Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Bin auch neu (Anouk)

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  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32610

    Liebe Anouk,

    Du machst das schon richtig und bist sicher eine gute und liebevolle Mutter. Lass Dir von den vermeintlichen Übermüttern da nix einreden. 😉 Den Kindern geht es nur dann wirklich gut, wenn es auch den Müttern gut geht und sie sich nicht “verbiegen” müssen. Es muss für alle passen, auch für die Mutter.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Marion
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 173

    Liebe Anouk!
    Ich kann mich da nur Bettina’s Meinung anschließen!
    Lass dir da bloß nichts einreden…. 🙂
    Die Übermütter sind doch die Schlimmsten überhaupt…
    ….und Erzieherinnen. 😉
    Lieben Gruß
    Marion

    Dusty
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1012

    Was meinst du denn mit – “und Erzieherinnen”?

    Ich bin auch eine.
    Habe selber 3 Kinder und war auch nie eine “Übermutter”. Ich war auch nicht ganz unglücklich, als sie aus dem Gröbsten raus waren 😉
    Helikoptereltern finde ich schlimm und Eltern die sich nicht kümmern.

    Es kommt ja nicht darauf an, dass ich für meine Kinder den ganzen Tag den Animateur gebe.
    Qualität statt Quantität 🙂
    Kinder sollen/müssen auch mal nur spielen.

    Wünsche schon mal einen guten Rutsch.
    LG
    Dusty

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32610

    Also ich muss mich schon outen als “ehemalige” Übermutter. 😉 Ich war eigentlich eine richtige Glucke die ersten Jahre, was sicher auch nicht so gut war. Aber ich konnte damals nicht wirklich aus meiner Haut raus und es war auch richtig für mich zu dieser Zeit. Ich hatte mein Leben so organisiert, dass ich in der Hauptsache für die Kinder da sein konnte und nur wenig von zu Hause aus gearbeitet hatte.

    Aber wer kann das schon so organisieren, wohl die wenigsten. Trotzdem war ich oft überfordert, da die vielen Schmerzen mich einfach an den Rand dessen gebracht hatte, was ich ertragen konnte. Das hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, wie sehr man die Kinder liebt. Die meisten lieben ihre Kinder – aber Kinder kosten viel Zeit, sind kleine Egoisten 😉 , laut und nicht selten nervig und am Ende eines Tages ist man platt und weiß nicht mal wirklich, was man getan hatte.

    Und trotzdem sind sie das größte Glück, das man überhaupt haben und empfinden kann. So war und ist es zumindest für mich.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Dusty
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1012

    Bettina 😀 😉 😀

    Nach dem ersten, super anstrengenden (weil kaum geschlafen) Kind, stand für mich eigentlich fest, dass ich nie ein zweites wollte 😉
    Ich war die ersten Wochen manchmal noch im Nachthemd, wenn mein Mann abends von der Arbeit kam, weil ich es nicht geschafft hatte mich anzuziehen.
    Ich war einfach nur total platt und immer froh, wenn er wieder zu Haus war.
    Was für mich richtig schlimm war, dass andere immer gesagt haben, dass das für mich doch ein leichtes sein muss.
    Ich hatte es schließlich gelernt.
    Ja, aber doch nicht wie man mit dem eigenen Säugling umgeht.
    Auch nicht, wie ich den Haushalt schmeiße oder wie ich Kindergeburtstage plane usw.
    Und nur weil ich im Kindergarten ruhig und freundlich mit den Kindern bin, heißt das noch lange nicht, dass ich zu Haus auch immer so bin.

    Anderer Leute Kinder gebe ich abends wieder ab. Meine eigenen aber nicht.
    Ich liebe meine Kinder und sie sind auch für mich das größte Glück.
    Trotzdem war ich oft überfordert und völlig erledigt und ich war dann froh, wenn sie im Bett waren oder ich sie auch mal weg organisieren konnte.

    LG

    Anouk
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 263

    Also ich finde Übermütter und Mütter, die in ihrer Rolle ganz und gar aufgehen, absolut nicht schlimm! (Helikopter-Eltern sind da etwas anderes.)
    Aber sie geben mir das Gefühl, dass mit mir als Frau etwas nicht stimmt, weil ich eben anders ticke.

    Wenn meine Mutter ihre Enkel um sich hat, plant sie den ganzen Tag rund um die Kinder, malt, bastelt und kocht mit ihnen, ist auch streng aber genießt jeden Moment und bedauert es, wenn das Haus hinterher wieder leer ist, auch wenn die beiden zwei Tage bei ihr waren.

    Die frühere Tagesmutter meiner Tochter war genauso. Sie ist mit fünf Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren zum Turnen gegangen, war mit ihnen auf dem Weihnachtsmarkt, hat mit ihnen Kekse gebacken, gesungen und war dabei einfach total glücklich. Sie hatte selber zwei kleine Kinder (inzwischen drei) und konnte sich nichts schöneres vorstellen, als Mutter zu sein (und sie war zehn Jahre jünger als ich).

