Mein persönlicher Schmerzverlauf

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Vorstellung Mona

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  • Mona
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    Beitragsanzahl: 4

    Hallo zusammen,

    wenn ich eure Leidensgeschichten hier lese, fühle ich mich fast fehl am Platz. Zum Glück erwischt mich die Migräne nur sehr selten. Meine erste bewusste Attacke hatte ich mit Mitte 20 (bin jetzt Anfang 50) dann aber gleich mit Taubheitsgefühl in einer Körperhälfte. Damals wusste ich noch nicht, dass es Migräne ist. Die später auftretenden Kopfschmerzen habe ich gar nicht damit in Verbindung gebracht. Meine damalige Hausärztin fragte was ich zum Zeitpunkt des Taubheitsgefühls gemacht hätte, ich antwortete: „Eine Kiwi gegessen.“ Ihre Behandlung bestand in der Antwort: „Dann essen sie keine Kiwis mehr.“
    Seitdem habe ich, zum Glück, nur so zwischen vier und sechs Attacken im Jahr. Seit etwa fünfzehn Jahren mit Aura, manchmal auch mit Wortfindungsstörungen, die besonders für meinen mittlerweile erwachsenen Sohn erschreckend sind. Vor etwa zwei Jahren hatte er mit 20, seine erste Aura. Ich habe zwar bei verschiedenen Ärzten meine Migräne erwähnt, die jedoch aufgrund der Seltenheit abgetan und mich nie behandeln lassen. Daher nehme klassische Schmerzmittel, die kaum Erleichterung bringen. Ich neige allerdings dazu, Sachen auszuhalten und erst zu spät einzugreifen.
    Nachdem ich gestern im Wartezimmer meines Physiotherapeuten eine Aura bekam (die während der Behandlung verschwand) möchte ich mich doch wieder intensiver mit dem Thema auseinandersetzen. Ich folge Bettina Frank schon länger auf Twitter und habe mir nun die Migräne App heruntergeladen um alles zu dokumentieren. Zum Glück kamen gestern nur mittlere Kopfschmerzen im Anschluss an die Aura. Am Tag danach bin ich immer sehr erschöpft, zu Freunden sage ich: „ Ich fühle mich als hätte ich mich gestern geprügelt“
    Ich nehme täglich 300mg Magnesium Citrat und habe trotzdem zwei Tage vor der Aura nachts Wadenkrämpfe bekommen. Vielleicht ein Vorbote?
    Ich erhoffe mir hier mehr über Vorbeugung und Behandlung zu erfahren.

    Allen ein sonniges Wochenende

    Mona

    Sarisa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Hallo Mona, ich kenne die Migräne mit Aura nicht, ich hatte nur die “normale” also mit Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit. Seit ich 16 war hat sie mich gequält und kein Medikament hat gewirkt bis irgendwann die Triptane kamen. Die haben super gewirkt, am besten aber gleich am Anfang, dann wenn der Schmerz erst mal nur ein Kribbeln an der linken Stirnhälfte war. Vielleicht solltest du dich doch behandeln lassen und es mal mit einem Triptan versuchen.

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 810

    Liebe Mona,

    ja, Auren können sehr erschreckend sein, Angst machen und in jedem Fall ist man hinterher sehr erschöpft.

    Du kannst generell die Magnesium Dosis langsam auf bis zu 600 mg am Tag steigern und noch bis zu 400 mg Vitamin B2 dazu nehmen.

    Ansonsten ist die Aura ein Ausdruck der Migräne und die ganzen Massnahmen zum Verhalten und zur Ernährung, die Du hier auch nachlesen kannst, dienen auch der Prophylaxe der Aura.

    Nimm bitte KEIN Triptan während der Aura. Wenn nach der Aura Migränekopfschmerzen auftreten, kannst Du ein Triptan nehmen, aber nicht während der Aura.

    Eine medikamentöse Prophylaxe würde ich, wenn Migräne und Aura so selten auftreten wie bei Dir, nicht machen.

    Eine Akuttherapie der Aura mit Ketamin soll nur unter ärztlicher Aufsicht in schweren Fällen erfolgen. Ansonste gibt es keine mir bekannte medikamentöse Akutbehandlung der Aura.
    Bei akuter Aura kann eventuell allerdings noch die sofortige Einnahme von Magnesiumcitrat helfen. Ansonsten nur:
    Zurückziehen und versuchen in Reizabschirmung innerlich und äusserlich so ruhig wie möglich zu werden.

