Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Kein Empathieverhalten von Physiotherapeutin (Betty1972)

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  • Betty 1972
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    Beitragsanzahl: 55

    Hallo zusammen,
    ich bin ja hier schon länger im Forum aktiv, möchte mich trotzdem noch näher vorstellen und dann von meiner Physio berichten. Ich bin ein wenig verletzt, aber dazu nach der richtigen Vorstellung.
    Migräne gab ich seit meinem elften Lebensjahr.
    Hinzu kommen viele Begleiterkrankungen wie : Depressionen, Asthma, Osteoporose, chronische Polyarthritis, Fibromyalgie, Frakturen der Wirbelsäule, Arthrose in vielen Gelenken. Ich würde in den letzten Jahren sehr oft operiert. Mwustens waren es due Füße wegen Arthrose oder die, Wirbelsäule. In der HWS hatte ich mehrere BSV.

    2011 war ich in der Schmerzklinik Kiel. Durch die vielen Erkrankungen war ich durch ständige Schmerzmitteleinnahme im MÜK.
    Ich machte in Kiel einen Medikamentenentzug. Zu der Zeit war sie Migräne so schlimm und häufig( ca. 25 Mal im Monat) mit Durchfall und Erbrechen, dass es mir sehr schlecht ging.
    Ich lernte viel über Trigger, Entspannung.
    Auslöser für Migräne war bei mir oft Lärm, Licht und schlechte Gerüche. Seitdem ich das weiß, meide ich diese.
    Nun komme ich auf meine Physiotterapeutin zurück.

    Wir hatten gestern ein Streitgespräch. Sie meinte, ich google zu viel und halte mich zu viel in Gesundheitsforen auf. Als ich sagte, dass ich von Gerüchen und schlecht gelüftet en Räumen, Migräne bekomme, meinte die, ich steigert mich da zu sehr rein. Sue hätte auch ab und zu Migräne, und würde damit sogar arbeiten gehen. Tja, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie, wenn sie so schwere Verläufe wie ich hätte, wo ich nichtmal aus dem Bett komme, damit noch arbeiten könnte.

    Dann, hab ich gerade 30 Kilo innerhalb von 2 Jahren abgenommen. Als ich ihr erzählte, warum ich überhaupt zugenommen habe (es kam von Amitriptylin), lachte sie nur und meinte, daß hätte due noch nie geh, und due hätte ja viele Patienten, war ich baff.
    Ihrer Meinung nach, kann man sich auch anstellen. Due hätte gar keine Zeit sich mit Erkrankungen zu beschäftigen. Ja, ich habe viel Zeit, bin Erwerbsmibsetungsrentnerin, und Google über bestimmte, Erkrankungen. Aber, versteht sue nicht, dass ich sehr eingeschränkt bin, und mir der Erfahrungsaustausch h nit Betroffenen gut tut?

    Was sagt man so einem Menschen? Ich habe sehr unter dem Übergewicht gelitten, hab mit Mühe und Not alles runter bekommen. Nun hat mir mein Rheumatologe im November wieder Amitriptylin wegen der Fibro verordnet, und als ich ihr das gestern erzählte meinte sie nur, jettg könnte ich mich ja wieder darein steigern und denken, dass ich dick werde.

    Gott sei Dank, habe ich bisher kein Gramm zugenommen, aber ich bin ehrlich, ich hatte Angst davor.
    Könnt ihr mich verstehen? Ich meine mich dann immer rechtfertigen zu müssen. Ehrlu h gesagt, hat mich das gestern richtig traurig gestimmt.
    Die Physio macht dreimal due, Woche 60 Minuten Lymphdrainage bei mir, wegen Lip und Lymphödem. Ich überlege schon, ob ich nochmal hin gehe.
    Entschuldigt bitte den langen Text. Und, danke fürs zuhören.

    Betty

    Betty 1972
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 55

    Ich hatte meinen Text zu schnell abgeschickt, und weiß nicht, wie ich die Fehler korrigieren kann.
    Alleine die Überschrift ist falsch geschrieben. Es sollte Empathieverhalten heißen.
    Betty

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Schön, dass Du Dich nun vorgestellt hast, liebe Betty. 🙂

    Habe den Titel für Dich korrigiert. Innerhalb einer halben Stunde kannst Du übrigens auch noch selbst korrigieren.

    Suche in aller Ruhe das Gespräch mit der Physiotherapeutin und teile ihr mit, wie verletzt Du warst. Mach Dir am besten eine Liste der Argumente, die Du mit ihr noch mal durchsprechen möchtest. Vorausgesetzt, sie betreut Dich sonst gut und Du möchtest bei ihr bleiben.

