Hallo zusammen,
Seit ca. 14 Jahren plagen mich chronische Schulter- und Nackenschmerzen und Reizdarmsymptomatik mit Diagnose Fruktosemalabsorption. Auch Kopfschmerzen waren immer wieder mal dabei, die ich mit Aspirin C und Ibuprofen gut in den Griff bekommen habe.
Doch die Nackenschmerzen wurden immer heftiger, sodass ich gezwungen war, viele schulmedizinische Untersuchungen zu machen und auch vieles ausprobiert habe. Von Physiotherapie (ca. 12 Sitzungen/Jahr), versch. Massagen, Akupunktur, Kinesiologie bis hin zu internistische Abklärungen.
Seit dem Jahr 2019 hat sich aber die Welt nochmal verändert. Ich wurde mit heftigen Kopfschmerzen und für mich total neuen und komischen neurologischen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Taubheitsgefühl an verschiedenen Stellen im Kopf und Gesicht (Nase, Mund, Zunge bis hin zur ganzen Kopfhälfte) bis div. Sensibilitätsstörungen und starkem Schwindel. Starken Druck am Hinterkopf und starken Nackenschmerzen. Div. Untersuchungen wie bspw. Blutuntersuchung, Liquorpunktion (um Zeckenbiss, MS,..) und MRT des Kopfes waren unauffällig. Deshalb wurde bei mir nach einer Woche im KH die Diagnose “Migräne – status migränosus” gestellt. Eine fünftägige Kortisontherapie brachte mich langsam wieder zurück ins Leben. Bei der Entlassung teilte mir der Neurologe mit, dass ich nun Migräne-Patient sei und auf eine medikamentöse Prophylaxe-Therapie setzen sollte. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nie so starke Komplikationen und über Tage anhaltende Kopfschmerzen hatte, lehnte ich anfangs diese Therapie ab. Da nach wenigen Monate eine erneute, heftige Attacke einsetzte, die wiederum in einen status migränosus endete, ging ich auf seine Empfehlung ein und versuchte über Monate div. Prophylaxe-Medikamente wie Amitriptylin, Seloken und Depakine. Die Medikamente wirkten aber nicht bzw. hatten bei mir starke Nebenwirkungen, wieso ich die Therapie abgebrochen hatte.
Im Dezember 2021 hatte ich so gesehen den letzten status migränosus. Auffällig war, dass jede dritte Migräne in einem status migränosus endete. Medikamente und Kortison halfen nichts und irgendwann verschwand die Migräne von selbst. Dann wechselte ich zu einem Chiropraktiker. Mit diesen Therapien hatte ich ganz guten Erfolg. Die Nackenschmerzen waren nur mehr gering bis mittel und die Kopfschmerzen waren meist innerhalb eines Tages mit Ibuprofen Geschichte.
Anfang August hatte ich dann eine Covid-Infektion (bin 3x geimpft). Genau sieben Tage später waren plötzlich wieder ganz komische neurologische Symptome zu spüren – wie bspw. Taubheit an der Nasenwurzel, heftige Nackenschmerzen, starke Abgeschlagenheit bzw. Müdigkeit etc. Anfangs dachte ich nicht an Migräne, da ja die Covid-Infektion genau auch solche Symptome verursachen kann. Als die Erkältungssymptome aber vollständig abgeklungen sind und die neurologischen Symptome mit einem dumpfen Dauer- bzw. Spannungskopfschmerz?? einfach nicht aufhören wollten, wandte ich mich erneut an meinen Neurologen. 2000mg Novalgin per Infusion brachten keine Linderung. Deshalb wurde erneut die Diagnose “status migränosus” (nach Corona-Infektion) gestellt. Der Arzt hat mir aber kein Kortison mehr verabreicht, obwohl ich danach förmlich flehte. Er empfahl mir die Migräne-Spritze Ajovy doch einfach mal auszuprobieren. Damit habe ich nun im September gestartet und habe mir heute die zweite Spritze gegeben.
Wenige Tage nach der ersten Spritze wurden die Symptome für zwei Wochen leichter und auch die Nackenschmerzen (die mich seit Jahren plagen) ließen stark nach. Jetzt am Ende des ersten Monats setze nun wieder die starke Migräne ein, die eigentlich seit Anfang August nie wirklich verschwunden ist. Mit Zomig und Ibuprofen habe ich die Attacke in den Griff bekommen, sodass ich Arbeiten gehen kann. Aber gut fühle ich mich bei weitem nicht gut. Jetzt am Ende des ersten Monats begannen die Schmerzen nun wieder stärker zu werden. Die typischen Migräne-Attacken (einseitiger, pulsierender Kopfschmerz) waren nun heftiger zurück, als je zuvor. Nun habe ich mir heute die zweite Spritze verabreicht und bin auf die Wirkung gespannt.
Gerade auch hinsichtlich meiner Nackenschmerzen – denn vielleicht habe ich seit 14 Jahren gar keine chronischen Rückenschmerzen, sondern es war immer schon eine “stille Migräne”, die sich erst im Jahr 2019 mit heftigen Schmerzen gemeldet hat? Darum bin ich arg gespannt, wie sich mein jahrelanger Leidensweg nun mit einer Migräne-Therapie verändern wird. Ich hoffe, es wirkt!