Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Migräne, Spannungskopfschmerzen und Depression…aber lachen kann ich noch

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  • Etti
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    Hallöchen,
    ich heiße Jenni aber Etti ist der Spitzname den mir mein Neffe gab. Ich bin 36, habe keine Kinder und arbeite als Arzthelferin.
    Ich leide seit ich denken kann an “Kopfschmerzen”. Allerdings stand seit dem Tod meines Vaters vor 11 Jahren die Depression im Mittelpunkt. Denn auch sie kommt und geht.

    Meine “Kopfschmerzen” waren da, aber nie so schlimm, hab dann halt mal Phasenweise Aspirin Migräne genommen und eine Zeitlang (vor 20+-) Ergokranit. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich an die Ergo-Zeit nicht richtig erinnere. Damals wurde das erste Mal von Migräne gesprochen, ich habe ein EEG bekommen und sollte ein Kopfschmerztagebuch führen. Als naiver Teenager fand ich das blöd und komischerweise hatte ich kaum Kopfschmerzen für mein Tagebuch…also habe ich das ganze schnell wieder eingestellt. Wenn ich dann Kopfschmerzen hatte, habe ich zu Anfang Paracetamol bekommen, was aber überhaupt nicht wirkte. Dann gab’s Aspirin Migräne, das hat gut geklappt und die Schmerzen waren weg.

    Ich hatte mal einen heftigen Migräneanfall nach Hühnchen und Eistee, alles kam wieder raus und ich dachte ich vertrage das Essen nicht, aber dass das ein Anfall war, ist mir erst heute klar. Oder beim Spaziergang am Bodensee habe ich plötzlich so starke Schmerzen auf der rechten Gesichtshälfte bekommen, mir tat der ganze Kopf weh und jede Berührung im Augenbereich. Auch da kam das Essen wieder hoch…aber auch da kein Gedanke an Migräne. Solche Erlebnisse hatte ich immer wieder, aber nicht regelmäßig und zu dem Zeitpunkt hatte ich ein stressiges Leben als Heilerziehungspflegerin im Praktikum, Probleme mit dem Chef usw. Und das ganze auf den Stress geschoben. Habe die Stelle gewechselt und als Arzthelferin gearbeitet (war schließlich der Beruf den ich gelernt hatte). Dann kam im Dezember 2006 die Diagnose “Lungenkrebs” bei meinem Papa. Hier fing dann die Depression an.

    Am 14.8.2007 ist mein Dad gestorben. Für mich zerbrach eine Welt. Innerhalb eines halben Jahres ging es mir immer schlechter. Denn statt am Tag dieser Nachricht wie ein “normaler” Mensch zu Hause zu bleiben, bin ich pflichtbewusst wie immer zur Arbeit. Jeden Tag und dann eines Tages bin ich auf der Arbeit zusammen gebrochen. Mein Hausarzt hat mich sofort zwei Wochen krank geschrieben. Mein Chef hingegen hat mich am nächsten Tag fristlos gekündigt! Da ging es mir mittlerweile so schlecht, dass mir alles egal war. Bin dann mit dem Zug zum Arbeitsamt um mich arbeitslos zu melden…der Gedanke mich auf die Gleise zu setzen kam mir, hat mich aber so sehr geschockt, dass ich eingewilligt habe in die Psychiatrie zu gehen. Lange Rede kurzer Sinn, die Depression hatte mich voll im Griff und alles andere war ausgeschaltet.

    Heute 10 Jahre später habe ich nur noch einmal einen solch schlimmen Schub gehabt, als mein Opa vor drei Jahren gestorben ist. Meine Psyche ist ein einziges auf und ab. Ich hab eine zwei Jährige Verhaltenstherapie gemacht, die auch die dann auftretende Migräne mit im Visier hatte (im November ’19 war die Therapie zu Ende).

