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Wer kennt Sincephalea bzw. was sagt die Ärzteschaft in Kiel dazu ?

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  • Jens
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 26

    Durch einen Freund bin ich auf die Migräne App Sincephalea zur Migräneprophylaxe aufmerksam geworden.

    Hier geht es um den Zusammenhang zwischen Zucker und Migräne. Grob gesagt wird der Blutzuckerwert gemessen, dieser an die App gesendet und dann ein personalisierter Ernärungsplan erstellt.

    Sincephalea ist als Digitale Gesundheitsanwendung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Erprobung (vom 10.10.2022 – 09.08.2023) zugelassen und als DiGA seit 10.10.2022 im Verzeichnis erstattungsfähiger digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA-Verzeichnis) gelistet. Sie ist daher verschreibungs- und durch die gesetzlichen Krankenkassen(pro Quartal) erstattungsfähig. Die App kostet 690,00 €.

    Dies soll hier keine Werbung für dieses Produkt sein. Persönlich steh ich doch dem sehr skeptisch gegenüber.

    Für mich gibt es noch einige Fragen dazu. Gibt es hier User, die das schon ausprobiert haben?

    Mich interessieren die Meinungen der User hier, aber auch welchen Meinung die Ärzte incl. Herrn Prof.Dr Göbel haben.

    Persönlich war ich jeweils im Frühjahr 2020 und 2022 in Kiel. Das Ernährung und Migräne eine Kausalität haben können, wurde sehr gut und informativ im Ernährungsseminar dargelegt.

    Bringt diese App wirklich etwas ?

    Hat die App überhaupt einen Nutzen bei Menschen die an Migräne und Diabetes erkrankt sind ?

    Gibt es tatsächlich so eine große Abhängigkeit von Blutzucker und einer Migräne, wie es der Anbieter uns suggerieren will ?

    Soll ich mich durch diese App in eine digitale Abhängigkeit begeben oder doch weiter auf die Signale meines Körpers hören ?

    Ist diese App sinnlos, wenn mal wieder absoluten Heißhunger auf Schokolade bei Migräne hat ?

    Vielleicht kommen noch Fragen von anderen User hier.

    Vielen Dank im voraus für Meinungen, Diskussionen und Antworten

    Tine008
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo Jens,

    ich möchte die App demnächst ausprobieren. Für mich macht das absolut Sinn, habe auch vor einem Jahr mit ketogener Ernährung sehr gute Erfahrungen gemacht. Da lässt man die Kohlenhydrate weg und ißt moderat Proteine und viel gutes Fett. Hat mir 6 Monate eine starke Verbesserung gebracht. Mehr als vieles andere. Daher denke ich, hat der Blutzucker grossen Einfluss auf die Anfälle. Da es keine Nebenwirkungen hat und von der Kasse gezahlt wird ist es einen Versuch wert.

    Viele Grüße Tine

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33346

    Sehe eben, dass die Servicearbeiten am System leider alle Antworten verschluckt hatte, die an dem Tag geschrieben wurden. 🙄

    Ganz kurz nur: Die App macht sehr viel Werbung auf allen Social Media-Kanälen und lässt den Mythos wieder aufleben, dass Nahrungsmittel Migräne auslösen und das Weglassen dieser Nahrungsmittel DIE Lösung sei. 😉 Tja, wäre das so einfach, hätten wir alle keine Migräne mehr.

    Ausgewogene Mischkost, am besten frisch gekocht, keine zu großen Pausen zwischen den Mahlzeiten lassen – diese einfache und kostenlos umzusetzende Empfehlung, die sich schon so lange bewährt hat, ist wohl zu banal. 😅

    Fragwürdig finde ich persönlich (!), dass die Allgemeinheit für eine App (die verschrieben wird) zahlen soll, die im Grunde keinen Mehrwert bringen kann. Aber in unserem Gesundheitssystem darf man sich eh nicht mehr wundern. Auf der einen Seite wird Geld rausgeworfen, auf der anderen Seite wird das Personal in Kliniken chronisch unterbezahlt und überlastet.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Jens
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 26

    Hallo Zusammen,

    nach dem Post von Bettina habe ich mich nochmals intensiv mit dieser Sincephalea App beschäftigt. Ich kann hier Bettina nur beipflichten.

    Es mag eine Kausalität von Blutzucker und Migräne geben. Brauch ich dafür aber eine App, was ich selber mit wenig Aufwand und mit ca 10 – 60 € Eigenkosten überprüfen kann. Im Netz gibt es genug Berichte/Anleitungen, wie man seinen Blutzucker auf ein gesundes Level halten kann.

    Auf der Seite von sinCephalea finde ich folgenden Satz: von neuen ernährungsmedizischen Erkenntnissen. Gebe ich dies bei Google ein, finde ich diesen Hauptsächlich bei sinCephalea . Wo kann ich aber jetzt diese neuen Erkenntnisse wirklich nachlesen?
    Es sind auch andere und meist ältere ernährungsmedizischen Erkenntnissen zu finden, die aber schon bekannt sind.

    Weiter ist bei sinCephalea folgendes zu lesen:

    Diese personalisierten Ernährungsempfehlungen werden in der App um Lektionen über Migräne und Ernährung sowie weitere bewährte Lebensstilregeln bei Migräne wie bspw. Stressreduktion und Schlafhygiene ergänzt.

    Dies ist nie Personalisiert, den es ist eine Sammlung aus Daten vieler, wo dann daraus ein statischer Querschnitt gebildet und dann als Personalisiert verkauft wird.

    Noch eine Aussage von sinCephalea, wo einfach etwas weggelassen worden ist, was nicht so richtig ins Bild von sinCephalea passen könnte

    sinCephalea erstellt auf Basis individueller Blutzuckerreaktionen auf Nahrungsmittel und Mahlzeiten personalisierte Empfehlungen für eine niedrig-glykämische Ernährung, die in Form eines Ernährungsreports in der App zur Verfügung gestellt werden.

    Der Blutzuckerspiegel ist nicht nur abhängig von der Ernährung, sondern auch von Streßfaktoren und Schlaf. Wer also Streß und schlechten Schlaf hat, könnte unter Umständen doch falsche Werte von sinCephalea angezeigt bekommen.

    Bei Migräne wird Streß und Schlaf aufgeführt. Bei Blutzucker werden diese Faktoren von sinCephalea nicht erwähnt.

    Personalisiert bedeutet für mich, selbst die Dinge in die Hand nehmen. Für eine gute Darmgesundheit zu sorgen, für ausgewogene Mahlzeiten; sportliche Aktiviäten, wenn es geht; und Dinge ausprobieren um zu sehen, was mir gut tut. Im Netz ist sehr vieles zu finden, da brauche ich keine App, die 670 € pro Quartal kostet und nicht wirklich etwas bringt.

    Finde ich echt gut, was hier Bettina geschrieben hat:

    Ausgewogene Mischkost, am besten frisch gekocht, keine zu großen Pausen zwischen den Mahlzeiten lassen – diese einfache und kostenlos umzusetzende Empfehlung, die sich schon so lange bewährt hat, ist wohl zu banal. 😅

    Viele Grüße
    Jens

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