Öffentliche Gruppe
Active vor 6 Tagen, 12 Stunden
Wie entsteht MÜK, wie erkennt man ihn und wie wird er behandelt?
Zum Einstellen eines Beitrags bitte immer auf “Forum” klicken. Dann öffnen sich alle Foren, die in dieser Gruppe schon bestehen. Nun kann man sich ein passendes Forum für seinen Beitrag aussuchen. Ist das passende Thema nicht dabei, bitte auf “Neues Thema” klicken und somit ein neues Forum eröffnen. Aussagefähige Überschrift wählen, Beitrag einstellen und unter “Tags” die relevanten Suchwörter eintragen.
Wie lange wird die Medikamentenpause momentan empfohlen?
-
AutorBeiträge
-
Liebes Forum,
Ich habe chronische Migräne mit momentan 13-20 Migränetagen pro Monat und ständigen Dauerkopfschmerzen. Da ich die 10 Einnahmetage ab und zu leicht überschreite und in letzter Zeit die Triptane schlechter wirken und sich Migräne und andere Kopfschmerzen immer schwerer unterscheiden lassen, habe ich mit meinem Arzt entschieden eine Medikamentenpause zu machen. Jetzt habe ich tatsächlich 4 Wochen geschafft! Leider aber keine Besserung…mein Arzt sagt, ich soll aufhören mit der Pause weil ich mich sehr quäle. Ich finde aber immer wieder unterschiedliche Angaben über die ideale Länge der Pause. In 2 Wochen beginnt sowieso mein Kielaufenthalt und ich habe etwas Sorge, dass mir dort dann gesagt wird, 4 Wochen seien zu kurz und ich solle nochmal von vorn anfangen…deswegen meine Frage: wie sind Eure Erfahrungen? Kann es sein, dass sich erst nach 6 Wochen Pause eine Besserung einstellt?
Vielen Dank und liebe Grüße Frauke
Liebe Frauke,
es ist toll, dass du vier Wochen Medikamentenpause geschafft hast ?!
In seinem Buch „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ schreibt Prof. Göbel, dass eine Medikamentenpause bis zu vier Wochen durchgeführt werden sollte. Nach ca. 14 Tagen sollte sich Schmerzfreiheit einstellen.
Die Krux an der chronischen Migräne ist, dass eine Medikamentenpause für gewöhnlich nichts an den Beschwerden ändert. Bei mir haben auch sechs Wochen Medikamentenpause Ende des letzten Jahres keine Veränderung der chronischen Migräne bewirkt.
Ob sich bei dir noch eine Verbesserung einstellt, wird niemand vorhersagen können.
Es ist schwierig, dir zum Weitermachen oder Aufhören zu raten. Du selbst kannst am besten einschätzen, was dir möglich ist und wozu du dich in der Lage fühlst.
Ich würde wahrscheinlich weitermachen – Tag für Tag und wirklich nur, wenn es irgendwie ginge. Erzwingen würde ich eine Verlängerung der Pause nicht.Die Triptane werden nach der Pause wahrscheinlich wieder besser wirken. Eine mögliche vorbeugende Prophylaxe, die dir in Kiel sicher empfohlen wird, greift nach einer Pause und dann, wenn kein MÜK besteht, wahrscheinlich auch besser.
Ich wünsche dir alles Gute!
KatrinViva la Vida! ?
Liebe Frauke,
es wäre sinnvoll, wenn Du in Deinem Schmerzverlauf weiterschreiben würdest, da man dann den Verlauf gut weiterverfolgen kann. https://headbook.me/groups/mein-persoenlicher-migraeneverlauf/forum/topic/hilfe-ich-weiss-nicht-mehr-weiter/#post-155286
Wenn Du noch die zwei Wochen durchhalten könntest, könnte man in Kiel dann eventuell die Diagnose chronische Migräne stellen. Wenn nämlich nach mehreren Wochen Medikamentenpause keine Besserung eintritt, ist diese Diagnose wahrscheinlich. So gesehen wäre es nicht schlecht, Du hältst diese zwei Wochen noch irgendwie durch.
Hast Du auch was zum Sedieren und/oder eine neue Prophylaxe begonnen?
