Verhaltensregel etc schon beachte und trotzdem dauernd Kopfschmerzen habe macht es mich verdammt hilflos. In Kiel wurde mir bewusst, dass ich alles mir mögliche bereits mache daher auf eine funktionierende Prophylaxe angewiesen bin.

    Eine befreundete Psychologin meinte wenn es Reizüberflutung ist, muss es einen Weg geben zu erlernen diese auszublenden. Sie meinte auch das ich evtl. an dem Schmerz festhalte, weil er mir etwas bringt. Z.B. Ruhe oder Aufmerksamkeit.

    Ich weiß das bei den Neurologen Kopfschmerz als Krankheit angesehen wird bei der es keinen Auslöser gibt bzw. halt diese Reizüberflutung. Dies heißt aber auch das ich machtlos bin.

    Es gibt in manchen Schmerzkliniken auch den Ansatz das “Schmerzgedächtnis” zu löschen. Ich hatte am Ende vll doch “Magie” erwartet.

    Ich hoffe ich konnte meine Kritik nun noch mal besser hinterlegen.

    Verena
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 77

    Hallo Sternchen,

    bei deinem Beitrag habe ich mich sehr verstanden gefühlt, Dankeschön.
    Ich hatte einfach probiert meine Erwartungen runter zu schrauben, das heißt nicht das ich mit der Einstellung “ich mach Urlaub” ranging. Die Ärztliche Betreuung war wirklich Top. Evtl. springt die neue Prophylaxe ja noch an und der Schmerzmittelentzug bringt wirklich etwas. Es fällt nur schwer so lange ganz ohne im Alltag auszukommen.
    Danke Sternchen!!!!

    Johanna
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2817

    Liebe Verena,

    wenn ich lese, dass du in der Klinik eine Medipause gemacht hast, diese zu Hause fortführst, die Prophylaxe umgestellt hast und dann gleich wieder arbeiten gegangen bist nach dem Aufenthalt, würde ich an deiner Stelle im Bereich Entspannung optimieren….

    In meinem normalen Alltag würde ich niemals ohne Schmerzmittel auskommen, ich habe es dieses Mal etwas mehr als acht Wochen geschafft, in dieser Zeit hatte ich 3 schmerzfreie Tage, wäre ich da arbeiten gegangen, das wäre nichts geworden.

    Ich persönlich wollte ganz sicher nicht mehr im MÜK sein. Habe auch beides, wie du und nicht zu wenig.

    Ich glaube schon, dass du noch dahinter kommst, was dir Kiel gebracht hat, sind halt viele kleine Schritte auf dem Weg.

    Darf ich dich fragen, wie alt du bist?

    Liebe Grüße
    Johanna

    P.S.

    Ich habe eben nachgeguckt, ein Jahr älter als mein Sohn, also noch ganz jung, da hast du noch viel Hoffnung, das ist schön.

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3995

    Liebe Verena,
    nun verstehe ich das besser.
    Aber die befreundete Psychologin weiß nicht wirklich Genaues über Migräne, wenn sie meint, dass du die Reizüberflutung auszublenden lernen könntest.
    Genetisch bedingt ist das Gehirn von Migränikern anders gebaut. Es besitzt z.B. nicht die Fähigkeit, sich an Reize zu gewöhnen und sich quasi abzuhärten.
    Was ich demit sagen will: Es gibt über Migräne und Kopfschmerzen ENDLOS viel zu lernen.
    Und damit auch endlos viele Ansätze, um etwas zu verändern.
    Ich habe an mir selbst z.B. beobachtet, dass es nicht einfach nur irgendwie Entspannung ist, was die Migräneneigung beeinflusst. Es kommt bei mir sehr genau darauf an, WELCHE ich anwende.

    Ich kann verstehen -denn an dem Punkt bin ich immer und immer wieder- wie sehr man sich wünscht, so ein Klinikaufenthalt würde richtig was verändern. Und wie groß die Enttäuschung ist, dass sich eigentlich NICHTS groß getan hat.

    Bei MIR hat sich in Kiel die EINSTELLUNG zu Migräne geändert.
    Ich bin überzeugt, dass wir -trotz der Machtlosigkeit gegenüber vielen Triggern- selbst Einfluss nehmen KÖNNEN. Auch den ganzen Rest meines Lebens werde ich damit verbringen, danach zu suchen.
    Erstaunliche Erkenntnisse habe ich schon in vieler Hinsicht gewonnen und ich möchte dich ermutigen, nicht aufzugeben !

    Wolltest du dich nicht krank schreiben lassen, damit die Schmerzmittelpause nicht so schwer wird? Oder ging das nicht?

    Ich wünsche dir alles Gute.
    alchemilla

    Verena
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 77

    Hallo Johanna,

    jap 26 und leider seit ich 16 bin unter Kopfschmerzen. Habe schon sehr viele Prophylaxen hinter mir, viele Nebenwirkungen und bis jetzt hat nur eine 2 Monate gewirkt. Auch einige Ärzte, Psychologen und Alternative Sachen habe ich hinter mir. Aktuell fühle ich mich von den beiden Ärzten in Kiel, und meinem Arzt hier gut betreut auch von der Psychologen hier und in Kiel. Aber doch konnte mein Zustand bis jetzt nicht verbessert werden und zumindest die Ärzte hier sind auch hilflos. Daher habe ich wohl auf alternativen gehofft.

    Ich muss dazu sagen das ich eigentlich ein sehr positiver Mensch bin, viel Sport mache, mich als Trainer engagiere, ein super Umfeld beruflich und privat habe. Wie gesagt man erkennt keine Auslöser und nichts was hilft außer Schlaf.

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4957

    Liebe Verena,

    in Deinem Beitrag lese ich so viele Dinge, die du erwartet bzw. erhoffst, die für jemanden der sich lange mit diesem Thema beschäftigt hat, eindeutiger QUATSCH und UNFUG sind. Fhakireigenschaften, Schmerz festhalten,als Schrei für Aufmerksamkeit, Allergien, Schmerzgedächnis löschen usw. usw. das alles sind Methoden, die für eine seriöse Schmerzbehandlung nicht in Frage kommen. Es ist klar, dass all diese Dinge nicht erfolgversprechend sind. Deshalb werden sie nicht angewandt.

    Deine Zeilen bestärken mich in meiner Annahme, dass Du verzweifelt bist, auch darüber, dass es noch nicht das EINE gibt, was Dir hilft.

    Nun schreibt aber Bettina schon, dass die Klinik sich weiter um Dich kümmert. So bist Du nicht allein.

    Überdenke Deine Erwartung und hab Vertrauen, dass es auch für Dich einen Weg geben wird.

    Liebe Grüße
    Sternchen

    Übrigens, ich hätte mir in einen objektiven Bericht über Deinen Aufenthalt in der Klinik gewünscht, wenn Du auch die vielen positiven Dinge angesprochen hättest. Wenn Du Dir genauso viel Mühe in der Aufzählung gegeben hättest, wie Du für Deinen Unmut aufgebracht hast. So wäre es sicher auch glaubwürdiger gewesen.

    Verena
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 77

    Danke Sternchen,
    man hört einfach immer wieder das jemand dies und das ausprobiert hat und es geholfen hat. Vielleicht hat man ja auch mal Glück. Es fällt einem einfach schwer es als Krankheit zu akzeptieren und zu akzeptieren das es “nichts” gibt.
    Danke euch für die offenen Worte und das Mut machen.
    Und auch dir Bettina für das Angebot.

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