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Aimovig und Botox schließen sich aus?
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AutorBeiträge
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Hallo liebe Forumsgemeinde,
bin gerade etwas geschockt und total verunsichert.
Bekomme seit einigen Jahren Botox gegen meine chronische Migräne in einer großen Schmerzambulanz. Bin mit allen anderen Prophylaxen schon lange erfolglos durch.
Derzeitige Migränetage pro Monat ca. 20.
Nach 1Jahr Kampf (war es wirklich…!) habe ich gerade endlich die Zusage bekommen, das Aimovig zu bekommen.
Die Sekretärin der Ambulanz hat gerade angerufen und es mir mitgeteilt. Hab mich erst total gefreut, dann kam Folgendes:
Sie soll mir von meinem Schmerzarzt mitteilen, ich muss JEDE Aimovig-Injektion in der Ambulanz durchführen lassen. Ich habe fast 100km Anfahrtsweg.
Und, jetzt kommts: dafür werde das Botox damit eingestellt. Beides will die Ambulanz nicht durchführen, das seien ja “horrende Kosten” und wird vom Oberarzt daher abgelehnt. Damit sei die “Diskussion beendet”. Entweder oder.
Aber ich weiß doch noch überhaupt nicht, ob mir das Aimovig überhaupt hilft….und dann bin ich ohne Botox völlig schutzlos. Bin echt verzweifelt.
Beim letzten Termin sagte mein Arzt, wenn das Aimovig gut hilft, lassen wir die Botoxabstände größer werden und schauen was passiert.
Und jetzt das…!
Bekommt wirklich keiner Beides? Gerade für die Übergangsphase wäre das doch wichtig….
Könnte echt nur noch heulen gerade…
NinaLiebe Nina,
es ist leider (und auch irgendwie nachvollziehbar) so, dass man Aimovig erst dann erhält, wenn Botox erfolglos ist. Beides gleichzeitig zu erhalten wird in aller Regel nicht gestattet von den Kassen. Es sind sehr teure Therapien und beide sollten einzeln so gut wirken, dass eine weitere Prophylaxe bestenfalls gar nicht mehr nötig ist. Ist diese gute Wirkung nicht gegeben, macht eine Therapie ja auch nicht wirklich Sinn.
Manchmal behandeln Ärzte trotzdem mit beiden Substanzen, können aber später mit der Kasse ziemliche Probleme bekommen. Sie müssen dann den gleichzeitigen Einsatz beider Substanzen rechtfertigen.
.und dann bin ich ohne Botox völlig schutzlos.
Diesem Beitrag entnehme ich, dass Du doch Wirkung durch Botox hast. Dann vielleicht lieber doch dabei bleiben?
Liebe Grüße
BettinaHallo liebe Bettina,
erstmal vielen herzlichen Dank für deine schnelle und wie immer sehr hilfreiche Antwort!Ja, ich dachte mir das schon, dass es mal wieder ums liebe Geld geht…. 🙁
Wir haben in den Jahren 2x eine längere Botoxpause gemacht, um zu sehen, wie es ohne ist und ob es nach der Pause besser greifen würde.
Ohne Botox habe ich über 25 Migränetage, also fast jeden Tag und die Intensität ist nochmal eine ganze Stufe krasser und die Triptane helfen schlechter. Zudem bekomme ich fiese Krampfanfälle der Nackenmuskulatur, ein Symptom, das mir persönlich sehr zusetzt.Andererseits reicht die Wirkung halt einfach nicht. Mit gut 20 Migränetagen im Monat und das quasi fast konstant seit Jahren ist einfach nicht mal annähernd ein “normales Leben” möglich, aber das brauch ich hier ja niemandem zu erklären 😉
Liebe Grüße,
NinaLiebe Nina,
Ohne Botox habe ich über 25 Migränetage, also fast jeden Tag und die Intensität ist nochmal eine ganze Stufe krasser und die Triptane helfen schlechter. Zudem bekomme ich fiese Krampfanfälle der Nackenmuskulatur, ein Symptom, das mir persönlich sehr zusetzt.
das Problem mit den wirklich extremen Nacken- und Schulterschmerzen habe ich auch ohne Botox. Daher würde ich persönlich nie mehr darauf verzichten wollen. Aber Botox alleine reicht mir auch nicht. Ich kombiniere mit einer weiteren Prophylaxe und in schlimmen Zeiten kommt phasenweise auch noch eine dritte dazu.
