Berufstätigkeit und Migräne

Berufstätigkeit und Migräne

Berufswahl mit Migräne

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  • Sophia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 28

    Hallo ihr Lieben,
    viele von euch kennen mich warscheinlich nich nicht, denn ich bin auch noch nicht sehr lange hier. Habe aber schon viel im Forum gelesen (und ich hoffe ich habe kein Thema mit ähnlichem Inhalt übersehen).

    Ich wollte euch nämlich Fragen ob ihr bei der Wahl eures Berufs sehr viel Rücksicht auf die Migräne genommen habt, oder ev. sogar deshalb euren Beruf gewechselt hab. (Welchen Beruf übt ihr den gerade aus?)
    Und wie seid ihr mit dem Thema Migräne/Spannungskopfschmerz im Bewerbungsgespräch umgegangen?

    Ich habe nämlich große Angst davor was nach der Schule oder dem Studium kommt (bin momentan in der 10 Klasse auf einem Gymnasium). Zwar arbeite ich jetzt auch schon am Wochenende ab und an in einem Cafe, allerdings geht das auch mit einem nicht ganz schlimmen Anfall und Triptanen. Bei einem schlimmeren hab ich zum Glück die Möglichkeit mit einer Mitarbeiterin zu tauschen statt mich krank zu melden.
    Was aber wenn ich darauf angewiesen bin minimum 5 Tage die Woche fit zu sein und meinen eigenes Geld zu verdienen!?

    Liebe Grüße
    Sophia

    SimonPhoenix
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 753

    hallo sophia mach dich nicht verrückt was in ein paar jahren sein könnte. Wie offen du mit den thema umgehst hängt wohl in erster linie von der belastung die du durch die schmerzen hast. Wie oft hast du schmerzen, die dann aktuell so stark sind, dass du arbeit und schule nicht wahrnehmen kannst. Bist du medikamentös schon richtig eingestellt. Das sind dann wohl eher punkte die vorrang haben. Bei mir was es so, dass durch meine erste arbeit, in der ich falsche körperhaltung hatte und auch nicht wirklich auf die tätigkeit konzentriert war weil sie mich geistig unterfordert hat, mehr kopfschmerzen bekommen habe. Warum es mir so ging wußte ich damals nicht, habe das aber bei der nächsten ausbildung gleich gesagt, dass ich kopfschmerzen habe und deswegen die arbeit in alten beruf nicht ausüben kann.ich bin jetzt seit 10 jahren in der firma, mir geht’s schlechter als je zuvor. Mein arbeitgeber konnte sich auf mich verlassen, wenn ein wichtiger termin anlag war ich da egal wie es mir ging. Krank war ich immer nur ein tag. Das hat mich kaputt gemacht und so bin ich nun in kiel um mich um eine prophylaxe und andere probleme zu kümmern. Meine chefs akzeptieren meine massiven fehlzeiten in diesem jahr, da sie so denke ich wissen was sie an mir haben. Ich habe mich immer reingehängt und bekomme das nun zurück. Ich bin froh über meine chefs. Nicht jeder macht das mit.

    Josefine
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1811

    Liebe Sophia,
    ich denke auch, dass du dir jetzt noch keine Sorgen um deine Zukunft – bezüglich Beruf und Migräne – machen solltest! In den nächsten Jahren wirst du in der Schule noch voll eingespannt sein. Und die Migräne kann sich in den nächsten Jahren ja auch noch verändern.
    Hast du denn schon eine Vorstellung, welchen Beruf du später gern ausüben würdest?
    Migräniker findet man sicher in jedem Beruf!
    Ich habe auch das Glück, einen verständnisvollen Chef zu haben. Das ist viel wert!
    Alles Gute – und bleib gelassen!
    Josefine

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Hallo Sophia,

    ich denke, dass Du Dir jetzt noch nicht sooo den Kopf darum machen solltest (im wahrsten Sinne des Wortes).

    Wie meine Vorredner gesagt haben, wäre es sicherlich gut, Dich um eine gute Prophylaxe zu kümmern und wenn Du die Muße dazu hast, Entspannungsübungen zu erlernen oder z. B. Yoga oder solche Dinge zu machen. Aber in der Regel hat man mit 16 sicherlich anderes im Kopf.

    Dass Du neben der Schule noch am Wochenende jobbst, ist ja schon enorm – oder ist das heute das „Normale“?

    Während des Studiums war es bei mir so, dass ich durch die Migräne zwar gehandicapt war, aber da mein Studienfach viel Freiheiten ließ – ich hatte im Grundstudium nur 3 oder 4 Veranstaltungen pro Woche mit Anwesenheitspflicht -war es gut machbar.

