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Gluten und Milchprodukte weglassen?

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  • Sonja L.
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 24

    Hallo liebes Forum,

    ich bin momentan bei einer Heilpraktikerin in Behandlung die mir aufgrund meiner schweren Migräneattacken empfohlen hat ganz auf Milchprodukte und auch ganz auf Getreide zu verzichten.

    Ich muss dazu sagen das meine Migräne hauptsächlich hormonell bedingt ist. Diese Attacken sind besonders schwer und langanhaltend.

    Ich bin schon Vegetarierin und jetzt soll ich auch noch ganz auf Milchprodukte verzichten?!

    Getreide ist wegen der Gluten auch gestrichen, nicht mal Dinkel oder Vollkornbrot ist erlaubt.

    Erlaubt sind ausschließlich Buchweizen und Haferflocken.

    Ich weis nicht wie ich das durchführen soll da mir ja theoretisch nur noch Obst und Gemüse bleiben. Von was soll ich da satt werden?

    Ausserdem habe ich keine Allergien, bin auf alles getestet und vertrage alle Lebensmittel gut.

    Was meint Ihr zu dem Vorschlag der Heilpraktikerin?

    LG Sabine

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33372

    Weißt Du, liebe Sabine, ich bin ein klein wenig allergisch auf Heilpraktiker und ihre absurden, teilweise schädlichen und enorm einschränkenden Empfehlungen.

    ich bin momentan bei einer Heilpraktikerin in Behandlung die mir aufgrund meiner schweren Migräneattacken empfohlen hat ganz auf Milchprodukte und auch ganz auf Getreide zu verzichten.

    Das ist unsinnige Verschwörungstheorie, durch keine Studie gestützt. Lass Dir das Leben nicht vermiesen und Dir nicht einen noch engeren Käfig bauen.

    Wechsle zu Ärzten, die verstehen, wovon sie sprechen und vernünftige Empfehlungen haben.

    Getreide ist wegen der Gluten auch gestrichen, nicht mal Dinkel oder Vollkornbrot ist erlaubt.

    Hast Du Zöliakie? Ausschließlich nur dann muss man auf Gluten verzichten. Sonst ist der immer wieder mal empfohlene Verzicht ein Hype, eine Verschwörungstheorie und im Grunde eine Frechheit von dieser Heilpraktikerin, Dir diese Empfehlungen zu geben.

    Lass Dich nicht verrückt machen! Iss Getreide, wenn Du keine Zöliakie hast. Diese soll aber nicht diese Heilpraktikerin auspendeln!! Zöliakie muss über einen IgA-Antikörper-Test festgestellt werden und durch eine Darmspiegelung. Im Darm wird eine Probe entnommen, zudem sieht man schon im Bild, ob die Darmzotten atrophiert sind oder nicht.

    Also, wenn diese Krankheit nicht besteht, iss wieder Getreide und zwar zu jeder Mahlzeit. Das ist wichtig für das Migränegehirn, da die Energie am besten aus Kohlenhydraten gewonnen und bereitgestellt werden kann.

    Trink Milch, denn diese ist gesund, enthält Calcium und viele Vitamine.

    Puh, im Grunde sollte man solche Leute dem Gesundheitsamt melden. Ich bin für die ersatzlose Streichung des „Berufs“ des Heilpraktikers! Unfassbar, was diese Leute anrichten. Das sind in aller Regel Esoteriker, zudem medizinische Laien (denn die Testung ist ein Witz), aber sie fühlen sich oft den Ärzten überlegen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Liebe Sabine,

    ich weiß nicht, warum du auf all die wichtigen Lebensmittel verzichtest, wegen der Migräne brauchst du es auf jeden Fall nicht.

    Auf Fleisch verzichten zu wollen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber diese Einseitigkeit nutzt m.E. niemandem. Viel wichtiger wäre es, Fleisch in einem gesunden Maß zu konsumieren und auf wirklich artgerechte Haltung zu setzen. Dazu gehört für mich auch das sachgerechte und quallose Töten von Tieren.

    Migräne ist eine neurologische Grunderkrankung. Es ist eine Reizverarbeitungsstörung. Da gibt es nix zu diskutieren oder homöopatisch behandeln zu lassen.

    Du wirst auch einen Beinbruch nicht mit Salben und Ernährungsumstellung versuchen zu heilen.

    Ich pers. finde es verantwortungslos, wenn ein Heilpraktiker versucht sein Betätiungsfeld soweit auszuweiten. Es gehört einfach nicht in seinen Bereich.