    Da fühle ich mich im Vergleich einfach absolut unfähig und minderwertig und beneide das, weil ich denke, dass es das Leben leichter macht. Ich liebe meine Kinder, aber ich bin immer angespannt, wenn die beiden in der Wohnung sind. Zucke zusammen, wenn einer von ihnen anfängt zu schreien und es überreizt mich, wenn sie im Scnweinsgalopp durch die Wohnung rennen.

    Ich freue mich über jedes bisschen Selbstständigkeit der beiden und alles, was ich nicht mehr tun muss. Ich kann mit den beiden in der Küche weder Kochen noch Backen, weil es mich schlichtweg überfordert. Ich lese den beiden gerne vor und kann das stundenlang, aber irgendwelche Spiele oder Aktivitäten managen, liegt mir einfach nicht.

    Mein Mann unternimmt mit den beiden an den Wochenenden viel, macht Ausflüge, Picknicks, geht mit ihnen Schwimmen, Pilze sammeln und Fahrrad fahren und ich atme immer auf, wenn die Wohnung leer und ruhig ist.
    Und das beste an Kindergeburtstagen ist der Zeitpunkt, wenn die anderen Kinder wieder abgeholt werden. In anderthalb Wochen feiert mein Sohn seinen sechsten Geburtstag, dass heißt, er hat sechs Jungs aus seinem Kindergarten eingeladen… Ich bin so froh, wenn der Tag vorbei ist!

    Klar können wir nicht alle das gleiche gut machen, aber gerade wir Migräniker versuchen doch immer, unser bestes zu geben und alles perfekt zu machen. Wir können leider nicht aus unserer Haut heraus.

    Rosinante
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 472

    Liebe Anouk,

    sei die Mutter, die du vom Herzen her bist.

    Ich habe drei Kinder, zwei davon schon erwachsen, und bin auch nicht die
    Koch- und Bastelmutter.
    Meinen Kindern habe ich viel vorgelesen, jeden Abend fast eine Stunde und wir waren viel draußen im Garten.
    Gearbeitet habe ich damals sehr wenig von daheim aus und wenn wir wegen der Migräne das Haus nicht verlassen konnten, vor über 20 Jahren wusste ich noch nichts von Triptanen, waren wir eben daheim.

    Eins meiner Kinder konnte mit meiner Migräne nicht umgehen, schrie und heulte manchmal und war dann besonders anstrengend.

    Aber vor kurzem sagte sie mir, sie würde mich bewundern, wie ich damit umgehen würde und immer wieder fröhlich wäre.
    Wenn ich keinen Anfall habe, dann lebe ich eben und freue mich am Leben.

    Durch eine kranke Mutter können die Kinder also auch etwas lernen.
    Ich liebe meine Kinder sehr und es hat mich getröstet, wie sie die Krankheit als Erwachsene sehen.
    Sei du selbst und lebe die Gaben aus, die du hast.

    Ich habe zwei super Schwägerinnen, Kochen und Backen phänomenal, eine davon auch noch Ärztin, und was die für ein Arbeitspensum hat !

    Ich versuche mich nicht mit Anderen zu vergleichen, ich bin ich und habe meine eigenen Gaben.

    Liebe Grüße Rosinante

    Marion
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 173

    Dusty, nicht’s für ungut. Bei uns wird das so gesagt….! Ich selber kenne drei Erzieherinnen, die selber auch gute Mütter sind, hat also nichts zu bedeuten. Ich habe zwei Kinder und war immer zu hause und wurde dafür doof angeschaut, dass ich nicht arbeiten gehe. Das kann auch keiner verstehen! Mein Mann und ich habe damals entschieden, wenn Kinder, dann aber auch selber erziehen. Wir konnten uns den Luxus rausnehmen, dass einer zu hause bleibt, viele konnen es nicht. Deshalb egal ob Helikopter-, Über- oder sonst eine Mutter, haubtsache den Kindern geht es gut, egal wie!
    So sehe ich das.
    Lieben Gruß
    Marion

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32610

    Liebe Anouk,

    ich denke, Rosinante hatte alles Relevante in einen schlichten Satz gepackt: “Sei die Mutter, die du vom Herzen her bist.” Und damit ist doch alles gut. 🙂

    Vergleiche Dich nie mit anderen, denn was für andere gut ist, muss für Dich und Deine Kinder noch lange nicht passen. Ihr macht das doch alles gut zu Hause. Jeder macht seinen Part in der Kindererziehung und -betreuung, sodass es den Kindern an nichts fehlt. Das Einzige, was jetzt noch verbesserungswürdig scheint, ist, Dein schlechtes Gewissen irgendwo hin zu verbannen, wo es nicht mehr rauskommen kann. 😉 Ganz ehrlich, das ist das Einzige, was Dir und Deinen Kindern tatsächlich schaden kann.

