1. alchemilla sagt:

    Sehr geehrter Herr Professor Göbel,
    vielen Dank, dass Sie sich heute wieder so viel Zeit für uns nehmen!
    Meine Frage:
    ich habe im Mai und im Juni an reichlich mehr als 10 Tagen Triptane genommen. Um diese Häufigkeit zu beenden habe ich dann im Juli 14 Tage eine Mediakmentenpause gemacht und zur Unterstützung Kortison genommen: 2 mal 60 mg
    8 mal 20 mg
    2 mal 10 mg
    und die restlichen Tage 5 mg.
    Als ich bei 5 mg angekommen war, setzte der Kopfschmerz wieder ein. Ich habe zwei Tage versucht, sie auszuhalten und habe dann am Abend doch ein Triptan genommen. Draufhin hatte ich 8 Tage lang jeden (!) Tag Migräne, also eine wesentlich dichtere Frequenz als vor der Medi-Pause.
    Erst ein Aushalten der Migräne brachte eine Unterbechung von 8 Tagen, dann ging es wieder los mit jeden zweiten Tag Migräne.
    Wie kann es sein, dass NACH einer Medikamentenpause so häufig Migräne auftritt? Ich habe eher das Gegenteil erwartet.
    Vielen Dank für Ihre Antwort -schon mal im Voraus.
    LG
    alchemilla

    • Liebe Alchemilla,

      die Pause alleine kann keine nachhaltige Besserung erzielen. Diese hängt von vielen Faktoren ab. Bei einer spontanen hohen Attackenfrequenz, wie z.b. bei der chronischen Migräne, wird auch durch eine Pause die Migränehäufigkeit meist nicht verbessert. Die Pause hat ja nur einen Effekt auf den MÜK. Ist aber der MÜK gar nicht der bedingende Faktor für die häufigen Kopfschmerzen, sondern die primäre aggressive Migräneverlaufsform, führt die Pause leider nicht zum erhofften Ziel.

      Aus diesem Verhalten der Kopfschmerzen begründet sich dann auch die Diagnose einer chronischen Migräne, die anderer Therapien bedarf.

      Auch hier ist es jedoch wichtig, die 10-Tages-Regel einzuhalten, damit der Kopfschmerzverlauf nicht noch aggressiver wird.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  2. sunrise sagt:

    Sehr geehrter Herr Professor Göbel,

    nach meinem Aufenthalt Anfangt August in Ihrer Klinik habe nun doch noch zwei Fragen und freue mich auf Ihre Antwort:
    Frage 1:
    Wie erklären Sie sich, dass ich nach meiner Hypophysen-Operation (M.Cushing durch die Nase operiert) ein ganzes Jahr keine Migräne-Attacke hatte. Ich musste nach der Operation keine Medikamente (Substitutionsmittel, Cortison etc.) nehmen. Kann eine Vollnarkose bewirken, dass man weniger oder gar keine Migräne hat?

    Frage 2:
    Seit meinem Schlaganfall (ausgelöst durch Triptane) muss ich täglich ASS 100 nehmen. Könnte man dies mit einer Migräneprophylaxe kombinieren, indem ich täglich 300 mg ASS nehme?

    Vielen Dank im voraus.
    Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Franken
    sunrise

    • Liebe Sunrise,

      die Verlaufsform der Migräne ist im Einzelfall leider nicht vorherzusagen. Ob die Operation ursächlicher Faktor für die Verbesserung ist, oder rein zufallsbedingt, muss offenbleiben. Eine Erklärung dafür besteht jedenfalls nicht.
      Denkbar ist, dass durch die Vollnarkose die Reaktionsbereitschaft des Nervensystem sich verändert hat. Auch kleine Traumata können den Migräneverlauf deutlich verändern (auch eine Operation ist eine Art Trauma).

      Ob 300 mg ASS vorbeugend in der Migräneprophylaxe wirksam sind, ist nicht abschließend geklärt. Aus dieser Sicht würde ich das Vorgehen nicht empfehlen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  3. Bea sagt:

