Moin zusammen,
herzliche Grüße aus Kiel.
Dann will ich auch mal Worte über mein Leben mit Kopfschmerzen und Migräne finden.
Angefangen hat es in der späten Kindheit/ frühen Jugend, so ganz genau kann ich das nicht mehr sagen.
Anfangs bekam ich von meiner Mutter “Kopfschmerztabletten”, also Aspirin, die aber schon bald nicht mehr wirkten.
Es folgten Experimente mit Tomapyrin und nach einigen Jahren empfahl ein Arzt Paracetamol, was den ersten durchschlagenden Erfolg brachte.
Weder meine Eltern noch sonstjemand ist je auf den Gedanken gekommen, mit meinen “Kopfschmerzen” zum Arzt zu gehen, somit gab es auch nie eine Diagnose sondern nur ein diffuses Krankheitsbild.
Schon sehr früh habe ich aber entschieden, mir mein Leben durch die Kopfschmerzen nicht kaputtmachen zu lassen, was verhältnismäßig gut funktioniert – bis heute.
Im Alter von ca. 30 Jahren ließ mein damaliger Gynäkologe nicht locker und hat mir einfach eine Überweisung für die Kopfschmerzambulanz geschrieben und mich quasi dort hin ge”zwungen” – und ich landete bei einem ausgesprochen freundlichen und hilfsbereiten Assistenten von Prof. Göbel – für mich ein durchschlagendes Erlebnis.
1.) Ich bekam eine Diagnose: Chronische Kopfschmerzen und Migräne
2.) Ich erfuhr, daß es eine sog. primäre Erkrankung und kein Symptom ist
3.) Ich lernte, daß es angeboren und nicht heilbar ist, was mich irgendwie tröstete
4.) Ich identifizierte “meine” Auslöser – und konnte sie fortan besser vermeiden
5.) (und wichtigstens) ich bekam eine Medikation, die für mich seitdem funktioniert (auch wenn sie inzwischen umstritten ist): MCP – 15 Min. warten => 2 Paracetamol.
Von dem Tag an hatte ich meine Migräne um Längen besser im Griff, auch wenn ich immer noch gelegentlich ausfiel.
Einige Jahre später entdeckte ich, daß Magnesium (ich beziehe seitdem ein im Direktvertrieb angebotenes Produkt), die Kopfschmerzhäufigkeit und Intensität deutlich verringert – seitdem ist der Spannungskopfschmerz deutlich erträglicher und ich muß nur noch selten Paracetamol dagegen schlucken, sondern halte ihn einfach aus.
Vor ca. 2-3 Jahren war ich erneut in der Kopfschmerzambulanz, wo man mir von Triptanen abgeraten hat und mir empfahl, bei meiner bisherigen Therapie zu bleiben, was ich seitdem auch getan habe.
Allerdings will ich demnächst mal erste Gehversuche mit Triptanen machen, konnte mich dazu aber noch nicht so wirklich durchringen.
Mein derzeit nervigstes Problem ist, daß ich oftmals den Übergang von Kopfschmerzen zu Migräne nicht richtig bemerke. Ich bin so an den Schmerz gewöhnt (und will so wenig Paracetamol wie möglich nehmen), daß ich schon viel zu oft viel zu lange gewartet habe und dann von schlimmen Migräne-Attacken überfallen wurde – gegen die dann gar nichts mehr hilft.
Aber ich “arbeite” daran und werde besser darin, die Migränevorboten (ohne Aura) zu identifizieren.
Ich bin jedenfalls heilfroh, dieses Forum mit scharenweise “Leidensgenossen” gefunden zu haben. Und ich freu mich sehr auf alles, was ich hier noch lernen und erfahren darf.
Liebe Grüße
Jane