Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Hallo und meine Geschichte – Maria90

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    Beiträge
  • Maria
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    Beitragsanzahl: 9

    Hallo zusammen,

    erstmal freue ich mich sehr, dass ich dieses Forum gefunden habe. Ich habe schon etwas herumgelesen und der Austausch hier ist wirklich toll und sehr hilfreich.

    Erstmal ein bisschen persönliches Vorgeplänkel:

    Mein Name ist Maria, ich bin 33 und komme aus der Nähe von München. Ich habe Rechtswissenschaften studiert. Leider dauerte das Studium recht lang, die Migräne trug ihren Teil dazu bei. Im September 2017 schrieb ich das Erste Juristische Staatsexamen zum ersten Mal. Leider bin ich beim ersten Versuch durchgefallen und habe es dann beim zweiten Versuch im März 2019 geschafft. Ihr müsst wissen, dass 2017-2019 eine sehr schwierige Zeit für mich war. Man hat nur zwei Versuche und ich hatte so eine Angst, dass ich nach dem jahrelangen Studium ohne Abschluss dastehe. In dieser Zeit hatte ich auch teilweise mit Angst- und Panikattacken zu kämpfen. Heute habe ich das aber wieder in Griff bekommen.

    Ich zweifelte oft, ob Jura überhaupt das richtige für mich war, aber da ich von sämtlichen Arbeitgebern immer positives Feedback bekam, entschied ich mich 2020 trotz der schwierigen Zeit zuvor, mit dem Referendariat zu beginnen, das mit dem Zweiten Juristischen Examen endet, und womit man schließlich Anwältin werden kann. Im November 2021 hatte ich dann dieses 2. Examen, das aus insgesamt 11 Klausuren besteht, die man an 11 Tagen hintereinander schreibt. Horror! Ich weiß noch, dass ich im Oktober/November, also kurz vor Beginn des Examens, jeden Tag Migräne hatte und ich so verzweifelt war. Ich war dann auch bei meiner Neurologin, aber die konnte mir auch nicht helfen – außer dass sie mir Ibu und Novaminsulfon verschrieb. Leider bin damals durchgefallen und habe ganz knapp nicht bestanden. Meinen zweiten Versuch hatte ich im November 2022 und gerade warte ich auf die Noten und hoffe, dass ich bestehe und ich dieses Kapitel endlich abschließen kann. Einen Traum-Arbeitsplatz als Rechtsanwältin hätte ich nämlich auch schon sicher (auch wenn ich mich frage, ob ich dem mit meiner Migräne überhaupt gewachsen bin).

    Nun noch zu meiner Migräne-Geschichte:

    Ich habe schon seit meiner Gymnasialzeit Kopfschmerzen, ich gehe davon aus, dass es schon damals Migräne war, da auch meine Mama und meine Tante Migräne haben. Da die Migräne vor allem während meiner Studienzeit schlimmer wurde, war ich im Jahr 2017 dann das erste Mal bei einer Neurologin, die dann die Migräne diagnostizierte. Es wurde ein MRT erstellt, das weiße Flecken im Gehirn zeigte (hat das jemand hier auch?). Damals nahm ich Tomapyrin oder Ibuprofen. 2019 wechselte ich meine Neurologin. Alles wurde immer schlimmer, die Schmerzen wurden chronisch, sodass ich mich 2022 dann erneut auf die Suche nach einem Migränespezialisten gemacht habe. Seitdem bin ich bei meiner jetzigen Neurologin, die mir zum ersten Mal Triptane verschrieb. Sumatriptan habe ich nicht vertragen – die haben mich richtig benebelt gemacht und ich hatte so ein Schweregefühl im ganzen Körper. Dasselbe dann bei Naratriptan. Erst Rizatriptan scheint zu helfen, wobei ich das am liebsten vorm Schlafen und nur ungerne tagsüber nehme, weil es auch zu so einem Druckgefühl im Kopf führt und ich manchmal das Gefühl habe, sie machen die Kopfschmerzen erstmal schlimmer. Leider bekomme ich häufig einen Wiederkehrkopfschmerz und meistens ziehen sich meine Attacken über mehrere Tage, teilweise bekomme ich auch Spannungskopfschmerzen dazu.