    Weil das aber noch nicht genug ist, hat sich vor vier Jahren auch die Migräne “zurück” gemeldet. Nicht so larifari wie damals, sondern (für mich) richtig. Der erste bewusste Migräneanfall kam mit einem flimmerwürmchen vor den Augen und dann konnte ich auf dem Bildschirm nix erkennen…hatte Angst es könnte ein Schlaganfall sein (arbeite seit 7 Jahren in der Allgemeinmedizin) und habe meinen Chef gefragt (selber Migränepatient) der sagt das ist eine Aura, wenn du Glück hast geht sie weg und das war’s wenn nicht, dann kommt die Migräne…ich hatte kein Glück. Meine Schwester musste mich von der Arbeit abholen und nach Hause bringen. Starke pochende Schmerzen überwiegend rechts rund ums Auge, teilweise bis zum Ohr ziehend.

    Ab da an hatte ich immer wieder Schmerzen, also Schmerztagebuch angefangen. Mein Chef hat mir Sumatriptan aufgeschrieben. Bin dann zum Neurologen, habe EEG und Sumatriptan bekommen. Und es wurde ein MRT gemacht. Der Neurologe ist furchtbar, die Praxis total überlaufen und so wirklich auf die Problematik nicht eingegangen…also bin ich nur nochmal hin wegen den MRT Ergebnissen. MS würde ausgeschlossen, aber ich habe zwei kleine Läsionen am Hirnstamm was beobachtet werden soll. Ein Jahr später haben sich die Läsionen nicht verändert und auch im letzten Jahr nicht.

    Sumatriptan hat super geholfen…bis zu dem Tag, an dem ich mit Migräne aufgewacht bin. Wollte dennoch auf die Arbeit… Pflichtbewusstsein und Gewissen und so…habe mein Citalopram genommen, weil ich wieder eine Depression hatte. Und dann mein Sumatriptan…das stellte sich aber als echt blöde Kombination raus…an dem Tag hatte ich Migräne die einfach nicht wegging. Und meine Psyche war noch schlechter. Das wollte ich nicht nochmal erleben…also Sumatriptan verbannt und die rote Liste durchforstet nach einem Medikament welches mit Citalopram genommen werden kann ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Ergokranit war dann eins was machbar war. Nur hilft es mir nicht bei Migräne…sch…. Sumatriptan hat immer gut geholfen. Dann hatte ich eine Phase mit sieben Anfällen in neun Tagen, für mich richtig viel. Meine Chefin hat mir daraufhin Maxalt (Rizatriptan) empfohlen, was ich dann auch gleich ausprobiert habe und es wirkt, außerdem wurden meine Stunden auf der Arbeit geändert.
    Meine neue Neurologin hat mich letzten Mai von Citalopram auf Duloxetin 60mg umgestellt, was sowohl meinem Kopf als auch meiner Migräne geholfen hat.

    Von Mai bis November hatte ich 1-2 Anfälle im Monat. Meistens zur Periode.
    Doch seit Dezember werden die Anfälle wieder mehr. Meistens geht es spät Abends los oder ich wache gegen vier/fünf Uhr mit Migräne auf. Abends kündigt sich die Migräne schon mit Lärm- und Lichtscheue an, dann Rizatriptan rein und ab ins Bett. Aber wenn ich mit Migräne aufwache kann ich mich kaum rühren, mir ist schlecht, schwindelig und ich will einfach nur schlafen. Dann kurze Nachricht in die Praxis, meist ein echter Akt, MCP und Rizatriptan rein, Rollo komplett zu und ab ins Bett. Mein Freund macht dann so wenig Lärm wie möglich. Der Tag ist dann gelaufen.
    Manchmal wache ich mitten in der Nacht mit Schmerzen auf und gehe dann am Nachmittag zur Arbeit.

    Zu der Migräne kommen aber leider immer häufiger auch Spannungskopfschmerzen dazu. Manchmal bin ich mir unsicher, welche Schmerzen es sind, denn auch die Spannungsschmerzen beginnen einseitig und ziehen sich dann über den Hinterkopf oder über die Stirn. Ich vermeide Schmerzmittel so gut ich kann aus Angst vor den Medikamentenkopfschmerzen. Wenn die Spannungsschmerzen zu lästig werden, nehme ich ein ASS. Sport hilft mir sehr gut. Denn während des Trainings habe ich keine Kopfschmerzen. Dank der Verhaltenstherapie habe ich gelernt bewusst Pausen zu nehmen und auf mich zu achten und Hilfe einzufordern wenn ich alleine nicht mehr kann. Ich habe auch seit zwei Jahren eine Brille, sehr wenig Stärke, weil ein einziger Muskel an meinem rechten Auge auf Dauerbetrieb stand, was auch zu Kopfschmerzen führte, allerdings nicht bei “normalen” Menschen.