    Sehr geehrter Herr Professor Göbel,
    ich habe im Juli einen Medikamentenentzug mit Corison zu Hause durchgeführt (Dank des Forums) . Fast 2 1/2 Wochen lang von 100 mg angefangen und gaaanz langsam ausgeschlichen. Das war die schönste Zeit meines Lebens. Zur Zeit ist es wieder schlimmer geworden und ich habe öfters 4-5 Tage am Stück einen Migräneanfall. Ein Sumatriptan hält immer so ca 18 Std. dann merke ich dass ich einen heißen Kopf bekomme und spätestens nach weiteren 4-5 Std. tritt der rechtsseitige Kopfschmerz ein. Ich habe versucht mit Vomex dagegenzuhalten, aber es half leider nichts. Nun meine Frage. Da ich Colitis Ulcerosa auch noch habe, ( im Moment aber zum Glück keinen Schub) sollte ich bzw. darf ich mit Cortison , in welcher Höhe und wie lange mal versuchen eine Migränewoche zu durchbrechen ???? Obwohl ich erst im Juli die fast 3 Wochen gemacht habe.? Ich komme so im Monat auf ca 14 Tage Sumatriptan.
    Würde mich freuen wenn Sie mir weiterhelfen könnten, bei uns kann mir keiner wirklich mit Cortison was sagen im Bezug auf Migräne. (Schade)
    Kann man Cortison auch mal zwischendurch dazu nehmen um kein Schmerzmittel zu nehmen und wenn ja zu welcher Uhrzeit? Wenn z.B um 13 Uhr die Miggi einsetzt. Geht dann Kortison auch noch?
    Ich weiß viele Fragen, deswegen würde ich ja gerne nach Kiel kommen, aber mein Antrag läuft und läuft und läuft…… schnauf…
    Vielen herzlichen Dank für Ihre tolle Hilfe ohne Sie wären wir Migränegeplakten ganz schön arm dran.
    Ganz Liebe Grüße Bea

    • Liebe Bea,

      es tut mir leid, dass Sie so viele Sorgen gleichzeitig lösen müssen. Umso schöner, dass Sie das auch noch so positiv formulieren können.

      Kortison sollte die Ausnahme in der Behandlung sein. Bei einem Status migraenosus über mehr als 3 Tage kann man am 4. oder auch 5. Tag jeweils 100 mg Prednisolon einsetzen. Dies sollte jedoch nicht zu häufig erforderlich sein. Eine genaue Anzahl lässt sich nicht festlegen, ein bis zweimal im Quartal sollte aber die Obergrenze sein. Damit diese eingehalten werden kann, ist eine effektive Vorbeugung besonders wichtig.

      Auf der anderen Seite lese ich, dass Sie 14 Tage im Monat ein Triptan benötigen. Hier ergibt sich das Problem eines MÜK und es ist besser, einmal konsequent eine Medikamentenpause einzuhalten, als immer wieder Kortison zu verwenden. Es spricht nichts dagegen, dass man Kortison im Einzelfall auch am Nachmittag oder später verabreicht.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  4. lostway sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,

    ich war bis Donnerstag, 08.09. bei Ihnen in der Klinik und wurde auf die Prophylaxe Doxepin 25mg eingestellt. Von Donnerstag bis Samstag litt ich unter einem heftigen Migräneanfall. Seit einigen Tagen bin ich sehr müde und schlapp, so dass ich auch nach 8 Stunden Schlaf kaum aus dem Bett komme und mich nur mit Mühe durch meinen Alltag schleppe. Außerdem leide ich an Schwindelanfällen beim Bücken bzw. Aufstehen und an ständigem Hungergefühl. Diese Nebenwirkungen haben sich in den letzten Tagen dramatisch verstärkt, sind also statt nachzulassen heftiger geworden.

    Meine Frage: macht es Sinn, das Doxepin weiter einzunehmen bzw. ist zu erwarten, dass sich die beschriebenen Nebenwirkungen abschwächen? Ist es normal, so ausgeprägte Nebenwirkungen zu haben, während die Wirkung ausbleibt?

    Mit freundlichem Gruß und herzlichem Dank
    Bettina

    • Liebe Bettina,

      Sie beschreiben die ganz typische Situation bei Behandlungsbeginn mit Doxepin. Diese wird auch im Aufklärungsbogen über die trizyklischen Antidepressiva ausführlich beschrieben. Sie finden auch alle Informationen dazu im “Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne”, welches Sie zu Beginn Ihres stationären Aufenthaltes erhalten haben.
      Auch in den Vorträgen und Einzelbehandlungen weisen wir darauf hin.

      In Kürze: In den ersten 2 bis 4 Wochen verspürt man meist nur Nebenwirkungen. Die Wirkung stellt sich oft erst nach 6 – 12 Wochen ein.

      Setzt man zu Beginn vorzeitig ab, verschließt sich eine Chance auf Besserung. Daher wäre ein Zuwarten zu überlegen. Sollten Sie jedoch mit den Nebenwirkungen gar nicht zurecht kommen, können Sie auch, nach Absprache mit dem Arzt, absetzen. Die Dosis ist so gering, dass eine weitere Reduktion nicht sehr sinnvoll erscheint.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  5. Bea sagt:

    Lieber Herr Professor Göbel,
    ich habe ihnen weiter oben schon mein Anliegen geschrieben und wollte noch dazu vermerken, dass ich seit April 2011 100 mg Topamax als Prophylaxe nehme. Nur zur Ihrer Information. Ich habe zwar das Gefühl, dass dadurch die Migräne etwas leichter und die Medikamente wenigstens wirken, als ohne Prophlaxe, aber leider auch nicht viel weniger Anfälle.
    Herliche Grüße Bea

    • Liebe Bea,

      Topamax führt häufig zu einer Abmilderung der Attackensymptome. Die eigentliche Attackenfrequenz bleibt oft jedoch die gleiche.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  6. Moni sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,

    nehme derzeit 75 mg Topimarat (Zieldosis 100 mg). Da ich nun in der kommenden Woche ein Zahnimplantat bekomme (also Beginn der Behandlung), soll ich prophylaktisch etwa 1 Woche bis 10 Tage ein Antbiotikum nehmen (Clindamycin AL 300, 3 x 1 / Tag). Meine Frage: Ist dies mit dem Topimarat kompatibel? Gibt es etwas zu beachten? Leider ist mein Neurologe im Urlaub und mein Zahnarzt kann mir dazu nichts sagen. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen.