    2021/2022 war wirklich eine schlimme Zeit, ich hatte so viel Schmerzen, gleichzeitig musste ich aber lernen und mich aufs Examen vorbereiten. Alles drehte sich nur noch um die Migräne. Alles viel mir schwer, ich war nur noch ausgelaugt von den dauernden Schmerzen, und ohne Energie. Mein Freund ist zum Glück sehr verständnisvoll. Er ist ein sehr aktiver Mensch, und das macht es für mich oft schwerer. Ich möchte so gerne mit ihm aktiv sein, aber das geht nunmal nicht in dem Ausmaß. Manchmal vergisst er das auch ohne böse Absicht.

    Im Juli 2022 habe ich dann mit einer Verhaltenstherapie begonnen, weil ich mir erhofft habe, zu lernen, wie ich besser mit der Situation umgehen kann und Akzeptanz lerne. Ich bin leider nicht so recht überzeugt von meiner Therapeutin.

    Im Herbst 2022 habe ich dann mit Ajovy angefangen. Es hatte nicht den durchschlagenden Effekt, den ich mir erhofft habe, aber die Intensität der Attacken ist runtergegangen, sodass ich es oftmals ohne Tablette schaffte.

    Schließlich habe ich von Ajovy auf Aimovig gewechselt, um zu sehen, ob das besser anschlägt. Am 9.2.2023 habe ich mir Aimovig das erste Mal verabreicht. Und seitdem habe ich jeden Tag Migräne und Schmerzen. Mir fällt zum ersten Mal auch auf, dass ich so ein Rauschen höre, fast schon tinnitusähnlich. In solchen Phasen, wo man keinen Tag Erholungszeit hat, fällt es mir so unglaublich schwer, diese Migräne zu akzeptieren und zu verstehen, dass ich viele Dinge nicht tun kann. Wie soll es weitergehen frage ich mich dann? Wie soll das werden, wenn ich eine Vollzeit-Stelle als Juristin oder Anwältin anfange? Gefühlt habe ich schon alles probiert (auch wenn das sicher nicht so ist), Akupunktur, Osteopathie, Entspannung, weniger Stress, Regelmäßigkeit, und trotzdem hat mich die Migräne im Griff. Gerade ist es echt schwierig…

    Außerdem mache ich so gerne Sport, aber letztes Jahr ging aufgrund der Schmerzen gar nichts, ich hatte einfach keine Energie. Ich habe durch die ständige Migräne unglaublich viel Hunger und Appetit. Die angefutterten Kilos wieder los zu werden, gelingt mir einfach nicht, und auch wenn das natürlich nicht das Wichtigste ist, nervt es mich trotzdem und ich fühle mich nicht wohl.

    In einer Woche habe ich einen Termin bei meiner Neurologin, um den ersten Monat mit Aimovig zu besprechen und ich bin ganz unsicher, wie es nun weiter gehen soll. Soll ich mit Aimovig weitermachen und durchhalten, oder zurück zu Ajovy?

    Ein paar Gedanken/Ideen, die ich noch habe:

    * Ich versuche, mich gesund zu ernähren, aber wie schon beschrieben, habe ich unglaublichen Hunger/Heißhunger. Es gelingt mir nicht immer, auf Zucker zu verzichten. Ich möchte aber evtl. mal versuchen auf Gluten und Milchprodukte zu verzichten.
    * Ich nehme zur Verhütung bereits seit 20 Jahren die Pille (Kombipräparat). Vielleicht sollte ich die mal absetzen?
    * Ich wohne an einer sehr befahrenen Straße. Eigentlich ist rund um die Uhr Verkehrslärm. Vielleicht ist das unterbewusst auch stressig… Sobald sich meine Zukunft geklärt hat, wollen wir evtl. umziehen.
    * Ich hoffe noch darauf, dass sobald ich die Noten vom Examen habe und hoffentlich bestehe, dass das vielleicht auch einen positiven Effekt hat und Stress/Sorgen von meinen Schultern nimmt.
    * Meine Neurologin hat mir empfohlen, zusätzlich zum Triptan Etoricoxib zu nehmen, weil ich so oft Wiederkehrkopfschmerzen hab. Kennt das jemand?

    Ich danke euch jetzt schon mal fürs Lesen dieses Romans und freue mich sehr auf eure Erfahrungen und den Austausch.

    Liebe Grüße
    Maria

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6660

    Liebe Maria,

    herzlich willkommen in Headbook!

    Ich wünsche dir so sehr, dass du dein Examen bestanden hast. Hoffentlich bekommst du bald Nachricht, denn natürlich belastet diese Unsicherheit sehr.

