Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Lina und die Berufswahl

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    Beiträge
  • Manu
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 17

    Liebe Lina,

    ich verfolge deine Geschichte von Anfang an, ich finde es einfach Klasse wie du das machst.
    Solche Gedanken werden immer mal wieder kommen, jetzt stell dir vor, du hättest einen Job, der dir keinen Spass macht. Klar du könntest vielleicht eher zuhause bleiben und dann? Andersherum, du hast praktisch keine Schmerzen und auf deinen Traumjob verzichtet, du würdest dein ganzes Leben bereuen es nicht versucht zu haben.
    Wir alle haben manchmal so Zeiten, entweder Job, oder Partner oder Kinder… wir alle kommen mal an den Punkt, ich glaube ich schaffe es nicht mehr und doch es geht weiter. Halte durch, du bist stark, auch wenn du dich mal am liebsten verkriechen würdest. Ich selbst mach dann manchmal wenn ich frei habe einen “Scheissegal Tag”, je nach dem liege ich den ganzen Tag im Bett und mache gar nichts (und dies nicht weil ich Migräne habe sondern einfach so!)
    Du schaffst das!
    Alles Liebe
    Manu

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6660

    Liebe Lina,

    vielleicht hilft es ein wenig, dir deine berufliche Zeit in Etappen vorstellen.

    Später hast du deutlich mehr Entscheidungsmöglichkeiten als während des Studiums oder in der Assistenzarztzeit. Ich weiß, diese anstrengenden Jahre müssen durchgestanden werden, das ist mit einer schweren Migräneerkrankung sehr herausfordernd. Doch solche Tiefs hättest du auch bei anderen beruflichen Wegen. Sie kommen logischerweise, wenn man fix und alle ist und die Schmerzen einem die ganze Kraft rauben. Wie bei dir bei deinem letzten Beitrag. Zum Glück kommen auch wieder andere Tage, wenn auch unserem Gefühl nach immer viel zu wenige.

    Ich kenne einen jungen Facharzt, der inzwischen nur noch an 4 vollen Tagen pro Woche arbeitet, reichlich Geld verdient und keinerlei Schichten oder Wochenenddienste mehr hat.

    Ärzte werden zunehmend Mangelware, das ist schon lange bekannt, was die Flexibilität für deine beruflichen Rahmenbedingungen später noch einmal deutlich erhöhen dürfte.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Mut.

    Lieber Gruß
    Heika

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Lina,

    Aber ich weiß nicht, ob ich wirklich die Stärke habe diese Schmerzen dauernd auszuhalten und trotzdem immer volle Leistung zu erbringen.
    Gerade kann ich es mir irgendwie ganz schwer vorstellen.

    solche Phasen werden immer wieder mal kommen, das weißt Du auch. Aber wie die anderen schreiben, hättest Du diese auch in einem anderen Job. Der dann nicht Dein Traumjob ist und Dich auf Dauer nicht glücklich machen wird.

    Wie geht es Dir heute? Hoffentlich wieder etwas besser und Du siehst wieder positiver in die Zukunft.

    Meine Noten sind gut, ich werde von den Ärzten gelobt, mir wird zugetraut selbstständig was zu übernehmen,…
    Und dass es schwer wird war mir auch klar.

    Das ist es! Das bist Du! Weil Du brennst für diesen Beruf und weil Du wahrscheinlich eh nur dort Deine Erfüllung finden wirst.

    Die Migräne muss auch nicht so heftig bleiben, dann gibt es immer noch weitere Prophylaxen, die Du testen kannst.

    Es wird klappen, da bin ich mir ganz sicher. 💝

    Alles Liebe,
    Bettina

    Lina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 66

    Ganz lieben Dank euch allen! ❤️ Was würde ich nur ohne euch machen? 😉

    Wie geht es Dir heute? Hoffentlich wieder etwas besser und Du siehst wieder positiver in die Zukunft.

    Nicht so gut, um ehrlich zu sein.
    Mein schmerzender Kopf macht mich einfach gerade unglaublich mürbe und ich möchte einfach nur mal wieder einen Tag ohne Schmerzen verbringen, eine Nacht durchschlafen ohne nachts schon mit explodierendem Kopf aufzuwachen und mal wieder einen Tag nicht überlegen müssen, wie ich am besten behandle, ob ich es mir überhaupt schon wieder erlauben kann oder wielange ich die Schmerzen irgendwie noch ertragen kann ohne zu behandeln,… und es mal wieder nicht herbeisehen mich abends endlich mit Kühlpad in mein ruhiges, dunkles, kühles Schlafzimmer legen zu können und überhaupt keine Reize mehr ertragen zu müssen.

    Dazu bin ich genervt von mir selber, weil ich eigentlich gar nicht jammern mag.
    Ich weiß ja, dass es noch viel schlimmer sein könnte und ich dankbar für das sein sollte (und ja auch bin 😉), was ja eben alles trotzdem möglich ist.