    Herzliche Grüße und besten Dank!
    Monika

  7. muschel sagt:

    Sehr geehrter Herr Professor Göbel,
    in einem Heft der Migräne Liga las ich einen Artikel über “Medizinische Resonanz-Therapie Musik”. Es gibt CD für div. Krankheitsbilder, u.a. auch für Migräne. Haben Sie von dieser Therapie gehört und ggf. auch Erfahrungen damit gemacht? Die Kompositionen stammen von Peter Hübner. Vielen Dank für Ihre Einschätzung dazu.

    Mit freundlichen Grüßen
    Muschel

    • Liebe Muschel,

      wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit sind mit nicht bekannt. Daher kann ich leider keine Aussagen zur Effektivität treffen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  8. Cinderella sagt:

    Hallo Herr Professor Göbel!
    Ich war im Juli stationär in Kiel.Wir haben uns leider nicht persönlich kennen lernen dürfen,da sie im Urlaub waren.Mit der ärztlichen Betreuung war ich aber super zufrieden.Während des Aufenthaltes ging es mir auch gut.Leider ist das jetzt nicht mehr der Fall.Ich bin aber selbst schuld.
    Als ich in die Klinik kam,nahm ich täglich zweimal L-Polamidon 12 Tropfen.Wir fanden heraus,dass das wohl mein Migränetrigger Nr. 1 ist.Ich machte einen Entzug von dem Opiat.Jeden Tag ein Tröpfen weniger.Mir ging es blendend.Ich hatte zwar leichte Körperkrämpfe nachts,aber die waren auszuhalten.Insgesamt besteht bei mir ein Analgetikaübergebrauch.Im Juli mußte ich nur 2 Migräneanfälle mit Triptanen behandeln.
    Dann zu Hause angekommen wurden die Schmerzen wieder schlimmer.Ich bekomme das L-Polamidon wegen einer Deckplattenfraktur an der BWS 7,8,11.Eigentlich sind die Brüche von 2006 längst ausgeheilt,aber ich habe trotzdem immer noch höllische Schmerzen(hatte eine Osteoporose ,die sich aber nun verbessert hat).Ich habe zu Hause im Alltag unter Belastung gemerkt,dass ich ohne das Opiat nicht auskomme.Die Schmerzen an der BWS liegen dann bei 9-10 auf der Schmerzskala.Nun hatte ich mich so über den Entzug gefreut,mußte dann aber zu Hause wieder mit dem Medikament beginnen.Es hilft als doch.Vorher dachten wir,es hätte eventuell keine Wirkung mehr.
    Leider hat es einen sehr schlechten Einfluß auf die Migräne.Im August hatte ich 14 Migräneanfälle.5 Anfälle hielt ich aus.Das heißt ich brauchte 9 Triptane.Aber ich kann mich noch so mit den Triptanen einschränken,durch das Opiat hab ich ja immer einen Übergebrauch.
    Nun meine Frage,denn ich möchte gern von dem Teufelszeug wegkommen.Gibt es Pflaster für mich,für den Bereich der Wirbelsäule,die vom Schmerz so ablenken,dass ich das Opiat absetzen kann?Meine Ärztin aus Essen möchte sich auch noch telefonisch bei Ihnen deswegen melden.Sie hat aber gerade Urlaub.
    Gibt es also eine Möglichkeit für mich,meine BWS so zu behandeln,dass kein Analgetikaübergebrauch mehr besteht?
    Die Schmerzen an der BWS sind genauso stark wie Migräne.Ich würde gern auf beides verzichten.Hinzu kommen noch eine seronegative chronische Polyarthritis und eine Fibromyalgie.Ich weiß ja jetzt,wenn ich kein Opiat nehme,ist die Migräne auch besser.Stationär bekam ich auch noch Remergil.Davon hatte ich innerhalb kurzer Zeit 5 Kilo zugenommen,deshalb hatte ich es abgesetzt.Venlafaxin machte bei mir auch Nebenwirkungen die ich nicht akzeptieren konnte.
    Haben Sie noch eine Idee?Meinen Fall müßte Sie ja bereits kennen,denn ich hatte schonmal wegen der Opiate eine Frage bzw. war Bettina so nett,sie auf die Pflaster anzusprechen.Gibt es da Erfahrungswerte bei Schmerzpatienten?
    Vielen lieben Dank für Alles.Sie sind ein ganz toller Mensch
    Cinderella

