Wie entsteht MÜK, wie erkennt man ihn und wie wird er behandelt?
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MÜK durch Tomapyrin intensiv
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AutorBeiträge
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Anonym
Inaktiv3. September 2013 um 09:28 UhrBeitragsanzahl: 62Hallo zusammen,
ich komme ja am 11.09. nach Kiel und bin auch schon ziemlich aufgeregt und mache mir vorab so einige Gedanken,
Ich habe u.a. wahrscheinlich MÜK von Tomapyrin intensiv, da dies die einzigen Tabletten sind, die mir helfen.
Nun habe ich irgendwo gelesen, dass die Medikamentenpause bei MÜK durch Tomapyrineinnahme länger dauert? Ich weiß, ich kann ja eigentich bis nächste Woche warten, aber evtl. hat ja jmd von Euch Erfahrungen damit gemacht. Wie lange dauert das, dauer es nach dem Kielaufenthalt zu Hause dann auch noch länger…….Bin halt einfach bisl nervös nun mittlerweile 😉Gruß
SheriLiebe Sheri,
begib Dich vertrauensvoll in die Hände der Klinikärzte, alles wird gut werden. 🙂 Etwas länger dauert die Pause, wenn man Kombinationsschmerzmittel, wie z.B. Thomapyrin genommen hatte, aber Du selbst wirst davon nichts merken. Du machst die Pause, wie viele andere auch, über mehr solltest Du gar nicht nachdenken.
Für die Umstellungskopfschmerzen gibt es gute und sanfte Hilfen in der Klinik, sodass Du nicht wirklich leiden musst.
Zu Hause geht die Arbeit weiter, denn dann sollte das in der Klinik Gelernte umgesetzt werden.
Jetzt bist Du bald da und lernst einen neuen Umgang mit Deiner Erkrankung.
Alles Gute,
BettinaLiebe Sheri,
ich kann deine Nervösität vollkommen nachvollziehen. Mir geht es ja genau so. Ich stecke evtl auch im MÜK durch Ibuprofen.
Ich reise ja am 17.09. an und dann hast du schon eine Woche hinter dir.Mich persönlich erschreckt der Gedanke am MÜK nicht mehr. Immerhin ist es ein Zustand, den man „behandeln“ kann. Anschließend geht es einem viel viel besser .. einfach durch die drugholidays. Ich finde diesen Gedanken irgendwie beruhigend. 🙂
Gemeinsam sind wir stark. Ich bin mir sicher. 🙂
Liebe Grüße
KatjaGuten Morgen zusammen,
ich muss einfach nochmal mein Leid klagen 🙁
Ich hatte ja letzte Woche die Hemdsärmel hochgekrempelt und mir gesagt „Schluss jetzt mit den Tabletten, du hast den MÜK und der muss weg“!
Gleiches hatte ich letztes Jahr schon mal gemacht und begab mich dann Sonntags in die neurologische Ambulanz, wo ich auch stationär behandelt wurde mit Novalgin und Vomex intravenös. Ich hatte keinen Schimmer, warum es so kam und dachte mir, dass ich einfach mal wieder (wie immer) das große Los gezogen habe.
Letzte Woche also hielt ich, stark wie ein Tiger, diese blöden, ständigen, drückenden, nervenden Schmerzen aus, statt wie gewohnt zu Thomapyrin intensiv, Ibuprofen, Voltaren, Paracetamol, Naproxen und ewissen Triptanen zu greifen. Ich war richtig stolz auf mich und dachte nach 5 Tagen tatsächlich, ich hätte es ja fast geschafft.
Es kam wie es kommen musste: Schon Sonntag morgen als ich von der Arbeit kam, hatte ich das Bedürfnis an den Schrank zu gehen…aber ich blieb eisern, legte mich hin und dachte: „wegschlafen“.
Als ich aufwachte habe ich mich gefragt, ob das mein Ende ist…Diese Schmerzen sind wirklich nicht zu beschreiben! Genau wie letztes Jahr! Ich übergebe mich selten bei Migräne, aber da war es wieder sowas von schlimm, ich kann wirklich nicht sagen, was schlimmer sein soll, als diese zwei Erlebnisse.
Nun habe ich ja in Kiel angerufen und erfahren, dass es dieser „Rebound“ war, der automatisch entsteht, weil der Körper seine Schmerzmittel wiederhaben will. Das wiederrum heisst ja, dass ich mich auf genau dieses schöne Erlebnis freuen darf, wenn ich ab 17.04. in Kiel bin und das lässt mir keine Ruhe.
Es macht mich wahnsinnig! Jetzt, wo ich weiß, was es war, wie es ausgelöst wurde und das es wiederholt werden muss denke ich den ganzen Tag an nichts anderes. Ich frage mich schon jetzt, wie ich das ertragen soll 🙁
Zu hause brauche ich das keinem erzählen, verstehen die sowieso nicht.
