Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Jane – Chronische Kopfschmerzen und Migräne

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  • Jane
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    Beitragsanzahl: 14

    Moin zusammen,

    herzliche Grüße aus Kiel.

    Dann will ich auch mal Worte über mein Leben mit Kopfschmerzen und Migräne finden.
    Angefangen hat es in der späten Kindheit/ frühen Jugend, so ganz genau kann ich das nicht mehr sagen.
    Anfangs bekam ich von meiner Mutter “Kopfschmerztabletten”, also Aspirin, die aber schon bald nicht mehr wirkten.
    Es folgten Experimente mit Tomapyrin und nach einigen Jahren empfahl ein Arzt Paracetamol, was den ersten durchschlagenden Erfolg brachte.
    Weder meine Eltern noch sonstjemand ist je auf den Gedanken gekommen, mit meinen “Kopfschmerzen” zum Arzt zu gehen, somit gab es auch nie eine Diagnose sondern nur ein diffuses Krankheitsbild.

    Schon sehr früh habe ich aber entschieden, mir mein Leben durch die Kopfschmerzen nicht kaputtmachen zu lassen, was verhältnismäßig gut funktioniert – bis heute.

    Im Alter von ca. 30 Jahren ließ mein damaliger Gynäkologe nicht locker und hat mir einfach eine Überweisung für die Kopfschmerzambulanz geschrieben und mich quasi dort hin ge”zwungen” – und ich landete bei einem ausgesprochen freundlichen und hilfsbereiten Assistenten von Prof. Göbel – für mich ein durchschlagendes Erlebnis.
    1.) Ich bekam eine Diagnose: Chronische Kopfschmerzen und Migräne
    2.) Ich erfuhr, daß es eine sog. primäre Erkrankung und kein Symptom ist
    3.) Ich lernte, daß es angeboren und nicht heilbar ist, was mich irgendwie tröstete
    4.) Ich identifizierte “meine” Auslöser – und konnte sie fortan besser vermeiden
    5.) (und wichtigstens) ich bekam eine Medikation, die für mich seitdem funktioniert (auch wenn sie inzwischen umstritten ist): MCP – 15 Min. warten => 2 Paracetamol.

    Von dem Tag an hatte ich meine Migräne um Längen besser im Griff, auch wenn ich immer noch gelegentlich ausfiel.

    Einige Jahre später entdeckte ich, daß Magnesium (ich beziehe seitdem ein im Direktvertrieb angebotenes Produkt), die Kopfschmerzhäufigkeit und Intensität deutlich verringert – seitdem ist der Spannungskopfschmerz deutlich erträglicher und ich muß nur noch selten Paracetamol dagegen schlucken, sondern halte ihn einfach aus.

    Vor ca. 2-3 Jahren war ich erneut in der Kopfschmerzambulanz, wo man mir von Triptanen abgeraten hat und mir empfahl, bei meiner bisherigen Therapie zu bleiben, was ich seitdem auch getan habe.

    Allerdings will ich demnächst mal erste Gehversuche mit Triptanen machen, konnte mich dazu aber noch nicht so wirklich durchringen.

    Mein derzeit nervigstes Problem ist, daß ich oftmals den Übergang von Kopfschmerzen zu Migräne nicht richtig bemerke. Ich bin so an den Schmerz gewöhnt (und will so wenig Paracetamol wie möglich nehmen), daß ich schon viel zu oft viel zu lange gewartet habe und dann von schlimmen Migräne-Attacken überfallen wurde – gegen die dann gar nichts mehr hilft.
    Aber ich “arbeite” daran und werde besser darin, die Migränevorboten (ohne Aura) zu identifizieren.

    Ich bin jedenfalls heilfroh, dieses Forum mit scharenweise “Leidensgenossen” gefunden zu haben. Und ich freu mich sehr auf alles, was ich hier noch lernen und erfahren darf.

    Liebe Grüße
    Jane

    regenbogen68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1747

    Liebe Jane,

    warum wurde dir denn bei Migräneattacken von Triptanen abgeraten? Sie sind das Mittel der ersten Wahl.

    Die Regel, dass man nur an 10 Tagen im Monat Schmerzmittel/Triptane nehmen darf, kennst du? Führst du ein Protokoll über deine Medikamententage?

    Lieben Gruß
    Regenbogen

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Herzlich willkommen im Headbook, liebe Jane. 🙂

    Dein erster Besuch war also in der Ambulanz der Schmerzklinik, verstehe ich das richtig? Dann bist Du ja wirklich bestens betreut.

    Jetzt kürzlich warst Du wieder dort und Dir wurde empfohlen, trotz chronischer Kopfschmerzen/Migräne (?) bei Paracetamol zu bleiben? Also hier hoffe ich, dass ich Dich missverstanden habe. 😉 Man wird Dir doch sicher auch zu Triptanen geraten haben?