    • Liebe Cinderella,

      bitte um Nachsicht, dass ich Einzelheiten zur individuellen Therapie hier nicht erörtern kann. Ganz allgemein: Die Umstellung von akut wirksamen Opioiden ist Voraussetzung für eine Besserung des Migräneverlaufs. Ideal wäre es, wenn man insgesamt ausschleichen und absetzen kann. Ist dies jedoch wegen der Schmerzerkrankung nicht möglich, kann auf ein retardiertes Opioid umgesetz werden. Die Behandlung mit Opioid-Pflastern präferieren wir in dieser Situiation nicht, sie lassen sich wesentlich schlechter steuern und haben eine geringere Verträglichkeit.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  9. alioet sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof Goebel,

    auf Anraten von Ihnen habe ich mich wegen meiner 10 – 15 tägigen Auren im Monat einer Untersuchung auf Offenes Foramen ovales untersuchen lassen. Der Kardiologe fand tatsächlich dieses Loch. Er überwies mich nach Oldenburg zum Klinikum. Der Arzt dort sagte es sei überhaupt nicht erwiesen das das Schließen mir helfen könnte, es könnte sogar sein das es hinterher noch schlimmer ist mit der Migräne und den Sehstörungen. Er riet mir also ab. Nun steh ich da und weiß das ich dieses Loch habe, ich hätte die Voruntersuchung ja gar nicht machen brauchen.
    Es war für mich natürlich eine große Hoffnung.
    Was raten sie mir nun.

    Mit freundlichen Grüßen

    alioet

    • Liebe Alioet,

      es ist richtig, dass es widersprüchliche Studien zur Wirksamkeit des Verschlusses eines offenen Foramen ovale gibt. Bei einer sehr hohen Aurafrequenz mit atypischem Verlauf haben wir jedoch sehr gute Erfahrungen mit dem Verschluss gemacht. Allgemeine Überlegungen sind für den Einzelfall nicht immer zielführend, es muss individuell abgewogen werden.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

      • alioet sagt:

        Lieber Herr Goebel,

        ihre Antwort hilft mir im Moment nicht weiter. Was raten Sie mir an wen ich mich wenden soll. Ich bin ja nun schon untersucht und zu einem Herzzentrum überwiesen worden.
        Ich kann ja den Arzt nun nicht zwingen das Loch zu schließen.
        Gibt es besondere Zentren die sich auch mit der Migräne auskennen.

        Gruß alioet

  10. Tess sagt:

    Lieber Herr Prof. Göbel!

    Ich habe seit Jahren mit Migräne zu kämpfen welche sich seit einigen Monaten extrem verschlimmert hat, sowohl in der Attackenhäufigkeit als auch in der Intensität.
    Mittlerweile habe ich so gut wie jeden Tag Migräne und nehme entsprechend viele Triptane kombiniert mit Naproxen.

    Nun nehme ich auch seit ca. einer Woche Topiramat, mein Neurologe vermutet einen MÜK und geht deshalb davon aus, dass das Topiramat nicht richtig anschlagen wird. Deshalb soll ich ab morgen 6 Tage Cortison bekommen, 3 Tage 500 mg i.V. danach über drei Tage mit Tabletten runterdosieren, die Behandlung soll aufgrund örtlicher Nähe durch meinen Hausarzt durchgeführt werden.
    Im Forum lese ich immer 100 mg Cortison als Erstdosis, ich selbst habe mit Cortison noch keine Erfahrungen gemacht und bin leider sehr ängstlich, ich leide auch noch an einer Panikstörung.
    Diese große Spanne zwischen 100 mg und 500 mg verunsichert mich. Ist 500 mg Decortin im Allgemeinen eine übliche Dosis?

    Besten Dank für ihre Mühe im Voraus,

    Tess

    • Tess sagt:

      edit: ich soll natürlich nicht einfach nur das Cortison nehmen, sondern ab morgen erstmal auf sämtliche Schmerzmittel / Tiptane verzichten.

      • Liebe Tess,

        im Einzelfall ist eine Medikamentenpause mit 500 mg Prednisolon sinnvoll. Dies kann man erwägen, wenn sehr schwere Umstellungskopfschmerzen bestehen. In der Regel wird eine solch hohe Dosis aber nicht eingesetzt. Ein solch komplexes Behandlungsschema muss intensiv ärztlich überwacht werden.

        Topiramat ist bei Depressionen, Ängsten und Panikstörungen nach unseren Erfahrungen oft problematisch.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

        • Tess sagt:

          Darf ich noch was nachfragen….?

          Was heisst denn intensiv ärztlich betreut? Ich geh ja nur zu meinem Hausarzt, bekomm die Infusion und geh dann wieder nach Hause….. Da kommt meine Angst wieder durch :-(

          • Liebe Tess,

            eine Medikamentenpause und die Gabe von Kortison sind nur im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zielführend. Eine effektive Migränetherapie erfordert viel Wissen, Schulung, Verhaltensänderungen, Entspannungstechniken etc.