    Hast du dir mal selbst vorgerechnet, wie lange man weiter leiden muss, nur weil diese Menschen einem Hilfe versprechen, die sie dann doch nicht leisten können?

    Auch ich habe vor langer Zeit diesen Strohhalm ergriffen, und bin maßlos enttäuscht worden. Von daher weiß ich wovon ich rede.

    Für die Migräne ist eine ausgewogenen kohlehydratreiche Mischkost erforderlich. Es entstehen immer wieder Energiedefizite in unserem Kopf denen kann man am besten mit Kohlehydraten entgegentreten. Auch wenn Kohlehydrate grad nicht so populär im Ernähungsbereich sind.

    Vielleicht kannst du die Medikation gegen die schweren Migräneanfälle noch ein wenig optimieren. Schau mal, ob es da noch Möglichkeiten gibt.

    Alles Liebe
    Sternchen

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Hallo Sabine,

    du bist seit 9 Monaten bei uns und ich hab mir mal deine bisherigen Beiträge angesehen. Da macht mich dein heutiger Beitrag ein wenig sprachlos.

    In deinem Beitrag „Horrorerfahrungen mit Heilpraktikern“ beschreibst du deine bisherigen Erfahrungen mit Heiprakikern sehr eindrucksvoll. Aber auch, dass du von der „Schulmedizin“ nicht besonders angetan bist.
    Mal ganz klar gesagt denke ich, dass du dich wirst entscheiden müssen, ob du eine effiziente und damit nur „schulmedizinische“ Behandlung möchtest, oder dir weiterhin mit absolut sinnlosen Empfehlungen dieser selbsternannten Heiler das Leben schwer machen willst. Bei der Art der Ernährung, die dir jetzt bevorstehen würde, gehst du das große Risiko ernsthaft krank zu werden ein. Willst du das?

    Hier im Headbook gibt es jede Menge sinnvolle Hinweise auf eine vernünftige Behandung der Migräne. Außerdem kannst du dir viel Wissen aneignen, indem du das Migränewissen rechts unten in der Sidebar liest. Und da würdest du auch gleich Adressen seriöser Neurologen und Schmerztherapeuten finden.
    Ein sehr gutes Buch, den Ratgeber „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ von Prof. Göbel möchte ich dir als Ersatz für das Buch mit den absolut sinnfreien Heilsversprechen, dass du dir bereits gekauft hast, empfehlen.

    Ich wünsche dir die Einsicht, dass du auf deinem jetzigen Weg nicht weiterkommen wirst!
    Liebe Grüße,
    Julia

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Liebe Sabine,

    wenn du herausfinden willst, ob deine Heilpraktikerin vertrauenswürdig ist, dann bitte sie darum, dass sie dir nicht nur sagt, was du NICHT tun sollst, sondern dir einen klaren Plan vorlegt, was du denn statt dessen tun kannst.
    Es ist immer leicht, wild drauf los zu spekulieren, was helfen könnte, wenn man es nicht wirklich überprüft.
    Zumal diese Empfehlung, die du erhalten hast, in die aktuelle Hype passt, Gluten und Milch grundsätzlich zu verurteilen.
    Wissenschaftler haben solche pauschalen Empfehlungen noch nirgendwo bestätigt.
    Solange du nicht unter Zölliakie oder Laktoseintoleranz leidest, macht es keinen Sinn, auf die wertvollen Inhaltsstoffe zu verzichten.

    Bitte sie doch darum, dir einen kompletten Ernährungsplan zu erstellen, der ihre Empfehlungen berücksichtigt und dich trotzdem mit allen erforderlichen Nährstoffen versorgt. Da wäre ich sehr gespannt.
    Und dann kann sie dir noch erzählen, WIE VIELEN Migränepatienten SIE mit dieser „Therapie“ nachhaltig geholfen hat.

    Danach weißt du, was du von dieser Behandlung zu halten hast.
    Vielleicht KANN sie das ja alles liefern.

    Liebe Grüße
    alchemilla

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33372

    Da macht mich dein heutiger Beitrag ein wenig sprachlos.

    In deinem Beitrag „Horrorerfahrungen mit Heilpraktikern“ beschreibst du deine bisherigen Erfahrungen mit Heiprakikern sehr eindrucksvoll. Aber auch, dass du von der „Schulmedizin“ nicht besonders angetan bist.

