Hallo headbook-Mitglieder,
nachdem ich nun schon eine Weile anonym mitlese, wollte ich heute auch gern mal meinen Leidensweg darstellen. Dieser ist zwar bei weitem nicht so lang wie der von den meisten Mitgliedern hier, aber ich hoffe trotzdem, dass mir ein paar von euch vielleicht Ratschläge geben können.
Alles begann vor 1 1/2 Jahren mit Zahnschmerzen im rechten Oberkiefer (5er und 6er). Nachdem nicht klar war, ob es sich wirklich um eine Pulpitis handelte und ich den Schmerz auch nicht sicher einem der beiden Zähne zuordnen konnte, wurden diese dann nach wochenlangen Schmerzen beide wurzelbehandelt. Nach einer Woche Kummer gaben beide Ruhe. Bis im April dieses Jahres der 6er wieder anfing zu Schmerzen, eine Extraktion folgte (nach mehreren Wochen Geduld) und das Unheil nahm seinen Lauf. Wundheilungsstörung (wochenlange Schmerzen, die mit keinem Schmerzmittel zu lindern waren), dann scheinbar eine Infektion des Nebenzahns (der 5er, der ja schon wurzelbehandelt war) und eine darauffolgende WSR. Der Bereich blieb lange empfindlich und bereitete immer wieder Schmerzen. Derweil nahm meine Zahnärztin noch kleine Korrekturen im unteren rechten Kieferbereich vor. Die kleinen Korrekturen triggerten aber mein Nervensystem dermaßen, dass sich nach einer kleinen Füllung am unteren 5er Dauerschmerzen einstellten (bis dahin hatte der Zahn noch nie geschmerzt). Nach einem Füllungswechsel bekam ich dann solche Schmerzen, dass auch dort eine Wurzelbehandlung folgte, obwohl die Zahnärztin meinte, der Zahn reagiere nicht auf die typischen Reize und sähe sonst auch gesund aus. Nachdem die Wurzel raus war, war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob der Schmerz nicht vielleicht vom 6er daneben käme. Da der bereits eine Füllung hatte, wurde die entnommen, Sekundärkaries entfernt und eine neue Füllung eingesetzt. Die Dauerschmerzen blieben, setzten sich nun aber im 6er fest. Röntgenaufnahmen blieben ohne Befund und die Ärztin meinte, dass die Karies nicht so tief war, dass ich davon solche Beschwerden bekäme.
Mal Genaueres zum Schmerz: er zeigt sich tagsüber vor allem als Nervenschmerz im unteren rechten 6er, wechselt manchmal aber auch auf den 5er daneben, wo er sich als tieferliegender Schmerz zeigt (da dieser Zahn ja bereits tot ist). Nachts ist Ruhe, obwohl ich hin und wieder auch schon Nächte hatte, in denen ich gegen 5 Uhr morgens aufwachte und der Schmerz sofort losging. Sonst kommt er tagsüber eher wellenartig, zieht und brennt auch manchmal. Klopftest: negativ. Kältetest: starke Reaktion. Ibuprofen, Novalgin und andere Schmerzmittel geben keine Linderung.
Nachdem meine Zahnärztinnen (ich war bei drei verschiedenen) eher ratlos aus der Wäsche schauten, habe ich angefangen zu recherchieren und bin auf den atypischen Zahnschmerz gestoßen, dessen Beschreibung gut zu meinen Symptomen passt. Danach habe ich mir eine Überweisung zum Neurologen geholt, der mich auch ernst genommen und mir Gabapentin (1200 mg täglich) und Amitriptylin (10 mg täglich) verschrieben hat und meinte, damit würde ich es gut in den Griff bekommen. Ich nehme es nun 3 Wochen und habe auch das Gefühl, dass es deutlich besser geworden ist. Seit gestern ist es allerdings kälter geworden und meine Schmerzen auch wieder etwas schlimmer. Ich denke mir jetzt die ganze Zeit, dass es besser wäre, den 6er auch noch einer Wurzelbehandlung zu unterziehen, gleichzeitig weiß ich aber auch, dass, wenn es neuropathische Schmerzen sind, eine Wurzelbehandlung das Ganze auch noch verschlimmern kann. Ich bin mir gerade so unsicher, da eine der drei Zahnärztinnen meinte, dass die Füllung am 6er doch schon sehr tief wäre (sie selbst hat diese jedoch nicht gemacht; diejenige, die die Füllung gemacht hat, meint ja, sie wäre eben nicht so tief) und ich in zwei Wochen nochmal zu ihr kommen sollte, um einen erneuten Vitalitätstest am Zahn zu machen.
Wie gesagt, ich bin gerade sehr verunsichert und hoffe, dass unter euch vielleicht ein paar Menschen sind, die ähnliches durchgemacht haben und mir einen Rat geben können.
Liebe Grüße,
Vana