            Außerdem ist in dieser Phase körperliche Schonung unerlässlich und insbesondere in der Anfangsphase auch Bettruhe erforderlich.

            Freundliche Grüße
            Hartmut Göbel

  11. Susi sagt:

    Lieber Herr Professor Göbel,

    zuerst einmal vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unsere Fragen und Anliegen nehmen, das ist wirklich großartig! Danke auch für Ihre tolle Klinik, in der mir sehr geholfen wurde während meines Aufenthalts im Juli. Leider waren Sie gerade im Urlaub, wir wären sonst Nachbarn gewesen (Zimmer 304) ;-)
    Nun zu meiner Frage: hilft Arcoxia auch gegen Regelschmerzen? Ich bekam in der Klinik die Empfehlung, zum Triptan Arcoxia zu nehmen, da ich Naproxen nicht vertrage. Nun hatte ich letzten Sonntag Migräne und hätte eigentlich auch Unterleibsschmerzen bekommen sollen (der 1. Tag ist immer schlimm, danach geht es besser). Ich hatte natürlich Triptan und Arcoxia genommen – und die Bauchschmerzen kamen garnicht! Dieser Effekt wäre mir natürlich sehr recht… kann es da also einen Zusammenhang geben?

    Freundliche Grüße,
    Susi

    • Liebe Susi,

      Arcoxia kann vom Wirkmechanismus her auch bei Regelbeschwerden wirksam sein. Vorteilhaft ist dabei die lange Wirksamkeit über 24 Stunden und die gute Magenverträglichkeit. Allerdings ist das Medikament dafür nicht zugelassen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  12. Moni sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,
    dürfte ich Ihnen noch eine 2. Frage stellen (ich dachte, heute gilt’s :-) ).
    Ich leide an so ziemlich allen Formen der Migräne (mit und ohne Aura). Am schlimmsten belastet mich aber die menstruelle/hormonell bedingte Migräne. Sie dauert bis zu 7 Tage (ca. 3 bis 3,5 Tage eine Schädelhälfte und dann Wechsel auf die andere Seite und weitere 3 bis 3,5 Tage). Triptane (Maxalt, Imigran) wirken nur kurzzeitig zwischen 2 bis 10 Stunden, manchmal auch gar nicht. Die Prophylaxe mit Topimarat hat bisher auch keine positive Wirkung gezeigt (im Bezug auf diese Form der Migräne). Diese Probleme habe ich um die Mens und um die Ovulation, so dass ich meist schon 12 – 14 Tage im Monat gebeutelt bin. Nun die Frage: Welche Triptane würden Sie empfehlen? D.h., welche haben eine besonders lange Wirkungsdauer? Wie kann ich z.B. Naproxen am sinnvollsten einsetzen? Schon im voraus? In Kombination mit einem Triptan?

    Danke, dass Sie sich so viel Zeit nehmen!

    Gruß,
    Monika

    • LIebe Monika,

      Triptane mit langer Wirksamkeit sind

      Relpax 40 mg
      Almogran 12,5 mg
      Naramig 2,5 mg
      Allegro 2,5 mg

      Sie müssen jedoch auch hier auf die 10/20-Regel achten. Wenn Sie eh ein Triptan einnehmen, scheint es wenig sinnvoll eine Vorbeugung mit Naproxen durchzuführen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  13. Honeybee sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,

    ich habe bereits seit ca. 15 Jahren Migräne. Von anfänglichen Antimigrän die ich nahm, kam ich letztes Jahr nunmehr zu den Triptanen. Meine derztige Prophylaxe besteht aus Metoprololsuccinat 47,5mg (2×1/2) sowie aus Magnesium (2x300mg). Meine Migräne hat sich in den letzten 3 Monaten verschlimmert, sodass ich fast jeden zweiten bis dritten Tag Migräne habe und über die 10 Schmerztage an denen ich Tabletten nehme komme. Derzeit nehme ich Maxalt 5,0mg, da Zomig 2,5mg nicht mehr wirkte. Bei Maxalt lässt trotz MCP-Tropfen die Wirkung ebenfalls allmählich nach. Einen Termin bei meiner Neurologin habe ich erst im Oktober bekommen und mein Hausarzt scheint ein Wenig überfragt zu sein. Ich schätze, ich stecke in einem Mük den ich mir selbst zugeführt habe.

    Mich begleiten außerdem häufige Müdigkeit, oft grundlose schlechte Laune, das Gefühl allein sein zu müssen, ausgelaugt fühlen, nächtliche Unruhe sowie mehrmaliges Aufwachen in der Nacht ohne wieder einschlafen zu können. Wäre hier ein Antidepressivum ratsam oder etwas um besser schlafen zu können? Sollte man erst eine Medikamentenpause machen bevor man weitere Medikamente nimmt, oder kann man das unabhängig voneinander?

