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Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
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Sarah – Migräne
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AutorBeiträge
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Hallo! Ich bin nicht aus Kiel, sondern aus Wien. Ich finde aber dieses Forum hier das beste für Migräne und lese schon länger mit, also hoffe ich, dass es okay ist, dass ich hier mitschreibe.
Ich habe Migräne seit frühester Kindheit. Ich weiß noch ganz genau, dass bei mir nie irgendwas geholfen hat und ich auch meistens erbrechen musste. Als Kind konnte ich aber Attacken noch wegschlafen, das funktioniert mittlerweile leider nicht mehr so gut 🙁 (darum nutze ich die aktuelle Attacke um hier einen Beitrag zu verfassen, weil ich eh nicht schlafen kann).
Das erste Mal das ein Medikament bei mir gewirkt hat waren Thomapyrin. Die unglaubliche Erleichterung als Kind dass plötzlich mal die Schmerzen weggehen hat mich so sehr beeindruckt, dass ich bis heute glaube dass Thomapyrin bei mir einen ganz starken Placebo auslösen, unabhängig von der eigentlichen Wirkung. Ich habe auch viel über Placebos gelesen und habe das Gefühl, dass ich da einige Sachen habe die bei mir gut helfen – ganz allgemein habe ich das Gefühl dass bei mir viel psychisch abläuft. Das Erbrechen das ich als Kind immer hatte nach der Pubertät weg. Die Attacken waren also für mich leicht zu managen. Eine einzige schlimme Phase hatte ich mit 18 um die Maturazeit, aber damals war mir das egal, ob ich Schmerzen hatte. Ich habe auch sehr oft einfach keine Tabletten genommen weil ich schon damals Sorge vor einem MÜK hatte. Und aus irgendeinem Grund war es mir dann auch egal, wenn ich Schmerzen hatte. Einfach warten bis es weggeht – das gelingt mir heute irgendwie nicht mehr so gut 🙂
Ich bin jetzt 29 und habe aktuell seit September meine erste wirkliche Migräne Phase, die ich nicht so gut in den Griff bekomme. Erstens bin ich sehr ängstlich – das war immer schon so. Das ist über die Jahre zwar viel besser geworden, aber ich merke, dass es aktuell wieder schlechter wird. Ich hatte immer schon Angst vor Krankheiten, aber eigentlich nie vor meiner Migräne – die hab ich immer gelassen genommen, weil ich wusste, die gehört zu mir. Aktuell, wo die Attackenfrequenz sich verändert und zunimmt, habe ich aber plötzlich wieder so generell Angst ob nicht eine schlimme unentdeckte Krankheit dahintersteckt – die klassische Angst ist natürlich ein Gehirntumor.
September 2021 war ein extremer Stress für mich. Eigentlich wäre es ein positiver Stress gewesen (eine Reise, auf die ich mich sehr gefreut habe und die was besonderes hätte werden sollen), aber stattdessen hab ich meine bis dato schlimmste Migräne Attacke bekommen. 3 Tage am Stück schlimmste Schmerzen, konnte nichts machen. Bisher konnte ich eben meine Migräne immer wegschlafen oder Thomapyrin nehmen, die sonst auch immer gut geholfen haben. Ich musste auch pro Monat meist nicht mehr als 5 Thomapyrin nehmen. Aber diesmal half das alles nichts.
Dadurch habe ich dann plötzlich riesen Angst vor meiner Migräne bekommen. So einen 3 tägigen Anfall wollte ich nie wieder haben und wenn die Migräne dann doch wieder kam, hatte ich extreme Angst vor ihr. Meistens blieb sie jetzt auch immer mehrere Tage bestehen und Tabletten wirkten weniger bis kaum mehr. Gleichzeitig war ich vor ein paar Jahren auch ein paar Monate arbeitsunfähig, weil ich aufgrund eines schweren Schicksalsschlages eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt habe. Die mehreren Monate Arbeitsunfähigkeit damals waren sehr schlimm für mich, aber ich habe mich erfolgreich rausgekämpft. Ich bin sehr ehrgeizig und beruflich ging es bei mir in den letzten Jahren seit dieser Arbeitsunfähigkeite steil bergauf, also habe ich auch Angst dass die Migräne so eine Arbeitsunfähigkeit erneut auslösen könnte.
Daraufhin ging ich zum ersten Mal wegen meiner Migräne zum Neurologen! Die ganzen 29 Jahre über hab ich mich irgendwie selber therapiert, aber diesmal war es zu viel. Der Neurologe verschrieb mir Amtriptylin 10mg (Saroten). Das nehme ich jetzt schon seit dem 27. Mai diesen Jahres. Ich bin mir nicht sicher, ob es die Schmerzen reduziert hat. Auf jeden Fall schlafe ich damit fast immer durch, was auf jeden Fall im großen ganzen eine große Erleichterung bringt. Außerdem habe ich Zomig Zolmitriptan bekommen. Abgesehen davon wollte mein Neurologe ein paar Grunduntersuchungen zur Sicherheit machen. EEG, Halsschlagader Ultraschall und MRT. Ich habe gefragt ob ein MRT wirklich nötig ist, weil ich extreme Angst davor habe. Er meinte er will mich nicht zusätzlich stressen, sollten EEG und Ultraschall nicht auffällig sein muss ich seiner Einschätzung nach kein MRT machen, weil bei mir sowieso alles auf eine Migräne hindeutet. Mittlerweile hab ich EEG und Ultraschall gemacht und beides war unauffällig. Manchmal denke ich mir aber doch, ob ich nicht das MRT hätte machen sollen um schlimmeres ausschließen zu können…
Zu den Triptanen: Die Zomig stoppen manchmal Attacken, allerdings kommen die Attacken nach kurzer Zeit meistens wieder. Deswegen nehme ich die Zomig kaum mehr, weil ich das Gefühl habe, dass die Attacke dann sowieso wieder kommt und es “nichts bringt”.