    Ja Julia, das macht mich auch sprachlos. Nach Horrorerfahrungen mit Heilpraktikern nun diese absurden Empfehlungen ernsthaft hier diskutieren zu wollen. Nach all den seriösen Infos, die hier auf Headbook zu finden sind …

    Bitte sie doch darum, dir einen kompletten Ernährungsplan zu erstellen, der ihre Empfehlungen berücksichtigt und dich trotzdem mit allen erforderlichen Nährstoffen versorgt. Da wäre ich sehr gespannt.

    Ganz ehrlich, Alchemilla, darum würde ich die Heilpraktikerin nicht bitten. Da kommt nichts Vernünftiges bei raus, die Heilpraktikerin wird von ihrem Weg nicht abweichen, aber Sabine zahlt für jede dieser sinnlosen Empfehlungen und Tipps einen Haufen Geld.

    alchemilla
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3992

    Ich vermute eher, dass die Heilpraktikerin dieses Ansinnen weit von sich weisen wird.
    Das wäre sehr aufschlussreich.
    Aber versuchen würde ich es auch nicht.
    Aber das hat mit meiner Grundeinstellung zu Heilpraktiken zu tun, die sich wohl von Sabines unterscheidet.

    kris
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 281

    Liebe Sabine,

    ich kann mich den anderen Kommentaren nur anschließen. Auch ich halte nichts von Heilpraktikern. Zur Zeit bin ich in einer Weiterbildung und im Kommunikationskurs. Der Dozent macht am Ende des Unterrichts (30 Minuten) vorher Ernährungsberatung, weil er nebenberuflich wohl noch als Ernährungsberater tätig ist. Das Thema Gluten war heute Thema. Man solle nur noch Buchweizen zu sich nehmen. Dinkel sei aufgrund der hohen Belastung auch nicht zu empfehlen. Außerdem plädiert er zum Fasten. Ich habe im Chat nachgefragt, wie er sich das vorstelle. Habe dazu geschrieben, dass ich unter chronischer Migräne leide. Er meinte nur, dass sei kein Problem. Dann wäre glutenfreie Ernährung und Intervallfasten geradezu perfekt.

    Dreimal darfst du raten, was ich von diesem Dozenten halte. Natürlich gar nichts. Zumal ich der Meinung bin, dass er sich auf das Thema des Kurses beziehen sollte.

    Wenn du alles verträgst, dann genieße die Lebensmittel und probiere nicht solche unnützen Sachen aus, welche auch noch enorm teuer sind. Wird deinem Kopf mit Sicherheit besser tun.

    Gutes Gelingen.

    Alles Gute

    kris

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6950

    Ich finde es für mich immer sehr wichtig zu erfahren, warum und wozu ich etwas tun soll oder eben auch nicht. Ich frage durchaus nach, bin deshalb für „normale“ Ärzte auch eher eine anstrengende Patientin. 😉

    Wir hatten hier doch mal ein Forenmitglied, der von einer Heipraktikerin empfohlen worden war, rote Unterwäsche und Socken zu tragen, weil das die Durchblutung verbessern und gegen die Migräne helfen würde. Das ist wirklich kein Witz!
    Gerne hätte ich mir von ihr erklären lassen, wie das mit der Mehrdurchblutung genau funktioniert. Ob meine Hautzellen die Farben unterscheiden können… 😉 😉

    Das Thema Ernährung hat mich schon immer interessiert. In einigen Jahrzehnten konnte ich sehr unterschiedliche Empfehlungen verfolgen, auch diverse Hypes, so wie aktuell die vegane Ernährungsform.

    Es finden insgesamt leider viel zu wenige Differenzierungen beim Thema Ernährung statt.
    Z.B. bei dem Thema, welche Ernährung Entzündungen begünstigt, ist man auf die Arachidonsäure gestoßen. Es wird dann gleich empfohlen, kein Schweinefleisch mehr zu essen, weil das einen hohen Arachidonsäuregehalt habe. Wirklich? Mageres Muskelfleisch hat gar nicht so viel (ca. 120; die Werte im Internet schwanken stark), dafür hat Schweineschmalz mit großem Abstand den höchsten Wert (1.700). Es ist also ein großer Unterschied, ob man ein Mal in der Woche ein mageres Schweinelendchen oder ein wenig gekochten Schinken isst oder jeden zweiten Tag eine große Portion in Schweineschmalz „gebadeter“ Bratkartoffeln.

