Mein persönlicher Schmerzverlauf

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JohannaHB – Migräne tritt fast immer abends auf

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  • JohannaHB
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    Beitragsanzahl: 3

    Hallo liebe Community!
    Ich bin Johanna, 30 Jahre alt und seit ca. meinem halben Leben leide ich an Migräne. Aktuell habe ich ca. 9-10 Schmerztage im Monat und ca. 1 mal im Monat einen schweren Anfall, der mich ins Bett zwingt und keine Arbeit oder anderes zulässt.
    Nachdem ich lange “nur” mit Schmerzmitteln und wenig Wissen über die Krankheit gelebt habe, versuche ich seit letztem Jahr dies bewusster anzugehen – mal ein Neujahrsvorsatz, der sich ausgezahlt hat! ;).

    Dank meiner Neurologin nutze ich inzwischen mit gutem Erfolg Summatriptan (vorher 2 andere Triptane probiert, die für mich schlechter waren). Dank Communities wie dieser, informativen Podcasts und Instagram-Profilen habe ich außerdem einige zusätzliche Maßnahmen gefunden, die mir helfen (regelmäßige Einnahme von Migravent morgens & abends, Ingwertropfen zur Tabletteneinnahme, bei akuten Schmerzen Kühlpack auf den Kopf, CBD-Tropfen gegen schwummerigen Kopf, auch wenn ich von deren Wirkung noch nicht ganz überzeugt bin).

    Gerade bei meinen schwächeren Anfällen habe ich eine sehr deutliche Regelmäßigkeit festgestellt:
    Ca. 80% der Anfälle treten inzwischen abends auf, das heißt sie beginnen zwischen 17-21 Uhr.
    Wenn ich Tabletten nehme kann ich diese häufig unterbinden, allerdings kommt es dann am nächsten Tag ungefähr bei der Hälfte der Fälle dazu, dass wiederum abends die Schmerzen zurück kommen (nachdem ich mich morgen sogar topfit gefühlt habe). Dieser Rhythmus kann durchaus 3-4 Tage anhalten (z.T. wechselt meine halbseitige Migräne auch am 2. oder 3. Tag die Seite) und manchmal wächst es sich am Ende dieser Phase doch noch zu einem starken Anfall aus.

    Gibt es Erkenntnisse oder hat jemand Erfahrungen mit einer solchen Situation? Gibt mir die späte Uhrzeit meiner Anfälle vielleicht einen Hinweis was ich noch tun kann, um diese zu vermeiden bzw. reduzieren? Und wie kann ich meinen Behandlungserfolg über Nacht/Morgen ausdehnen, sodass auch am Abend danach die Schmerzen nicht zurück kehren?

    Über Erfahrungen, Tipps oder Hinweise würde ich mich sehr freuen 🙂

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Willkommen bei uns, liebe Johanna. 🙂

    Bei vielen baut sich die Migräne über den Tag hinweg auf und “eskaliert” dann gegen Abend. Regelmäßigkeit, häufigere Pausen und Entspannung können hilfreich sein. Keine Mahlzeiten auslassen, genügend Kohlenhydrate aufnehmen …

    Nachdem ich lange „nur“ mit Schmerzmitteln und wenig Wissen über die Krankheit gelebt habe, versuche ich seit letztem Jahr dies bewusster anzugehen – mal ein Neujahrsvorsatz, der sich ausgezahlt hat! ;).

    DAs ist wirklich sehr gut, da Wissen und Information besonders wichtig sind, wenn man unter einer chronischen Erkrankung leidet.

    CBD-Tropfen gegen schwummerigen Kopf, auch wenn ich von deren Wirkung noch nicht ganz überzeugt bin).

    Es gibt auch keinen Hinweis auf Wirkung auf die Migräne.

    Du könntest versuchen, bei den abendlichen Attacken hin und wieder nur Vomex einzunehmen. Es sediert angenehm und kann auch mal leichte Attacken kupieren.

    Hochdosiertes Magnesium und Vitamin B2 können als sanfte tägliche Prophylaxe unterstützen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    JohannaHB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Guten Morgen liebe Bettina und vielen Dank für deine Antwort!

    Regelmäßigigkeit und ausreichend Essen versuche ich schon umzusetzen (so gut es im Arbeitsalltag geht). Aber mehr Entspannung fest einzubeziehen in den Tag, das könnte ich noch aktiver versuchen. Vielleicht mittags eine kurze Meditation? (Wenn ich dafür im Büro einen Ort finde…) So ein fester Vorsatz hilft mir dann häufig, um es wirklich auszuprobieren und zu testen, ob nach 2-3 Monaten ein Effekt zu spüren ist.
    Würde es außerdem vielleicht Sinn machen, das Migravent auch mittags zu nehmen? Oder ist das eher unwahrscheinlich, dass die Versorgung gegen Abend “aufgebraucht” ist? (Abends nehmen ich die Tabletten erst zum Schlafen gehen, was für die “Abendmigräne” dann ja schon zu spät ist.)