    Rechts in der Sidebar (Linkliste) findest Du den Kopfschmerz-Schnelltest, der Dir vielleicht helfen kann, schnell die Kopfschmerzart zu identifizieren.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Jane
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 14

    Lieben Dank für Euer herzliches Willkommen und Eure Antworten!

    Der erste Besuch der Kopfschmerzambulanz war damals Mitte der 90er soweit ich mich erinnere noch am “Nervenberg” im Niemannsweg, der zweite vor zwei/drei Jahren auf dem Gelände der Uniklinik.
    Zu letzterem hatte ich mich durchgerungen, weil die Migräne sich deutlich verschlimmert hatte.
    Und weil ich mit einem Symptom (Müdigkeit) kämpfte, von dem ich befürchte, es sei eine Nebenwirkung des Paracetamol.
    Ich hoffte, sinnvolle Infos zu Triptanen zu bekommen.
    Der Arzt damals meinte aber, daß es keine Nebenwirkung sondern ein Symptom sei und daß, wenn ich mit Paracetamol auskomne, ich auch dabei bleiben solle. Und empfahl mir, die Einnahme früher zu beginnen.

    Nachdem, was ich bisher hier und bei FB gelesen habe, bin ich im Nachhinein darüber echt ziemlich verwundert.

    Die von Dir, Bettina, erwähnten Infos schau ich mir an.

    Liebe Grüße und Euch einen gesegneten Sonntag
    Jane

    Jane
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 14

    PS: Ich führe keinen Schmerzkalender, aus zwei Gründen
    1.) Ich müßte mich dann noch intensiver beobachten und der Schmerz würde dadurch viel realer werden
    2.) Ich bin dafür viel zu hektisch und würde es eh dauernd vergessen.

    Aber ich komme ganz sicher auf deutlich weniger als 10 Schmerzmitteltage, zumindest, seit ich das Magnesium täglich nehme, was von allen Empfehluingen in meinem Leben die bisher bei weitem durchschlagenste Verbesserung gebracht hat (und ich wollte es erst gar nicht glauben, weil es wieder eine “dieser Empfehlungen” war ….)

    LG
    Jane

    regenbogen68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1747

    Ich würde dir trotzdem dazu raten, deinen Medikamentenverbrauch zu notieren. Die Schmerzklinik hat dazu eine tolle App entwickelt.

    Das Notieren bringt Klarheit, auch im zeitlichen Verlauf. Es ist auch eine wichtige Grundlage für eine heute ärztliche Betreuung.

    Ich trage inzwischen wirklich nur mehr ein, was ich wann genommen habe. Zu diesem Minimum würde ich dir auch raten.

    Jane
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 14

    Klingt machbar – Ich werd mir mal eine geeingente Methode überlegen – wie heißt die App?? Ich habe sie zugegebenermaßen schon gesucht und nicht gefunden ….

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Liebe Jane,

    mir ging es am Anfang meiner Behandlung in Kiel auf dem “Nervenberg” genauso, ich habe mich geweigert, mich durch das Kalenderführen runterziehen zu lassen. Aber der “ausgesprochen freundliche und hilfsbereite “” Assistent”” 😉 von Prof. Göbel (sorry, musste darüber lachen), der auch noch sehr hilfsfähige und von allen sehr geschätzte Dr. Heinze, hatte die besseren Argumente. Ich hab mich gebeugt und führe seitdem auf einem einfachen Stück Papier mit draufgemalten 31 Tagen meinen Migränekalender.
    Und, oh Wunder, er zieht mich nicht runter, im Gegenteil, es hilft mir.

    Mach es bitte auch, dir zuliebe, es wird dir mehr Sicherheit und Klarheit geben. Du kannst rechtzeitig im Monat schon anfangen, wenn nötig, die Schmerzmitteltage ein bisschen einzuschränken und kommst auf die Weise nicht mehr so einfach, ohne es zu bemerken, in den MÜK.

    Liebe Grüße nach Kiel,
    Julia

    regenbogen68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1747

    Die App findest du hier rechts in der Sidebar verlinkt.

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Jane,

    falls Du ein iPhone hast, teste doch mal diese App: https://itunes.apple.com/de/app/migraine/id453512235?mt=8/

    Ich führe sie seit Jahren und da das Handy immer mit dabei ist, vergesse ich keinen Eintrag. Dies zieht mich nicht runter, sondern informiert mich und meinen Arzt. 🙂

    Wenn Du eh aus Kiel bist, warum dann nicht in die Ambulanz der Schmerzklinik wechseln? 😉

    Freut mich sehr, dass Dich das Magnesium so gut unterstützt. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

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