Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Münzkopfschmerz – Vorstellung (Florian)

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    Beiträge
  • Florian
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo zusammen,

    ich hab mir heute auf meine dreiteilige “To-Do”-Liste vorgenommen in diesem Forum einen Beitrag zu hinterlassen, da ich erst die Tage von einem Fall des Münzkopfschmerzes hier gelesen hatte.

    Ich versuch mal grob die Fakten zusammenzufassen 🙂

    Kopfschmerzart: Münzkopfschmerz. Neurologin ist aber auch nur per Zufall hierauf gekommen, da dieser Kopfschmerz relativ selten vorkommt)
    1. Auftreten: August 2017
    Lokalisation: Immer die rechte obere Seite von meinem Gehirn (Tritt immer im selben 1 cent großen Areal auf)
    Wirkung: Wie ein Blitzschlag oder eine Art Stich mit einem scharfen Messer, wobei der Schmerz nach einer Sekunde weg ist.
    Nachwirkungen: Damals hatte ich in der Anfangszeit von dem Kopfschmerz so ein Gefühl, dass meine Sinne alle benommen sind.
    Also hatte dann eine verschwommene Sicht, konnte mich kaum konzentrieren und hab mich abwesend gefühlt.
    Mittlerweile sind die Nachwirkungen nicht mehr ganz so heftig, da ich meinen Lebensstil um 180 Grad gedreht habe.

    Insgesamt hat dieser Kopfschmerz mein Leben komplett verändert, da ich damals beinahe mein Studium abbrechen musste und es leider viel zu lange für mich behalten hatte.
    Mehr werde ich jetzt erst einmal nicht schreiben, soll ja auch nur eine kleine Vorstellung erstmal sein 🙂

    Bin gespannt ob noch jemand von euch Erfahrung mit so einer Art von Kopfschmerz hat.

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Hallo Florian, ein herzliches Willkommen im Headbook. 🙂

    Dauert der Schmerz denn nur eine Sekunde an? Der Münzkopfschmerz ist meist dauerhaft vorhanden mit nur kurzen schmerzfreien Intervallen. Schmerz wie Blitzschlag könnte auch auf eine andere Schmerzart (Trigeminusneuralgie?) hinweisen. Kommt natürlich auch auf die Lokalisation an – rechte obere Seite des Gehirns ist nicht so wirklich zuzuordnen. 😉

    Welche Therapie wurde Dir angeboten?

    Liebe Grüße
    Bettina

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8426

    Hallo Florian,

    mir würde dazu noch der Eispickelkopfschmerz einfallen, eine schmerzhafte aber total harmlose Kopfschmerzart.

    Schilder doch bitte deine Schmerzen noch mal genauer, vielleicht kommen wir dann näher ran. Wann, wie oft, wie lange, in Serie oder ganz vereinzelt? Gibt es Auslöser wie Kälte, Eisessen? Könnte das Unwohlsein auch durch den Schreck und Angst ausgelöst sein? Inwiefern hast du deinen Lebensstil verändert?

    Alles Gute,
    Julia

    Florian
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Vielen Dank für eure liebe Begrüßung 🙂

    Der folgende Link führt zu einem Bild bei dem ich mal “grob” die Lokalisation des Kopfschmerzes eingezeichnet habe.
    https://www.bilder-upload.eu/bild-511b99-1578409245.png.html

    Die Länge des Auftretens ist sehr kurz. (Der Vergleich mit dem Nadelstich ist sehr zutreffend)

    Bisher an Behandlung hatte ich folgende Stationen hinter mir:

    Diclofenac / Indometacin (Sollte ich beim Auftreten nehmen, aber hab ich nicht so gut vertragen)
    Amineurin 10 1x täglich (hat die Nachwirkungen vom Kopfschmerz zu Anfang sehr abgeschwächt)
    Etoricoxib (3 Tage 30 mg / 6 Tage 60 mg / 3 Tage 30 mg – keine Veränderung)
    MRT (Kopf) + Arterienscreening unauffällig
    1. Neurologe konnte den Kopfschmerz nicht charakterisieren, da das einseitige Auftreten wohl ungewöhnlich ist im Zusammenhang mit den Nachwirkungen (also vermeintlich kein Spannungskopfschmerz)
    2. Neurologin konnte mir auch nicht viel weiterhelfen, aber meinte, dass es grob zu der Kategorie “Münzkopfschmerz” passen könnte