    Du bist nicht entspannt, wenn dauernd das schlechte Gewissen mitmischt und Deine Kinder fühlen es. Also weg damit, es hat in Eurem Haus nichts verloren. 🙂 MIt jedem Tag werden sie selbstständiger, brüllen weniger rum, brauchen Dich weniger und sind bald erwachsene Menschen. Das geht schneller als man denkt. Ich wundere mich immer wieder, wo nur die Zeit geblieben ist.

    Entspanne mehr – auch gedanklich – und freue Dich, dass Deine Kinder gesund sind und fröhlich durch die Wohnung lärmen. Wie gut, dass Dein Mann so viel mit ihnen unternimmt und Du auch ein wenig Zeit für Dich haben kannst.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anouk
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 263

    Liebe Bettina und ihr lieben anderen,

    ihr habt ja recht! Ich kann es nur nicht immer ganz abprallen lassen, wenn meine Mutter bemängelt, dass ich von den Kindern so oft genervt und erschöpft bin. Ich glaube, mein Bruder und ich waren beide ziemlich pflegeleicht und meine Kinder sind einfach völlig normale Kinder, die regelmäßig ihre Grenzen austesten und auch gerne mal einen Wutanfall bekommen, das betrifft momentan zum Glück nur die Kleine. Und mit ihren mittlerweile vier Jahren müsste sich das (hoffentlich) bald legen.

    Als der Große noch kleiner war, hat er auch mehr als einmal zwischen den Supermarktkassen auf dem Boden gelegen und gebrüllt, was das Zeug hält, während ich mit meiner Tochter im Kinderwagen und rotem Kopf meine Einkäufe eingepackt und versucht habe, die vielen guten Ratschläge zu überhören. 😀 Das waren noch Zeiten! Im Nachhinein kann ich prima drüber lachen.

    Aber sie werden wirklich größer, der Große ist seit heute sechs Jahre alt und gestern war ich mit ihm zum ersten Mal im Kino. Das war richtig schön, als Mutter mit dem eigenen “großen” Sohn ins Kino zu gehen und sich hinterher zu unterhalten und Popcorn zu futtern.

    Aber zurück zu meiner Migräne.
    Trotz schwerer Depressionen rund um Weihnachten und Silvester werde ich erst zu meinem vereinbarten Termin am 26. Januar zu meiner Ärztin gehen. Seit gestern haben die Depressionen schlagartig nachgelassen, wobei jetzt aber auch wieder die Phase mit guter Stimmung und häufiger Migräne beginnt.

    Da die Erhöhung des Amis auf 50 mg jetzt erst knapp zwei Wochen her ist, warte ich die nächsten 14 Tage nochmal ab, um wirklich beurteilen zu können, ob die Erhöhung eine Verbesserung gebracht hat oder nicht.

    Momentan geht es ja mit der Stimmung, auch wenn ich die schlimmen Tage nach Weihnachten noch nicht vergessen habe. Und ich muss neben der Geburtstagsfeier meines Sohnes am kommenden Wochenende auch einiges für meine Lumbalpunktion und die Zeit danach in der kommenden Woche organisieren.

    Die nächsten 14 Tage mache ich mir um meine Stimmung keine Sorgen. Und wenn es danach wieder schlimm wird, bin ich eh bei der Ärztin und wir überlegen, wie es weitergeht.

    Liebe Grüße
    Anouk

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32610

    Liebe Anouk,

    grenze Dich da von Deiner Mutter ab, das ist sicher wichtig. Mütter machen das manchmal so, dass sie die eigene Elternzeit verklären und dann meinen, bei den Töchtern noch mal mitmischen müssen mit “guten” RatSCHLÄGEN. 😉

    Lass unbedingt die Depression ganz eingehend abklären, es könnte sich ja auch eine andere Art dahinter verbergen. Es gibt da eine Vielzahl von Diagnosen, die dann auch ganz spezialisiert therapiert werden müssen.

    Alles Gute für die nächsten 14 Tage, dann bist Du eh beim Arzt. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Rosinante
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 472

    Liebe Anouk,

    jede Familie ist anders und deine Kindheitsherkunftsfamilie entspricht nicht deiner eigenen Familie.
    Ich wollte es meiner Mutter oft recht machen und kann mich an erzwungen- besinnliche Weihnachten erinnern.
    Seit vielen Jahren feiern wir Weihnachten, wie es zu meiner eigenen Familie passt und das ist laut… Ich musste lernen, mich immer wieder abzugrenzen, du musst nicht deiner Mutter gefallen
    .
    Depressionen sind sehr anstrengend und kosten viel Kraft, ich rede aus Erfahrung.

    Ihr als Familie müsst euren eigenen Weg finden und euer eigenes Leben, auf eure Umstände bezogen leben.
    Da wünsche ich dir viel Kraft, ich konnte sehr von einer Psychotherapie
    profitieren.

    Liebe Grüße

    Rosinante

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