Nachdem ich der Meinung bin (wenn ich mich nicht gerade in irgendwelche Angstzustände reinsteiger dass irgendein Gehirntumor meine Kopfschmerzen auslöst…) dass Stress bei mir ein großer Auslöser ist, habe ich in der Arbeit und im Privatleben die Notbremse gezogen und quasi alles was Stress verursacht auf 0 zurückgedreht. Und was soll ich sagen – 3 Wochen komplett ohne Schmerzen!! (Wobei ich nicht weiß, ob da auch das Amitriptylin was damit zu tun hatte..) Ich war überglücklich, habe mich endlich wieder meinen vernachlässigten Hobbies widmen können und war wirklich sehr optimistisch. Doch jetzt – seit Anfang Juni – hänge ich wieder in einer neuen längeren Phase. Ich muss auch dazu sagen, dass ich in den 3 schmerzfreien Wochen langsam wieder mehr stressige Dinge zugelassen habe, weil ich dachte, ich kann langsam meinen Alltag wieder ein bisschen normalisieren. Aber anscheinend ist dem nicht so – morgen habe ich einen Termin, der mich sehr unter Druck setzt, anscheined löst der wieder was aus. Aber andererseits verstehe ich nicht, wieso ich jetzt Stress überhaupt nicht mehr vertrage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ein komplett stressfreies Leben überhaupt führen kann. Auf der anderen Seite ist es auch total schwierig, sich nicht zusätzlich zum “normalen” Stress noch mehr Stress zu machen – zB bin ich diesen Monat jetzt schon auf 8 Schmerzmitteltagen. Die ganze Zeit schaue ich mir den Kalender an und wie viele Tage noch verbleiben und kriege Angst, dass ich vielleicht zu wenig Tablettentage haben werde und dann mehrere Wochen unter Schmerzen leiden muss. Ich habe auch viel Angst vor MÜK oder dass wenn ich die Schmerzen “aushalte” mein Schmerzgedächtnis kaputt wird… Mein nächster Termin beim Neurologen ist leider “erst” Mitte Juli. Bis dahin muss ich noch irgendwie rumkommen.
Meine Migräne kreist auch oft um den Zyklus herum (so wie jetzt wieder), ich habe nie die Pille genommen, aber vielleicht sollte ich auch mal in die Richtung etwas anstreben? Es wirkt auch so, als ob bei mir hormonell nicht alles rund wäre (Periode zu stark, Behaarung teilweise zu stark/untypisch), aber das wurde noch nicht wirklich untersucht, da es mir keine wirklichen Beschwerden verursacht. Die größte Sorge seitens meiner Ärztin war, dass ich vielleicht dadurch keine Kinder kriegen könnte, aber nachdem ich keinen Kinderwunsch habe war das glücklicherweise für mich kein Problem und das Thema wurde nicht weiter verfolgt. Ich habe aber bald wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin, wo ich das ansprechen könnte. Ich habe aber im Freundinnenkreis so viel Schlechtes über die Pille gehört, das ich sie nie genommen habe… Was mir auch noch aufgefallen ist, ist dass ich sehr verspannt bin im Schultern und Nackenbereich. Massagen und Yoga/Sport haben da bisher noch nicht geholfen, auch wenn es die Situation verbessert. Ich habe mir auch ein spezielles Kissen bestellt für Rückenschläfer, wie ich einer bin, aber das muss noch erst ankommen…
Danke fürs lesen. Ich hoffe, bei den nächsten Postings werde ich mich kürzer fassen können 🙂
Liebe Sarah,
wenn sich hier nur Kieler anmelden dürften wäre es hier sehr einsam *g*. Ich wohne näher an Wien als an Kiel 😉
Erst mal herzlich willkommen bei Headbook!
Deine Geschichte hört sich relativ normal an, für einen Migräniker – nur deine Medikation hat noch viel Potential.
Im Prinzip läuft es aber schon in die richtige Richtung.Mach dir keine Sorgen ums MRT – das ist völlig unnötig.
Das Amitriptylin ist ein gutes Medikament; bei deinem nächsten Termin beim Neurologen könntet ihr überlegen, ob ihr das noch etwas höher dosiert – und dann mal schauen, ob deine Situation noch ein Bisschen besser wird. Ich bin jahrelang mit 25mg gut zurecht gekommen.
Du hast geschrieben, dass du schon 8 Schmerzmitteltage hast diesen Monat – aber du nimmst das Triptan nur selten…was nimmst du dann aktuell als Akutmedikament?
Thomapyrin ist ein Kombipräparat, das wird generell eher nicht empfohlen – ich kenne es auch aus meiner Kindheit – da habe ich es auch gegen “normale” Kopfschmerzen genommen und da hat es gut gewirkt, aber bei Migräne verpufft diese Wirkung nach einer halben Stunde. Das kann man sich sparen.
Es gibt nicht nur Zolmitriptan sondern insgesamt 7 verschiedene Triptane mit unterschliedlichem Wirkansatz, das eine wirkt schnell und stark, andere wirken langsamer dafür länger. Da musst du dich einfach durchprobieren bis du das passende für dich gefunden hast – verliere nicht den Mut!
Ein völlig stressfreies Leben gibt es nicht. Aber man kann schon was dafür tun, dass man im Alltag besser klar kommt. Kennst du das Buch von Prof. Göbel “Erfolgreich gegen Kopfschmerzen”? Das lohnt sich! Da bekommst du sehr viele fundierte Infos.