    Ein wichtiger Zusammenhang zwischen dem Auftreten des Kopfschmerzes ist, dass ich dann auch eine ziemliche Verspannung im Nacken spüre.
    Innere Unruhe zieht den Kopfschmerz dann an wobei auch der Kopfschmerz dann für innere Unruhe sorgt.
    Kalte Hände/Füße + Tinnitus sind vor/nach dem Auftreten auch typisch.
    (Also wird psychosomatisch aufjedenfall verstärkt..)

    Hab hierfür eine Atlastherapie durchführen lassen und auch einige Orthopädiebesuche hinter mir. (Physiotherapie hat nicht viel verändert, aber der Arzt meinte ich solle unbedingt mehr Rückenmuskulatur aufbauen um besser “gerüstet” zu sein, was ich nun auch seit knapp einem Jahr mache)

    Als der Kopfschmerz erstmals Auftritt bin ich damals auch einem “ungewöhnlichen” Hobby nachgegangen und zwar dem Tischfußball und hab es hier leider etwas übertrieben indem ich 30 Stunden pro Woche hiermit verbracht habe. (Damit auch viel Energieaufwand + Körperhaltung war für Nacken sehr ungünstig)
    Häufig treten die Kopfschmerzen auch auf, wenn ich für die Uni lerne, wobei ich hierbei auf Sitzhaltung tippe. (Stress ist auch ein starker Trigger, aber ist es wohl bei fast jedem)

    Weitere Stationen:
    Augenarzt: Alles Top (Augeninnendruck + Sehvermögen)
    Internist: Organe funktonieren einwandfrei (Ultraschall wurde auch gemacht)

    Was hat bisher geholfen:

    Atlaskorrektur (Nachwirkungen sind deutlich verringert)
    Ernährung verändert (Weg von verarbeiteten Lebensmitteln und mehr Gemüse/Obst im alltäglichen Leben)
    Verzicht auf Alkohol
    Aufbissschiene (Da Kiefer ja auch eine große Rolle bei Nackenverspannungen spielt)
    Chi-Gong (Sorgt für innere Ruhe)
    Akkupressur – Matte (wenn ich diese beim Auftreten des Kopfschmerzes in den Nackenbereich lege, kommt es solange ich darauf liege zu keinem weiteren Auftreten / Schmerzsignale werden wohl übertönt)

    Also aktuell ist es so, dass ich täglich zwischen 30-50 mal dieses “Stechen” im Kopf wahrnehme, wobei die Nachwirkungen sehr unterschiedlich sein können. Aktuell hab ich keine Probleme mit Nachwirkungen, aber erst vor 2 Wochen hat mich das ganze wieder sehr beeinträchtigt, indem ich mich sehr “benebelt” gefühlt habe und in diesen Momenten kommt man meist in eine Art Teufelskreis.

    Freu mich auf euer Feedback, bzw. euren Gedanken hierzu 🙂

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Hallo Florian,

    Indometacin (Sollte ich beim Auftreten nehmen, aber hab ich nicht so gut vertragen)

    Indometacin dient ja auch als Diagnoseverfahren für z. B. Hemicrania Continua. Hatte es denn Wirkung? Waren die Probleme auf den Magen bezogen?

    Amineurin 10 1x täglich (hat die Nachwirkungen vom Kopfschmerz zu Anfang sehr abgeschwächt)

    Die Dosierung war sehr gering, wie lange hattest Du es getestet? Wurde der Akutschmerz dadurch auch abgeschwächt oder trat seltener auf?

