Spielt das Schmerzgedächtnis bei Migräne eine Rolle?
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Fragen zum Schmerzgedächtnis im Zusammenhang mit Migräne
Schlagwörter: Medikamentenpause, Schmerzgedächtnis
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AutorBeiträge
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Ach Gott, wenn ich das hier so lese werde ich neidisch und bekomme auch gleichzeitig das Gefühl auf der Versagerseite zu stehen. Ich war auch in Kiel, es hat mir dort gut gefallen. aber schon auf dem Weg nachhause am 15 Tag bekam ich eine üble Migräneattacke im Zug und musste zum Triptan griefen…wie sollte ich denn sonst auch nachhause kommen. Und zuhause wartete der Alltag, die Kinder, der Haushalt der 2 Wochen auf Notplan lief. Mein Großer hatte sich während ich in Kiel war den Fuß gebrochen und musste von mir nun tgl. chauffiert werden. Die 2 Wochen “Ruhe” nach dem Aufenthalt von Kiel fiel buchstäblich aus. Dann begann wieder der Vollzeitjob und die Migräne scherte sich nicht drum…sie kam in einer solchen Regelmäßigkeit, dass ich total verzweifelte. Dank Kiel bekam ich einen Grad der Behinderung zugesprochen, dass ich wenigstens auf Arbeit abgesichert war. Und irgendwann kommst du dann an einem Punkt und sagst Dir…entweder jetzt noch ein paar Jahre gut leben oder das letzte bisschen Lebensqualität über bord schmeißen…ich habe mich für Lebensqualiät und Triptane bei Bedarf entschieden. Damit hatte ich denn psychisch nicht mehr den Druck die Tage zu zählen. Als nächstes fing ich mit Biofeedback an. War hier zuhause wesentlich intensiver als die 3 Sitzungen in Kiel, wo man ja nur einen kurzen Einblick bekam. Sport kann ich immer noch nicht machen, belasse es bei längeren spazieren gehen.
Ein Schmerzgedächtnis gibt es bei der Migräne nicht, das sehe ich auch so. Denn ich habe seit Kindesbeinen an welche in unterschiedlichen Arten und Intensitäten. Und es stellt sich doch auch die Frage, warum ich ab dem 4. Schwangerschaftsmonat keine Migräne hatte und sie erst 6 Monate nach der Geburt wieder sehr intensiv auftrat. Bei anderen dann wiederum umgekehrt. Ich hoffe ja immer noch auf das Alter…die Wechseljahre sind ja nun schon vorbei und habe es ja eskalieren lassen.
liebes Seesternchen….ich freue mich dass es Dir besser geht und du gut dein Leben ändern konntest.LG rinchen
Seestern: Eine wirklich chronische Migräne ist dagegen wohl nach meiner Kieler Erfahrung außerordentlich selten!
So selten nun auch wieder nicht. Ich habe z.B. eine. Außerdem gibt es auch diagnostische Kriterien. Lies mal hier in unserem Forum Chronische Migräne nach.
Aber wie sollen wir Laien hier auf einen grünen Zweig kommen, wenn es sogar den Fachleuten sehr schwer fällt. 😉
Rinchen, Dir haben wahrscheinlich ein paar ruhige Wochen nach dem Klinikaufenthalt sehr gefehlt. Klinik und danach sofort wieder 100 %, oder 15 % wie es bei Dir der Fall war, kann einfach nicht gut gehen. Nur war halt die Situation da und Du hattest niemanden, der Dich hätte vertreten können. Und schon sind wir wieder bei der grauen Theorie.
AnonymInaktiv29. Juni 2011 um 12:38 UhrBeitragsanzahl: 85Hallo Rinchen,
wenn ich mich richtig erinnere kommst Du aus Berlin;)
Und wenn Du die bist, von der ich denke, dass ich Dich kenne, verfolge ich Deine Schmerzkariere schon seid längerem in verschiedenen Foren. Und da habe ich auch mitbekommen als Du nach Kiel bis und dort große Hoffnung rein gesteckt hast. Es tut mir ehrlich sehr leid zu hören, dass es Dir nicht wirklich besser geht. Als Versager würde ich Dich nie und nimmer abstempeln. Du hast schon so lange und tapfer gekämpft und ich hoffe auch Du wirst irgendwann deinen Weg finden.