Ganz banale Dinge, wie ein regelmäßiger Tagesablauf, regelmäßiger Schlafrhythmus, regelmäßige Mahzeiten, kohlenhydratreiche Ernährung (es geht um einen gleichbleibenden Zuckerspiegel im Blut), genug Entspannungsphasen, nicht zu viele Reize auf einmal, usw.Manches leicht umzusetzen, manches braucht Zeit.
Zum Thema Pille: es kann einen Einfluss haben, wenn deine Migräne zyklusbedingt ist. Ich nehme die Pille seit ca. 10 Jahren. Davor hatte ich extrem starke Blutungen und Regelschmerzen – und hauptsächlich deshalb habe ich mich irgendwann dazu breit schlagen lassen, die Pille zu nehmen. Vorher hatte ich sie aus ethischen Gründen abgelehnt. Aber ich habe meine Tage damals nicht ausgehalten ohne alle 6h 600mg Ibuprofen zu nehmen – damit hatte ich mir nur durch die Periode schon 3-5 Einnahmetage “geraubt” – das ging dann irgendwann nicht mehr, mit zunehmender Migräne; also habe ich mich dann doch dazu entschieden. Mittlerweile nehme ich eine reine Gestagenpille durchgehend. Damit komme ich gut klar, habe keinerlei Regelbeschwerden mehr und würde diesen Zustand nicht mehr ändern wollen. Die Migräne ist davon allerdings relativ unbeeindruckt – mal mehr mal weniger belastend.
Also mein Tip fürs erste: überlege, ob du Ami noch etwas hoch dosierst (mit dem Arzt!), probiere andere Triptane aus, informiere dich hier auf der Homepage (Sidebar unten rechts) und vielleicht über das Buch über deine Migräne und gibt auf keine Fall die Hoffnung auf! Es findet sich auch für dich ein lebenswerter Weg!
Grüßle vom Bodensee!
DanielaLiebe Sarah,
herzlich willkommen in Headbook! Headbook steht allen Menschen auf der ganzen Welt offen 🙂 , und natürlich auch dir!
Dein Migräne-Weg zeigt – leider – einen durchaus typischen Verlauf. Bei Kindern sind die Attacken kürzer und oft nach einer Schlafphase (meist durch die Erschöpfung durch die Schmerzen bedingt) beendet.
Je älter man wird, desto mehr können sich Frequenz und Intensität steigern. Es ist wichtig um die Entstehung von Migräne zu wissen, damit man aktiv gegensteuern kann.In erster Linie geht es um eine Verhaltensanpassung. Natürlich kann man nicht die Reize dauerhaft derart stark herunterfahren, dass man sich fast nur noch Ruhe gönnt. Wir alle haben unseren Alltag zu bewältigen. Und sich zu sehr in Watte zu packen, würde die Empfindlichkeit unnötig verstärken.
Es kommt auf eine Ausgewogenheit an. Sich belasten, aber nicht überbelasten, und vor allem immer mal wieder kleine Pausen zwischendurch einlegen, damit der Kopf ein wenig “runterfahren” kann.
Du hast leider lange gebraucht, bis du ein Triptan bekommen hast. Da hätte man dir schon früher viele Schmerzen ersparen können.
Es ist übrigens völlig normal, dass die Triptanwirkung nach einigen Stunden nachlässt. Du kannst dann noch einmal ein Triptan nehmen. Ich finde, einige Stunden mit weniger Schmerzen sind doch kostbar. Ich würde nie auf die Einnahme eines Triptans verzichten, nur weil die Wirkung kurz ist. Lieber kurz als gar nicht 😉 .Vielleicht könntest du mal ein anderes Triptan versuchen? Eletriptan wirkt ein wenig länger. Oder du testest mal Naratriptan, das hat eine noch längere Wirkungsdauer, Frovatriptan die allerlängste. Da die beiden langwirkenden Triptane auch die sanfteren sind, muss man testen, ob die Wirkung ausreicht.
Wenn ein Triptan wirkt, weiß man, dass man ganz sicher Migräne hat, da Triptane bei anderen Kopfschmerzen (außer Cluster) nicht wirken würde. Das solltest du dir in Bezug auf deine Ängste vor anderen Krankheiten ganz bewusst vor Augen führen.
Hast du denn schon einmal einen MÜK gehabt?
Du kannst in der Regel an 10 Tagen pro Monat Schmerzmittel oder Triptane nehmen, ohne Angst vor einem MÜK haben zu müssen. Es zählen dabei die Schmerztage, nicht die Anzahl der Tabletten. Du kannst also zwei Triptane pro Tag nehmen und es zählt nur als ein Einnahmetag.Ein Schmerzgedächtnis entsteht bei Migräne nicht!
Man kann sich allerdings durch Aushalten der Schmerzen auch nicht “abhärten”.
Kennst du das Buch von Prof. Göbel “Erfolgreich bei Kopfschmerzen und Migräne”? Das lege ich dir sehr ans Herz, es würde dir viel Sicherheit im Umgang mit deiner Erkrankung liefern, was sich langfristig positiv auswirken wird, weil es den Stress nimmt, ob man alles richtig macht.
Lieber Gruß
HeikaEin herzliches Willkommen, liebe Sarah. 🙂
Wir werden international gelesen und frequentiert, daher ist der Aufklärungswert auch enorm groß. 😉 Schön, dass Du zu uns gefunden hast.