    Im Nachhinein sehe ich das nicht nur als Vorteil, denn weil ich es irgendwie immer so hingekriegt, ich mich also durchgewurschtelt habe, habe ich es schon im Studium versäumt, mich um eine gute Prophylaxe zu kümmern.
    Es war dann halt nicht so dringend, wenn Du verstehst, was ich meine. Bei einem Studium mit mehr Präsenzfächern hätte ich das Studium wohl nicht geschafft bzw. länger gebraucht bzw. ich hätte mich einfach früher um eine gute Behandlung gekümmert bzw. kümmern „müssen“; so habe ich womöglich viele Jahre unnötig gelitten?
    Zu diesem Zeitpunkt bin ich „nur“ zu unterschiedlichen Hausärzten gegangen, habe mir Triptan-Rezepte geben lassen und habe oft die Migräne durchgestanden.

    Was ich Dir sagen will, meine persönliche Meinung: Ich finde es gut, dass Du Dir frühzeitig Gedanken um Deine Zukunft machst, aber lass Dich erst mal nicht bzgl. der Berufsdurchwahl durch die Migräne beeinflussen, sondern gucke, wie Du Dir ein möglichst migränefreies Leben schaffen kannst.
    (Ich hatte z. B. auch mal einen Zahnarzt mit Migräne – der hat dann halt ab und an auch mal Termine abgesagt …)

    Viele Grüße
    Susisonne

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Liebe Sophia,

    an deiner Stelle würde ich darauf achten, keinen Beruf mit Nachtschichten zu wählen. Es fällt schon gesunden Menschen sehr schwer, in solch Schichtdienst zu arbeiten. Ich denke, es ist richtig, dass du dich mit Gedanken zur Berufswahl beschäftigst, mach dich aber nicht verrückt damit. Aktuell steht die Berufswahl ja nicht an. Und an ein Bewerbungsgespräch brauchst du wirklich noch nicht denken. Auch ich denke wie Josefine, dass man in jedem Beruf Menschen mit Migräne findet.
    Ich habe die Migräne erst im Alter von ca. 23 Jahren bekommen, so dass mein Beruf schon feststand. Rücksicht wegen der Migräne habe ich damals nie auf mich genommen, das war damals nicht angesagt, die Migräne ist erst später so schlimm geworden bei mir.

    Wie oft hast du denn MIgräneattacken?

    Herzliche Grüße
    Ronja

    Rinchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 214

    Liebe Sophia,
    Du hast ja erst einmal noch genügend Zeit. Evtl. bessert sich die Migräne/Spannungskopfschmerz auch noch in den nächsten Jahren. Ich kann Dir nur einen Tipp geben: Versuche den Beruf zu erlernen, der Dich am meisten interessiert. Wer mit Freude zur Arbeit geht, kann auch besser mit den Schmerzen umgehen. Ich würde auch nicht in einem Bewerbungsgespräch oder bei Arbeitsantritt von der Migräne berichten, es sei denn Du hast sehr viele Fehltage auf dem Zeugnis, die zu erklären sind. So bekommst du eher die Chance, deine Arbeitskraft unter Beweis zu stellen. Und sollte dann der ein oder andere Fehltag wegen Migräne auftauchen, wird man Dich an deinem Können und nicht an dinen Ausfällen messen.
    Das Du am WE in einem Cafe jobbst ist ok, wenn es dir Spass machst. Aber vergiss nicht…die Migräne kommt, weil sie Dich ausbremsen will…Dein Gehirn ist der Reizüberflutung überdrüssig und schickt den Schmerz. Versuche ihm durch genügend Entspannungsphasen die nötige Ruhe zu geben.

    LG rinchen

    Semi
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 806

    Hallo liebe Sophia,

    Job im Café und Migräne, das erinnert mich an meine Jahre, die ich in einem solchen während des Studiums gearbeitet habe. Bis auf unterm Strich doch wenige Migränearbeitstage (damals) ging es recht gut. Damals hatte ich noch nicht das Glück, Triptane verschrieben zu bekommen, also musste ich da mehr oder weniger durch…igitt, alles serviert an solchen Tagen, wo sich doch der Magen dreht und wenn ich noch an die Gerüche denke…auch wurde seinerzeit ja noch in den Lokalitäten geraucht….ohhh jeee!

    Mach niemals deine Berufswahl von der Migräne abhängig, nieeeeeeeee!!!!!
    Geh nach deinen Fähigkeiten, Neigungen und Interessen, dann wird sich alles fügen.
    Allerdings, da gebe ich auch Ronja Recht, sind Berufe mit Nachtschichten bzw. unregelmäßige Schichtarbeiten eine Herausforderung für Migräneköpfe.

    Schau, viele von uns sind olle Schrullen und Schrullos …*sfg und haben’s bis hierher doch gut hinbekommen und wie ich auch lese (mich eingeschlossen), Herzensberufe ins Visier genommen in der Ausübung bis heute.