Setzt Du Botox ab und versuchst einen Antikörper, kann es halt sein, dass die Wirkung ausbleibt. Dann hast Du Botox nicht mehr und ob Du dann dazu zurückkehren kannst, müsstest Du mit Deinem Arzt abklären.
Ja leider gehts ums Geld, aber auch um einen möglichen Regress, den Dein Arzt riskiert. 🙁
Liebe Grüße
BettinaHallo,
Bin ich hier richtig?
In einer Migräneklinik wurde mir gesagt, der nächste Schritt sei jetzt mit Botox zu beginnen. Meine Schmerztherapeutin will aber stattdessen gleich mit Antikörpern beginnen… ist das heute normal?
Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was ich machen soll…
Liebe Grüße, SimbaHallo Simba
Als erstes möchte ich dich fragen, ob du einen eigenen Schmerzverlauf anlegen möchtest. Denn ich konnte so nicht einfach deine Diagnosen oder Verlauf nachvollziehen.
Es ist abhängig von deiner Diagnose, welche Prophylaxeversuche vor den Antikörpern durchgezogen werden müssen, bevor die Krankenkassen die Antikörper genehmigen. Dabei ist unerheblich ob sie erfolglos, nicht vertragen wurden oder kontraindiziert sind.
Bei der episodischen Migräne sind das: Betablocker, Antiepileptika, Ca-Antagonisten wie Flunarizin und Antidepressiva. Dann kann ab einer Migränehäufigkeit von mehr als 4 Tagen im Monat der Antikörper verschrieben werden.
Bei der chronischen Migräne (mehr als 15 Kopfschmerztage und davon 8 Migränetage im Monat und das über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten) kommt dann noch die Prophylaxe mit Botox dazu.
Solltest du die chronische Migräne diagnostiziert bekommen haben, würde ich erst einmal einen Versuch mit Botox machen, da es die Prophylaxe mit den geringsten Nebenwirkungen ist. Botox wird nach dem Preempt Schema gespritzt, du kannst dich im entsprechendem Forum gerne mal einlesen.
Das vorab als Information.
Gruß Flummi
Hallo Flummi,
Danke für deine Antwort. Ich habe keinen Schmerzverlauf hier…
Diagnose: chronische Migräne
Die anderen Prophylaxen hatte ich schon, die Du aufgeführt hast.
Liebe Grüße, SimbaMich hatte jetzt eben verwirrt, dass meine Schmerztherapeutin jetzt das Botox eher abtut und gleich die Antikörper spritzen will…. ich dachte eben auch erst, Botox probieren…
Hallo Simba,
grundsätzlich wäre es vielleicht auch für Dich ganz hilfreich, auch mal einen eigenen Schmerzverlauf einzurichten. 😉 Muss aber nicht sein, wenn Du das nicht möchtest.
Botox sollte vor der Antikörpertherapie schon getestet worden sein, zudem hat es so gut wie keine Nebenwirkungen. Würde ich an Deiner Stelle mal testen.
Mich hatte jetzt eben verwirrt, dass meine Schmerztherapeutin jetzt das Botox eher abtut und gleich die Antikörper spritzen will…. ich dachte eben auch erst, Botox probieren…
Es kann sein, dass sie die Antikörper recht “spannend” findet und nun die dafür infrage kommenden Patienten behandeln möchte. 😉 Allerdings sollte ihr auch klar sein, dass man davor Botox getestet haben sollte. Sie könnte sonst mal Probleme mit den Kassen bekommen.
Liebe Grüße
Bettina -
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