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Wie sehr beeinflussen die Hormone das Migränegeschehen? Schwangerschaft und Wechseljahre sind einschneidende Veränderungen im Hormonhaushalt der Frau.
Welche Erkenntnisse gibt es von Seiten der Medizin? Was sind Eure eigenen Erfahrungen?
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Zolmitriptan nach Eisprung bei Kinderwunsch
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AutorBeiträge
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Hallo zusammen
Mein Partner und ich versuchen seit ca. einem Jahr schwanger zu werden. Leider bisher ohne Erfolg obwohl medizinisch alles in Ordnung scheint.
Wegen meiner chronischen Migräne nehme ich ca. 10 Zolmitriptan pro Monat (früher waren es bis zu 24 pro Monat). Mein Neurologe hat mir im Hinblick auf die Schwangerschaft zu einer Umstellung auf Sumatriptan geraten. Leider wirkt bei mir aber nur Zolmitriptan. Ich möchte nach Möglichkeit keine Medikamente in der Schwangerschaft nehmen. Sollte sich meine Migräne durch die Schwangerschaft nicht verbessern würde das bedeuten, dass ich halt eine Zeitlang nicht/weniger arbeiten würde.
Soweit mich mein Neurologe und auch meine Frauenärztin informierten ist bis Bekanntwerden der Schwangerschaft, also ca. 5. Woche die Einnahme von Zolmitriptan kein Problem. Meine Frauenärztin meint sogar, dass ich auch während der Schwangerschaft weiterhin Zolmitriptan nehmen kann, was mir aber zu riskant ist.Weiss jemand, ob die Einnahme von Zolmitriptan eine Einnistung erschwert? Ist es möglich, dass es deswegen bisher nicht geklappt hat? Leider konnten mir meine Ärzte diese Frage nicht beantworten. Mein Neurologe meinte dazu, dass es genauso gut sein könnte, dass der Stress durch die Schmerzen eine Einnistung verhindere.
Gerne würde ich wissen, ob sich jemand damit auskennt.
Als Prophylaxe nehme ich zurzeit nur Magnesium, was mir aber eigentlich nicht hilft. Zusätzlich natürlich Folsäure und Mönchspfeffer sowie ein Schilddrüsenhormon.
Liebe Waldblume,
es ist keineswegs ungewöhnlich, dass das Eintreten einer Schwangerschaft ein wenig auf sich warten lässt. Ein Jahr ist aus medizinischer Sicht noch keine lange Zeit. Es müssen sehr viele Faktoren gleichzeitig stimmen, damit es zu einer SS kommt, das braucht manchmal Geduld. Das ist natürlich nicht einfach, wenn man einen Kinderwunsch hat und von Monat zu Monat hofft.
Es gibt tatsächlich Frauen, die schnell schwanger werden, doch auch sehr viele, die sich lange gedulden müssen. Nur wird darüber meist nicht offen gesprochen, deshalb entsteht oft ein falscher Eindruck, dass es bei allen anderen problemlos funktioniert, nur bei einem selber nicht.
Heutzutage hat man sehr sichere SS-Tests. Bis ein befruchtetes Ei sich durch den Eileiter bewegt hat und sich in der Gebärmutter einnistet, dauert es einige Tage. Bis zum positiven SS-Test sind es also nur wenige Tage. Falls du wegen der Triptaneinnahme in Sorge sein solltest, könntest du in dieser kurzen Zeit auf Triptane verzichten.
Inwieweit Triptane auf das Entstehen einer SS Einfluss nehmen können, muss ein Facharzt beurteilen bzw. ist wohl auch schwer zu beantworten. Tatsache ist, dass viele Frauen mit Triptaneinnahme schwanger werden.
Mir hat mal eine Bekannte, die Ärztin ist, von ihrer Doktorarbeit erzählt, die das Thema Kinderwunsch behandelte. Sie meinte, dass schon der seelische Druck, unbedingt schwanger werden zu wollen, ein großes Hindernis sei. Viele Frauen würden nach einer Adoption eines Kindes oft selber schnell schwanger, obwohl sie dann gar nicht mehr damit rechneten.