    Seit knapp drei Jahren nutze ich die Migräne App wegen des Schmerztagebuchs und bin so auf diese Seite gestoßen. Habe mir, wie empfohlen Magnesium 400mg und Vitamin B2 200mg besorgt. Dazu wäre meine Frage wann ich es am besten einnehme? Und ich habe mir das Buch “Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne” besorgt und es zur Hälfte durch. Ich fange nun an die Tipps umzusetzen. Wobei ich mit dem festen Tagesablauf noch einige Schwierigkeiten habe…
    In vielen Einträgen finde ich Parallelen zu mir selber und mir werden Situationen bewusst, die ich nicht mit der Migräne in Verbindung gebracht hätte.

    Ich habe lange überlegt überhaupt zu schreiben, weil ich im Vergleich wirklich Glück habe. Und dann denke dass es mir im Vergleich (nur 5 Anfälle/Monat) richtig gut geht und ich mich nicht so anstellen sollte (Depression lässt grüßen) aber ich habe entschieden, dass ich mich nicht anstelle. Ja, ich hab im Vergleich wirklich sehr großes Glück, aber wenn ich einen Anfall habe, geht’s mir genauso schlecht. Ich würde mich gerne für eine Schmerzklinik bewerben um mit all dem gut zurecht zu kommen, aber ich traue mich nicht. Zwei RehaAnträge wurden schon abgelehnt, weil ich nicht krank genug bin.

    Heute war ich “wiedermal” nicht arbeiten weil ich einen Anfall hatte und mich nun wieder echt schlecht fühle weil ich nicht konnte wie ich wollte. Das dadurch auch der ganze Tag dahin ist, weiß nur ich, aber für die Kolleginnen sieht es anders aus. Ich habe oft das Gefühl nicht ernst genommen zu werden und als Simulant dazustehen. Migräne in Kombination mit Depression ist echt sch….!

    Ich danke euch für diese tolle Seite! Sie hat mir in den letzten Jahren sehr geholfen.

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Ein herzliches Willkommen im Headbook, liebe Etti. 🙂

    Einerseits berichtest Du einen leider ganz normalen Verlauf der Migräne, andererseits hatten die persönlichen Tragödien in Deinem Leben auch eine Depression getriggert – oder sie wäre eh gekommen/war schon da. Das ist immer schwer festzustellen.

    Mit Triptanen kommst ja jetzt auch gut zurecht, wobei Dein Erlebnis damals mit Sumatriptan wohl eher ein Zufall war und nichts mit der Kombination an sich zu tun hatte. Aber Maxalt passt ja offensichtlich auch gut für Dich, dann bist ja gut eingestellt.

    Ich würde mich gerne für eine Schmerzklinik bewerben um mit all dem gut zurecht zu kommen, aber ich traue mich nicht. Zwei RehaAnträge wurden schon abgelehnt, weil ich nicht krank genug bin.

    Ein stationärer Aufenthalt wird nur dann von den Kassen übernommen, wenn die ambulanten Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Ist das nicht der Fall, wirst Du leider noch keine Kostenübernahme von der Kasse erhalten.

    Du bist jetzt doch eh auf einem guten Weg, führst den Kopfschmerzkalender, hast den Patientenratgeber von Prof. Göbel und startest jetzt damit, einiges im Tagesablauf zu optimieren. Gib Dir selbst noch ein wenig Zeit, die Maßnahmen führen ja vielleicht zu einer Verbesserung Deiner Situation.

    Ich habe lange überlegt überhaupt zu schreiben, weil ich im Vergleich wirklich Glück habe. Und dann denke dass es mir im Vergleich (nur 5 Anfälle/Monat) richtig gut geht und ich mich nicht so anstellen sollte (Depression lässt grüßen) aber ich habe entschieden, dass ich mich nicht anstelle. Ja, ich hab im Vergleich wirklich sehr großes Glück, aber wenn ich einen Anfall habe, geht’s mir genauso schlecht.