    Atlaskorrektur (Nachwirkungen sind deutlich verringert)
    Ernährung verändert (Weg von verarbeiteten Lebensmitteln und mehr Gemüse/Obst im alltäglichen Leben)
    Verzicht auf Alkohol
    Aufbissschiene (Da Kiefer ja auch eine große Rolle bei Nackenverspannungen spielt)
    Chi-Gong (Sorgt für innere Ruhe)
    Akkupressur – Matte (wenn ich diese beim Auftreten des Kopfschmerzes in den Nackenbereich lege, kommt es solange ich darauf liege zu keinem weiteren Auftreten / Schmerzsignale werden wohl übertönt)

    Hier sind viele unwirksame Methoden mit dabei, die höchstens einen Placeboeffekt getriggert haben können.

    Als der Kopfschmerz erstmals Auftritt bin ich damals auch einem „ungewöhnlichen“ Hobby nachgegangen und zwar dem Tischfußball und hab es hier leider etwas übertrieben indem ich 30 Stunden pro Woche hiermit verbracht habe. (Damit auch viel Energieaufwand + Körperhaltung war für Nacken sehr ungünstig)
    Häufig treten die Kopfschmerzen auch auf, wenn ich für die Uni lerne, wobei ich hierbei auf Sitzhaltung tippe. (Stress ist auch ein starker Trigger, aber ist es wohl bei fast jedem)

    Es könnte auch Zufall gewesen sein, denn Verspannungen lösen andere Kopfschmerzen und/oder andere Beschwerden aus.

    Also aktuell ist es so, dass ich täglich zwischen 30-50 mal dieses „Stechen“ im Kopf wahrnehme, wobei die Nachwirkungen sehr unterschiedlich sein können. Aktuell hab ich keine Probleme mit Nachwirkungen, aber erst vor 2 Wochen hat mich das ganze wieder sehr beeinträchtigt, indem ich mich sehr „benebelt“ gefühlt habe und in diesen Momenten kommt man meist in eine Art Teufelskreis.

    Wurde denn sonst noch eine andere trigemino-autonome Kopfschmerzart ausgeschlossen?
    Eispickelkopfschmerz wäre extrem unwahrscheinlich, da das Stechen selten auftritt, die Schmerzstärke keine Therapie nötig macht und man auch keine Nebenwirkungen oder Begleiterscheinungen hat.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Florian
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo Bettina,

    zunächst einmal lieben Dank für deine sehr klare Art und Weise des Antwortens.

    Das Indometacin hatte ich nur eine sehr kurze Zeit genommen.
    (Hatte damals starken Schwindel und Übelkeit bekommen, aber könnte auch mit anderen Umständen zusammengehängt haben.)
    Dahingehend werde ich mich nochmal mit meiner Neurologin besprechen um die Kopfschmerzart “Hemicrania continua” beurteilen zu können.

    Das Amineurin 10 hat mir insofern sehr geholfen, dass der Akutschmerz deutlich abgeschwächt wurde.
    Die Häufigkeit des Kopfschmerzes wurde damit aber kaum verändert.
    Ich hatte es 3 Monate verwendet und wollte einfach austesten wie es sich nun ohne das Medikament anfühlt.
    (Mittlerweile habe ich es seit 9 Monaten nicht mehr genommen)
    Die Häufigkeit blieb in dem Zeitraum weiterhin unverändert und der Akutschmerz blieb weiterhin reduziert.

    Lässt sich aufgrund der Wirksamkeit des Amineurin 10 etwas über den Kopfschmerz folgern um ihn besser zu identifizieren?

    “trigemino-autonome Kopfschmerzart “:
    Darüber werde ich auch mit meiner Neurologin kommende Woche reden.

    Liebe Grüße

    Florian

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Hallo Florian,

    Dahingehend werde ich mich nochmal mit meiner Neurologin besprechen um die Kopfschmerzart „Hemicrania continua“ beurteilen zu können.

    das wäre sehr sinnvoll.

    Lässt sich aufgrund der Wirksamkeit des Amineurin 10 etwas über den Kopfschmerz folgern um ihn besser zu identifizieren?

    Nicht wirklich, da Amitriptylin insgesamt einen Grundschmerz senken kann. Man reagiert auch nicht mehr so empfindlich auf Reize.

    „trigemino-autonome Kopfschmerzart „:
    Darüber werde ich auch mit meiner Neurologin kommende Woche reden.

    Ja, mach das, eine schnelle Diagnose muss angestrebt werden.

    Liebe Grüße
    Bettina

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