    Aber es werden bestimmt auch wieder bessere Zeiten kommen. Ich weiß ja eigentlich, dass ihr alle Recht habt. ❤️ Und ich bin mir auch sicher, dass ich keinen Beruf finden könnte, der mich so erfüllen würde.

    Ganz liebe Grüße
    Lina

    Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1213

    Liebe Lina,

    vielleicht kannst du das, was du schreibst, statt als Jammern als ein „einfach nur mal drüber reden“ betrachten? Vermutlich wird jeder hier auf seine Weise nachempfinden können, wie du dich gerade fühlst und was du beschreibst, weil vermutlich jeder hier solche Phasen aus eigenem Erleben kennt.

    Ein Medizinstudium ist ganz sicher kein Spaziergang.
    Dafür braucht man Motivation, die hast du.
    Dafür braucht man Energie, von der ein Migränehirn mehr verbraucht. Das hast du auch.
    In manchen Lebenssituationen ist es schwieriger und hängt auch vom Ausmaß und der Intensität der Schmerzen ab, wieder Energie aufzutanken und sich von Reizen abzuschirmen. Auch das machst du jetzt so, wie es dir momentan möglich ist.

    Ich erlebe dich in deinen Beiträgen so, das du für diesen Beruf „brennst“. Wichtig – und das ist mein Gedanke – scheint mir, dass das „Brennen“ keine Vorsilbe bekommt und zum „Verbrennen“ wird. Dazu wird es wahrscheinlich kaum kommen, denn der Beruf der Ärztin scheint für dich eher Berufung zu sein.
    Es werden sich bestimmt Wege finden, die dich deinem Ziel näher bringen und dich dorthin führen.

    Vielleicht kannst du mehr im Hier und Jetzt SEIN, denn die Zukunft – auch die nahe, wie die nächsten Minuten, Stunden, Tage – kann niemand vorhersagen.

    Ich habe deinen Verlauf jetzt nicht nochmal nachgelesen und habe keine Ahnung von diesen Dingen: hast du schon Nachteilsausgleich (heißt das so) beantragt?

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen für DEINEN Weg und wünsche dir alles Gute.
    Katrin

    Viva la Vida! 🍀

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Lina,

    Ganz lieben Dank euch allen! ❤️ Was würde ich nur ohne euch machen? 😉

    Du hast uns ja an Deiner Seite und wir bleiben da auch, wenn Du dann als fertige Ärztin vielleicht auch mal einen Durchhänger hast. 😉

    Du jammerst nicht, sondern Du lädst einfach dann und wann mal Deinen berechtigten Frust und Deine Trauer hier ab. Auch dafür sind wir da, das gehört zum Leben. Man hat es mit einer chronischen Erkrankung nicht leicht, das wissen alle, die wovon auch immer betroffen sind. Aber gemeinsam geht es leichter, das ist nicht nur so dahingesagt.

    Eventuell über eine neue Prophylaxe nachdenken? Es gibt noch viele Möglichkeiten, die Dir neue Chancen bieten könnten.

    Wünsche Dir sehr, dass jetzt wieder bessere Zeiten anbrechen.

    Ganz liebe Grüße
    Bettina

    Lina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 66

    Danke euch nochmal! Eure Unterstützung und einfach das Wissen, dass ihr da seid bedeuten mir unglaublich viel! ❤️

    Eine neue Prophylaxe hätte ich ungern, denke aber darüber nach.
    Allerdings besteht die Gefahr, dass sie mich kognitiv irgendwie einschränkt und sei es nur durch anfängliche Müdigkeit o.ä. eben schon.

    Bei meinem Betablocker habe ich theoretisch auch noch Luft nach oben und möchte den eigentlich erstmal ausreizen.
    Allerdings macht mir auch da bei jeder Erhöhung die Müdigkeit erstmal sehr zu schaffen und ich muss dementsprechend immer überlegen, wann ich mir das einigermaßen erlauben kann.

    Ich habe die Dosis jetzt in den letzten Wochen aber nochmal etwas erhöht und aktuell geht es mir zumindest etwas besser.

    Das Semester ist super spannend und verfliegt schon wieder und im Sommer steht die nächste Famulatur schon an. Und ich freue mich eigentlich sehr drauf.
    Es wäre allerdings schön, wenn mein Kopf da diesmal etwas besser mit macht als bei der ersten.

    Das Pfingstwochenende lasse ich jetzt relativ ruhig angehen lassen.

    Der Kopf ist nicht gut heute, aber bisher auch nicht so schlecht, dass ich an einem “freien” Tag behandeln will.
    Also versuche ich ihn mit Ruhe, Pausen und Kohlenhydraten zu besänftigen. 😉
    Und hoffe, dass ich dann nachher noch etwas lernen kann.