Du hast schon viele Tipps und Erklärungen erhalten, die Dich hoffentlich beruhigen konnten. Heikas Hinweis, dass Triptane bei Tumorschmerzen keinerlei Effekt hätten – auch keinen Placeboeffekt – ist sehr wertvoll. Also weg mit diesen Gedanken an einen Tumor, den aber viele nicht aufgeklärte Patientinnen und Patienten leider haben. Schmerzen im Kopf sind halt immer so eine Sache, sie können schnell Ängste auslösen. Aber Wissen und seriöse Informationen helfen auch gegen diese Ängste. 🙂
Ich habe auch viel über Placebos gelesen und habe das Gefühl, dass ich da einige Sachen habe die bei mir gut helfen – ganz allgemein habe ich das Gefühl dass bei mir viel psychisch abläuft.
Der Placeboeffekt ist enorm wichtig, er hilft auch in der modernen Medizin. Dazu gibt es auch sehr faszinierende Studien. Der Placeboeffekt ist wichtig, aber nicht reproduzierbar. Daher auch kein Argument für die diversen Alternativen, die von manchen propagiert werden.
Migräne ist eine neurologische Erkrankung, nicht das Symptom einer anderen Erkrankung und ganz sicher nicht psychisch bedingt. Das mal nur als ganz allgemeine Feststellung für Mitleser, zumal das so auch von Dir nicht gemeint war. 😉 Die Psyche kann durch Ängste, wie Du sie weiter unten beschreibst, allerdings triggern.
Zu den Triptanen: Die Zomig stoppen manchmal Attacken, allerdings kommen die Attacken nach kurzer Zeit meistens wieder. Deswegen nehme ich die Zomig kaum mehr, weil ich das Gefühl habe, dass die Attacke dann sowieso wieder kommt und es „nichts bringt“.
Auch das wurde bereits erklärt, teste auch mal die anderen Triptane aus. Bei langen Attacken machen Langwirkende Sinn, hast Du eine Phase mit kurzen Attacken, kannst Du weiter Zomig einsetzen. Es wirkt ja offensichtlich, gönne Dir daher die Schmerzfreiheit durch die Triptane. 😉
Hält man ohne Not immer wieder Schmerzen aus, kann dies genau so schädlich sein wie der Übergebrauch und MÜK. Schmerzen unbehandelt machen mehr Schmerzen und mehr Empfindlichkeit, zudem verstärken sie auch Ängste und Depressionen oder lösen diese aus. Daher ist es immens wichtig, den guten Mittelweg zu finden zwischen vernünftiger Schmerzreduktion und die 10/20-Regel im Blick zu haben.
Zum Schmerzgedächtnis: Dieses entsteht nicht bei Schmerzen, die im zentralen Nervensystem entstehen – wie das bei der Migräne der Fall ist. Lies auch, was Prof. Göbel dazu geschrieben hat:
Das „Schmerzgedächtnis“ ist ein journalistischer Begriff. Er soll alle Vorgänge beschreiben, die bei der Entwicklung chronischer Schmerzen eine Rolle spielen. Es ist damit nicht ein Lernvorgang wie bei dem Lernen von Vokabeln gemeint.
Bei der Entstehung von chronischen Schmerzerkrankungen (Schmerzgedächtnis) spielen viele Vorgänge eine Rolle, z.B. Entzündungen, Schmerzreflexe, Ausbreitung der Erregung, soziale und psychische Faktoren etc.
Während beim biologischen Schmerz eine klare, zweigleisige und reizintensitätsabhängige Aktivierung von Nervenfasern beobachtet werden kann, trifft dies nicht mehr zu, wenn eine Gewebeverletzung vorliegt. Die Gewebeschädigung führt zur komplexen Phänomenologie des klinischen Schmerzes.
Wir können vier Eigenschaften unterscheiden, die den klinischen Schmerz als pathologischen Schmerz charakterisieren:
– Normalerweise nichtschmerzhafte Reize werden als schmerzhaft erlebt,
– Schmerzreize bewirken eine übernormal große Schmerzintensität,
– vorübergehende Schmerzreize rufen eine überdauernde Schmerzempfindung hervor und
– Schmerzreize bedingen eine räumliche Ausbreitung von Schmerzen auf Körperregionen, die primär unbeschädigt waren.
Die erkrankungsbedingten Mechanismen, die bei einer Gewebeschädigung zur Schmerzüberempfindlichkeit führen, werden mit einer übermäßigen, vergrößerten Erregbarkeit von Nervenfasern erklärt.Auch durch eine Gewebeverletzung kann eine bestimmte Gruppe von Nervenfasern erregt werden, die normalerweise völlig inaktiv ist. Da die aus den verschiedenen Körperorganen zum zentralen Nervensystem aufsteigenden Nerven generell mit dem Wort „Afferenzen“ bezeichnet werden, hat man diesen Nerven den Namen „schlafende Afferenzen“ gegeben.
Eine weitere Erklärungsmöglichkeit ist, dass im Zentralnervensystem Erregungen missinterpretiert werden und „irrtümlich“ zu einem Schmerzerlebnis führen. Der Schmerz entsteht somit quasi als „Software- oder Datenverarbeitungsfehler“ im Gehirn.
Die räumliche Ausbreitung von Schmerzen auf verschiedene Körperbereiche, die ursprünglich nicht von der Schädigung betroffen waren, kann durch Aktivierung von Reflexen oder durch Ausbreitung von Entzündungsstoffen erklärt werden. Dabei wird die Schmerzinformation von einem Ort zu einem anderen weiter getragen. Wir haben es hier mit einer Art „Kartenhauseffekt“ zu tun: Nimmt man an der einen Stelle eine Karte weg, hat das Auswirkungen für das gesamte Bauwerk.