    Liebe Grüße

    Mona
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Vielen Dank glückdererde und Sarisa,

    ich habe mich schon etwas eingelesen und werde zunächst mein Magnesium erhöhen. Ich habe auch mit starken Verspannungen zu tun, vielleicht hilft das auch ein wenig. B2 habe ich bisher noch gar nicht genommen, auch ein guter Tipp! Triptane wollte ich nicht nehmen. Mir hat mal eine Kollegin bei einem Anfall bei der Arbeit eine Tablette aufgedrängt. Ich war zu mitgenommen um überhaupt nachzudenken was ich da nehme und hatte ehrlich gesagt auch keine Ahnung davon. Ich bin dann nach Hause und war zwei Tage vollkommen ausgeknockt. Meine Beschwerden sind zum Glück nicht so häufig, trotzdem bin ich froh mich hier informieren zu können.
    Liebe Grüße

    Sarisa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Ja Mona, wie gesagt hab ich keine Erfahrung mit der Aura, wenn dafür kein Triptan geeignet ist, hab ich das nicht gewusst. Mir hatte meine Ärztin immer gesagt ich soll es sofort nehmen, bei den ersten Anzeichen, weil eine Migräneattacke niemals von alleine weggeht.
    Wenn es bei dir aber eher selten ist, geht es vielleicht auch ohne Medikament, ich hatte in den schlimmsten Zeiten alle 2-3 Tage 3 Tage lang Migräne.
    Ich wünsch dir dass es nicht schlimmer wird und bestenfalls ganz verschwindet, vielleicht mit den Wechseljahren.

    Mona
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Danke für deine guten Wünsche Sarisa, ich hoffe auch, dass es nicht schlimmer wird. Ich mag mir gar nicht ausmalen wie es wäre, so oft betroffen zu sein wie viele von euch. Bezüglich der Wechseljahre wird sich nichts bei mir ändern, operationsbedingt bin ich da schon seit sieben Jahren drin 😉

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Ein herzliches Willkommen auch hier auf Headbook, liebe Mona. 🙂

    Bei der Kiwi musste ich einerseits schmunzeln, andererseits kann man nur entsetzt sein.

    Dass Migräne mit und ohne Aura vererbbar sein kann, wirst Du inzwischen wissen. Man kennt sogar die Genorte, die bei Migräneleuten verändert sind.
    Dass Triptane erst nach Abklingen der Aura eingenommen werden dürfen, hat Dir Glückdererde schon erklärt. Da die Kopfschmerzen bei Dir aber nicht das dominante Problem sind, einfach mal im Hinterkopf behalten. Abgesehen davon wirken Triptane nicht in der Aura, können wegen der gefäßverengenden Wirkung vielmehr sogar gefährlich sein.
    Aus klinischen Beobachtungen heraus konnte man feststellen, dass manchen Aurapatient:innen bei sehr schweren und langanhaltenden Auren Diclofenac in Tropfenform helfen kann.

    Ich nehme täglich 300mg Magnesium Citrat und habe trotzdem zwei Tage vor der Aura nachts Wadenkrämpfe bekommen. Vielleicht ein Vorbote?

    Interessante Überlegung, dass Wadenkrämpfe vor der Attacke eventuell ein Vorbote sein könnten. Vor der Attacke gerät das Gehirn in ein Energiedefizit und verbraucht u.a. auch mehr Magnesium. Vielleicht zeigt sich der Mangel dann bei Dir mit diesen Vorboten. Du wirst Magnesium jetzt eh langsam steigern und dann wäre interessant zu erfahren, ob Du weiterhin Wadenkrämpfe vor den Attacken hast oder nicht.

    Bei seltenen Attacken ist eine tägliche Prophylaxe nicht gerechtfertigt, aber Magnesium und Vitamin B2 können schon mal sanft unterstützen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Mona
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Vielen Dank für dein herzliches Willkommen liebe Bettina! Es ist total schön, dass man hier nach so kurzer Zeit schon soviel gute Informationen bekommt. Liebe Grüße

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Sehr gerne, liebe Mona. 🙂

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