Lieber Gruß
HeikaLiebe Heika
Danke für deine Antwort. Stimmt schon. Ich bin recht ungeduldig, obwohl ich weiss, dass es normal ist wenn es länger dauert. Es ist bloss so, dass mich meine Ärzte insbesondere mein Neurologe auch permanent danach fragen, ob es denn nun geklappt habe. Mein Neurologe erzählt mir alle paar Wochen von neuem, dass er halt derzeit gar nichts für mich tun kann, weil alle bei Kinderwunsch zulässigen Medikamente bereits ausprobiert wurden. Gerade heute hat er mir wieder gesagt, dass es schon gut wäre wenn es jetzt endlich klappt. Bei solchen Aussagen ist es halt schwierig selber nicht ständig daran zu denken.
Gleichzeitig sagt mir meine Frauenärztin ich soll mit dem Neurologen einen Notfallplan für die Schwangerschaft erstellen.
Wie du siehst ist es also recht schwierig Abstand von dem Thema zu nehmen, weil halt alles irgendwie zusammenhängt…
Liebe Waldblume,
Heika hat sich ja bereits gut um Dich gekümmert und Wichtiges erklärt. Besonders das “sich unter Druck Setzen” kann sogar dazu führen, dass es erst recht nicht klappt. ? Wobei ein Jahr Versuch noch gar nichts ist.
Weiss jemand, ob die Einnahme von Zolmitriptan eine Einnistung erschwert?
Triptane haben mit Hormonen und der Einnistung nichts zu tun.
Mein Neurologe meinte dazu, dass es genauso gut sein könnte, dass der Stress durch die Schmerzen eine Einnistung verhindere.
Genau das, was Der Neurologe sagt. Zusätzlich der Druck, den Du Dir aufbaust. 😉
Gerade heute hat er mir wieder gesagt, dass es schon gut wäre wenn es jetzt endlich klappt. Bei solchen Aussagen ist es halt schwierig selber nicht ständig daran zu denken.
Sie machen sich halt Gedanken um Dich und wollen Dir helfen. Sprich doch einfach deutlich an, dass Dich das stresst. Dass sie sicher eine der Ersten sind, die unaufgefordert davon erfahren werden. 😉
In der Schwangerschaft ist Sumatriptan als einziges Triptan offiziell freigegeben, weil es das erste Triptan ist und damit die längste Erfahrung besteht. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich nicht, dass nur Sumatriptan ungefährlich ist. Wenn Dir Sumatriptan nicht hilft, brauchst Du es auch in der Schwangerschaft nicht auszuprobieren. Mir hilft von Sumatriptan auch nur die Spritze, die Tabletten null. Wäre ich jetzt noch mal schwanger und würde sehr leiden, würde ich wahrscheinlich mein bewährtes Zolmitriptan im Notfall – so selten wie nur möglich – einsetzen.
Liebe Grüße
BettinaDanke für eure Antworten.
Das mit der Spritze vs. Tablette ist ein guter Hinweis. Ich habe die Spritze noch gar nie probiert. Allenfalls würde diese ja helfen. Ich werde das mal ansprechen bei meinem Neurologen.Liebe Waldblume,
bitte stresst euch nicht und lasst euch auch nicht beeinflussen!
Ich kenn persönlich ein Paradebeispiel dafür, wie sehr die Psyche offenbar Einfluss auf das Gelingen einer Schwangerschaft haben kann. Die mir bekannte Frau hatte 5 Fehlgeburten und war mit den Nerven am Ende. Die beiden haben sich dann zur Adoption entschieden, konnten die Kleine direkt nach der Geburt aus der Klinik abholen, das Glück war perfekt. Und, oh Wunder, meine Bekannte wurde noch im selben Monat schwanger. Heute hat sie 2 gesunde Töchter, die fast gleichaltrig sind.Also, macht euch nicht verrückt, versteckt den Kalender und genießt euer Leben ganz ohne Plan.
Alles Liebe, die Daumen sind gedrückt,
JuliaLiebe Waldblume, ihr Lieben,
auch wenn ich den Beiträgen von Heika, Bettina und Julia größtenteils zustimme, möchte ich diese gerne ergänzen.
Aufgrund meiner eigenen ungewollten Kinderlosigkeit bin ich sensibilisiert, was dieses Thema betrifft. Ich kann sehr gut nachempfinden, was euch der Kinderwunsch bedeutet und wie du/ihr euch jetzt fühlt.