Ich schreibe erst heute in Schmerzforen, weil ich ein Jahr nach Kiel anderen Hoffnung machen will. Früher hatte ich nur gelesen und mich gefragt, warum gibt es kaum jemanden der mal aus dem Schmerzkreislauf ausbrechen konnte. Vielleicht geht es denen so gut, dass sie heute garnicht mehr in die Schmerzforen reinsehen oder aber es hat niemandem wirklich geholfen.
Ich habe aber auch schon an anderer Stelle geschrieben, dass auch in Kiel nicht allen geholfen werden konnte.
Familie und Kinder mit Migräne zu wupppen ist ein wahnsinns Kraftakt. Ich kann Dich verstehen, dass Du am 15. Tag auf dem Weg nach Hause zur Tablette gegriffen hast. War vielleicht zu früh?!
Das ist auch einer meiner Kritikpunkte an dem Kieler Konzept oder vielmehr den Krankenkassen. Bereits am ersten Tag in Kiel wird man darauf eingestellt, dass es nach Absetzen des Cortisons zu einem heftigen Umstellungskopfschmerz kommen kann. So war es auch bei mir und am 11. 12. und 13. Tag noch hatte ich große Panik, wie ich jetzt nach Hause kommen sollte. Am 14. Tag war es dann zum Glück wieder vorbei.
14 Tage sind definitiv zu wenig, wenn die Mehrzahl der Patienten ausgerechnet dann einen heftigen Rückfall haben und wieder alleine in ihren Alltag zurück sollen. Waren es früher nicht mal 3 Wochen Aufenthalt?Halt die Ohren steif
seestern
AnonymInaktiv29. Juni 2011 um 12:42 UhrBeitragsanzahl: 85Hallo Bettina,
nach Dr. Hinzes Worten brauchst Du bei einer chronischen Migrääne doch auf die 10-Tagesregel usw. keine Rücksicht nehmen. In Kiel hatte ich eine gute Bekannte, die sogar mehr Schmerzmittel bekam als zuvor. Erstes Ziel bei einer wirklich chronischen Migräne sollte doch die Schmerzfreiheit sein und Triptane haben nun mal zum Glück nicht die Nebenwirkungen auf Leber oder Magen wie andere.Gruß
seestern
Hallo, Seestern,
Wie meinst du das: Bereits am ersten Tag in Kiel wird man darauf eingestellt, dass es nach Absetzen des Cortisons zu einem heftigen Umstellungskopfschmerz kommen kann. ?Bedeutet das, dass die Medikamente so verabreicht werden, dass es dazu kommt, oder heißt das, dass sie einen mental darauf vorbereiten, dass man damit rechnen muss?
Vor allem: Was ist die Alternative?- Wie meinst du sollte es sonst gehen?Hallo Seesternchen,
Du sagst es…an erster Stelle steht die Schmerzfreiheit, um die Lebensqualität zu steigern…und darum gibt es für uns Chronischen Migränikern keine 10-Tage-Regel. Der Weg dorthin ist sehr steinig, denn man hofft ja am Anfang immer, dass es besser wird und wünscht sich regelrecht die Diagnose MüK herbei….aber wenn man dann weiß, dass es nicht daran liegt, beginnt man anders zu denken….für mich sind 3 schmerzfreie Tage am Stück wie gefühlte 3 Wochen….es kehrt sich irgendwie um….und ich habe wieder soviel Freude am Leben und planen, trotz der fast tgl. Migräne.
Übrigens habe ich nicht mit einer so heftigen Attacke am 15.Tag gerechnet, nachdem es mir ja die Tage davor einfach nur gut ging…..und ich hatte halt das Pech, dass meine behandelnde Ärztin nach meiner Abreise nicht mehr in der Klinik arbeitete (lag aber nicht an mir :)).