    Liebe Grüße
    Jenny

    • Liebe Jenny,

      gut, dass Sie sich schon bereits so umfassend informiert haben. Ihre Schilderung spricht für einen MÜK. Die vorbeugende Medikation scheint unterdosiert, ebenso das Maxalt. Beim MÜK nehmen die Kopfschmerzen zu, die Wirksamkeit der Therapie nimmt ab. Daher sollten Sie eine Medikamentenpause ernsthaft erwägen.

      Ein Antidepressivum kann sinnvoll sein, ist aber allein ohne vorherige Medikamentenpause keine nachhaltige Lösung.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

      • Honeybee sagt:

        Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

        Die Medikamentenpause würde ich gern direkt mit meiner Neurologin vereinbaren da ich dem Hausarzt das nicht wirklich zutraue. Unterdosiert heißt in dem Fall es wäre in Erwägung zu ziehen mehr Metoprololsuccinat zu nehmen z.b. 2×1 und bei Maxalt auf 10mg umzusteigen? Dies könnte ich meinem Hausarzt ja bereits vor dem Termin mit der Neurologin vorschlagen. Mehr Magnesium möchte ich nicht nehmen, da ich jetzt schon seit dem ich es nehme, kaum noch normalen Stuhlgang habe….

        Im Dezember (wenn mein Krankenkassenwechsel vollzogen ist) würde ich gerne den Antrag zur Aufnahme bei Ihnen in Kiel stellen. Da die Wartezeit noch dazu kommt, denke ich, ich sollte vorher schon eine Pause einlegen?!?

        • Liebe Jenny,

          Du hast Prof. Göbel richtig verstanden, dass Metoprolol und Maxalt eventuell unterdosiert sind und gegebenenfalls nach Absprache mit Deinem Arzt erhöht werden könnten. Dies bezog sich nicht auf das Magnesium, da Du hier eh schon die Zieldosis hast.

          Ich denke schon, dass eine Pause demnächst sinnvoll wäre.

          Liebe Grüße
          Bettina

          PS: Da der Chat zu Ende ist, antworte ich hier noch. ;)

  14. Dagmar sagt:

    Sehr geehrter Herr Prof. Göbel,

    ich habe von meinem Neurologen auch Topiramat verschrieben bekommen und bin noch in der Aufdosierungsphase.

    Nachdem ich hier im Forum hier so geschildert habe, wie sich meine Migräne so äußert, hat man mich darauf gebracht, dass ich unter einer Basilarismigräne mit locked-in-Syndrom leiden könnte. Das locked-in-Syndrom trifft in jedem Fall zu, vermutlich auch manchmal losgelöst von der Migräne, z.B. bei Aufregung.
    Bestätigt wurde mir dies von keinem Arzt, daher auch meine Frage:

    Wie lässt sich diese Art von Migräne und auch das locked-in-Syndrom genau feststellen? Und wenn die Diagnose zweifelzwei gestellt würde, dürfte ich ja auch keine Triptane mehr nehmen, oder? Dies wäre für mich eine mittlere Katastrophe, denn ohne diese Mittel könnte ich nicht mal mehr regelmäßig arbeiten gehen. Was passiert denn, wenn ich Triptane trotzdem nehmen würde?

    Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Fragen beantworten könnten. Vielen Dank.

    Freundliche Grüße

    Dagmar

    • Liebe Dagmar,

      die Basilarismigräne lässt sich durch eine ausführliche Analyse der Krankheitssymptome und gegebenenfalls weiterführender Ausschlussdiagnostik feststellen.

      Ohnmachtsanfälle können bei der Basilarismigräne auftreten. Komplexe neuropsychologische Symptome mit Wahrnehmungsveränderungen bei bestehendem Bewusstsein können ebenfalls im Rahmen einer Migräneaura vorhanden sein.

      Das alles kann nur durch eine sorgfältige neurologische Diagnostik näher geklärt werden. Es ist dabei auch eine spezifische Vorbeugung erforderlich. Triptane sind für die Behandlung solcher Symptome nicht geeignet, ihre Wirksamkeit ist nicht gesichert, die Verträglichkeit und Sicherheit ist offen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  15. nina sagt:

    Lieber Herr Professor Göbel,
    ich nutze mal die freudlicherweise von Ihnen angebotene Möglichkeit des Livechats, um eine aktuelle Frage zu stellen. Nach meinem Klinikaufenthalt bei Ihnen im Februar nahm ich als Migräneprophylaxe ja zunächst Stangyl, das ich wegen nachlassender Wirkung und erhöhter Leberwerte absetzen musste. Danach dann auf Ihren Rat Flunarizin, das ich nun seit 2,5 Monaten nehme (10 mg/d). Ohne nennenswerte NW außer Gewichtszunahme , aber bisher auch ohne Wirkung. Macht es Sinn, noch länger zu probieren oder ist es an der Zeit, zu wechseln? Wäre es theoretisch möglich, trotz der langen Halbwertszeit des Flunarizin ohne Pause auf Micardis, Venlafaxin oder Pizotifen zu wechseln?
    Herzlichen Dank für eine Antwort und für Ihren unermüdlichen Einsatz, S. Thiemeyer

