Berufstätigkeit und Migräne

Berufstätigkeit und Migräne

Arbeit migränefreundlich gestalten?

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  • Mahalia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8

    Hallo Ihr Lieben,

    dies ist mein erster Beitrag hier, bislang habe ich eher still mitgelesen und es immer wieder als sehr erleichternd empfunden, wieviele Leidensgenossinnen und -genossen es doch gibt. Im Alltag fühle ich mich mitunter ein bisschen wie ein Alien, weil nur sehr wenige die Migräneproblematik richtig nachvollziehen können.
    Kurz zu mir: ich bin 39, habe seit meiner Kindheit Migräne, und komme in schlechten Zeiten auf etwa 10 Migränetage im Monat. Mein Eindruck ist, dass sich die Häufigkeit in den letzten Jahren erhöht hat, insbesondere nach der Geburt unseres zweiten Kindes, obwohl beide sehr pflegeleicht sind 🙂 Zur Prophylaxe nehme ich Magnesium und mache Sport.
    Beruflich bin ich im IT-Bereich zu Hause, habe wegen der Kindern in den letzten Jahren allerdings nur in Teilzeit, also 20-25 Stunden pro Woche, gearbeitet.
    Aus verschiedenen Gründen, die auszuführen, jetzt wohl zu lange dauern würde, habe ich vor einigen Wochen meinen Job gekündigt, bin nun den dritten Monat zu Hause und versuche, neue Perspektiven zu entwickelnn
    Grundsätzlich möchte ich schon wieder arbeiten, andererseits merke ich auch, wieviel besser es mir in der aktuellen Situation geht. Meine Migränetage haben sich drastisch reduziert, auf etwa 3-4 Tage im Monat, und meine Lebensqualität, Zufriedenheit, etc. hat sich damit erheblich verbessert. Natürlich kann ich so auch die Sport-Prophylaxe viel besser durchziehen, ich nehme an, dass das auch seinen Teil dazu beiträgt.

    Wenn ich dann in einem Vorstellungsgespräch sitze, in dem mir vermittelt wird, dass eine Tätigkeit unter 30 Stunden pro Woche eigentlich nicht zur Diskussion steht, Überstunden eher die Regel sind, regelmäßige mehrtägige Dienstreisen anstehen,… frage ich mich jedesmal, ob ich mir das wirklich „antun“ soll oder ob es nicht eine Alternative gibt.
    Und so überlege ich parallel, wie sich die Migräne einigermaßen vernünftig mit dem Beruf vereinbaren lässt, ob es migränefreundliche Berufe gibt, ob es evtl. sinnvoll wäre, auf freiberuflicher Basis zu arbeiten, um gegebenenfalls flexibler agieren zu können,…

    Mich würde interessieren, in welchen Bereichen Ihr tätig seid, wie Ihr diese Herausforderungen löst, ob Ihr angestellt oder selbstständig seid usw.

    Ich freue mich auf Eure Antworten!

    Viele Grüße
    Mahalia

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Willkommen im Forum, liebe Mahalia. 🙂

    Es gibt unterschiedlich schwer Betroffene, daher kann man hier keine generellen Antworten geben. Viele können gut außer Haus arbeiten, vertragen sogar Reisen und lange Sitzungen – für andere wäre das unmöglich.

    Versuche, Dir einen Arbeitsplatz zu angeln, der Homeoffice anbietet. Oder mache Dich selbstständig, wenn Dein Beruf dies zulässt. Es gibt Wege, aber welcher das ist, muss individuell herausgefunden werden. Ich drück die Daumen, dass Du den Weg ganz speziell für Dich findest. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Daniela
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1125

    Hi Mahalia,

    wie Bettina schon sagt, muss das im Endeffekt jeder für sich selber raus finden.

    Ich persönlich bin Vollzeit angestellt als Feinmechanikerin. 35h Woche, Gleitzeit, Überstunden nur zeitweise und dann sehr genau geregelt. Also letztes Jahr z.b. hatten wir eine Zeit lang Überstunden – aber nur 20 pro Monat – die jeweils einen Monat im Voraus vom Betriebsrat für jeden einzelnen Mitarbeiter beantragt werden müssen ;). Überstunden und Gleitzeit sind bei uns strikt getrennt – Überstunden werden ausbezahlt, Gleitzeitstunden werden als Zeit wieder erstattet, wenn weniger los ist oder wenn man es braucht.

    Das finde ich so wie es ist sehr komfortabel. Die Firma ist relativ groß (3000 Angestellte deutschlandweit, an 9 Standorten). Das hat seine Vor- und Nachteile 🙂
    Für mich mehr Vor- als Nachteile, denn es gibt Sportprogramme, Gesundheitsprogramme etc. die darauf abzielen, dass der Mitarbeiter sich wohl fühlt und gesund bleibt.

    Für die Migräne ist es fast egal. Aber natürlich ist allein die Tatsache super, dass ich nicht immer pünktlich da sein muss, sondern mir meinen Tagesablauf relativ frei gestalten kann. Und falls mir ein anderer Stuhl, höhenverstellbarer Tisch o.ä. was bringen würden, müsste ich das nur sagen.

    Bei mir ist der Job eher die Konstante im Leben – ohne ihn würde es mir vermutlich eher schlechter gehen. Aber ich hab auch keine Kinder 😉

    Also im Endeffekt musst du DEINEN Weg finden. Dass man ab und zu Kompromisse eingehen muss ist klar. Vielleicht ein Tip noch: du hast geschrieben, dass du nicht weißt ob du dir das antun willst, wenn du im Vorstellungsgespräch hörst, was alles gefordert wird. Ich würde mir überlegen, ob der Job mir gefallen würde. Also die Arbeit an sich. Wenn einem die Arbeit Spaß macht, das Team gut ist, die Stimmung gut; dann fällt es einem auch leicht mal etwas mehr zu arbeiten. Also nicht nur über die Probleme nachdenken, die kommen könnten; sondern erst mal die Tätigkeit beurteilen und dann ausprobieren – die Probezeit gibts ja für beide Seiten.

    Grüßle Daniela

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