    Bei langen Attacken ist ein Wiederkehrkopfschmerz normal, die 7 Triptane, die auf dem Markt sind, haben eine unterschiedlich lange Wirkdauer. Das Rizatriptan wirkt nur einige Stunden. Es macht durchaus Sinn, ein NSAR wie Etoricobxib dazuzunehmen, ich würde es allerdings erst einige Stunden nach der Triptaneinnahme nehmen, das verlängert die Wirkdauer.
    Schade, dass du das Naratriptan nicht vertragen hast, denn dies hatte eine deutlich längere Wirkdauer. Die mit Abstand längste hat das Frovatriptan, was aktuell jedoch nur über eine internationale Apotheke (manche Apotheken arbeiten auch international, einfach nachfragen) bezogen werden kann.
    Meine Attacken dauern oft zwei bis drei Tage und mir reicht meist eine Tablette aus, ansonsten verlängere ich mit 500mg Naproxen.

    Bei der Ernährung würde ich mich nicht unnötig einschränken. Ein Zuckerverzicht bzw. eine Zuckereinschränkung sind durchaus sinnvoll, um starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu vermeiden. Auf Gluten solltest du nur verzichten, wenn du tatsächlich eine Unverträglichkeit hast, bei Milchprodukten ebenso.
    Wir haben an unserer Migräneerkrankung schon genügend zu tragen und sind in unserem Leben stark eingeschränkt, da sollten wir uns nicht noch mehr Mühen aufladen, wenn sie nur auf einen Verdacht hin beruhen.

    Menschen reagieren unterschiedlich auf (Straßen-) Lärm, auf jeden Fall ist es ein Reiz zusätzlich. Nachts könntest du Ohropax verwenden, für tagsüber wären vielleicht Noice cancelling Kopfhörer eine Hilfe. Ich habe selber welche und bin total begeistert, gerade wenn draußen mal ein Presslufthammer bohrt oder ich mit Migräne die Küchenmaschine anmachen muss.

    Lieber Gruß
    Heika

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen hier in Headbook, liebe Maria.

    Nach lesen deines “Romans” kommen mir ein paar grundsätzliche Fragen zu deiner bisherigen Behandlung. Ich kann z.B. nicht erkennen, wieviel du und auch besonders deine bisherigen Neurologinnen über evidenzbasierte Migränebehandlung wissen. Wichtig wäre für uns auch, etwas über deine Prophylaxeversuche vor den Antikörpern zu erfahren. Kennst du die 10/20 Regel, die den MÜK, den Medikamentenübergebrauchskopfschmerz, verhindern soll und auch kann? Und und und.

    Beschreib die bisherige medizinische Behandlung bitte mal genauer, denn Akupunktur und Osteopathie sind bei Migräne nicht nützlich und kosten nur Geld. Auch ein
    Zuckerverzicht ist vielleicht für dein Gewicht interessant, der Migränekopf ist aber auf Kohlenhydrate angewiesen. Zum Beispiel eine spätabendliche Mini-Mahlzeit mit langkettige Zuckern.

    Das und noch viel mehr könntest du im Ratgeber von Prof. Göbel “Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne” erfahren. Und auch im Migränewissen rechts in der Sidebar.

    So, jetzt beende ich mal meinen Roman mit guten Wünschen für dein Examen.
    Liebe Grüße und alles Gute,
    Julia

    Zu den Antikörpern schreib ich lieber nix, da fehlt mir das Wissen 🥴.

    Maria
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 9

    Danke Heika für die lieben Wünsche!
    Ja, die Unsicherheit belastet, zumindest unterbewusst sehr. Alle Freunde und Freundinnen arbeiten schon längst und ich drehe mich seit Jahren im Kreis gefühlt und habe irgendwie meinen Platz noch nicht so richtig gefunden.

    Danke auch für deine Meinung zum Etoricobxib. Ich habe mich nur gewundert, warum ich davon noch nie was gehört habe und mir meine Neurologin nicht z.B. Naproxen verschrieb, das mir viel gängiger erscheint.

    Und ja bzgl. der Ernährung stimme ich dir auch zu. Ich lese dann immer irgendwas (oder jemand in meinem Umfeld erzählt es mir) und dann denke ich mir, ach das könntest du auch noch probieren. Aber meistens ist das mit viel mehr Stress verbunden und bringt nicht wirklich was.

    Das mit den Noise Cancelling Kopfhörern ist ne super Idee. Mein Freund hat sogar welche, die werde ich mir mal leihen.

    Danke! Liebe Grüße

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Willkommen im Headbook, liebe Maria. 🙂

    Auch ich wünsche Dir sehr, dass Du das Examen bestanden hast und dieses emotionale Thema für Dich abhaken kannst.