    • Liebe Nina,

      nach zweieinhalb Monaten ohne Wirkung ist das Einsetzen einer Wirkung leider jetzt kaum noch zu erwarten. Ein Umsetzen wäre daher zu überlegen. Die von Ihnen genannten Optionen sind zu erwägen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  16. maxe sagt:

    Sehr geehrter Herr Professor Goebel, heute ist mein erster Tag hier in Kiel. Leide seit 24 Jahren unter chronischen Kopfschmerzen. Vieles spricht dafür, das ich unter der noch recht neuen Art “täglich neu auftretende Kopfschmerzen” leide. Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Behandlung solcher Fälle. Sollte tatsächlich die Möglichkeit besteht, aus meinen bisher hoffnungslos erschienenen ständigen Kopfschmerzen, doch noch mit verminderten Schmerzen eine bessere Lebensqualität zu bekommen?

    • Lieber Maxe,

      In der zweiten Auflage der Internationalen Klassifikation von Kopfschmerzen wird erstmals ein neu aufgetretener täglicher Kopfschmerz als eigenständige Kopfschmerzform neben dem chronischen Kopfschmerz vom Spannungstyp anerkannt. Auch wenn viele Ähnlichkeiten mit dem Kopfschmerz vom Spannungstyp bestehen, ist der neu aufgetretene täglicher Kopfschmerz doch deshalb einzigartig, da er täglich auftritt und das fast oder ganz von Anfang an bei Patienten, die noch keine Kopfschmerzanamnese aufweisen. Ein klares Erinnern des Beginns ist für die Diagnose eines neu aufgetretenen täglichen Kopfschmerzes unerlässlich.

      Der Kopfschmerz kann Merkmale einer Migräne oder eines Kopfschmerzes vom Spannungstyp aufweisen. Sekundäre Ursachen von Kopfschmerzen wie Liquorunterdruck bzw. Liquorüberdruck, Kopfschmerz zurückzuführen auf eine (meist virale) Infektion oder posttraumatische Kopfschmerzen sollten durch geeignete Untersuchungen ausgeschlossen werden.

      Besteht oder bestand innerhalb der letzten 2 Monate ein Medikamentenübergebrauch, der das Kriterium einer der Unterformen von Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch erfüllt, sollte als Grundregel jeder vorbestehende Kopfschmerz und Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch, nicht jedoch ein neu aufgetretener täglicher Kopfschmerz kodiert werden.

      Der neu aufgetretene tägliche Kopfschmerz kann zwei Verläufe nehmen, den einer selbstlimitierenden Erkrankung, die innerhalb von einigen Monaten ohne Behandlung verschwindet oder den einer refraktären Form, die auch aggressiven Therapieschemata gegenüber resistent ist.

      Eine Behandlung ist keinesfalls hoffnungslos. Es bestehen viele Optionen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  17. beate1962 sagt:

    Hallo und guten Abend,
    ich habe seit mehr als 30 Jahren Migräne. Nehme seit Jahren schon Naramig allerdings merke ich dass die Migräne in den letzten 4-5 Jahren sich deutlich verschlimmert hat. Die Neurologin hat mir jetzt Topamax empfohlen, derzeit befinde ich mich noch in der Aufdosierungsphase, ab morgen sind es dann 100 mg am Tag. Ich merke allerdings bereits seit etwa 3 Wochen (ist dosiere 14Tägig auf) das mein Naramig nicht mehr hilft. Ich hatte Relpax im Haus und einmal hat dieses Triptan auch geholfen, leider auch nur dieses eine mal, und nun? Leider hatte mich niemand auf diese Situation vorbereitet. Meine Hausärztin ist etwas überfordert und hat mich als einzige Topamax Patientin?! Ist Sumatriptan evtl. eine Alternative? Ist es immer so, das Topamax die Anfallshäufigkeit NICHT mindert ?
    Danke für Ihre Antworten Beate

    • Liebe Beate,

      es ist nicht anzunehmen, dass Topamax die Wirksamkeit der Triptane reduziert. Grund dafür ist meist ein MÜK. Sollte kein MÜK bestehen, kann tatsächlich die Umstellung auf ein anderes Triptan eine Verbesserung ermöglichen.