Auch einfache Rechenfehler, wie falsche Summationsvorgänge im Zentralnervensystem, können an der räumlichen Ausbreitung von Schmerzen beteiligt sein. Das Hirn rechnet die Informationen aus dem Körper falsch zusammen, und aufgrund der fehlerhaften Addition wird unserem Bewusstsein ein X für ein U vorgemacht, in diesem Falle ein Schmerzerlebnis anstelle eines nichtschmerzhaften Eindruckes.Für das abnorme, zeitliche Andauern von Schmerzen, also das chronische Bestehen der Schmerzen trotz Abklingen jeglicher Schmerzreizung, wird die Aktivierung von Nervenfasern durch chemische Botenstoffe verantwortlich gemacht. Durch zusätzliche fehlerhafte Verrechnung von Schmerzinformationen können vom Gehirn falsch interpretierte Erregungsmuster erzeugt werden, die den auslösenden Reiz lange überdauern können. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses. Der Schmerz unterhält sich selbst. Schmerz bewirkt immer mehr und länger andauernden Schmerz. Schmerzen auszuhalten ist daher keine Tugend. Wichtigste Maßnahme, um chronischen Schmerz die Grundlage zu nehmen, ist daher eine wirksame Schmerztherapie.
Der Schmerz ist unter diesen Bedingungen als eigenständige Erkrankung entstanden. Die Suche nach der ursprünglichen Ursache bleibt erfolglos und ist unrealistisch. Die Behandlung muss sich deshalb auch auf die Bedingungen der Schmerzkrankheit beziehen.
Die Vorgänge sind vergleichbar mit einer Bildstörung des Fernsehgerätes aufgrund gestörter Empfangsverhältnisse, z.B. bei einem Gewitter. Der Fernsehtechniker kann noch so genau nach einer Störung im Gerät suchen, er wird keine finden.
Ähnlich ist die Situation bei primären Kopfschmerzerkrankungen. Der Aufbau des Gehirns ist regelrecht, aber trotzdem kann eine „Bildstörung“ durch Störung des Betriebssystems bestehen.
Früher war die Meinung weit verbreitet, dass Kopfschmerzen zumeist durch übermäßige Muskelanspannung, durch Störungen der Halswirbelsäule oder durch Zug an Blutgefäßbindegewebe bei Blutdruckstörungen bedingt werden.
Neuere Untersuchungen zur Entstehung von Kopfschmerzen zeigen, dass die häufigsten Kopfschmerzen ohne nachweisbare Störung auftreten, also nicht Symptom einer anderen fassbaren Erkrankung, sondern eigenständige Erkrankungen des Schmerzsinnessystems sind.
Migräne unterscheidet sich von vielen anderen Schmerzerkrankungen dadurch, dass sie im zentralen Nervensystem direkt entsteht. Während z.B. bei Rückenschmerzen man das Gehirn durch dauerhafte Gabe von Schmerzmitteln vor Schmerz aus Sehnen und Muskeln schützt und damit die Chronifizierung oder das Schmerzgedächtnis vermeidet, funktioniert das bei Migräne nicht. Im Gegenteil: Schmerzen werden durch Dauergabe von Schmerzmitteln immer häufiger und nach einer Medikamentenpause weniger. Grund: Das „Betriebssystem des Schmerzgedächtnisses“ stellt die Störungsquelle dar, Migräne ist eine eigenständige Schmerzerkrankung, nicht ein Symptom einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung.
Es wirkt auch so, als ob bei mir hormonell nicht alles rund wäre (Periode zu stark, Behaarung teilweise zu stark/untypisch), aber das wurde noch nicht wirklich untersucht, da es mir keine wirklichen Beschwerden verursacht. Die größte Sorge seitens meiner Ärztin war, dass ich vielleicht dadurch keine Kinder kriegen könnte, aber nachdem ich keinen Kinderwunsch habe war das glücklicherweise für mich kein Problem und das Thema wurde nicht weiter verfolgt. Ich habe aber bald wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin, wo ich das ansprechen könnte.
Lass das unbedingt untersuchen! Unabhängig davon, ob Du mal Kinder haben möchtest oder nicht (Kinderwunsch kann plötzlich mal auftreten mit dem “richtigen” Mann an Deiner Seite 😉 ) und auch unabhängig von der Migräne.
Auch wenn ein hormonelles Ungleichgewicht jetzt noch keine Probleme macht, so ist es für den Körper zusätzlicher und vermeidbarer Stress.Liebe Grüße
BettinaLiebe Sarah,
Ich bin zwar auch noch recht “frisch” hier im Headbook, aber ich kann Dir vielleicht zum Thema Hormone mit meinen Erfahrungen weiterhelfen.
Meine Migräne kreist auch oft um den Zyklus herum (so wie jetzt wieder), ich habe nie die Pille genommen, aber vielleicht sollte ich auch mal in die Richtung etwas anstreben? Es wirkt auch so, als ob bei mir hormonell nicht alles rund wäre (Periode zu stark, Behaarung teilweise zu stark/untypisch), aber das wurde noch nicht wirklich untersucht, da es mir keine wirklichen Beschwerden verursacht.