Liebe Grüße
BettinaHallo Frauke,
ich habe in der Kieler Klinik eine Medikamentenpause begonnen und bin noch dabei.
Dort hieß es, 4 Wochen sind notwendig, um etwas zu erreichen, länger sollte ich es (dann wieder zuhause) nur machen, wenn ich zB. schon 2 schmerzfreie Tage am Stück hatte und noch ein paar Tage weitermachen kann mit der Pause.
4 Wochen sind “Pflicht” sozusagen, die zwei Wochen drauf wären dann die “Kür”, müssten aber nicht sein.
Ich fand die Pause grade anfangs sehr anstrengend und war froh in der Klinik bei Bedarf mit Infusionen (Magnesium/Vomex oder auch mal Kortison) versorgt zu sein, wenn der Schmerz zu stark wurde. Mich dort um sonst nichts kümmern zu müssen (Arbeit, Einkaufen, Essen kochen…), war auch eine Erleichterung. Ich hätte es allein zu Hause nicht hinbekommen, glaube ich.Zuhause kannst du auf jeden Fall mit Vomex Tabletten oder Zäpfchen den Schmerz und die Übelkeit etwas erträglicher machen. Es macht etwas müde, was ganz angenehm ist, weil man dann mal was schlafen kann.
In der Klinik bekommt man noch Melperon 10mg, es ist ein Neuroleptikum und führt zu einer leichten Schmerzdistanzierung. Zuhause darf ich davon 3 am Tag nehmen, in der Klinik bis zu 10/Tag – war aber in solchen Mengen nie nötig. Vielleicht kann es dir dein Arzt verschreiben?
Ich hoffe, das hilft dir weiter 😉
KorinaHallo Katrin, Hallo Bettina,
Danke für Eure Antworten!
Katrin, es tut gut zu hören, dass es bei dir ein ähnlicher Kampf Wär! Und wahrscheinlich hast du recht, dass mir letzlich niemand sagen kann ob 2 Wochen mehr oder weniger etwas bringen. Ich hatte einfach die Idee, dass jeder Körper individuell ist und dementsprechend vielleicht auch unterschiedliche Zeiten für eine Pause braucht…
Bettina, sorry ich dachte bei einer konkreten Frage zu einem bestimmten Thema wäre mein Post in der entsprechenden Gruppe besser aufgehoben..nächstes Mal mache uch es anders! Die Diagnose “chronische Migräne” steht schon lange, darum ging es mir gar nicht. Mein Arzt und ich hatten einfach die Idee, dass sich zusätzlich nich ein Mük mit eingenistet hätte…ich habe die ersten Wochen Cortison genommen und jetzt Vomex/Atosil.
Ich werde sehen, wie lange ich noch durchhalte…
Liebe Grüße FraukeHallo Frauke,
konkrete Fragen bitte gerne auch im eigenen Schmerzverlauf stellen, damit man schnell mal nachlesen kann und einen Überblick hat. So muss man jetzt zusätzlich in Deinem Verlauf lesen, um vernünftig raten zu können. 😉 Ganz zu Beginn von Headbook hatten wir keinen eigenen Schmerzverlauf und alle Fragen waren kreuz und quer verteilt. Hatte den Nachteil, dass sowohl Mitglieder zu ihrer Frage sehr viel schreiben und immer wieder neu erzählen mussten und auch die Antwortenden teilweise rumsuchen mussten.
Die extra Foren eigenen sich für ganz spezielle Fragen, für die man nicht den eigenen Schmerzverlauf im Hintergrund haben muss. Das nur kurz zur Info, aber Du kannst jetzt erst mal gerne hierbleiben. :9
Wenn Du die Diagnose schon hast, ist es ja in Ordnung. Je länger Du so eine Pause durchhältst, desto besser. Prophylaxe und Akutmedikation wirken danach wieder viel besser, das Nervensystem kann sich erholen (trotz Attacken) und danach geht es in aller Regel erst mal wieder besser weiter.
Sinn in einer Medikamentenpause könnte auch ein niedrig dosiertes Antidepressivum machen (vorausgesetzt, Du nimmst nicht eh schon eins), das sediert und insgesamt etwas rungerfährt.