    Vomex habe ich noch nie genommen aber einen Versuch ist es sicherlich wert! Allerdings habe ich eher selten Übelkeit als Migränesymptom (meistens treten neben den Kopfschmerzen bei mir starke Schulter/Nackenschmerzen, Muskelschwäche, Licht/Lärm-Empfindlichkeit und “verlangsamte Denkfähigkeit” auf). Macht es trotzdem Sinn, das Vomex auszuprobieren?

    Und falls noch jemand dies später liest, ich kann das auch wirklich nur bestätigen: mehr Informationen und auch Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen haben mir sehr viel geholfen! Nicht nur um die Krankheit besser zu verstehen und zusätzliche Anregungen für die Behandlung zu bekommen (auch wenn das total wichtig ist!) sondern auch um emotional besser damit zurecht zu kommen. Ich habe besser gelernt, wie ich mit Familie und Freunden über die Krankheit sprechen kann, habe nicht ganz so viele Schuldgefühle wenn ich Sachen absagen muss und habe mich insgesamt besser mit dem Gedanken arrangiert, das die Migräne teil meines Lebens ist!

    Viele Grüße und einen schönen Tag,
    Johanna

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Johanna,

    Vielleicht mittags eine kurze Meditation? (Wenn ich dafür im Büro einen Ort finde…) So ein fester Vorsatz hilft mir dann häufig, um es wirklich auszuprobieren und zu testen, ob nach 2-3 Monaten ein Effekt zu spüren ist.

    wenn Dir Meditation liegt und Du es gerne machst – super! Es reicht eine ruhige Ecke, kann auch nur kurz sein. Rituale mag der Migränekopf sowieso. 😉

    Würde es außerdem vielleicht Sinn machen, das Migravent auch mittags zu nehmen? Oder ist das eher unwahrscheinlich, dass die Versorgung gegen Abend „aufgebraucht“ ist? (Abends nehmen ich die Tabletten erst zum Schlafen gehen, was für die „Abendmigräne“ dann ja schon zu spät ist.)

    Nimmst Du Migravent oder Migravent Classic? Letzteres ist empfehlenswerter wegen der sinnvollen, aufs Relevante begrenzten Inhaltsstoffe. Ideal wäre es, die Einnahme auf morgens, mittags und abends zu verteilen. Vielen ist das aber zu aufwändig (mir auch), da auch morgens und abends gut und sinnvoll ist.

    Vomex habe ich noch nie genommen aber einen Versuch ist es sicherlich wert! Allerdings habe ich eher selten Übelkeit als Migränesymptom (meistens treten neben den Kopfschmerzen bei mir starke Schulter/Nackenschmerzen, Muskelschwäche, Licht/Lärm-Empfindlichkeit und „verlangsamte Denkfähigkeit“ auf). Macht es trotzdem Sinn, das Vomex auszuprobieren?

    Auch wenn keine Übelkeit vorhanden ist, kann Vomex Sinn machen. Es wirkt direkt auf das “Brechzentrum”, da bei Migräne immer mitbetroffen ist. Auch dann, wenn Du subjektiv nichts davon merkst. Die leichte Sedierung kann vor allem abends helfen, schneller in den Schlaf zu finden, gleichzeitig kann es einen guten Effekt auf eine leichte Attacke haben. Einfach mal ausprobieren, aber auch nicht öfter als an 10 Tage im Monat. Die Wirkung könnte sonst nachlassen und das wäre schade.

    Und falls noch jemand dies später liest, ich kann das auch wirklich nur bestätigen: mehr Informationen und auch Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen haben mir sehr viel geholfen! Nicht nur um die Krankheit besser zu verstehen und zusätzliche Anregungen für die Behandlung zu bekommen (auch wenn das total wichtig ist!) sondern auch um emotional besser damit zurecht zu kommen. Ich habe besser gelernt, wie ich mit Familie und Freunden über die Krankheit sprechen kann, habe nicht ganz so viele Schuldgefühle wenn ich Sachen absagen muss und habe mich insgesamt besser mit dem Gedanken arrangiert, das die Migräne teil meines Lebens ist!

    Man fühlt sich besser verstanden und nicht mehr so alleine mit der Erkrankung. Schuld sollte eh weg aus dem Vokabular. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    JohannaHB
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Dann werde ich mal versuchen mir eine kleine Meditations-Routine für mittags zu schaffen. Und auch das Vomex werde ich ausprobieren.
    Vielen Dank für die Tipps 🙂

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