Meine Migräne war immer schon stark hormonell getriggert (aber nicht nur) und ich habe schon immer sehr starke Blutungen. Auf die Migräne 2-3 Tage vor der Mens und auch an mindestens 2 Tagen währenddessen war immer Verlass 😉
Ich habe beides bei meiner Gynäkologin angesprochen und sie hat mir eine niedrig dosierte Kombi-Pille (mit Östrogen und Gestagen) verschrieben, die ich dann im Langzeitzyklus (für 3-6 Monate ohne Pause) genommen habe. Migräne hatte ich dann fast nur noch in der Pillenpause und so ein halbes Jahr ganz ohne Mens war auch sehr entspannend 😉
Es kann natürlich niemand hier sagen, ob das für Dich eine Option wäre, aber das Thema beim nächsten Gynäkologen-Termin anzusprechen ist sicher nicht verkehrt. Ich musste auch einige Pillen “durchprobieren” bevor ich eine hatte, bei der ich keine Nebenwirkungen hatte. Die Nebenwirkungen waren auch nicht furchtbar und nach ein paar Tagen verschwunden, nachdem ich die jeweilige Pille abgesetzt hatte. Wie ich hier im Headbook gelernt habe, ist die Behandlung von Migräne ohnehin mit sehr viel probieren verbunden, weil jeder Kopf auf jede Medikation anders reagiert. Vielleicht kann Dir die Gynäkologin weiterhelfen. Die Pille ist nicht nur schlecht. Mir hat sie viele Jahre sehr geholfen. 🙂
Liebe Grüße
AugusteHallo ihr lieben! Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, ich habe dummerweise mein Passwort verloren und hatte Probleme es zurück zu setzen.
Eure Informationen und Ratschläge habe ich dennoch gelesen und sie haben mir sehr geholfen. Ich bin leider noch nicht dazu gekommen das angesprochene Buch zu lesen, aber ich werde es mir bald holen und bin schon sehr gespannt.
Aktuell plagt mich ein Mix aus Migräne und, wie ich vermute, Spannungskopfschmerzen. Ich kann mittlerweile weil ich jetzt immer sehr genau Symptome usw. mitschreibe recht gut unterscheiden was was ist. Das Problem aktuell ist, dass ich zumindest eines von beiden fast täglich habe. Diese leichten “Spannungskopfschmerzen” (Schmerzskala zwischen 1 und 4) gehen manchmal am selben Tag noch von selber weg, aber ich habe sie fast jeden Tag. Sport hilft da oft. Aber ich bin auch extrem verspannt im Nacken und Schulterbereich und es kommt nur langsam Besserung durch regelmäßigen Sport und bewusste Haltung im Bürojob, aber so ganz weiß ich nicht was ich dagegen tun soll.
Aktuell habe ich leider gerade wieder einen schlimmen Migräne Schub, der hat letzten Samstag angefangen und seitdem krieg ichs nicht mehr so ganz los.Heute gehe ich zum Frauenarzt und morgen zum Neurologen. Ich werde heute beim Frauenarzt mal die Pille und die Migräne ansprechen und dann schauen, was sie dazu denkt. Und das selbe dann eventuell auch beim Neurologen. Und ich hoffe, dass wir dann vielleicht auch beim Amtriptylin die Dosis erhöhen, weil ich das Gefühl habe es hilft schon, aber dass es vielleicht noch nicht perfekt eingestellt ist.
Die Triptane sind mir leider ausgegangen und irgendwie habe ich keine Zeit gefunden mir ein neues Rezept zu holen. Ich bin wieder auf normale Aspirin/Thomapyrin derweilen ausgewichen, aber Triptane helfen besser. Ich hoffe ich kann ein Dauerrezept bekommen beim Neurologen!
Zu der 10/20 Regel habe ich noch eine Frage (und ich weiß leider nicht wie ich danach am besten suche, also verzeiht falls das schon öfters besprochen wurde), was gilt denn da als “Tag”? Weil ich habe oft den Fall dass die Medis eben nicht lange genug wirken. Ich muss dann am Abend eine einnehmen damit ich schlafen kann und brauche dann in der Früh nochmal eine um den Schmerz komplett zu “besiegen”. Theoretisch wären das aber vom Datum her 2 Tage, es sind aber dazwischen keine 24 Stunden vergangen. Wenn ich einfach ab Zeitpunkt der Einnahme von 24 Stunden ausgehen kann, dann wäre es weniger schwierig für mich die 10 Tage Regel einzuhalten. Vor allem in den Momenten wo ich Migräne über mehrere Tage hinweg habe (so wie jetzt, seit Samstag ca.) dann könnte ich leichter diese Episoden mit Medis durchtauchen wenn man nach 24 Stunden geht. Ich hoffe man versteht, was ich meine. 🙂
MÜK hatte ich, glaube ich zumindest, noch nie. Und obwohl ich aktuell sehr oft Spannungs (?) Kopfschmerzen habe, glaube ich auch nicht, dass das ein MÜK ist (wenn ich mal nüchtern die Fakten betrachte :)), da die Kopfschmerzen oft nur ein paar Stunden bestehen und bei Sport zB besser werden. Ich bin nur paranoid, wie man vielleicht schon gemerkt hat. Daran versuche ich aktuell am meisten zu arbeiten, mehr Entspannung und Angstlösendes Verhalten in meinen Alltag zu bringen. Ich hab das Gefühl es klappt schon besser. Zumindest diese leichten fast täglichen Kopfschmerzen bringen mich weniger aus dem Konzept und die Migräne ist in letzter Zeit, wenn sie dann da ist, auch weniger schlimm.
Zum Beispiel fahren wir am Montag in den Urlaub und ich finde mich jetzt einfach mit der Möglichkeit ab dass ich vielleicht Kopfschmerzen haben werde, aber es kann doch trotzdem schön werden 🙂 Und ich werde bis dahin auch wieder Triptane haben, also wird schon alles gut gehen.Vielen Dank nochmal für eure ersten Rückmeldungen!