„Haste wieder Migräne?“ ist da das einzige was kommt.Ich fahre auf jeden Fall nach Kiel, es ist meine letzte Rettung! Aber was soll ich machen, wenn ich da solche Schmerzen bekomme und nichts nehmen darf?
Was habt ihr für Erfahrungen? Wie schlimm war euer Rebound?
Ich bete zu Gott, dass meine Töchter nichts von dieser Krankheit in sich tragen !
Liebe Grüße
Liebe Kitty,
jetzt sags ichs ganz unumwunden, dass Du ein Glückspilz bist, da Du demnächst in der Klinik sein wirst. 🙂
Warum? Weil man in Kiel die Medikamentenpause so sanft verlaufen lassen kann, wie das ambulant nie möglich wäre. Du erhältst während der Medikamentenpause Begleitmedikation, die nicht in die 10/20-Regel zählt, Dich aber müde macht und Dich die Schmerzen gar nicht richtig fühlen lassen wird. Dies sind sedierende und schmerzdistanzierende Medikamente. Zudem erhältst Du wahrscheinlich Kortison, das die neurogene Entzündung nehmen wird.
Die meisten Patienten in Kiel sind in Deiner Situation und müssen von den Medikamenten runter. In der Klinik ist die größte Erfahrung zur Medikamentenpause, Du wirst sie gar nicht mal so richtig merken. Das kannst Du mir glauben, ich mach Dir da nichts vor.
Zudem kann man bei Schmerzen hochdosiert Magnesium im Tropf geben, das auch sehr effektiv wirkt.
Du hast eine Menge Medikamentenarten, auch Kombinationspräparate, eingenommen. Das alles hat Deinen Körper bis ans Ende seiner Kraft gebracht. Du wirst in Kiel auch lernen, wie Du die Migräne adäquat behandelst, um nicht mehr in so eine Situation zu kommen. Zudem wird man sicher auch eine Prophylaxe für Dich finden, die insgesamt die übererregten Nervenzellen etwas runterfahren. Du wirst dann in der Folge nicht mehr so viele Attacken haben.
Entspanne Dich jetzt, der Aufenthalt dort wird Dir noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. 🙂
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaLiebe Bettina,
jetzt laufen mir die Tränen 🙁
Ich habe vor kurzem meinen Arbeitsvertrag nicht verlängert bekommen, wegen der Migräne und die dadurch entstandenen Ausfallzeiten. Jeden Tag habe ich versucht, mich so „vollzupumpen“, dass ich das alles schaffe: Arbeit, Haushalt, Kinder…Ich habe so viel Geld ausgegeben für Diasporal, Allegro, Krillöl und und und. Trotzdem bin ich nun am Ende.
Ich hoffe so sehr, dass das alles bald ein Ende hat. Ich will doch einfach nur Leben 🙁
Liebe Kitty,
auf jeden Fall wirst Du jetzt einen neuen Anfang machen können. Man weiß nie, wozu es gut war, wenn mal ein Arbeitsverhältnis endet. Oft kommt was Besseres nach! 🙂 Ich drück Dir ganz fest die Daumen.
Entspanne Dich jetzt und freue (!) Dich auf die Klinik! Sie werden Dir helfen, Deinen neuen Weg zu finden. Nun bist Du dran und nun sollst Du an Dich denken und an Dich glauben. Nicht immer nur aufopfern für die anderen, das geht auf Kosten Deiner Gesundheit.
Alles wird gut, ganz sicher! 🙂
Alles Liebe
BettinaLiebe Bettina,
ich habe mich so sehr auf meinen Aufenthalt gefreut, wirklich! Bis ich erfahren habe, was ein Rebound ist. Nun habe ich ganz schön viel Angst. Aber wenn ich ja davon nicht viel merken werde, sollte ich mich vielleicht wirklich mal entspannen. Ich bin ein schrecklicher Kopfmensch…Was wäre wenn, warum und wieso und wie kann ich das ändern bla bla bla. Den ganzen Tag läuft das so in meinem Kopf.
Ich versuche jetzt mich abzulenken und nicht mehr an das Schlechte zu denken. Du wirst recht haben, es wird alles gut. Schlimmer kann es auch nicht werden, das ist das Gute!
Vielen Dank für deinen Worte
Liebe Kitty,
ich wünsche dir hier noch ganz viele Beiträge, die dir Mut machen, dass du mit diesem Problem in der Schmerzklinik gut klarkommen wirst. Aus vielen Beiträgen hier im Forum weiß ich, dass es sich viele vorher schlimmer vorgestellt haben, als es dann letztlich war.
Bitte lass dir diese Zeit bis dahin nicht vor lauter Angst rauben. Es gibt einen guten Spruch:
„Von all den Sorgen, die ich mir machte, sind die meisten nicht eingetroffen.“
Schade um die von Sorgen belastete Lebenszeit!
