Hallo,
ich möchte mich gerne vorstellen und nachdem ich heute nachmittag auf diese Gruppe gestoßen bin, euch über meine persönliche Geschichte informieren.
Ich bin männlich, 17 Jahre alt und gehe in die zwölfte Klasse. Kopfschmerzen habe ich schon seit dem 6. Lebensjahr und schon damals waren sie fester Bestandteil meines Alltags. Schon damals begann ich Iboprofen zu nehmen, was bei mir aber nie richtig anschlug. Da in meiner Familie Migräne gehäuft auftritt, kam ich genetisch bedingt schnell zur Diagnose Migräne. Stärker wurde diese erst etwa ab meinem zwölften Lebensjahr und ab dann startete ich mit der Einnahme von Triptanen. Bis heute habe ich einige verschiedene Triptane ausprobiert, aber ich bin von Anfang an immer bei der Einnahme von Naratriptan geblieben, da es äußerst wenige Nebenwirkungen mit sich bringt und es mir damals als gutes “Einstiegstriptan” empfohlen wurde.
Bevor ich zur Einnahme von Triptanen kam, hatte ich etwa zwei mal die Woche Migräne, die ich dann ohne Medikamente durchstehen musste. So kam es bei mir zu dieser Zeit zu einer Depression und meine Lebensfreude wurde mir besonders im Urlaub genommen, da ich (so denke ich) aufgrund der ungewohnten Situation an einem anderen Ort fast dauerhaft Migräne hatte. Lange Rede kurzer Sinn nachdem ich das Einnehmen von Triptanen für mich entdeckt hatte ging es mir besser.
Seit circa einem Jahr ist es allerdings nochmal schlimmer geworden. Ich habe jeden zweiten Tag Migräne und richte mich aktuell an die Regel, dass ich nicht mehr als 10 Einnahmetage im Monat haben darf, was unter Aushalten von Schmerzen an einigen Tagen auch ganz gut klappt. Ich stehe am Ende des Monats bei genau 10 Triptanen. Prophylaktische Maßnahmen habe ich auch schon ausprobiert. Ich nutze Cefaly, also ein Elektrostimulationsgerät, was ich für längere Zeit auch, da ich meine Facharbeit darüber geschrieben habe genutzt habe. Die Schmerzklinik Kiel war damals eine meiner Hauptquellen. Nach ein paar Monaten in denen ich das Gerät nicht mehr genutzt habe, nutze ich es seit kurzem wieder täglich. Das liegt auch daran, dass bei mir im Moment eigentlich jeden Tag Migräne ansteht, mal ist sie schwächer mal stärker, aber ich bin eigentlich nur zu der Zeit von 24 Stunden nach der Einnahme eines Triptans komplett Schmerzfrei, danach beginnt die Migräne von neuem. Das führt bei mir aktuell wieder zu einer depressiven Phase.
Ich vermute, dass ich aktuell an einer chronischen Migräne aufgrund eines Medikamentenübergebrauchs leide, weshalb ich seit ein paar Tagen versuche gar keine Triptane mehr einzunehmen. Ich wurde von einem Neurologen betreut, und von denen nur Tipps kamen wie:”Du musst mehr Sport treiben.” Abgesehen davon, dass ich nicht die unsportlichste Person bin ist es für mich extrem schwer Sport zu treiben, da ich aufgrund des Abiturs, sowie wegen der Zeit, in der ich unter Migräne leide, sehr wenig verfügbare Zeit habe, sodass es für mich einfach nicht möglich ist täglich Sport zu treiben. Deshalb bin ich momentan in keiner neurologischen Behandlung. Ein weiteres Problem, was ich seit der regelmäßigen Einnahme von Triptanen habe ist dauerhaftes Zittern, was mich beispielsweise in der Schule bei Wortmeldungen sehr einschränkt. Ich bin mir nicht sicher, ob es da einen Zusammenhang geben kann, für mich ist das gerade die einzige Erklärung. Wenn mir bei diesem Phänomen jemand helfen könnte wäre ich extrem dankbar.
Ich hoffe auf Tipps oder andere Erfahrungen von Betroffenen und da dies mein erster Beitrag war hoffe ich, dass ich keinen Fehler beim schreiben Begangen habe.
Liebe Grüße und danke fürs Zuhören,
Niklas.