Jetzt habe ich mein Passwort auch abgespeichert und versuche aktiver dran zu bleiben 🙂Liebe Sarah,
bei uns braucht man sich nicht zu entschuldigen, wenn man mal länger nicht online ist. Jeder hat seine vielfältigen Gründe für die Art und Weise der Nutzung von Headbook. Und alles ist uns willkommen. 🙂
Aktuell plagt mich ein Mix aus Migräne und, wie ich vermute, Spannungskopfschmerzen. Ich kann mittlerweile weil ich jetzt immer sehr genau Symptome usw. mitschreibe recht gut unterscheiden was was ist. Das Problem aktuell ist, dass ich zumindest eines von beiden fast täglich habe. Diese leichten „Spannungskopfschmerzen“ (Schmerzskala zwischen 1 und 4) gehen manchmal am selben Tag noch von selber weg, aber ich habe sie fast jeden Tag. Sport hilft da oft. Aber ich bin auch extrem verspannt im Nacken und Schulterbereich und es kommt nur langsam Besserung durch regelmäßigen Sport und bewusste Haltung im Bürojob, aber so ganz weiß ich nicht was ich dagegen tun soll.
Aktuell habe ich leider gerade wieder einen schlimmen Migräne Schub, der hat letzten Samstag angefangen und seitdem krieg ichs nicht mehr so ganz los.Du machst genau das Richtige wegen der Spannungskopfschmerzen. Die Verspannung ist Folge der Kopfschmerzerkrankung, nicht Ursache.
Und ich hoffe, dass wir dann vielleicht auch beim Amtriptylin die Dosis erhöhen, weil ich das Gefühl habe es hilft schon, aber dass es vielleicht noch nicht perfekt eingestellt ist.
Amitriptylin ist Mittel der 1. Wahl beim Spannungskopfschmerz und kann auch gut bei Migräne helfen. Unbedingt eine Dosierung finden, die ausreichend gut wirkt und auch noch gut verträglich ist. Mit Tropfen kann man übrigens sehr fein dosieren, kann auch hilfreich sein zusätzlich zu den Tabletten.
Die Triptane sind mir leider ausgegangen und irgendwie habe ich keine Zeit gefunden mir ein neues Rezept zu holen. Ich bin wieder auf normale Aspirin/Thomapyrin derweilen ausgewichen, aber Triptane helfen besser. Ich hoffe ich kann ein Dauerrezept bekommen beim Neurologen!
Waaahhhh, wie können einem die Triptane ausgehen? ? In der Hinsicht bin ich fast neurotisch, käme bei mir nie vor. 😉
Schaue wirklich zu, dass Du bald wieder die Triptane hast. Es gibt übrigens drei Freiverkäufliche mit den Wirkstoffen Sumatriptan, Almotriptan und Naratriptan.Zu der 10/20 Regel habe ich noch eine Frage (und ich weiß leider nicht wie ich danach am besten suche, also verzeiht falls das schon öfters besprochen wurde), was gilt denn da als „Tag“? Weil ich habe oft den Fall dass die Medis eben nicht lange genug wirken. Ich muss dann am Abend eine einnehmen damit ich schlafen kann und brauche dann in der Früh nochmal eine um den Schmerz komplett zu „besiegen“. Theoretisch wären das aber vom Datum her 2 Tage, es sind aber dazwischen keine 24 Stunden vergangen. Wenn ich einfach ab Zeitpunkt der Einnahme von 24 Stunden ausgehen kann, dann wäre es weniger schwierig für mich die 10 Tage Regel einzuhalten. Vor allem in den Momenten wo ich Migräne über mehrere Tage hinweg habe (so wie jetzt, seit Samstag ca.) dann könnte ich leichter diese Episoden mit Medis durchtauchen wenn man nach 24 Stunden geht. Ich hoffe man versteht, was ich meine. ?
Ich verstehe, was Du meinst. Die meisten möchten auf diese Weise ein wenig tricksen. 😉 Irgendwo muss man die Grenze ziehen und die ist um Mitternacht. Die 10/20-Regel ist nicht in Stein gemeißelt, sie ist ein Richtwert. Wenn Du vor dem Schlafengehen behandelst und dann morgens noch mal, sind es zwar kalendarisch zwei Tage, aber halt von der Zeit her doch eng zusammen. Wenn Du Dich wohler damit fühlst, trage nur einen Tag ein und zwar den Morgen. Habe es aber trotzdem im Blick.
Den Urlaub genieße jetzt erst mal und dass Du etwas mehr Gelassenheit an den Tag legen möchtest, wird Dir sehr zugute kommen. 🙂
Liebe Grüße
BettinaDu machst genau das Richtige wegen der Spannungskopfschmerzen. Die Verspannung ist Folge der Kopfschmerzerkrankung, nicht Ursache.
Das ist gut zu hören! Mein Freund kommt aus einer Sportler Familie und hat daher lernen (müssen :D) wie man gut bei beleidigten Muskeln massiert, er bemerkt auch schon bei mir eine deutliche Verbesserung im Rückenbereich. Ich habe schon das Gefühl, dass es einen positiven Unterschied macht.
Amitriptylin ist Mittel der 1. Wahl beim Spannungskopfschmerz und kann auch gut bei Migräne helfen. Unbedingt eine Dosierung finden, die ausreichend gut wirkt und auch noch gut verträglich ist. Mit Tropfen kann man übrigens sehr fein dosieren, kann auch hilfreich sein zusätzlich zu den Tabletten.
Morgen beim Neurologen werde ich das gleich nachfragen. Danke auch für den Hinweis mit den Tropfen! Dann kann ich das gezielt ansprechen. Aktuell nehme ich ja Abends 1x10mg. Ich denke da ist noch Luft nach oben.
Waaahhhh, wie können einem die Triptane ausgehen? ? In der Hinsicht bin ich fast neurotisch, käme bei mir nie vor. ?
