Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Suche nach Hilfe / Berlin (Linasta)

Ansicht von 3 Beiträgen - 1 bis 3 (von insgesamt 3)
  • Autor
    Beiträge
  • Linasta
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1

    Hallo zusammen,

    Ich bin 29 Jahre alt und meine erste Migräne Attacke trat mit 6 Jahren auf.
    In der Pubertät steigerte sich die Anfall Fall Häufigkeit, sodass ich durch einen Neurologen mit 17 Jahren meine erste Prophylaxe bekommen haben: Metoprolol, Amitriptyllin + Muskelrelaxans. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass ich ziemlich “high” zur Schule gehen musste und so gar nichts mehr gecheckt habe. Nach ein paar Monaten setzte ich die Medikamente ab.

    Aufgrund dieser Erfahrung nahm ich von Migräne Prophylaxen Abstand und nahm zur Akuttgerapie Triptane ein. Dabei war die Frequenz der Migräne damals bei ca. 8 x im Monat. 2018 entwickelte ich durch starken Stress zusätzlich zu den mittlerweile 8-12 Migränetagen eine Aura.

    Daraufhin wurde ein zum Glück unauffälliges MRT erstellt und mir ca. für ein halbes Jahr Topiramat zur Prophylaxe verabreicht. Natürlich mit reichlich Nebenwirkungen darunter auch starke Konzentrationsprobleme. Weshalb ich es wieder absetzte.

    In dieser Zeit trat auch ein erstmaliger epileptischer Anfall auf, woraufhin ich ins Krankenhaus kam. Wie immer ohne Ursache… Nach dem Vorfall wagte ich mich nochmal zum Neurologen, der mir wieder Metoprolol verschrieb, welches ich nach 3 wöchiger Test Phase wieder verworfen habe, da ich sehr sehr müde war.

    Nun ja seitdem habe ich noch Botox ausprobiert-leider ohne prophylaktisch Wirkung.

    Lange Rede kurzer Sinn: seit Dezember steigern sich die Migräne Tage bis sie im März nun 20 Kopfschmerztage erreicht haben.

    Ich versuche weiter arbeiten zu gehen, jedoch bin ich langsam wirklich gezeichnet und erschöpft von den Schmerzen, stehe mit den Prophylaxen eher auf Kriegsfuß und habe das Gefühl niemand kann mir helfen. Außerdem habe ich noch keinen kompetenten Neurologen gefunden habe. Zudem hatte ich vor 2 Wochen eine OP und fühle mich zusammen mit der Migräne und dem sich immer mehr steigernden psychischen Druck einfach nur elendig und ratlos.

    Wo soll das alles noch hinführen? Wie lange bin ich überhaupt noch arbeitsfähig?

    Ich habe nun bald einen Termin beim Psychotherapeuten und möchte so gerne einen guten Neurologen finden. Habt ihr Tipps für Berlin?? Habt ihr schon mal was mit Orthomolekularmedizin zu tun gehabt und könnt mir berichten, ob es was gebracht hat? Wie war es bei euch?

    Seid lieb gegrüßt

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 810

    Liebe Linasta,

    sei erst einmal herzlich hier willkommen geheissen.

    Zuallererst möchte ich Dir raten Dich über Migräne selber möglichst schlau zu machen und Dir das Buch von Prof. Göbel: Erfolgreich gegen Kopfschmerz und Migräne zuzulegen und es auch jeweils gut zu lesen. Prof Göbel schildert darin gut verständlich die wissenschaftlichen Erkentnisse über Kopfschmerz und Migräne, an denen wir uns in der Behandlung orientieren sollten. Zudem sollten wir immer die Experten unseres eigenen Kopfschmerzes sein und dazu brauchen wir möglichst viel Wissen.

    Du hast ziemlich sicher mittlerweile eine chronische Migräne mit Aura. Eine chronische Migräne sollte man prophylaktisch behandeln ansonsten kommt man unweigerlich in einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz hinein und das ist sehr unangenehm.

    Am besten ist, Du tauschst den von Dir geschilderten Kriegsfuß gegen Prophylaxen gegen ein Kriegsbeil aus und begräbst das dann sofort und rauchst prophylaktisch eine Friedenspfeife mit den Prophylaxen. Es gibt so viele davon und Du hast noch kaum angefangen, sie durchzuprobieren. Das tust Du am besten mit Hilfe eines erfahrenen Neurologen und/oder Schmerztherapeuten. Mit dem besprichst Du auch noch mal ob Du tatsächlich einen epileptische Anfall hattest. Auren ud epileptische Anfälle sind sich manchmal sehr ähnlich, werden aber völlig unterschiedlich behandelt. (Ich schicke Dir im Laufe des Tages ein paar Adressen von Berliner Ärzten als PM zu).

    Gleich beginnen kannst Du mit der Prophylaxe mit Magnesium und Vitamin B2. Die ist weitgehend ohne Nebenwirkungen und hilft vielen hier sehr. Weitere Informationen dazu kannst Du hier unter der Suchfunktion finden.

    Orthomolekulare ‘Medizin’ hat mit Medizin nichts zu tun. Es handelt sich um eine Pseudowissenschaft die mit teilweise äusserst gefährlichen Hyperdosierungen von Nahrungsergänzungsmitteln arbeitet. Das ist nicht nur Geldverschwendung sondern wirklich gefählich für Deinen Körper. Lass bitte die Finger davon.

    Liebe Grüße

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Ein herzliches Willkommen bei uns, liebe Linasta. 🙂

    Glückdererde hat schon Wichtiges geraten, dem ich mich anschließe.

    In dieser Zeit trat auch ein erstmaliger epileptischer Anfall auf, woraufhin ich ins Krankenhaus kam. Wie immer ohne Ursache… Nach dem Vorfall wagte ich mich nochmal zum Neurologen, der mir wieder Metoprolol verschrieb, welches ich nach 3 wöchiger Test Phase wieder verworfen habe, da ich sehr sehr müde war.

    Hast Du die Diagnose Epilepsie? Oder warst Du nur im Krankenhaus, weil sich der Anfall so anfühlte und Epilepsie wurde ausgeschlossen?
    Wenn Du Epilepsie haben solltest, wäre natürlich ein weiterer Versuch mit einem Antiepileptikum sinnvoll. Topiramat kann viele Nebenwirkungen haben, das ist richtig. Vielleicht wäre Lamotrigin einen Versuch wert? Es ist meist recht gut verträglich, wird erfolgreich bei Auren eingesetzt und kann sich auch positiv auf die Stimmung auswirken.

    Wo soll das alles noch hinführen? Wie lange bin ich überhaupt noch arbeitsfähig?

    Ganz genau, das geht auch auf Dauer nicht gut. Die Einnahme von Akutmedikamenten (Triptane nie während der Aura einsetzen, erst nach deren Abklingen) sollte auf 10 Tage im Monat begrenzt werden, um keinen MÜK zu riskieren. Die Frequenz kann mit Verhalten (Entspannungsverfahren, Pausen im Alltag usw.) und mit medikamentösen Prophylaxen (Du wirst nicht um eine Prophylaxe herumkommen) gesenkt werden.

    Ich habe nun bald einen Termin beim Psychotherapeuten und möchte so gerne einen guten Neurologen finden. Habt ihr Tipps für Berlin??

    Schau mal in die Liste der Netzpartner der Schmerzklinik, sie ist rechts in der Sidebar verlinkt.

    Liebe Grüße
    Bettina

Ansicht von 3 Beiträgen - 1 bis 3 (von insgesamt 3)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben