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Welche Erfahrungen hat man gemacht?
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Verschlechterung nach Kiel
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AutorBeiträge
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Hallo zusammen,
im Sommer war ich in der Klinik und schon dort ging es mir schlechter als davor. Man sagte mir, das könne vorkommen und würde sich zu Hause wieder legen. Mittlerweile bin ich seit 8 Wochen wieder zu Hause und es geht mir so schlecht wie schon seeeeeeehr lange nicht mehr (habe seit 20 Jahren Migräne). Ich bin mit etwa 3-4 Anfällen pro Monat (Dauer: jeweils 2 Tage) hin und stehe nun da mit 3 Anfällen pro Woche!
Gibt es ähnliche Erfahrungen?Hallo Kia ora,
Tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.
Die Verschlechterung Deiner Migräne nach dem Klinik Aufenthalt kann natürlich einfach ein Zufall sein. Umgekehrt kennen das sicher sehr viele: Man nimmt ein neues Medikament und zwei Monate lang geht es dem Kopf prima – und dann wieder gar nicht.
Da sucht man dann für die Verbesserung oder Verschlechterung verständlicherweise nach Gründen.Das solltest Du auch tun und Deine Frage geht ja auch in die Richtung.
Die Verschlechterung bei Dir kann ja nichts mit der reinen Tatsache zu tun haben, dass Du in Kiel warst.
Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass Du auf ein Medikament eingestellt worden bist, das bei Dir halt nicht wie gewünscht wirkt.Schreib doch mal was Du jetzt an Prophylaxemedikamenten und –massnahmen zu Dir nimmst bzw. machst und was Du vor Kiel genommen hast.
Grüße
glückdererde
Herzlich willkommen, liebe Kia ora. 🙂
Wie Glückdererde schon schreibt, hat die Verschlechterung Deines Zustands doch nichts mit dem Aufenthalt in der Klinik zu tun. Das kommt aber so rüber bei Deinem Beitrag.
Berichte doch noch ein wenig über Dich und auch, welche Medikation Dir in Kiel empfohlen wurde und wie Verträglichkeit und Wirkung warne.
Liebe Grüße
BettinaHallo glückdererde, hallo Bettina,
der Punkt ist, dass ich in Kiel vorerst auf gar keine Medikamente eingestellt wurde, sondern seitdem lediglich hochdodsiertes Magnesium und Vitamin B2 nehme. Deswegen kann die Verschlechterung auch nicht mit Medikamenten zusammenhängen. Umso mehr suche ich nach Gründen.
Meine Vermutungen und damit verbundenen Fragen:
1. Allein die Tatsache, mich in Kiel so intensiv mit der Migräne auseinandergesetzt zu haben, hat mir (psychisch) so zugesetzt (Streß gemacht), dass ich nun mit gehäuften Anfällen reagiere. Frage: Ist es jemandem ähnlich ergangen?
2. Es hat doch was mit dem Magnesium und dem Vitamin B2 zu tun (denn das ist das einzige, was ich geändert habe im Vergleich zu vorher). Frage: Gibt es dazu Erfahrungswerte?
3. Der Wunsch, die “Goldenen Regeln” – perfekt – umzusetzen macht mir Streß. – in der ersten Woche nach Kiel bin ich voller Elan an die Sache: Ernährung, dreimal die Woche joggen, regelmäßiger Tagesablauf etc. Momentan geht das aber alles nicht mehr, weil es mir dafür einfach zu schlecht geht. Mich wundert dann halt nur, warum es mir jetzt immer noch schlecht geht, ich versuche ja schon gar nicht mehr, mich an die Regeln zu halten.
4. Es ist ein zeitlicher Zufall. Frage: Kann sich die Migräne nach 20 Jahren so plötzlich und so drastisch verschlechtern?Liebe Grüße
Kia oraHallo Kia,
ich denke, Du willst mal wieder ,,perfekt” sein, wie wir Migräniker es so gern wollen. Wenn Du Streß hast beim umsetzen der ,,Regeln” ist das nicht gut für Dich. Versuche doch erst mal, die Sache langsam anzugehen, ein regelmäßiger Tagesablauf und an der Ernährung arbeiten, ist doch schon sehr viel.
Du solltest statt joggen, erst mal viel Entspannen, einfach mal hinlegen und nichts tun.