    Wie immer ist in jeder Sache vielleicht auch ein Körnchen Wahrheit. Zu viel Googlen kann im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich krank machen und die Situation verschlimmern. Gute Seiten wie unsere können sehr hilfreich sein und konstruktiv unterstützen, andere Seiten können im schlimmsten Fall sogar Schaden anrichten. Im Internet findet man auch so unsagbar viel Müll, darin kann man sich auch mal verlieren. Das sind die negativen Seiten des WWW.

    Mit medizinischen Prophylaxen scheint sie sich gar nicht auszukennen, dann wäre es besser, sie hält sich da zurück. Oder Du sprichst mit ihr künftig gar nicht mehr darüber.

    Ich kann Deine Ängste bezüglich erneuter Gewichtszunahme sehr gut nachvollziehen. Amitriptylin ist in niedriger Dosis meist sehr gut verträglich und muss nicht zur Gewichtszunahme führen. Mach es so: Beobachte unaufgeregt Dein Gewicht und sollte es tatsächlich aufgrund der Prophylaxe wieder ansteigen, setze (nach Absprache mit dem Arzt) langsam wieder ab. Aber einen erneuten Versuch würde ich schon wagen.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6660

    Liebe Betty,

    in einem geringen Zeitrahmen kann man seine eigenen Beiträge noch bearbeiten, doch der dürfte bei dir bereits überschritten sein.
    Man klickt den geschriebenen Beitrag an und sieht dann oben rechts in dem grauen Feld das Wort “bearbeiten”, dort anklicken und der Text erscheint dann im Schreibfeld und kann korrigiert werden.

    Doch unsere Gehirne sind ja sehr flexibel und können gut ergänzen. Wir können uns das also durchaus zusammenreimen, was du geschrieben hast.

    Diese Physiotherapeutin hat leider keine Ahnung von Migräne und von Wirkungen und Nebenwirkungen einer medikamentösen Prophylaxe. Dir derartige Worte um die Ohren zu hauen, ist nicht nur völlig taktlos, sondern auch schlichtweg dumm und zeugt von völliger Unkenntnis medizinischer Fakten. In ihrem Beruf sollte sie zumindest fähig sein, sich Kenntnisse anzueignen, bevor sie ihre Meinung auf Patienten loslässt.

    Ich persönlich würde mich von ihr trennen, ich würde mich in ihrer Gegenwart weder weiterhin wohlfühlen können noch gut entspannen.
    Ich weiß nicht, wie es bei dir mit Alternativen aussieht, doch wenn es sie gibt, würde ich “weiterreisen”.

    Leider werden wir Schmerzpatienten oft mit Bemerkungen konfrontiert, die uns zu unserer eh schon schwierigen Schmerzsituation das Leben noch schwerer machen. Manchmal kann man solchen Menschen ausweichen, dann sollte man die Gelegenheit nutzen.
    Ansonsten können wir uns darin üben, die Ohren auf Durchzug zu stellen. Hin und wieder können wir fachlich aufklären, doch dazu muss das Gegenüber bereit sein zuzuhören und die eigene Meinung zu überdenken.

    Lieber Gruß
    Heika

    Ahimsa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 22

    Liebe Betty, ich kann dich sehr gut verstehen. Ich bin auch seit der Pubertät Migränikerin mit chron. Migräne und es bringt mich oft zur Verzweiflung, dass meine Mitmenschen nicht nachvollziehen können, was das heißt.
    Vor kurzem ging es mir mit dem Neurologen so. Endresultat war: Sie sind eine sehr schwierige Patientin.
    Ich brauchte nur eine Bestätigung für den Vdk. Ich sehe keine Möglichkeit regelmäßig zu arbeiten, so gerne ich das tun würde. Ich habe fast permanent Schmerzen und manchmal so stark, dass ich mich gar nicht bewegen kann. Wie soll das gehen?
    Ich google derzeit relativ wenig, d.h. weniger als früher, da ich mich sehr auf die Natur und meine Tiere konzentrieren möchte. Aber die Migräne wurde dadurch leider auch nicht besser. Hab gestern wieder Kortison Therapie in Absprache mit einem Arzt begonnen. Anders krieg ich es nicht in den Griff.
    Also: Du bist nicht alleine. Es gibt viele von uns, die stark unter den Schmerzen, Nebenwirkungen und den geistlosen Bemerkungen diverser “gesunder” Mitmenschen leiden.
    Mein aufrichtiges Mitgefühl und liebe Grüße
    Ahimsa

