Medizinische Vorbeugung

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Naproxen als Kurzzeitprophylaxe?

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  • minou
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 25

    Hallo,

    da ich während meiner Regelblutung immer heftig und oft mit Migräne zu kämpfen habe, empfahl mir mein Schmerztherapeut die Einnahmen von Naproxen, beginnend 2 Tage davor bis zwei Tage danach.
    Ich fragte, ob das im Hinblick auf die 10-Tagesregel unproblematisch sei (im Hinterkopf hatte ich so meine Zweifel). Da wurde mir gesagt, das wäre gar kein Problem, denn da würde das Naproxen quasi als Prophylaxe eingesetzt und daher zähle man es nicht in die 10-Tagesregel. Sonst könne man ja z. B. auch kein Topiramat einnehmen.
    Also ehrlich, ich zweifel an dieser Aussage sehr. Ich habe immer gedacht, dass Naproxen in die 10-Tagesregel einzubeziehen ist und nicht mit anderen Prophylaxen (wie Topiramat) verglichen werden kann. Sollte ich mit meiner Meinung recht behalten, muss ich sehr an der Fachkompetenz der Praxis zweifeln. Es ist eine Schmerzambulanz (kein Neurologe). Aber auch da erwarte ich besonderes Fachwissen.
    Es wäre schön, wenn Ihr Euch äußert. Vielleicht tue ich dem Arzt auch unrecht?

    Grüße,
    minou

    Fine
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 19

    Hallo Minou,

    also ich würde diese Methode auch stark anzweifeln bzw. glaube auch, dass es zu den 10 Tagen zählt. Wieso sollte es das auch nicht? Es geht ja um den Wirkstoff, den du dem Körper zuführst, egal aus welchem Grund…

    Viele Grüße
    Fine

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6766

    Liebe Minou,

    das Naproxen zählt natürlich immer zu den Schmerzmitteleinnahmetagen und muss in der 10-/20-Regel Berücksichtigung finden!

    Topiramat und all die anderen medikamentösen Prophylaxen sind ganz andere Wirkstoffe und keine Schmerzmittel, deshalb kann man sie dauerhaft nehmen.

    Ich würde eine Attacke immer nur dann behandeln, wenn sie kommt, aber dann frühzeitig und mit ausreichend hoch dosierten Medis.

    Bei mir triggern die starken Krämpfe bei der Regelblutung immer wieder starke Attacken, das eingenommene Triptan verstärkt bei mir dann leider wiederum die Krämpfe. Deshalb ist bei mir die Einnahme von Triptan und Naproxen in Kombination sowieso optimal.

    Lieber Gruß
    Heika

    Daniela
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1054

    Hi minou,

    mein Schmerztherapeut hat mit mal eine ähnliche Empfehlung gegeben. Da ich während meiner Regelblutung eh immer spät. alle 4h Schmerzmittel gebraucht habe, hat er mir empfohlen 2 Tage vorher schon Schmerzmittel zu nehmen, in der Hoffnung, die Schmerzen (ob Krämpfe oder Migräne) kommen gar nicht erst durch.

    Da der Zyklus aber nicht wirklich planbar war, war das dann doch nicht empfehlenswert, weil man eben zu schnell auf mehr als 10 Einnahmetage kommt.
    Also wenn du einen sehr regelmäßigen Zyklus hast und außerhalb der Regelblutung keine Attacken, ist es durchaus einen Versuch wert.

    Aber natürlich zählt Naproxen immer in die 10/20er Regel, egal ob als Akutmedikament oder als “Vorbeugung”.

    Mittlerweile nehme ich eine Pille; damit hab ich zumindest das Zyklusproblem nicht mehr; aber ich hatte nie zyklusbedingte Migräne. Von daher sicher nicht 100%ig vergleichbar.

    Grüßle Daniela

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32614

    Liebe Minou,

    ich kann nur hoffen, dass Du Deinen Arzt missverstanden hast, denn sonst sollte Dein Arzt mal lieber hier ein bisschen in Headbook lesen. 😉

    Früher gab es mal die Empfehlung, Kurzzeitprophylaxen mit Akutmitteln durchzuführen. Inzwischen sollte sich längst rumgesprochen haben, dass man nie im Voraus ein Akutmittel einsetzt und diese Empfehlung sehr schnell in einen MÜK führen kann.

    Wie schon empfohlen wurde, könntest Du das Triptan mit Naproxen kombinieren, um besser über die Attacken um die Periode zu kommen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    minou
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 25

    Liebe Bettina,

    das Thema ist zwar schon wieder einen Monat her, aber es lässt mich (neben anderen negativen Erfahrungen mit dem Arzt) nicht los. Vielen Dank nochmal für Deine fachliche Bestätigung!

    Ich frage mich: Sind denn derartige Ansätze nicht so elementar und MÜSSEN zum Grundwissen eines speziellen Schmerztherapeuten gehören? Zumal die Praxis auch unter den Schmerzspezialisten auf der Internetseite der Schmerzklinik Kiel aufgeführt ist. Ich muss wirklich sagen, dass es wahnsinnig schwierig (in meiner Region vermutlich unmöglich) ist, einen fachlich kompetenten Arzt zu finden. Meine Freunde/Familie/Bekannte wollen immer gar nicht glauben, dass es so schwierig ist, hier einen guten Arzt zu finden. Und Kiel ist leider für eine ambulante Behandlung zu weit weg. Echt deprimierend… 🙁

    Aber zum Glück gibt es die headbook-Gemeinde!

    Grüße, minou

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 32614

    Liebe Minou,

    Neuerungen und neue Erkenntnisse sprechen sich nicht immer so wirklich schnell herum. 😉 Dann hat auch jeder Arzt seine eigenen Präferenzen, man kann ja auch individuell gewisse Dinge auslegen. Manchmal ist es schon ganz gut, einen Arzt zu haben, der die nötigen Medikamente verschreibt und in dieser Hinsicht keinen “Stress” macht. 🙂

    Auch der Patient muss und kann heutzutage tätig werden und sich auf seriösen Plattformen – wie bei uns – informieren.

    Liebe Grüße
    Bettina

    PS: Ich bin übrigens ca. 10 Jahre lang von München aus zur ambulanten Behandlung nach Kiel gefahren.

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