Ich kenne das was Du beschreibst, ich wollte auch zuviel, nach meinem ersten Aufenthalt und Kiel und habe mich mit der Umsetzung der ,,Regeln” gestreßt. Heute weiss ich das es wichtig ist, erstmal loszulassen. Auch im Kopf aufräumen und sich sagen, es ist auch gut einfach mal nichts zu machen.
Du schreibst ja auch, das es Dir psychisch Streß gemacht hat, Dich so intensiv mit der Migräne auseinander zu setzen. Ich bin ja nun ein ,,ganz alter Hase” was Kiel betrifft, war schon 5 mal dort. Ich habe sehr oft beobachtet, dass sich viele Patienten dann selbst so viel Druck gemacht haben, so unter dem Motto ich muuuus jetzt alles ändern. Das schlägt dann oft ins Gegenteil um. Ich würde Dir raten, gehe jetzt alles langsam an, das Wort ,,muss” erst mal ganz streichen. Vielleicht solltest Du Dir mal für jeden Tag eine Kleinigkeit vornehmen, die nur für Dich ist, etwas schönes was Dir ein positives Gefühl vermittelt. Und wenn es ,,nur” in der Sonne sitzen und beobachten wie sich das Laub langsam färbt oder den Zug der Vögel. Ich weiss das ist alles leicht gesagt, aber ich habe selbst an mir erfahren, das es total kontra produktiv ist, sich unter Druck zu setzen. Es muss besser werden funktioniert schlecht, nachdem ich dann wirklich aufgehört habe alles umsetzen zu wollen und auch ganz bewusst ausgewählt habe was jetzt für mich allein wichtig ist ging es bergauf.Denn unser liebes ,,Köpfchen” läuft gern mal ,,heiß” wenn sich das Gedankenkarussel dreht. Ich denke das ist bei Dir auch die Hauptursache für die drastische Verschlechterung. Du hast Dich in Kiel ganz intensiv mit der Migräne beschäftigt und hast viele Seminare und Vorträge gehabt. das muss der Kopf erstmal alles verarbeiten und bitte lass ab, lass alle fünfe grade sein und versuche nicht alles auf einmal zu wollen.
Liebe Grüße Pamela
Liebe Pamela,
Du glaubst nicht, wie sehr mich Deine Worte trösten. Ich sitze hier mit Tränen in den Augen. Und während Du mir geschrieben hast, saß ich gerade in der Sonne und habe einen Schmetterling beobachtet, nachdem ich den ganzen Vormittag total angestrengt gearbeitet habe. Und ich komme wieder ins Büro und finde Deine Antwort. Was für ein schöner Moment!
Ich hoffe sehr, dass Du Recht hast und dass es mir gelingt, Loszulassen, ohne auch das wieder perfekt machen zu wollen!
Und es hilft mir sehr, dass es offenbar auch andere Patienten gibt, bei denen das Gelernte ins Gegenteil umschlagen kann. Ja, das Wörtchen “muss” … es ist wohl tatsächlich besser, es aus dem Wortschatz zu streichen.Ich danke Dir!
Kia oraLiebe Kia,
ich bin jetzt auch ganz gerührt.
Da hast Du instinktiv was ganz schönes für Dich gemacht und diesen Moment im Garten, der war nur für Dich.
Ja das Wörtchen muss ist nicht so gut, es ist für uns oft sehr schwer zu sagen, wenn es geht mache ich das, ansonsten lasse ich es heute weg, oder teile mir die Arbeit auf die Woche auf.Ich wünsche Dir, dass die Sonne wieder ganz viel für Dich scheint.
PamelaLiebe Pamela, liebe Kia ora,
euer Austausch hier ist sehr schön und berührend! 🙂
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig das ist, liebe Kia, das rechte Maß zu finden im Einführen von neuen Gewohnheiten und dabei nicht in Stress zu geraten.
Vielleicht machst du dir einen Plan, was du neu und anders machen willst, was du erstmal beibehälst und wie du Pausen gestaltest.
Alles Gute und viele entspannte Momente wünsche ich dir!
UlrikeLiebe Kira ora
Eben hab ich die Beiträge gelesen.
Selber war ich diesen Sommer auch in stationärer Behandlung, hier in der Schweiz.
Der Leitspruch der Klink war, “man kann, muss aber nicht,…”
Mir selber hilft diese Grundgedanke immer wieder.
Daher wollte ich ihn dir Mitteilen, vielleicht, gibt es für dich auch so einen Leitspruch, der dir hilft, dass “muss” in den Hintergrund zu schieben.
Alles liebe und viel Kraft
seepferdli -
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