    Daniela
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1015

    Liebe Betty,

    ich glaube jeder, der schon länger an Migräne leidet, hat sowas schon mal erlebt – leider oft gerade bei medizinischem Personal, das eigentlich wissen sollte, dass wenn sie es nicht genau wissen, sie besser nichts sagen sollten.
    Als ich vor ein paar Wochen meinen Hausarzt gebeten habe mir ein anderes Triptan aufzuschreiben, wollte er mir erzählen, dass es völlig egal ist welches Triptan man nimmt, man muss es nur früh genug nehmen…Er hatte keine Ahnung, dass es unterschiedliche mit unterschiedlicher Wirkungsweise gibt. Aber der Mann ist schon älter – gerade bei älterem Personal ist viel veraltetes Wissen vorhanden und oft nicht der Wille (oder auch die Zeit) um das zu ändern. Ich fange da gar nicht mehr an zu diskutieren, das bringt da nichts.

    Ein Physiotherapeut sollte dafür da sein, dass es dir besser geht, immerhin bist DU ein Grund dafür, dass er Geld verdient. Ein Streitgespräch mit einem Kunden über ein Thema von dem er (oder sie) offensichtlich wenig Ahnung hat GEHT GAR NICHT. Wenn du dich ansonsten in der Praxis wohl fühlst, suche noch mal das Gespräch; evtl. auch mit dem Vorgesetzten, wenn sie einen hat. Wenn du merkst, dass die sich rechtfertigen bzw. nicht wirklich Interesse zeigen, daran wieder zusammen zu kommen, dann wechsle die Praxis, es gibt kompetentere Therapeuten! Aber jeder kann mal einen schlechten Tag haben; wer weiß, vielleicht hat sie genauso gegrübelt wie du.

    Und nun noch zum Amitriptylin: ich nehme das auch schon lange. Und beim ersten Mal hab ich auch ziemlich genau 30kg zugenommen. Damals bin ich auf der Suche nach Hilfe über dieses Forum gestolpert – und ich war baff – sowas hatte ich lange gesucht, Leute die mehr wissen über Migräne als ich – ein Arzt der so nebenbei sich so intensiv in seiner Freizeit um uns kümmert. Und viele kompetente Leute und endlich mal sinnvolle Tips! Ich hab dann ziemlich verzweifelt hier die Frage gestellt, warum ich nicht abnehme, obwohl ich sehr auf die Ernährung achte, im Alltag viel Bewegung habe und ob da wirklich “nur” die Medikamente schuld sind.

    Gudrun, Ernährungsberaterin der Schmerzklinik, hat mir dann sehr gut erklärt, was genau die Medis tun und warum man davon zunimmt, wenn man genau so isst wie vorher: ich hab damals zusätzlich noch Betablocker genommen. Die senken die Herzfrequenz und damit auch den Grundumsatz – d.h. wenn man genauso viel isst wie vorher, nimmt man zu, weil man mehr Energie zuführt, als der Körper mit dem Betablocker umsetzt. Bedeutet man muss die Ernährung anpassen, weniger Energie, mehr Ballaststoffe.

    Das Amitriptylin greift in die Hirnchemie ein – bei mir hat es dafür gesorgt, dass ich entweder gar kein Sättigungsgefühl nach einer Mahlzeit habe oder es setzt sehr spät ein. D.h. ich habe lange nicht gemerkt, dass ich unbewusst mehr esse als ich brauche. Seitdem ich das weiß achte ich darauf, dass ich immer erst mal eine kleine Portion esse – dann mache ich eine Pause – und nur wenn ich wirklich noch mal Hunger kriege, esse ich noch etwas.

    Ich achte auf regelmäßige Essenszeiten (zumindest so einigermaßen, nicht auf die Minute genau), damit ich nicht unterzuckere und dann Heißhunger auf Hochkaloriges kriege. Ab und zu gibts auch mal was süßes, aber ich versuche es in mein Gesamttagesessen einzurechnen. Damit schaffe ich es zumindest nicht zuzunehmen.

    Und mit viel Disziplin schafft man es so auch ganz gut abzunehmen (20kg hatte ich schon geschafft, dann kam ein anderes gesundheitliches Problem; ich arbeite noch dran das abzuschaffen).

    Also: lass dich nicht runter ziehen, von unwissendem Personal; du schaffst das!

    Grüßle Daniela

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