    Wie gut, dass Du jetzt bei uns geschrieben hast. 🙂 Du bist krank, Du hast eine schwere Schmerzerkrankung und jeder einzelne Anfall ist einer zu viel. Also bist Du genau richtig bei uns, zudem bringen Vergleiche sowieso nicht weiter. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    Chroninchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 120

    Liebe Etti,

    auch von mir ein “Herzliches Willkommen” im headbook. 😀

    Vieles aus deiner Geschichte hat in mir persönliche Erinnerungen geweckt. Auch ich habe die ‘tolle’ Kombi (chronische) Migräne und rezidivierende Depressionen, wobei die Einschätzung zwischen “mittelgradig” und “schwer” eine Gratwanderung darstellt; auch mit suizidalen Ideen habe ich Bekanntschaft geschlossen.

    Sumatriptan hat super geholfen…bis zu dem Tag, an dem ich mit Migräne aufgewacht bin. Wollte dennoch auf die Arbeit… Pflichtbewusstsein und Gewissen und so…habe mein Citalopram genommen, weil ich wieder eine Depression hatte. Und dann mein Sumatriptan…das stellte sich aber als echt blöde Kombination raus…an dem Tag hatte ich Migräne die einfach nicht wegging.

    Wie Bettina schon geschrieben hat, ist dies sicherlich ein Zufall, denn die Kombination Citalopram/Sumatriptan und jetzt Duloxetin/Sumatriptan nehme ich seit vielen Jahren ohne Probleme.

    Dass die Migräne an dem Tag “einfach nicht wegging”, liegt vermutlich am Wesen der Migräne. Denn unsere eigene Einstellung (“Pflichtbewusstsein, Gewissen”) trägt in solchen Momenten zusätzlich dazu bei, dass die Migräne eher stärker als schwächer verläuft. Eine Migräne-Attacke ist das Signal des Gehirns, dass es absolut überlastet ist. Selbst wenn der Schmerz nach der Einnahme eines Triptans nachlässt, läuft die Attcke ‘im Hintergrund’ weiter – dein Gehirn braucht trotz der nicht mehr vorhandenen Schmerzen eine Auszeit.

    Weil das aber noch nicht genug ist, hat sich vor vier Jahren auch die Migräne „zurück“ gemeldet. Nicht so larifari wie damals, sondern (für mich) richtig.

    Migräne mit Erbrechen ist bestimmt nicht larifari! Und ob du nun fünf oder 15 Anfälle im Monat hast – Migräne ist eine schwer beeinträchtigende, unheilbare neurologische Erkrankung; dein Gehirn unterliegt einer Reizverarbeitungsstörung und kann die eingehenden Reize nicht nach wichtig/unwichtig filtern. Außerdem stagniert die Gehirnaktivität in einer Reizpause nahezu, bei ‘Gesunden’ fährt die Gehirnaktivität in dieser Zeit wieder runter.

    Je mehr Reize auf dein Gehirn einströmen, um so eher kommt es zu einer Attacke. Mit dem Buch von Prof. Göbel und dem headbook bist du schon mal gut bewaffnet. Obwohl – ‘Kampf’ ist nicht die richtige Wortwahl für den Umgang mit der Migräne. Wer versucht, die Migräne zu bekämpfen, hat schon verloren. Wir müssen den richtigen Umgang mit der Migräne lernen, damit wir unser Leben mit Migräne leben können.

    Zwei RehaAnträge wurden schon abgelehnt, weil ich nicht krank genug bin.

    Bist du sicher, dass du “nicht krank genug” bist? Nach allem, was ich in den letzten sechs Jahren erfahren habe, wird nahezu jeder Rehaantrag zunächst abgelehnt, weil viele Patienten daraufhin nichts mehr unternehmen.

    Meine erster Rehaantrag wurden zunächst auch abgelehnt, ich habe Widerspruch eingelegt und im darauffolgenden Schriftwechsel angeboten, beim MDK vorstellig zu werden. Drei Tage nach dem Termin beim MDK hatte ich die Zusage für die Reha.
    Beim zweiten Antrag gleiches Spiel: Ablehnung und Widerspruch. Dann rief ein Mitarbeiter des Kostenträgers bei mir an und fragte, ob ich meinen Antrag nicht zurücknehmen wolle, da keine Aussicht auf Erfolg bestünde. Ich habe meinen Antrag natürlich nicht zurückgenommen – und einige Wochen später erneut eine Zusage erhalten.