    Sorge für eine gute medizinische Betreuung und Prophylaxe, geh‘ mit dir liebevoll um und du wirst deinen Weg gehen…bin davon überzeugt.

    Lg Hanna (Schrulle)

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33345

    Da möchte ich mich auch den anderen anschließen, liebe Sophia. Nie!! sollte die Migräne so viel Macht über Dich erhalten, dass Du sogar Deinen Berufswunsch in so jungen Jahren schon danach ausrichten willst. Lass das nicht zu, sondern plane Dein Leben so, als wäre alles völlig in Ordnung.

    Allerdings solltest Du vielleicht ein ganz wenig runterfahren mit Deinen sonstigen Aktivitäten. Höre auf Deinen Körper und gönne ihm die Ruhe, die er sich sowieso einfordert. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 85

    Hallo Sophia,
    die anderen haben es sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Migräne sollte nie die Macht über Dich und Dein Leben ergreifen. Wähle einen Beruf der Dir Spaß macht und Dich erfüllt. Damit hast Du schon eine wichtige Voraussetzung für ein glückliches und ausgefülltes Leben erfüllt.
    Sollte die Migräne doch eines Tages über Dein Leben bestimmen wollen, dann ist es höchste Zeit nach Wegen aus dem Schmerz zu suchen.
    Ich kann Deine Migräne nicht einschätzen, aber ja es kann Zeiten geben, in denen Dir ein normales Leben schwer fallen könnte und ein normaler 40-Stundenjob als Angestellter nicht mit der Schmerzsituation vereinbar ist. Streß kann die Migräne zudem noch sehr verstärken.
    Ich arbeite heute als Freiberufler in einer Bürogemeinschaft. So klappt es auch trotz oder besser mit Migräne meinen Arbeitsablauf zu steuern.
    Ich will Dir keine Angst machen, aber evtl. kann es wichtig sein, frühzeitig über solche Dinge wie Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsrente nachzudenken. Als junger Mensch zahlt man relativ geringe Beiträge. Später und insbesondere dann, wenn aktenkundig gewordene Vorerkrankungen hinzukommen, bekommt man keine Versicherung mehr oder zahlt entsprechend hohe Risikozuschläge. Aber dafür ist es bei dir wohl noch zu früh. Also hoffen wir mal, dass Du Deine Gesundheit und insbesondere Deinen Kopf gut in den Griff bekommst und Dein Leben so gestalten kannst, wie Du es für richtig hälst.

    Liebe Grüße

    seestern

    susisonne
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 772

    Sehr guter Tipp mit der Berufsunfähigkeit!!:)

    Nicht, weil ich befürchte, weil es bei Dir eintreten könnte. – Es ist nur so: Meinem Freund und mir – und ich weiß eigentlich auch ansonsten niemanden in unserer Altersklasse (Mitte 30) – wurde nicht frühzeitig dazu geraten (oder hatten wir seinerzeit für so was kein Gehör??).

    Wäre natürlich toll, wenn die Eltern sich frühzeitig drum kümmern oder wenn die Schule einem zu solchen Dingen raten würde …

    Wenn man sich dann damit befasst, hat man womöglich schon Vorerkrankungen und Krankenhausaufenthalte hinter sich, die dazu führen, dass man eine Berufsunfähigkeitsversicherung (und mögliche andere sinnnvolle Dinge) nicht mehr abschließen kann oder man zahlt Zusatzprämien oder hat Ausschlussklauseln …

    Viele Grüße
    Susisonne

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8618

    Hallo Ihr,

    eine Berufs- oder sogar Erwerbsunfähigkeitsversicherung würde ich so früh wie irgend möglich abschließen. Mir ist es passiert, das kein Versicherer mich versichern wollte. Nicht mal gegen erhöhte Prämien. Grund waren in meinem Fall meine “ 1000″ Allergien. Migräne dürfte ähnlich beliebt sein.
    Die Versicherungen sind da knallhart.
    Bei Erhöhung einer bestehenden Lebensversicherung musste ich unterschreiben, in den nächsten 3 Jahren nicht zu sterben. Hab ich unterschrieben, ist 30 Jahre her 😉

    LG, Julia

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33345

    Man sollte wirklich daran denken. Haben wir bei unserer Tochter auch gemacht, obwohl sie gerade erst mit dem Studium begonnen hat. Die Prämien sind jetzt total billig und steigern sich nur sehr langsam. Sie ist ja auch Migränikerin und man weiß ja nie…

    Andererseits ist sie ja auch Patientin in Kiel, daher wird es sicher nie so weit kommen. 😉

    Migräniker sind tatsächlich „sehr beliebt“ bei den Kassen. 🙂

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