Migräne im Leben der Frau

Migräne im Leben der Frau

Wechseljahre und bioidentische Hormone (Gynokadin / Utrogest / Famenita)

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  • Sabine
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    Hallo in die Runde,

    ich wünsche mir Erfahrungen hinsichtlich der im Titel benannten Situation. Zu mir: Ich bin 54, meine Menopause war im August 2017. Etwa ein halbes Jahr später begannen ziemliche WJ-Beschwerden:

    Schlafprobleme
    Gelenk/Muskelschmerzen
    Hitzewallungen
    extreme Trockenheit der Schleimhäute
    zuletzt auch eine suboüptimale Blasenfunktion.

    Meine Gyn schlug nun vor, dass ich es mit Estradiol und Progesteron versuche.

    Ich bin seit meiner Kindheit Migränikerin und habe immer mal wieder auch eine Migräne mit Aura – nicht regelmässig, aber es kommt doch ein, zweimal im Jahr vor. Ich creme das Gynokadin jetzt den vierten Tag und bin heute mit Übelkeit und einem leichten Druck im Kopf unterwegs. Ich habe daraufhin mal ein wenig recherchiert und bin auf Berichte gestossen, die dringend davor warnen, ein Östrogen-Gel bei Migräne (mit Aura) zu verwenden, das Schlaganfall-Risiko wäre massiv erhöht.

    Das hat mich verunsichert. Mir ist klar, dass Hormone keine Smarties sind, aber ich dachte, dass bioidentische Hormone, noch dazu transdermal verabreicht, eine Alternative sein könnten. Da mein Leidensdruck hoch ist, habe ich also trotz Migräne einem Behandlungsversuch zugestimmt.

    Ist hier noch jemand in meiner Situation und kann mir berichten, wie es ihm damit erging?

    Ich wäre sehr dankbar, hier ein paar Erfahrungen von Migränikerinnen zu bekommen.

    Herzlichen Dank dafür!!!!

    Liebe Grüße
    Banditensocke

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Hallo Sabine,

    bei Migräne mit Aura ist die Gefahr für einen Schlaganfall (der ja eh sehr selten vorkommt) leicht erhöht. Trotzdem nehmen weltweit sehr viele Frauen diese Kombination und haben keine Probleme damit. Wenn die Ärztin Dir die Hormone verschrieben hat, dann würde ich diese auch ohne Sorge nehmen. Auch transdermal verabreichte Hormone wirken systemisch.

    Wenn man durch die Wechseljahre stark beeinträchtigt ist, sollte man sich die Hilfe durch Hormone eine Zeitlang gönnen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 725

    Hallo Sabine,
    Ich kann dazu in jedem Fall beitragen, dass sich bei mir von jeglichen hormonwirksamen Mitteln, pflanzliche Tropfen, progesterongel, Ovestinsalbe , Östrogenpflaster etc.meine Migräne sofort verschlimmert hat, so dass ich dann immer schnell aufgegeben habe. Andererseits müsste man doch Gels unterschiedlich dosieren können, also z.B.jeden zweiten Tag eine kleine Dosis o.ä. Besonders sensibel sind wir da bestimmt..

    Alles Gute für dich!
    Jasmin

    Sabine
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo Bettina,

    der Vorteil des Gels ist ja, dass Leber, Magen und Darm umgangen werden. Das ist für mich von Bedeutung. Auch ist das Thromboserisiko kaum erhöht. Dass sie systemisch wirken, ist mir klar. Ich denke, ich muss weiter experimentieren und vielleicht die Dosierung reduzieren.

    @ Jasmin, danke für Deine Erfahrungen. Ja, ich kann das gut nachvollziehen. Ich habe in meinen 20ern aufgehört, mit der Pille zu verhüten, weil das meine Migräne massiv verschlimmerte. Allerdings waren das ja auch andere Hormone, keine bioidentischen. Ich hoffe, dass ich für mich eine gute Lösung finde!

    Herzlichen Dank Euch beiden!!

    Liebe Grüße
    Banditensocke

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 725

    Hallo banditensocke,
    Mein progesterongel war ja auch bioidentisch und hat mir sofortige Migräne gemacht, das schließt also ungünstige Wirkung nicht aus. Mit Gels kann man andererseits sicher flexibler dosieren. Ich nehme wegen der Schlafprobleme ein relativ niedrig dosiertes Antidepressivum und der Rest der Symptome ist erträglich nach nun 10 Jahren Menopause. Also Alternativen gibt’s auch für dich noch;)

    Liebe Grüße

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6660

    Hallo Sabine,

    ich schreibe dir eine PN.

    Lieber Gruß
    Heika

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Hallo Sabine,

    alles, was systemisch wirkt, muss auch normal verstoffwechselt werden. 😉 Die Organe sind halt weniger “belastet” aufgrund der geringeren Menge des Wirkstoffs.

    Wenn die Beschwerden nicht so stark sind, können auch pflanzliche Mittel wie Cimicifuga gut unterstützen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Hiltrud
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Hallo in die Runde,
    habe mich eben hier angemeldet! Da auch ich seit Beginn der Wechseljahre durch eine “Migränehölle” gegangen bin, kann ich euch berichten, wie ich mit einer Hormontherapie meine Attacken reduzieren konnte.