      Freundliche Grüße
      Hartmut Göbel

  18. beate1962 sagt:

    Hatte eben vergessen zu schreiben, ich habe in schlimmen Wochen 3 – 5 Anfälle die Woche (habe dann aber auch mal wieder 8 oder 9 Tage ruhe wenn auch mal das Wetter z.B. mitspielt) und bin entsprechend fertig. Und wenn die prophylaxe die Anfallshäufigkeit nicht runtersetzen kann dann nutz mir das nichts. Ich bin mitlerweile echt fertig und brauche immer länger zu mir zu kommen. Weil ich soviel Angst vor dem MÜK habe versuche ich Anfälle ohne Triptane oder Naproxen auszuhalten.
    Beate

    • beate1962 sagt:

      wenn ich die Antworten von ihnen so lese frage ich mich gerade ob ich nicht womöglich nicht sogar schon im MÜK bin ?? :-( Prof.Göbel? Was sagen Sie?
      Und wenn ja, medikamentenpause, wie macht man die denn mit Migräne alleine?? oh graus ich breche gerade in panik aus….

      • Liebe Beate,

        nach der geschilderten Häufigkeit ist das gut möglich. Umso wichtiger ist eine umfassende Therapie mit einer eventuell erforderlichen Medikamentenpause zu Beginn.

        Freundliche Grüße
        Hartmut Göbel

  19. Liebe Beate,

    umso wichtiger ist eine umfassende Vorbeugung mit allen wirksamen Möglichkeiten. Ein einzelnes Medikament wird hier wahrscheinlich nicht den Durchbruch erbringen.

    Freundliche Grüße
    Hartmut Göbel

    • beate1962 sagt:

      Ich habe abschließend noch eine Frage, denken sie dass ich mit den 100 mg Topamax also noch nicht ganz auf dem richtigen Weg bin, und erst einmal in eine Klinik gehen sollte um eine medikamentenpause zu machen oder wie mache ich eine medikamentenpause?

      • Liebe Beate,

        der Chat ist leider zu Ende, daher noch kurz meine Einschätzung dazu.

        Prof. Göbel machte deutlich, dass Du wahrscheinlich im MÜK bist, daher die Akutmedikation nicht mehr ausreichend wirkt und eventuell auch nicht das Topamax.

        Eine Medikamentenpause würde Sinn machen. Sie kann stationär erfolgen, oder bei guter Begleitung durch den Neurologen auch ambulant. Weitere Informationen zur Medikamentenpause kannst Du im Headbook nachlesen oder auch auf der Homepage der Schmerzklinik.

        Liebe Grüße
        Bettina

  20. Frage von Sonja:

    ”Sehr geehrter Herr Professor Göbel,

    Da ich seit Anfang August sehr häufig Migräneanfälle habe, mindestens 11, zur Zeit einen leichten 12., und auch immer schwerere, nur bis jetzt kein Erbrechen, trotz starker Übelkeit, frage ich mich ob nicht doch mehr dahinter stecken könnte.
    Ich hatte schon mehrere Thrombosen, auch an ungewöhnlichen Stellen, nach Knie-Arthroskopie mit Komplikation doppelseitige Lungenembolie, wogegen ich jetzt jedoch regelmässig Gerinnungshemmer (Sintrom) nehmen muss, und hoffe/glaube eigentlich gegen ein Gerinnsel im Hirn geschützt zu sein. Ich habe zusätzlich eine Hashimoto-Thyreoiditis (Schilddrüse ist zum grössten Teil zerstört, sie wurde nie operiert), zusätzlich Asthma bronchiale, zur Zeit gut kontrolliert, leider zuviel Gewicht, welches ich auch nicht runter kriege. Bei der letzten Blutentnahme Ende August waren fast alle Werte in Ordnung, ausser Blutsenkungsgeschwindigkeit: 68 (nach einem leichteren Anfall) statt unter 20 nach 1 St, CRP bei 5 (Norm: 0 – 5), liegt aber sehr häufig auch leicht darüber, Ferritin lag (noch) in der untersten Norm: 35, bei Minimum 20, (hatte direkt danach eine sehr heftige Regelblutung). Der Cholesterinwert war zu hoch, HDL ok, LDL auch zu hoch, Triglyzeride ok, Werte dank Statinen bis eine Woche vor der BE. (Ein vorübergehendes Absetzen der Statine über 2 Wochen brachte keine Häufigkeits-Minderung der Anfälle, so dass sie wohl nicht als Nebenwirkung gelten können. Magnesium bringt mir ein bisschen Erleichterung, eine Prophylaxe gegen Migräne hab’ ich bis jetzt noch, der Hausarzt hat mich aber darauf angesprochen. Könnte es sein, dass da doch mehr als Migräne dahintersteckt, oder ist die BSG noch nicht dramatisch erhöht? Fuer eine beruhigende Anwort bedanke ich mich sehr.

    Mit freundlichen Grüssen

    Sonja”

  21. Liebe Sonja,

    Die Beschreibung Ihrer Befunde läßt keinen direkten Zusammenhang mit der Migräne erkennen. Die BSG und das CRP begründen die Migräne nicht. Bei 12 Migränetagen im Monat ist eine intensive Vorbeugung erforderlich. Ggf. muss auch erst eine Medikamentenpause vorgeschaltet werden.

    Freundliche Grüße
    Hartmut Göbel