Hallo zusammen,
bislang habe ich hier lange nur gelesen, jetzt traue ich mich mal, meine Geschichte vorzustellen. Die Kopfschmerzen schlichen sich im Jahr 2008 langsam in mein Leben. Ich weiß bis heute nicht den Auslöser oder die Ursache und rannte – wie so viele hier – von Arzt zu Arzt und klammerte mich bis zuletzt an jeden Strohhalm.
Ich war wirklich überall: Orthopäde, Homöopath, Osteopath, Heilpraktiker, Allgemeinarzt, Chiropraktiker, Neurologe, Wunderheiler, Physiotherapeut, Schmerztherapeutin … Die Diagnose der Ärzte: Chronischer Spannungskopfschmerz, ich bin mir da nicht so sicher, mittlerweile ist es sicherlich chronisch, da ich seit Anfang März jeden Tag Kopfschmerzen habe, aber das war nicht von Anfang an so. An schlimmen Tagen ist mir übel bis zum Erbrechen und ich kann überhaupt nicht aufstehen, es gab dann aber zwischendurch immer wieder schmerzfreie Tage, allerdings war ich bis zu dem Jahr 2008 wirklich kopfschmerzfrei.
Akupunktur hat sehr lange geholfen und auch Massagen, Krankengymnastik, Manuelle Therapie schlugen immer so lange an, wie ich etwas gegen die Schmerzen unternommen habe, leider nie von langer Dauer. Die Schmerzen ziehen vom Nacken hoch und mitllerweile schmerzt der ganze Körper (Arme, Beine und besonders die Schultern), ich habe das Gefühl, ein zu enges Band schnürt mir den Kopf ab, allerdings kann ich an schlimmen Tagen auch kein Licht und keine frische Luft ertragen, Bewegung geht dann auch gar nicht …
Am Anfang habe ich nur Ibuprufen und Paracetamol bei Bedarf eingenommen, irgendwann half das nicht mehr, seitdem nehme ich Novalgin-Tropfen. Seit Dez. letzten Jahres bin ich bei einer sehr netten Schmerztherapeutin in Behandlung, wir sind mit Akupunktur angefangen, mittlerweile bekomme ich wöchentlich Procain-Infusionen. Vor 4 Wochen war es dann so schlimm, dass nichts mehr ging, mir war übel, ich musste brechen und ich dachte, mir platzt der Schädel, ich war mittlerweile bei 120 Tropfen Novalgin täglich, eindeutig zuviel, das weiß ich jetzt auch, daher auch die Übelkeit.
Mein Hausarzt hat mir dann geraten, ins Klinikum in die Notfallaufnahme zu fahren (war ein Sonntag), dort wurde ich leider nur eine Nacht auf der Aufnahmestation “geduldet”, bekam 2 Infusionen gegen die Schmerzen und am nächsten Morgen wurde ich entlassen mit dem Hinweis: für chronische Spannungskopfschmerzen sind wir hier nicht zuständig, Therapievorschlag: trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin).
Ich wurde wirklich mit Kopfschmerzen entlassen und mir ging es noch schlechter als vorher. Die Schmerztherapeutin war entsetzt und hat mir dann die Schmerzklinik in Kiel vorgeschlagen und mir von dem Therapievorschlag erst einmal abgeraten. Seit 1 Woche nehme ich morgens und abends 1/2 Naproxen, die bringen mir NICHTS, die Novalgin Tropfen habe ich die ganze Zeit weggelassen, aber ich habe nach wie vor jeden Tag Kopfschmerzen. Die Procain-Infusionen tun mir gut, aber jetzt geht meine Schmerztherapeutin in den Urlaub und mir graut schon vor den nächsten 2 Wochen. Ich habe hier viel über Prophylaxe und Triptane gelesen, die Therapeutin meint, wir sollen jetzt nicht experimentieren und lieber auf Kiel warten, da bin ich seit Ende März angemeldet, aber 3 Monate Wartezeit ist noch sehr lang …
Ach ja, ich bin verheiratet, habe 2 Kinder und arbeite halbtags als Sekretärin, die Arbeit macht mir Spaß, es könnte alles gut sein, wäre da nicht das tägliche Gewitter in meinem Kopf …
Nun ist die Kurzvorstellung doch sehr lang ausgefallen, sorry, ich habe schon viel weggelassen.
Ich würde mich sehr über Beiträge von Leidensgenossen/Innen freuen.
Liebe Grüße
Anja