Ich würde trotz allem wieder nach Kiel fahren, weil ich dort am besten behandelt wurde…LG rinchen
“dass es besser wird und wünscht sich regelrecht die Diagnose MüK herbei”
Ohja, ich bin so gespannt auf Kiel und hoffe dass Doc Heinzes Befürchtungen nicht eintreten.Seestern: Hallo Bettina,
nach Dr. Hinzes Worten brauchst Du bei einer chronischen Migrääne doch auf die 10-Tagesregel usw. keine Rücksicht nehmen. In Kiel hatte ich eine gute Bekannte, die sogar mehr Schmerzmittel bekam als zuvor. Erstes Ziel bei einer wirklich chronischen Migräne sollte doch die Schmerzfreiheit sein und Triptane haben nun mal zum Glück nicht die Nebenwirkungen auf Leber oder Magen wie andere.Hallo Seestern,
wenn alles so einfach wäre, ginge es uns allen ja gut. Trotz chronischer Migräne gerate ich aber auch immer wieder mal in einen MÜK, sodass auch die Medikamente nicht mehr helfen. Die Prophylaxe ist wichtig und im Moment bin ich bestens versorgt. 🙂
@ Gisela: Die Patienten werden einfach darauf hingewiesen, dass es einen Absetzkopfschmerz gibt, damit sie darauf vorbereitet sind und nicht sofort wieder vor lauter Enttäuschung in ein tiefes Loch fallen.
Wenn DAS gemeint ist, Bettina, dann hätte ich von Seestern gerne gewusst , warum dies ein KRITKPUNKT am Kieler Konzept ist.
Auf Erfahrungen hinzuweisen, besonders um das zu vermeiden, was du beschreibst (und so habe ich das damals auch verstanden), ist doch nur vernünftig.…und was hätte Rinchen denn machen sollen, als am 15.Tag bereits zur Tablette zu greifen?
SO eine Migräne zu dem Zeitpunkt aushalten zu müssen, fand ich geradezu mörderisch und möchte das nie wieder erleben.Hallo ihr Lieben,
was seid ihr fleißig, ihr habt soviel nachgedacht, soviel geschrieben, soviel gefragt, geantwortet!
Liebe Heika,
Heika said: Das Auslösen von Migräneattacken geschieht ja durch ein oder meist mehrere Trigger, die wir manchmal kennen, manchmal auch nicht.
Was musste ich gerade beim Lesen lachen – dieser Satz hätte von mir sein können. So ist die Migräne, doch immer wieder unberechenbar, trotz unserer vielen Bemühungen, trotz Beachtung der Regeln. Dieser unerklärbare Teil der Migräne will ganz einfach nur als Krankheit akzeptiert werden.Herzliche Grüße
RonjaLiebe Ronja,
da gebe ich dir vollkommen recht! Ich bin der tiefen Überzeugung, dass eine grundsätzliche, persönliche Akzeptanz der Migräne-Erkrankung und eine große Portion Gelassenheit für uns alle sehr wichtig und hilfreich sind.
Ich durfte vor kurzem zwei Wochen Urlaub auf einer wunderschönen, kleinen Nordseeinsel genießen, die erste Woche komplett migränefrei, die zweite Woche mit drei Attacken. Mein Umfeld und meine Lebenssituation war gleich geblieben, für eine ausreichende, gleichmäßige Kohlenhydratzufuhr war reichlich gesorgt ;-), kein Stressfaktor weit und breit in Sicht. Keine Ahnung, wieso die beiden Wochen so unterschiedlich verliefen.
Mir hilft da die Einstellung am besten: Es ist, wie es ist.Das soll keineswegs bedeuten, dass man nicht seine persönlichen Trigger herausfinden soll und versuchen zu meiden, soweit man das kann. Aber es gibt auch ein Sich-verrückt-machen, ein ständiges Drehen um das Migränegeschehen, ein Hadern mit der Situation, was alles viel Kraft kostet und einen keinen Millimeter weiterbringt.
Lieber Gruß
HeikaDas sehe ich auch so, Ronja und Heika. Es ist, wie es ist. 😀 Mit dieser Einstellung lebt es sich viel besser, entspannter und schlechtes Gewissen kommt auch nicht mehr auf. 😉
Liebe Grüße
Bettina -
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