    Heika hat Dir schon wichtige Infos gegeben. Vor allem die, Dich bei der Ernährung nicht zusätzlich noch unter Druck zu setzen. Kompletter Zuckerverzicht ist nicht mal empfohlen.

    Im Herbst 2022 habe ich dann mit Ajovy angefangen. Es hatte nicht den durchschlagenden Effekt, den ich mir erhofft habe, aber die Intensität der Attacken ist runtergegangen, sodass ich es oftmals ohne Tablette schaffte.

    Man sollte schon einige Monate warten mit der Beurteilung und nicht zu schnell zum nächsten Präparat wechseln.

    Am 9.2.2023 habe ich mir Aimovig das erste Mal verabreicht. Und seitdem habe ich jeden Tag Migräne und Schmerzen.

    Kann sein, dass Du gar keine Wirkung hast. Aber auch hier lautet die Empfehlung, etwas abzuwarten. Wenn Du allerdings täglich Schmerzen hast seitdem, ist mit so einer Empfehlung nicht viel anzufangen.

    Unter Ajovy hattest Du bereits Wirkung. Entweder wieder zurückwechslen oder nach einer gewissen Pause einen anderen Antikörper testen.

    Ich nehme zur Verhütung bereits seit 20 Jahren die Pille (Kombipräparat). Vielleicht sollte ich die mal absetzen?

    Das wäre eine Option, sie sollte aber nicht gleichzeitig mit z.B. dem Einsetzen eines neuen Antikörpers vorgenommen werden. Sonst kann man Wirkung/Nebenwirkung nicht wirklich zuordnen.

    Meine Neurologin hat mir empfohlen, zusätzlich zum Triptan Etoricoxib zu nehmen, weil ich so oft Wiederkehrkopfschmerzen hab. Kennt das jemand?

    Ja, das ist natürlich hier bekannt. Es ist ein COX-2-Hemmer, wird aber nicht sehr oft als Wirkverlängerung/-verstärkung empfohlen. Eher kommt das NSAR Naproxen zum Einsatz. Aber versuchen kann man das durchaus mal.

    Grundsätzlich ist es so, dass man versuchen sollte, in der Attackenmedikation mit Triptanen auszukommen. Sie sind schonender als Schmerzmittel und sind am besten wirksam. Erstaunlich, dass Du mit Naratriptan nicht zurechtgekommen bist. Es ist eines der am besten verträglichen und Probleme gibt es meist nur, dass es zu schwach ist und keine oder zu geringe Wirkung zeigt.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 122

    Hallo Maria,

    Gut, dass du hierher ins Headbook gefunden hast!

    Als erstes drücke ich Dir die Daumen, dass Du das Examen bestanden hast und mit Deinen Traumjob beginnen kannst! Der enorme Druck, unter dem Du jetzt kurz vor der Entscheidung stehst, kann schon ein Grund für die momentane Verstärkung der Migräne sein.

    Was mir als Ergänzung zu Julias und Heikas Beiträgen noch einfällt:
    Wenn du die Pille seit 20 Jahren nimmst, dann hast du sehr früh damit angefangen. Dafür gab es sicher Gründe. Am besten mal mit dem/der Gyn besprechen, ob ein Absetzen jetzt aus der Sicht günstig wäre oder nicht.

    Sind Deine Attacken auch zyklusabhängig und nimmst Du die Pille im Langzeitzyklus?
    Die Pille kann Migräne auslösen. Das kann auch passieren, wenn man sie jahrelang ohne Probleme genommen hat. Bei mir war das so. Nach dem Absetzen der Pille war meine Migräne (erst Mal) deutlich besser. Muss aber nicht so sein. Die Migräne kann sich auch gar nicht verändern oder schlimmer werden.

    Im Zweifel wird nach Rücksprache mit Gyn und Neurologen nur Ausprobieren helfen.

    Liebe Grüße
    Auguste

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Hallo Maria und Auguste,

    bei mir war das mit den Hormonen genau andersrum, ich habe ohne Hormone immer sofort eine heftige Steigerung der Migräneattacken gehabt und darum bis weit nach den Wechseljahren Hormone genommen. Erst als normale Pille, dann habe ich, weil es noch keine Pillen zum Durchnehmen gab, immer nur die erste Hälfte genutzt. Selbst nach den Wechseljahren brauchte ich immer noch die Hormone. Erst vor drei Jahren, während der Coronainfektion und Long-Covid habe ich sie vorsichtshalber wegen Problemen mit entzündeten Blutgefäßen abgesetzt.
    Da hilft wirklich nur das Ausprobieren.