    Bei dem Thema Süßigkeiten habe ich übrigens den Selbstversuch von vielen Wochen gemacht. Meinen (Migräne-)Kopf hat das überhaupt nicht interessiert, ob ich Süßigkeiten esse – und ich rede da nicht nur von 2 Bonbons pro Tag 😉 – oder nicht. Die Speckschicht an meinem Bauch hat es allerdings schon eher interessiert… 😉

    Viele Menschen, die es besonders gut und richtig mit der Ernährung machen wollen, sind heutzutage oft derart bemüht, was sie wann und in welchen Mengen und in welchen Zubereitungen essen sollen bzw. essen dürfen, dass ein ganz normales und gesundes Essverhalten dadurch behindert wird: Essen, wenn man Hunger hat. Aufhören, wenn man satt ist. Und essen, worauf man Appetit hat.

    Das sind einfach ein paar allgemeine Gedanken zu dem Thema Ernährung, kam mir grad so in den Sinn.

    Sonja L.
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 24

    Vielen Dank für Eure Antworten!!!

    Ihr habt vollkommen Recht,ich sollte in Zukunft wirklich die Finger von Heilpraktikern lassen.

    Es ist für mich halt unheimlich schwierig weil mein Neurologe nur immer sehr wenig Zeit für mich hat. Alle 3 Monate maximal 5 Minuten wenns hochkommt.
    Von Migräne hat er auch nicht wirklich Ahnung.

    Aber wo finde ich im Allgäu einen Spezialisten für Migräne?
    Ich lebe im Kreis Ravensburg und habe bis jetzt noch niemanden gefunden der wirklich Ahnung von der Materie hat.

    Das Buch von Prof. Göbel habe ich jetzt mal bestellt.

    LG

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    Liebe Sonja,

    wenn du in Ravensburg einen geeigneten Arzt für dich suchst, geh mal auf die Therapeutensuche rechts unten in der Sidebar. Dort findest du eine Praxis, die angibt, Migräne zu behandeln. Außerdem würdest du bei Google unter der Angabe „Ravensburg Neurologen“ eine größere Anzahl an Neurolgen finden. Schau dir die Websites an und ruf an und frag, ob man auf Kopfschmerzen spezialisiert ist.
    Vielleicht meldet sich ja auch hier noch Jemand, der einen guten Arzt, auch im weiteren Umfeld vielleicht, kennt.

    Tu dir den Gefallen und wechsel mal die Behandlungsmethoden. Aber geh bitte nicht gleich wieder zurück zu den Heilpraktikern, wenn es nicht beim ersten Mal mit einem Arzt gut klappt. Und überdenke bitte deine Einstellungen zur Medizin an sich.

    Alles Liebe,
    Julia

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6950

    Liebe Sonja,

    das ist generell ein großes Problem, dass niedergelassene Ärzte sich oft nicht so viel Zeit nehmen können, wie es eigentlich nötig wäre. Sie bekommen pro Quartal pro Patient von den Krankenkassen einen gewissen Fixbetrag, und der ist keineswegs großzügig bemessen. Und eine umfassende Kopfschmerzproblematik ist äußerst zeitintensiv.

    Bei Heilpraktikern fühlen sich deshalb viele so gut aufgehoben, weil diese sich viel Zeit nehmen, eine ausführliche Anamnese erstellen und vor allem lange zuhören. Sie bekommen diese Zeit von den Patienten ja auch reichlich vergütet. Und vielen Patienten ist dieses besondere Wahr- und Ernstgenommenwerden das auch wert.

    Die Krux ist, dass ein Patient genau das Gleiche bei seinem gut ausgebildeten Arzt nicht durchziehen kann. Also nach dem Motto: „Wenn Sie sich umfassend Zeit nehmen, bezahle ich das privat.“ Mir hat mein Hausarzt erklärt, dass sie keine Leistungen bei Kassenpatienten privat abrechnen dürfen, die im Versorgungspaket der Krankenkassen enthalten sind. Und die Beratung ist enthalten.

    Würden Ärzte für ihre Beratungszeit finanziell angemessen von den Kassen entlohnt, sähe es in vielen Bereichen unseres Gesundheitswesens sehr viel besser aus. Leider tummeln sich auf dem unseriösen, medizinischen Markt viele „Therapeuten“, die das tiefe Bedürfnis der Patienten kennen, nämlich dass sich ausreichend um sie gekümmert wird, und können das für eigene Zwecke ausnutzen.

    Lieber Gruß
    Heika

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