    Oft habe ich an solchen Tagen nicht nur das Gefühl, dass ich mir einfach mit schmerzendem Kopf viel schlechter Dinge merken kann, sondern auch, dass die Schmerzen sich sofort drastisch steigern, wenn ich meinen Kopf dann trotzdem geistig fordere.

    Ich hoffe, ihr habt ein schönes und möglichst schmerzfreies langes Wochenende!

    Ganz liebe Grüße
    Lina

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Lina,

    ich hoffe, Du konntest die Pfingstage mit gutem Kopf zum Erholen nutzen.

    Das Semester ist super spannend und verfliegt schon wieder und im Sommer steht die nächste Famulatur schon an. Und ich freue mich eigentlich sehr drauf.
    Es wäre allerdings schön, wenn mein Kopf da diesmal etwas besser mit macht als bei der ersten.

    Das hört sich gut an. Wo wirst Du die nächste Famulatur verbringen? Meine Kinder hatten einen Großteil der Famulaturen im Ausland absolviert. War eine tolle Erfahrung. 🙂

    dass die Schmerzen sich sofort drastisch steigern, wenn ich meinen Kopf dann trotzdem geistig fordere.

    Kenne ich von früher. Da tat schon das Denken weh, was man kaum einem nicht Betroffenen erzählen kann. 😉

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    Lina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 66

    Liebe Bettina,
    oh wir toll, das kann ich mir gut vorstellen, dass Famulaturen im Ausland auch eine tolle Erfahrung sind!

    Die nächste Famulatur werde ich in einem MVZ verbringen, aber in Deutschland. 😉
    Ich bin gespannt. “Fachlich, freue ich mich schon total darauf.
    Nur die Angst, dass mein Kopf es mir wieder so schwer macht wie bei der letzten Famulatur, lässt sich schlecht ganz ignorieren.

    Kenne ich von früher. Da tat schon das Denken weh, was man kaum einem nicht Betroffenen erzählen kann. 😉

    Genau das meine ich! 🙈 Hast du das jetzt nicht mehr?

    Ich gönne mir heute einen ganz ruhigen Samstag.
    Eventuell sogar mal einen ganz ohne zu lernen.

    Wir haben bis heute Nacht um 2 Uhr gelernt und dann im direkten Anschluss den Geburtstag von einem Kumpel gefeiert. 😀
    Eigentlich weiß ich bei solchen Aktionen genau, dass mein Kopf sie mir übel nimmt, aber manchmal ist es das dann doch einfach wert. 😉

    Auch wenn ich das immer schwierig finde, weil ich dadurch dann einen extra Behandlungstag “verbrauche”, der mir dann an anderer Stelle wieder fehlt.

    Liebe Grüße und ein hoffentlich schmerzfreies Wochenende!
    Lina

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Lina,

    Nur die Angst, dass mein Kopf es mir wieder so schwer macht wie bei der letzten Famulatur, lässt sich schlecht ganz ignorieren.

    das kann ich mir gut vorstellen, muss aber nicht so laufen. Ich drück fest die Daumen! MVZ ist super interessant, weil mehrere Disziplinen zusammenkommen und es auch ein Modell ist, das Zukunft hat.

    Genau das meine ich! 🙈 Hast du das jetzt nicht mehr?

    Das war noch so vor meinem ersten Termin in der Schmerzklinik, ich im Dauer-MÜK war und keine vernünftige Medikation hatte. Heute habe ich das kaum noch, vielleicht einige Male im Jahr. Also wirklich nur dann, wenn mich ein Tsunami überrollt und nix mehr geht. Tja, und auch in der Medikamentenpause.

    Wir haben bis heute Nacht um 2 Uhr gelernt und dann im direkten Anschluss den Geburtstag von einem Kumpel gefeiert. 😀
    Eigentlich weiß ich bei solchen Aktionen genau, dass mein Kopf sie mir übel nimmt, aber manchmal ist es das dann doch einfach wert. 😉

    Ja ja ja! Das ist es wert! 🤩 Man muss eh schon auf vieles verzichten, aber bitte nicht auf alle schönen Dinge. Für die Psyche ist so etwas enorm wichtig, auch dann, wenn eine Attacke folgt.

    Auch wenn ich das immer schwierig finde, weil ich dadurch dann einen extra Behandlungstag “verbrauche”, der mir dann an anderer Stelle wieder fehlt.

    Ich weiß, was Du meinst. Trotz allem sind solche Erlebnisse so wichtig, weil man dadurch mit dieser Schmerzerkrankung einfach besser durchhalten kann. Nur lernen, sich selbst nichts Schönes mehr gönnen, macht einsam, traurig und letztendlich depressiv.

    Also weiter so! 🥳🎉

    Liebe Grüße und auch Dir viel schmerzfreie Zeit,
    Bettina

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