Hallo zusammen!
Nach längerem stillem Mitlesen, möchte ich mich nun auch gerne vorstellen.
Mein Name ist Julia, ich bin 23 Jahre alt und komme aus NRW.
Ich leide seit ca. 7 Jahren an häufigen Kopfschmerzen und im Mai 2012 wurde dann die Diagnose Kopfschmerzen vom Migränetyp (komplexes chronisch unbeeinflussbares Schmerzsyndrom) gestellt. Seitdem bin ich auch in Behandlung bei einem Schmerztherapeuten.
Zu Beginn meiner Kopfschmerzen vor 7 Jahren traten diese nur episodisch auf, waren mit den gängigen Schmerzmitteln leicht zu behandeln und behinderten meinen Alltag kaum.
Seit nunmehr ca. einem Jahr steigert sich die Kopfschmerzintensität und Häufigkeit immer mehr und ich habe fast täglich Spannungskopfschmerzen, die sich im Laufe des Tages häufig zu einer Migräne hin steigern und meinen Alltag des Öfteren stark beeinträchtigen.
Ich habe in dem vergangenen Jahr viele verschiedene prophylaktische Methoden bzw. Medikamente ausprobiert, wie Akupunktur, Osteopathie, unterschiedliche Antidepressiva (Amitriptylin, Mirtazapin), ein Antiepileptikum (Topiramat), Teufelskralle, Minzöl, Kirschkernkissen, Entspannungsmethoden (PMR) und Ausdauersport (Joggen).
Im Februar 2013 war ich, nachdem meine Mutter im vorigen Jahr dort war, in Behandlung in der Schmerzklinik in Kiel. Hier wurde ein chronisch unbeeinflussbares Schmerzsyndrom, Kopfschmerz bei Analgetikaübergebrauch (Ibuprofen an 8-17 Tagen/Monat), Migräne ohne Aura, chronischer Kopfschmerz vom Spannungstyp, myofasziales Schmerzsyndrom im Schulter-Nackenbereich und eine leichte schmerzbedingte depressive Episode diagnostiziert. Ich führte eine 17-tägige Medikamentenpause ohne Cortisonschema durch und wünschte keine weitere medikamentöse Prophylaxe. Ich lernte viele interessante Methoden und Ansätze kennen, wie PMR, Ernährungsberatung, Biofeedback und entspannte mich bei Schulter-Nacken-Massagen. Hier fühlte ich mich das erste Mal richtig verstanden und ernst genommen, lernte Kopfschmerzpatienten in meinem Alter kennen und entwickelte Vertrauen zu den wunderbar engagierten Ärzten. Zum Ende des Aufenthalts wurde mir mein erstes Triptan verschrieben (Naratriptan) und ich verließ die Klinik mit einem positiven Gefühl.
Seit meinem Aufenthalt in der Schmerzklinik haben sich die Kopfschmerzen leider zum Negativen hin verschlechtert. Ich habe nahezu täglich Spannungskopfschmerzen und mindestens 1-2 x die Woche Migräne. Momentan nehme ich Venlafaxin als medikamentöse Prophylaxe ein (20 Tage 37,5 mg, seit 12 Tagen 75 mg), was ich nach anfänglichen stärkeren Nebenwirkungen mittlerweile auch gut vertrage. Jedoch spüre ich bisher keine Verbesserung. Ansonsten nehme ich täglich 600 mg Magnesium und 200 mg Vitamin B2 ein, mache so oft wie möglich Entspannungstraining (PMR) und gehe joggen. Ich trinke und esse regelmäßig und habe auch relativ gleichmäßige Schlafenszeiten.
Leider habe ich immer noch große Probleme die Spannungskopfschmerzen von der Migräne zu unterscheiden. Häufig habe ich den ganzen Tag Spannungskopfschmerzen, die sich dann plötzlich zur Migräne hin steigern. Aufgrund der Angst vor einem wiederkehrenden MÜK versuche ich des Öfteren die Schmerzen ohne Schmerzmedikamente zu überstehen oder mit Vomex zu verschlafen. Manchmal gelingt es mir und manchmal steigert sich die Migräne dann ins Unermessliche. Ich kann leider noch nicht gut einschätzen, wann es ohne Schmermittel geht und wann ich eins benötige. Die Migräne behandle ich meistens mit Ibuprofen 600 mg oder Novalgin Tropfen und Vomex Dragees oder MCP Tropfen. Seit meinem Aufenthalt in Kiel habe ich 4x eine Naratriptan Tablette eingenommen, welche jedoch kaum Wirkung entfaltete.
Seit kurzer Zeit hat sich ein bisher unbekanntes Problem entwickelt und zwar, dass ich bei einer Migräneattacke des Öfteren starkes Erbrechen habe und die vorher eingenommenen Präparate so ihre Wirkung vermutlich nicht genug entfalten können.
Ende Juli habe ich meinen ersten Termin bei einer Neurologin und erhoffe mir hier Hilfe hinsichtlich einer gut wirkenden Attackenmedikation und eventuell Beratung bei meiner bisherigen medikamentösen Prophylaxe, falls diese bis dahin immer noch keine Wirkung zeigt. Mit meinem Schmerztherapeuten habe ich leider nicht wirklich gute Erfahrungen gesammelt, da er mir kaum Hilfestellungen gibt und mir einfach nur das verschreibt, was ich gerne möchte (nach vielen Recherchen im Forum). Ich fühle mich bei ihm nicht wirklich gut aufgehoben, da er von sich aus keine Vorschläge macht. Ich denke er weiß auch einfach nicht weiter. Auch meine Hausärztin hat wenig Erfahrung mit Migräne. Daher erhoffe ich mir Hilfe bei meinem Neurologentermin, da ich viel Gutes über die Neurologin gelesen habe.
Ich freue mich wirklich sehr, dass ich mich nun endlich im Forum angemeldet habe, da ich es wirklich toll finde mich mit Gleichgesinnten austauschen und diverse Tipps erhalten zu können!
Vielen Dank schonmal für eure Mühe, meinen langen Vorstellungstext zu lesen!
Liebe Grüße, Julia