    Da bei mir die Migräne mit Beginn der Wechseljahre so richtig Fahrt aufgenommen hat, war mir klar, dass da auch ein Hebel zur Besserung liegt. Die ersten Versuche mit Hormonen habe ich mit Hilfe von 2 Frauenärzten gemacht. Das hat allerdings immer nur vorübergehend Besserung gebracht. Dann habe ich begonnen, mich selbst in das Thema einzulesen und habe nun eine Dosierung gefunden, die mir hilft. Sie ist allerdings ganz erheblich viel niedriger, als die, die mir die Ärzte verordnet haben! Bei mir wird die Migräne durch Progesteron verschlimmert. Knackpunkt bei der Hormontherapie ist aber, dass sowohl eine zu geringe als eine zu hohe Dosierung von Progesteron zu einer Verschlimmerung führt (ist wohl nicht ungewöhnlich!). Und hier lag auch das Problem bei den ärztlich verordneten Medikamenten. Sie waren zu hoch dosiert.

    Der Körper hat einen Progesteronspeicher, der nach 3 Monaten Progesteronzuführung gefüllt ist. Danach muss man als Erhaltungsdosis die Menge zwingend reduzieren, was mir niemand von den Ärzten gesagt hat. Daher bin ich folgenden Weg gegangen: Ich habe mir am Anfang Östrogen und Progesteron im Blut bestimmen lassen (Igel-Leistung, ca 45 Euro). Dann habe ich mir Gynokadin-Gel und Progesteron-Creme (Privatrezept, wird nur in einigen Apotheken hergestellt, kann man aber dort online bestellen) verschreiben lassen und habe dann versucht, die passende Dosierung herauszufinden. Insbesondere bei Progesteron musste ich die Dosierung immer wieder nach unten anpassen. Sobald ich mal eine Phase hatte, wo es mir besser ging, habe ich mir wieder eine Hormonbestimmung machen lassen, um herauszufinden, welcher Hormonspiegel für mich der geeignete ist.

    Wegen des Progesteron-Depots im Körper, macht es nur Sinn, die Dosierung in 3-Monats Schritten anzupassen. Es war also eine lange und ätzende Angelegenheit. Aber irgendwann hat die Dosierung geklappt. Ich nehme zur Zeit 20mg Progesteron, die Ärzte hatten mir 200mg verordnet! Es lohnt sich aber in meinen Augen, diesen Weg zu gehen. Allerdings glaube ich, dass man sich da selber schlau machen muss, weil eine solche Behandlung in Deutschland wohl nicht bekannt ist. Ich war bei 10 bis 15 Attacken im Monat und bin jetzt bei 1 bis 2! Habe allerdings zusätzlich auch andere Verhaltensmaßnahmen eingebaut. Prohylaxe-Medikamente haben bei mir überhaupt nicht geholfen. Falls ihr noch mehr Infos baucht, einfache melden. Drücke ganz fest die Daumen, dass es auch bei euch klappt!
    Liebe Grüße
    Hiltrud

    BettinaFrank
    Verwalter
    Beitragsanzahl: 32266

    Herzlich willkommen im Headbook, liebe Hiltrud. 🙂

    Danke für Deine Schilderungen zu Deiner persönlichen Handhabung in den Wechseljahren.

    Darf ich fragen, wie alt Du jetzt bist und wie lange Du versucht hast, eine optimale Einstellung zu erreichen?

    Es ist nämlich so, dass ab einem gewissen Alter die Migräne nachlässt. Auch können die sehr aggressiven Attacken zu Beginn der Wechseljahre auch wieder etwas nachlassen, wenn der Körper sich an die veränderte Hormonsituation angepasst hat. Die wenigsten kommen nämlich mit Hormonen gut durch diese Zeit, vielmehr können künstliche Hormongaben auch triggern. Auch dann, wenn der Arzt niedrige Dosierungen empfiehlt und sehr gut betreut.

    Leidet man sehr stark unter Wechseljahrsbeschwerden, ist der Allgemeinzustand verschlechtert, man schläft schlecht und leidet oft sehr. Dann können Hormone befristet eingenommen so oder so der Segen sein.

    Für Dich freut es mich sehr, dass es Dir jetzt so viel besser geht. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Lisa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 47

    Hallo an alle,

    ich bin gestern bei meiner Frauenärztin auch mit einem Rezept für Gynokadin und Utrogest rausgegangen. Bei mir beginnen (relativ spät) die Wechseljahre mit zeitweisem Ausbleiben der Menstruation. Meine Beschwerden sind nicht sehr heftig: leichte Hitzewallungen und ab und zu Schlafstörungen. Da ich ja aber Doxepin zur Prophylaxe und ab und zu Vomex zur Behandlung nehme und dadurch insgesamt einen sehr guten Schlaf habe, merke ich davon kaum was. Vor fast zehn Jahren hatte ich mal ein paar Monate gute Erfahrungen mit Utrogest gegen Migräne, aber dann hatte ich heftige gynäkologische Nebenwirkungen.
    Die Frauenärztin, die mich bisher immer sehr gut medizinisch beraten und behandelt hat, hat mir das auch eher als Mittel für das allgemeine Wohlbefinden verschrieben, (und hier wird es schräg..) damit man länger jung bleibt und länger lebt. Nun will ich ja auch gerne länger leben (als wer oder was?) 😉 – aber im Ernst: zu meiner Frage, wie sich das auf die Migräne auswirken kann, konnte sie nichts sagen und ich möchte eigentlich nicht noch mehr Medikamente nehmen, als ich durch die Migräne muss. Und ich habe außerdem Angst, den aktuellen einigermaßen gut erträglichen Zustand in Sachen Migräne durcheinander zu bringen.
    Und so, wie ich das hier im Forum gelesen habe, gibt es auch in Sachen Migräne keine überzeugenden Gründe, diese Medikamente in Sachen Migräne einzusetzen – oder?

    Herzliche Grüße
    Lisa

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