    Besprich dich am besten mit deiner Neurologin. Vielleicht wäre jetzt eine psychosomatische Reha in einer Klinik mit Migräne-Kenntnissen eine Option für dich? Lass dich nicht vom Kostenträger ins Bockshorn jagen, denn jeder Rehaantrag wird zunächst mit “Textbaustein A wie Ablehnung” beantwortet, denn es ist die einfachste Art für den Kostenträger, Kosten zu sparen. Für “Textbaustein B wie Bewilligung” brauchst du nur einen längeren Atem 😀 .

    Heute war ich „wiedermal“ nicht arbeiten weil ich einen Anfall hatte und mich nun wieder echt schlecht fühle weil ich nicht konnte wie ich wollte. Das dadurch auch der ganze Tag dahin ist, weiß nur ich, aber für die Kolleginnen sieht es anders aus. Ich habe oft das Gefühl nicht ernst genommen zu werden und als Simulant dazustehen. Migräne in Kombination mit Depression ist echt sch….!

    Das stimmt, das sehe ich genauso 🙁 .
    Aber es liegt an uns, was wir aus dieser bescheidenen Kombination machen.

    Mir geht es besser, seitdem ich für mich akzeptiert habe, dass ich
    – Migräne habe, unheilbar aber nicht lebensbedrohlich;
    – immer wieder trotz Antidepressiva (Duloxetin+Amitriptylin) in depressive Phasen abgleite;
    – noch einige weitere chronische Erkrankungen habe, mit denen ich mich arrangieren muss;
    – mich davon frei machen muss von dem, was andere (möglicherweise) denken, wenn ich “wieder einmal krank” bin.

    Ich habe mal den Satz gelesen “Ich leide nicht, ich habe es eben.” Da hat es in meinem Kopf ‘klick’ gemacht. Bei mir hat es nicht gereicht, mir alles medizinische Wissen anzueignen, was ich zwischenzeitlich über Migräne, Depressionen und die anderen Erkrankungen finden konnte. Ich musste meine eigenen Einstellung zu meinen Krankheiten überdenken, denn bis dahin hatte ich mehr existiert und gelitten als gelebt.

    Ich lebe heute nicht für, sondern mit meinen Handicaps; dass ist viel mehr, als nur zu existieren, denn ich bestimme über mein Leben und lasse es nicht mehr von meinen Krankheiten bestimmen.
    Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass mein Körper mir zeigt, wann es zuviel wird und darauf zu hören. Ich habe einen GdB zuerkannt bekommen, was es für mich und meinen Arbeitgeber einfacher macht, Fehltage zu akzeptieren. Und für mich das Wichtigste: Ich schaue nicht zurück, was ich früher noch alles konnte, sondern ich blicke nach vorne, setze mir erreichbare Ziele und freue mich, wenn ich sie erreiche.

    Scheue dich nicht, im headbook um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst!

    Lieben Gruß
    Chroninchen

    Etti
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Ihr Lieben,
    ich danke euch für die netten und aufmunternden Worte.
    Nach einem entspannten Wochenende, sieht die Welt wieder besser aus.
    Ja, ich muss weiterhin meine Pausen nehmen und einhalten.
    In den kommenden Tagen werde ich mich mit der Tagesstruktur näher auseinander setzen.
    Nochmal vielen lieben Dank!
    LG Etti

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Liebe Etti,

    wenn du mal ganz viele Aha-Erlebnisse haben möchtest, lies doch mal in der Diskussionsgruppe im Forum “du bist Migräniker wenn….”. Finde ich sehr entspannend, sooo viele Zwillinge zu finden.

    Liebe Grüße,
    Julia

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Liebe Etti,

    sehr gerne. 🙂

    In den kommenden Tagen werde ich mich mit der Tagesstruktur näher auseinander setzen.

    Das ist ein wichtiger Start, denn einiges kann man durch “optimiertes Verhalten” zum Besseren wenden.

    Liebe Grüße
    Bettina

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