Schaue wirklich zu, dass Du bald wieder die Triptane hast. Es gibt übrigens drei Freiverkäufliche mit den Wirkstoffen Sumatriptan, Almotriptan und Naratriptan.In Österreich haben wir leider “nur” Zolmitriptan ohne Rezept von einer Marke. Soweit ich weiß zumindest. Mein Zomig ist ja auch Zolmitriptan, aber als Schmelztablette, das freiverkäufliche ist einfach eine normale Tablette. Letzteres wirkt bei mir leider kaum, vielleicht weil es nicht in schmelzform ist? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall ist das rezeptpflichtige bei mir (leider) wesentlich effektiver. :/
Und ich hab ja erst seit kurzen Triptane (die Zomig habe ich ja erst seit April!), es gehört noch nicht so sehr zu meinem Alltag dazu, aber ich glaube bald wird es mir auch so gehen wie dir und ich werde sorgfältiger meine Rezepte holen!Ich verstehe, was Du meinst. Die meisten möchten auf diese Weise ein wenig tricksen. ? Irgendwo muss man die Grenze ziehen und die ist um Mitternacht. Die 10/20-Regel ist nicht in Stein gemeißelt, sie ist ein Richtwert. Wenn Du vor dem Schlafengehen behandelst und dann morgens noch mal, sind es zwar kalendarisch zwei Tage, aber halt von der Zeit her doch eng zusammen. Wenn Du Dich wohler damit fühlst, trage nur einen Tag ein und zwar den Morgen. Habe es aber trotzdem im Blick.
Habe verstanden 😉 Ich blieb die letzten Monate auch mit der “strengeren” Zählweise meist unter 10 Tabletten (meist sind es eher so 8, davor waren es lange eher 5). Im Juni ging es mir sehr schlecht, da bin ich auf 10 gekommen.
Das Problem ist dass wenn ich meine Periode kriege ich anscheinend immer 5 Tage fast durchgängig vor der Regel Migräne habe. Wenn ich da wirklich Schmerzmittel gegen diese Migräne nehme ist dann schon ein großer Teil des Kontingents “aufgebraucht” und dann stresse ich mich ob ich mit dem Rest klar komme. Aber das ist wieder großteils ein Problem mit der Nervosität 😀Dieses Muster mit der Periode habe ich erst jetzt festgestellt, nachdem ich jetzt von meinem Neurologen angeordnet alles brav dokumentiere rund um meine Migräne. Aber ich sehe es jetzt seit 3 Zyklen, dass eben die Tage vor der Periode ich mehrere Migräne Tage habe und es danach wesentlich entspannter wird…
Meine Frauenärztin hat mir heute mal Progesteron aufgeschrieben und meinte das könnte helfen. Aber das müsste ich sowieso erst in ein paar Wochen nehmen und kann das morgen noch mit meinem Neurologen besprechen.
Danke für die schnelle Rückmeldung! 🙂
Liebe Sarah,
gezählt werden immer die Tabletten-Einnahmetage, nicht die Anzahl der Tabletten. Du kannst an einem Tag auch zwei Mal medikamentös behandeln, das zählt dann ganz normal als ein Einnahmetag.
Eigentlich kann es dich doch beruhigen, wenn du dank Dokumentation diese Häufung vor dem Zyklus feststellst. Du weißt nun, dass danach leichtere Zeiten kommen. Deine Nervosität wird sich mit der Zeit sicherlich noch legen, was auch deinem Kopf zugute kommen wird.
Lieber Gruß
HeikaLiebe Sarah,
Morgen beim Neurologen werde ich das gleich nachfragen. Danke auch für den Hinweis mit den Tropfen! Dann kann ich das gezielt ansprechen. Aktuell nehme ich ja Abends 1x10mg. Ich denke da ist noch Luft nach oben.
definitiv ist da gut Luft nach oben. 🙂
Mein Zomig ist ja auch Zolmitriptan, aber als Schmelztablette, das freiverkäufliche ist einfach eine normale Tablette. Letzteres wirkt bei mir leider kaum, vielleicht weil es nicht in schmelzform ist? Ich weiß nicht. Auf jeden Fall ist das rezeptpflichtige bei mir (leider) wesentlich effektiver. :/
Ja richtig, in Österreich gibt es freiverkäuflich nur Zolmitriptan, heißt dann Aurasin akut. Schmelztabletten wirken in aller Regel weniger gut. Vor allem dann, wenn man sie nach dem Auflösen nicht auch wie normale Tabletten mit Wasser schluckt. Möglich ist natürlich, dass für Dich nicht jeder Hersteller gleich gut wirkt. Da könntest Du Dich mal durchprobieren bei den normalen Tabletten, sicher findest Du Tabletten eines Herstellers, die gut wirken bei Dir.
Das Problem ist dass wenn ich meine Periode kriege ich anscheinend immer 5 Tage fast durchgängig vor der Regel Migräne habe. Wenn ich da wirklich Schmerzmittel gegen diese Migräne nehme ist dann schon ein großer Teil des Kontingents „aufgebraucht“ und dann stresse ich mich ob ich mit dem Rest klar komme. Aber das ist wieder großteils ein Problem mit der Nervosität ?
Zur 10/20-Regel hat Dir Heika schon was erklärt. Viele haben diesen hormonellen Trigger, auch ich hatte zu diesen Zeiten üble und hartnäckige Attacken.
Meine Frauenärztin hat mir heute mal Progesteron aufgeschrieben und meinte das könnte helfen. Aber das müsste ich sowieso erst in ein paar Wochen nehmen und kann das morgen noch mit meinem Neurologen besprechen.
Was soll eine Gynäkologin auch anderes empfehlen? 😉 Damit wirst Du keinen Effekt haben, hormonelle Therapien beeindrucken die Migräne höchstens negativ.
Manchen hilft es, die Pille durchzunehmen und die Abbruchblutung zu verhindern. Würde aber auch auf einen individuellen Versuch hinauslaufen.
Liebe Grüße
Bettina -
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