    Maria
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 9

    Also erstmal vielen Dank an alle für die Antworten und eure Erfahrungen! Ich fühle mich oft so allein mit dieser Krankheit, dass der Austausch echt gut tut!

    @Julia
    Vielen lieben Dank!

    Das Buch von Prof. Göbel habe ich sogar. Ich habe schon reingelesen, aber durch bin ich noch nicht damit. Ich würde so gerne mehr lesen, aber der Kopf lässt es oft nicht zu.

    Meine Ärztin ist auch Schmerztherapeutin, sie ist auf jeden Fall kompetenter als meine früheren Neurologinnen im Migränebereich.

    Vor den Antikörpern war meine erste Prophylaxe Topiramat. Ich fand das damals nicht so optimal, dass mir gleich als erste Prophylaxe Topiramat verschrieben wurde, aber so war es. Ich habe das leider nicht gut vertragen, war extrem müde, hatte Konzentrationsprobleme etc. Da ich ja aufgrund meines Referendariats und der Examensvorbereitung lernen musste, Klausuren schreiben und in den Unterricht gehen musste, haben wir das dann abgesetzt. Danach kam Amitriptylin. Aber das war auch ein Reinfall, weil ich da auch so müde war, mir war dauernd schwindelig und übel. Danach ging es dann mit Ajovy weiter. Die anderen Prophylaxe-Optionen waren kontraindiziert.

    Ansonsten habe ich noch Magnesium von Migravent probiert, aber das vertrage ich so hoch dosiert meist nicht gut.

    Die 10/20 Regel kenne ich und die halte ich auch immer ein.
    Ich muss sagen, dass ich ungern Tabletten, Medikamente nehme. Ich bin da irgendwie ein Schisser und habe Angst vor Nebenwirkungen und gehe immer davon aus, dass alles noch schlimmer wird und nicht besser. Dabei ist das ja totaler Quatsch…

    @Bettina

    Vielen Dank für die Wünsche und die Tipps!

    Ja, wie schon geschrieben, ich versuche mich mit der Ernährung nicht mehr zu stressen. Aber manchmal ist es gut, das nochmal von anderen zu hören. Irgendwie klammert man sich doch an Dinge, die man irgendwie beeinflussen kann (wie die Ernährung), aber das stresst dann auch wieder, wenn man es nicht so einfach umsetzen kann…

    Ja, bzgl. Ajovy und Aimovig: Ich hatte zwischen beiden Präparaten auch gar keine Pause. Vielleicht war das auch nicht so gut…?! Auf jeden Fall bin ich mir unsicher, wie es nun weiter gehen soll, eben weil ich Aimovig auch nicht zu schnell aufgeben will. Aber nach diesem furchtbaren Monat tendiere ich eher dazu, wieder zurück zu Ajovy zu wechseln, wobei ich dann auch unsicher bin, ob ich davor nicht erstmal pausieren sollte.

    Hm, vielleicht sollte ich Naratriptan dann doch nochmal versuchen. Ich habe es bis jetzt nur einmal genommen, aber da ich da gleich wieder Nebenwirkungen hatte, meinte meine Ärztin, ich solls lassen.
    Ich dachte eben auch, dass sie mir Naproxen verschreiben würde und bin dann stutzig geworden bei Etoricoxib. Aber gut zu wissen, dass das hier bekannt ist.

    @Auguste

    Danke fürs Daumendrücken!!

    Ja genau, ich habe die Pille mit circa 13 Jahren angefangen. Ich hatte damals eine ganz schlimme Zeit, mit heftigen Blutungen, Blutarmut etc. und daraufhin hat mir mein damaliger Frauenarzt die Pille verschrieben. Seitdem nehme ich dasselbe Präparat.
    Ich glaube, dass meine Attacken nicht zyklusabhängig sind. Manchmal ist das nur so schwer zu sagen, wenn man so oft Migräne hat. Aber das mit dem Langzeitzyklus wäre auch mal einen Versuch wert.

