Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Neuvorstellung Mila

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    Beiträge
  • Mila
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo zusammen,

    auch ich (Mitte 50) gehöre schon seit längerer Zeit zu den „stillen“ Mitlesern in diesem Forum. Viel Wissen konnte ich mir schon von euch aneignen. Doch nun weiß ich einfach nicht mehr weiter und bin schon recht verzweifelt.

    Seit einigen Monaten verändert sich meine Migräne (seit über 30 Jahren dabei, mit und ohne Aura, mit Übelkeit und Erbrechen). Die Attacken häufen sich (Dauer bis 72 Std. und mittlerweile 10-14 Schmerztage im Monat) und die Begleitsymtomatik, (schon 48 Stunden vorher extreme Muskelverspannungen/-schmerzen im ganzen Rücken-, Schulter- und Nackenbereich sowie Kribbeln und Bewegungsdrang in Beinen/Füßen und Armen mit erheblichen Schlafproblemen, Tinnitus usw.) belastet mich enorm. Wegen einer Herzerkrankung (dilatative Kardiomyopathie, Herzinsuffizienz, ventrikulärer Herzrhythmusstörungen) habe ich vor rd. 20 Jahren Carvedilol und Candesartan verordnet bekommen. Zudem trage ich einen Herzschrittmacher und Defibrillator. Die Medikamentenkombination hatte mir tatsächlich eine 10-jährige Migränepause verschafft. Die ist leider schon lange vorbei.

    Seit einigen Wochen bin ich in AU und momentan ist kein Ende in Sicht. Hinsichtlich irgendeines zusätzlichen Prophylaxemedikaments komme ich keinen Schritt weiter.

    Bisher habe ich Mirtazapin 15mg ausprobiert. Ich musste es aber schon nach 14 Tagen absetzen wegen erhöhter Leberwerte. Selbst bei Halbierung der Dosierung auf 7,5 mg reagiere ich mit erhöhten Leberwerten. Mein Schmerztherapeut möchte mir gerne demnächst Amitriptilin oder Opipramol verordnen. Ich habe aber große Bedenken. Bei meiner Herzerkrankung scheiden normalerweise alle trizyklischen Antidepressiva aus.

    Neben den o.g. „Herz-Medikamenten“ nehme ich zusätzlich täglich Magnesiumcitrat (300mg), Vitamin B2 (250mg), Mönchspfeffer (zur Harmonisierung des Hormonhaushalts) und seit 3 Wochen Ubiquinol (50mg) – ich weiß, dass es keine Wirkung haben soll, will es aber für mich einfach mal ausprobieren.

    Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Gibt es evtl. ein Prophylaxemedikament, das mit meiner Herzerkrankung verträglich ist?

    Ich habe auch schon mal an Botox gedacht, weiß aber auch nicht, ob meine Kardiomyopathie eine Kontraindikation darstellt.

    Ganz herzliche Grüße
    Mila

    Catingrid
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 84

    Liebe Mila,
    ich kann gut nachfühlen wie es dir geht. Ich stecke seit 13 Tagen im Status Migränosus fest und habe heute bei meiner Neurologin eine Kortisoninfusion bekommen. Hoffe, daß das den Status beendet. So extrem hatte ich es in meiner 35 Jährigen Migränekarriere auch noch nie.
    Seit ich in den Wechseljahren stecke ist meine Migräneneigung “explodiert”. Neuerdings habe ich auch so viele Begleiterscheinungen, die ich früher nie hatte. Und schreckliche Nackenschmerzen wärend der Migräne so wie du.
    Ich habe mich auch schon gefragt, ob Botos da helfen könnte bei den Nackenschmerzen?
    Hat da jemand aus dem Forum positive Erfahreungen?
    Ich wünsch dir jedenfalls gute Besserung; geteiltes Leid ist halbes Leid 😉
    Gruß, Ingrid

    Indie
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 184

    Hallo Ingrid,
    ich habe jetzt 2x Botox bekommen. Mir hilft es nicht bei den Nackenschmerzen. Eher im Gegenteil, die ersten zwei Wochen nach der Behandlung fühle ich mich wie eingegipst, so hart und steif ist alles.
    Ich habe manchmal während der Attacken richtige Muskelkontraktionen der Nackenmuskulatur. Das hatte ich früher auch nicht.

    Mila: Ich habe auch schon mal an Botox gedacht, weiß aber auch nicht, ob meine Kardiomyopathie eine Kontraindikation darstellt.

    Soweit ich weiss wirkt das Botox nur lokal und nicht systhemisch. Könnte also eine Möglichkeit sein.

    Bei meiner Herzerkrankung scheiden normalerweise alle trizyklischen Antidepressiva aus.

    Zur Migräneprophylaxe können auch Selektive Serotonin/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt werden (z.B. Venlafaxin). Ich weiss nicht, ob die sich auch auf Herz und Leber auswirken. Wäre aber noch eine Alternative, wenn es in Richtung Antidepressiva gehen soll.

    Vielleicht hilft es auch den Betablocker zu wechseln.

    Liebe Grüße

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32614

    Willkommen als schreibendes Mitglied, liebe Mila. 🙂

    Mein Schmerztherapeut möchte mir gerne demnächst Amitriptilin oder Opipramol verordnen. Ich habe aber große Bedenken. Bei meiner Herzerkrankung scheiden normalerweise alle trizyklischen Antidepressiva aus.

    Dann soll sich Dein Schmerztherapeut aber dringend mit Deinem Kardiologen kurzschließen! Interdisziplinäre Zusammenarbeit nennt man das und diese ist enorm wichtig.

    Theoretisch könnte man zum Sartan auch einen Betablocker kombinieren, wenn er zu Deiner kardiologischen Erkrankung “passt”. Botox wäre auch möglich.

    Liebe Grüße
    Bettina

    PS: Ja, liebe Ingrid, Botox hilft sehr gut gegen die Nackenschmerzen. 🙂

    Mila
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Liebe Bettina, liebe Indie,

    ich nehme mit dem Carvedilol bereits einen Betablocker. Ein anderer Betablocker kommt nicht in Frage, da Carvedilol die beste Wirkung bei Herzinsuffizienz haben soll. Das habe ich schon mit diversen Ärzten abgeklärt.

    Mein Kardiologe löst die Frage bzgl. Antidepressiva sehr pragmatisch. Er meint, ich habe ja schließlich einen Defi. Wenn es zu lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen kommt, bin ich ja bestens abgesichert. Der holt mich dann schon wieder zurück. So einfach mache ich es mir allerdings nicht. Ich fahre Auto und will es auch nicht aufgeben. Außerdem ist das Allgemeinbefinden bei ständigen Rhythmusstörungen nicht gut. Der Preis ist definitiv zu hoch.

    Und mein Schmerztherapeut hat mir bis auf die bereits genannten Antidepressiva nichts anderes vorgeschlagen – vielleicht, weil es auch nicht wirklich eine Alternative gibt. Das weiß ich eben nicht.

    Liebe Grüße
    Mila

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32614

    Liebe Mila,

    ich nehme mit dem Carvedilol bereits einen Betablocker.

    ach sorry, das hab ich überlesen.

    Versuche es doch mal mit Botox! Das kommt den anderen Medikamenten nicht in die Quere und kann gut unterstützen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Mila
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3

    Liebe Ingrid,

    ja das stimmt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Vielen Dank für deine herzlichen Worte.

    Liebe Grüße
    Mila

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