Ich möchte hier keinem von euch zu nahe treten und kann nicht beurteilen, wer die gleichen Schwierigkeiten hatte, schneller schwanger wurde oder sich bewusst gegen Kinder entschieden hat.
Mir fallen aber gewisse Parallelen zur Migräne auf.
Wir von Migräne Betroffenen fühlen uns unwohl, wenn uns Menschen ohne Migräne und Wissen oder mit gefährlichem Halbwissen über unsere Erkrankung mit gut gemeinten RatSCHLÄGEN helfen möchten.
Bei uns war es in Bezug auf den Kinderwunsch damals genauso: andere Menschen ohne diese Schwierigkeiten glaubten zu wissen, was wir als Paar tun oder wie wir uns verhalten müssten, damit es klappt. Insbesondere mir als Frau und der potentiell Schwangeren wurden vermeintliche Weisheiten nahegelegt. All diese „schlauen“ Tips flogen uns um die Ohren.
In einer Selbsthilfegruppe für Kinderlose war es genauso, wie es hier im headbook ist: man musste nicht viel sagen und alle wussten, worum es geht und verstanden unseren Schmerz und unsere Trauer wirklich. Es ging den anderen wie uns.
Inzwischen weiß ich, wie wichtig und hilfreich es in Bezug auf die Migräne ist, sich seinen Ängsten und dem Druck, den man sich teils selbst macht, zu stellen, um diese schwinden lassen zu können. Genauso verhält es sich ganz bestimmt auch beim Kinderwunsch.
Ich an eurer Stelle würde wahrscheinlich erst einmal differenzieren, wieviel des Drucks „hausgemacht“ ist und wieviel Druck von außen kommt. Beides lässt sich sicher beeinflussen, z.B. wie Bettina es für die Menschen von außen beschrieben hat. Das könnte zumindest schon für etwas Entlastung sorgen.
ABER: es ist durchaus auch möglich, dass es medizinische Gründe gibt, die die Entstehung einer Schwangerschaft be- oder verhindern. Diese ließen sich abklären, sofern ihr das noch nicht getan habt.
Dass du dir vorab Gedanken um die Triptaneinnahme machst, ist verständlich und sinnvoll, um für den Fall einer Schwangerschaft mit dem erwähnten Notfallplan „gewappnet“ zu sein (z.B. mit Sumatriptan als Spritze). Andererseits ist diese Sorge im Moment eine über „ungelegte Eier“ – diese Wortwahl klingt in diesem Zusammenhang vielleicht etwas makaber ?!
Zusätzlich wäre – wie bei der Migräne auch – sicherlich die Einstellung „Kommt Zeit, kommt Rat.“ hilfreich und entlastend. Es könnte durchaus auch sein, dass dich die Migräne während einer möglichen Schwangerschaft vollkommen in Ruhe lässt.
Auch das Alter spielt eine Rolle. Ich habe nirgends entdecken können, wie alt du jetzt bist. Du schreibst in deinem persönlichen Schmerzverlauf im Juni 2018 von Prüfungszeit. Ich nehme an, dass du dich in den Zwanzigern bewegst? Also in einem Alter, welches günstig ist für eine Schwangerschaft.
Ich wünsche dir alles Gute – in jeder Hinsicht!
KatrinViva la Vida! ?
Ob es medizinische Gründe gibt werden wir demnächst weiter abklären. Ich habe in diesem Zusammenhang neulich einen Zuckerbelastungstest (oGTT) bei meiner Frauenärztin gemacht. Der ist eher schlecht ausgefallen. Es ist zwar kein Diabetes, mein Zuckerwert ist aber nach der Einnahme der Glukose ein x-faches mehr gestiegen, als der “Normalwert” und dann innert kurzer Zeit abgesackt (eigentlich sollte der Wert langsam über 2 Stunden wieder runter). Meine Frauenärztin meint, dass eine solche Zuckerstoffwechselstörung eine Schwangerschaft erschwert. Ich meinerseits frage mich natürlich, ob nicht auch die Migräne und mein seit jeher sehr tiefes Gewicht damit zusammenhängen könnten. Aber mein Neurologe scheint sich damit nicht auszukennen.
Und noch zum Alter: ich bin 30, mein Partner ist 38.
Danke, für eure kompetenten und lieben Antworten:)
Eine Schilddrüsenunterfunktion sollte auch abgeklärt werden.
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