    Ich spiele immer wieder mit dem Gedanken die Pille abzusetzen, um mal zu schauen, wie es ohne ist. Meine Gynäkologin ist auch super und unterstützt mich in allem. Sie meinte eben auch, dass die Migräne besser, aber halt auch schlechter werden kann (was mich schon wieder abgeschreckt hat). Sie hat mit mir auch die Möglichkeit der östrogenfreien Pille besprochen…Vor dem Examen hat sie mir aber empfohlen, die Pille nicht abzusetzen oder irgendwas an der Verhütung zu ändern, damit ich so kurz vorm Examen nicht alles durcheinanderbringe. Aber früher oder später komme ich wohl nicht drum herum…

    ___
    Was ich noch anfügen möchte, sind ein paar andere Auffälligkeiten/Nebenwirkungen, die ich mir eben zur Vorbereitung auf meinen Arzttermin aufgeschrieben habe. Ich weiß immer nicht, ob das jetzt an einem Antikörper, an einem Triptan oder an was ganz anderem liegt oder gar nix mit der Migräne zu tun hat. 😀

    – viel Hunger/Appetit
    – wenig Energie
    – Bauchweh im unteren Bauch/Druckgefühl/Aufgeblähtsein seit einer Woche gehäuft (dies war schon im Oktober 22 ein Problem, ich dachte damals ich hätte eine Blinddarmentzündung, konnte aber durch Ultraschall und Bluttests ausgeschlossen werden, auch gynäkologisch ist alles ok)
    – Menstruation Ende Februar länger und stärker
    – Tinnitus/Ohrrauschen (fällt mir Ende Februar 23 zum ersten Mal auf)
    – zuckendes linkes Auge (bereits seit Ende Januar 23)
    – ich habe schon länger das Gefühl, dass mein Herz extrem schlägt, weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll; bei den letzten Frauenarztbesuchen war mein Blutdruck leicht erhöht; auch mein Puls steigt oft sehr schnell an, besonders bei Aktivitäten

    Danke schon mal fürs Lesen! Ich weiß das sehr zu schätzen 🙂

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Liebe Maria,
    ja, Angst vor Medikamenten ist Quatsch, wenn man einen wirklich sachkundigen Arzt hat ! Dir aber in deiner beruflichen Situation Topiramat zu verschreiben…..???? Ich habe vor vielen Jahren mal sehr hoch dosiert (300mg, war damals noch so 🤔) genommen und unendlich viel Mist gebaut. Die harmloseste Variante war, dass ich meinen seit 20 Jahren täglichen Weg zur Arbeit nicht mehr kannte und oft in die falsche Richtung gefahren bin.

    Es gäbe noch soo viele Prophylaxen, dafür braucht es aber ganz viel Wissen auf Arztseite, genauso aber auch bei dir. Prof. Göbel sagt ganz oft: Wissen über unsere Erkrankung ist extrem wichtig, damit wir “unser eigener Anwalt sein können” !!! Wäre ja dann eine 2. Variante für dich als Anwältin, die du ja hoffentlich schon bist.👍😊🥰

    Headbook wird dir, wenn du es möchtest, ganz sicher dabei helfen.
    Aber erstmal sind beide Daumen für den Beruf gedrückt,
    Alles Liebe,
    Julia

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 122

    Liebe Maria,
    spontanes Brainstorming von mir:

    – viel Hunger/Appetit – kann Vorbote einer Migräne-Attacke sein
    – wenig Energie – kann Nachwirkung einer Migräne-Attacke sein

    – Bauchweh im unteren Bauch/Druckgefühl/Aufgeblähtsein seit einer Woche gehäuft (dies war schon im Oktober 22 ein Problem, ich dachte damals ich hätte eine Blinddarmentzündung, konnte aber durch Ultraschall und Bluttests ausgeschlossen werden, auch gynäkologisch ist alles ok)
    – Menstruation Ende Februar länger und stärker
    Sprich mal die Gyn auf Endometriose an. Auch wenn alles o.k. scheint. Das haben die oft nicht auf dem Schirm und ist nicht so leicht zu diagnostizieren. In dem Fall wäre es auch eher kontraproduktiv die Pille abzusetzen.

    – Tinnitus/Ohrrauschen (fällt mir Ende Februar 23 zum ersten Mal auf) – haben viele mit Migräne, so wie ich das hier im Headbook mitbekommen habe.
    – zuckendes linkes Auge (bereits seit Ende Januar 23) – keine Ahnung

    – ich habe schon länger das Gefühl, dass mein Herz extrem schlägt, weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll; bei den letzten Frauenarztbesuchen war mein Blutdruck leicht erhöht; auch mein Puls steigt oft sehr schnell an, besonders bei Aktivitäten – Schilddrüse gecheckt?

    Liebe Grüße
    Auguste

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