Liebe Grüße
BettinaLiebe Frauke,
ehrlich gesagt hatte ich so gar die leise Hoffnung, dass sich meine chronische wieder in eine episodische Migräne „verwandelt“, wenn ich die Medikamentenpause nur lange genug mache…! Aber eine solche Hoffnung ist bei der chronischen Migräne wohl eher unrealistisch. Eigentlich wusste ich das auch, wollte es mir nur nicht wirklich eingestehen und nichts unversucht lassen, doch noch Einfluss zu nehmen.
Jetzt ist wieder alles wie vorher: meine Medikamentenpause hat weder an der Anzahl der Schmerztage noch an der Schmerzintensität etwas geändert.Genau! Schau einfach, wie lange und ob es dir möglich ist, die Medikamentenpause weiter durchzuführen. Mir hat es geholfen, dass ich mir kein festes Ziel gesetzt, sondern mich von Tag zu Tag „gearbeitet“ habe.
Alles Liebe für dich und denk dran: du bist nicht allein! Und bald bist du in Kiel, wo du professionell und sehr gut begleitet, versorgt und beraten wirst!
KatrinViva la Vida! ?
Hallo Ihr,
Danke für die lieben Worte! Ich hab letzte Nacht aufgegeben weil es so schlimm war:( Naja jetzt sind es eben nur 4 Wochen und 3 Tage..mal gucken ob es in Kiel noch neue Ideen gibt, ich hab leider grad eine wenig optimistische Phase.
Liebe Korina, danke auch für Deine Nachricht, wir haben wohl ziemlich zeitgleich geschrieben;) Ich fand es auch sehr schwierig zuhause aber hatte das tatsächlich extra so geplant mit der Idee, dass ich dann in Kiel mit dem Triptanen mehr am Programm teilnehmen kann und nicht nur im Bett liege…wieviel Wochen/Tage hast du denn jetzt geschafft?
Katrin, das ist wirklich frustrierend, dass die Pause bei dir so gar nichts geholfen hat! Hat sich denn inzwischen sonst an der Gesamtsituation irgendwas geändert? Ich bin ja so selten hier…Ganz liebe Grüße
FraukeLiebe Frauke,
es ist doch super, dass du die 4 Wochen geschafft hast!
Ich habe noch eine Woche vor mir… aber ich merke, dass sich etwas verändert, die Migräne geht schneller vorbei und heute morgen bin ich ohne Kopfschmerzen aufgewacht 😉 Es sind kleine Schritte in die richte Richtung.Es war in Kiel tatsächlich so, dass ich weniger an den Bewegungs- und Sportangeboten teilnehmen konnte wegen der Schmerzen. Aber ich habe aus der Schmerzbewältigungsgruppe, den Gesprächen mit der Psychologin, den Vorträgen und natürlich durch die super Betreuung durch die Ärzte und Schwestern ganz, ganz viel mitnehmen können!
Als ich hinfuhr, war ich auch ganz mutlos und konnte mir garnicht so recht vorstellen, dass es wirklich besser werden könnte mit meinen ewigen Kopfschmerzen. Der Schmerz macht eben auch psychisch was mit einem ;-(
Ich möchte dir wirklich Mut machen. Freue dich auf die Zeit in Kiel, in der es mal nur um dich gehen wird!
Liebe Grüße
KorinaHallo Karina,
Danke für Deine aufmunternden Worte! Schön, dass die Medikamentenpause bei dir etwas zu bewirken scheint.
Ich war ja vor 1.5 Jahren schon in Königstein und verspreche mir von Kiel keine Wunder. Aber wenn nur eine neue Idee einen kleinen Stein ins Rollen und damit wenigstens ein bischen an der Gesamtsituation ändern kann, lohnt es sich ja schon. Darauf hoffe ich!
Und ja, der Schmerz macht auch psychisch etwas mit einem, da hast du völlig recht. Ich finde für die Gesamtsituation meine Stimmung immer noch erstaunlich gut, aber es gibt eben auch schlechte Phasen. Und meine Erfahrung bisher ist, dass optimistisch bleiben/ akzeptieren/ gute Stimmung haben/ etc. haben trotz Schmerzen, nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist. In Phasen mit starken Dauerschmerzen, fast täglicher Migräne oder ähnlichem gelingt mir das oft nicht mehr…wie geht es euch damit?
LG Frauke -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.