(Für mich war dieser Spruch oben übrigens eine gute Hilfe, was unsere Kinder betraf. Zieht z.B. ein Kind mal an einer Zigarette, sieht man es als besorgte Mutter schon als jahrelangen Kettenraucher mit tiefschwarzer Lunge in der Raucherecke des Schulhofes stehen… 😉 )Lieber Gruß
HeikaDanke liebe Heika,
ich hoffe, dass man mir auch in dieser Hinsicht in Kiel helfen kann.
Meine Gedaken machen auch viel kaputt, aber ich kann sie nicht abstellen, ich weiß nicht wie 🙁Wenn ich sehe, wie lange man hier auf einen Termin beim Psychologen wartet, wundert es mich nicht, wenn schlimme Dinge passieren. Und wenn man dann tatsächlich einen Termin bekommt, sitzt da jemand gegenüber, der selbst mal ein paar Termine bräuchte (eigentlich logisch, warum sonst sollten sonst Termine frei sein, wenn derjenige gut wäre).
Mich macht das alles so traurig, dass man nicht geholfen bekommt.
In der Neurologie wo ich war, hat mir niemand erklärt, warum ich da gelandet bin, kein Wort von Rebound etc. Im Gegenteil, die meisten Ärzte dort kann man gar nicht verstehen.Mein Hausarzt macht auch nur das was ich ihm vorsage. Ich werde nie vergessen, wie ich vor Jahren Donnerstags zu ihm kam und ihm von meinen Schmerzen die ich Mittwochs hatte erzählte. Er meinte dann: „Ich schreibe ihnen nochmal Ibuprofen800 auf.“ Da bin ich ja fast ausgeflippt. „Verstehen sie mich nicht“, sagte ich. „Wenn ich gestern keine Kinder gehabt hätte, hätte ich mein Leben beendet!“
Da schrieb er mir ganz verdutzt Maxalt auf und sagte ich solle dann die Tabletten mal versuchen, wenn es ganz schlimm ist.Bei einem Neurologen wo ich war kam ich rein, wartete zwei Minuten, war 4 Minuten in seinem Zimmer. „Sie haben Kopfschmerzen? Was nehmen sie dagegen?“ „Thomapyrin intensiv, Ibuprofen etc und wenn´s ganz schlimm ist Sumatriptan“ sagte ich. Dann erzählte er mir ich wäre abhängig von Sumatriptan, verschrieb mir Flunarizin und schickte mich weg. Mir dämmerte was von Flunarizin und Depressionen und so war es ja auch. Soll man auf keinen Fall nehmen, wenn man damit zu tun hat oder hatte!
Da der gute Mann ja nicht gefragt hat nach irgendwas, konnte er es nicht wissen und schrieb mir einfach irgendwas auf und damit war sein Dienst getan. Natürlich habe ich es nicht genommen, aber weiter war ich auch nicht und ich war so böse darüber, dass so leichtfertig mit dem Leid anderer umgegangen wird.Hier im Dorf bin ich die Beratungstante 🙂 Klingt verrüct, aber es ist so. Zwei Mütter aus der Klasse meiner Kleinen sind quasi schmerzfrei, die eine nimmt Topiramat und die andere Betablocker. Sie haben mich angerufen und um Rat gefragt. Auch die beiden haben noch nie vorher Triptane vom Arzt bekommen, sondern immer mit freiverkäuflichen (die ja selten helfen) herumgedoktort. Ich habe ihnen von den Prophylaxen erzählt und den Rest haben sie dann erledigt.
Ich bin richtig glücklich, wenn ich jemandem helfen kann. Ich wäre aber froh, wenn ich jemanden hätte, den ich anrufen kann, wo ich wüsste, was der sagt, das stimmt 🙂
Mal sehen, wie das alles weitergeht….
Liebe Grüße Nadine
Liebe Nadine,
oh ja, was deine Erfahrungen mit Ärzten betrifft, da kann ich vieles mit unterschreiben. Es ist traurig, wie oft Patienten immer noch falsch oder gar nicht beraten werden.
Die Behandlung von Depressionen gehört ganz bestimmt in die Hände eines Fachmannes.
Davon abgesehen hilft nur eines: Sich selber schlau machen, sich das Buch von Prof. Göbel „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ besorgen, dann hat man auch einen „Beweis“, wenn man von seinem Hausarzt ein bestimmtes Medikament verschrieben bekommen möchte. Oder wie bei dir eben NICHT verschrieben bekommen sollte.Ich bin so froh, dass du bald nach Kiel kannst. Du wirst dort ganz viel Hilfe bekommen und viel über deine Erkrankung und den Umgang damit lernen können.
Und wenn du dort bist, wirst du auf Fachleute treffen, bei denen du wissen kannst, dass das, was sie sagen, auch stimmt. Dieser Wunsch wird sich bei dir also in Kürze erfüllen. 😉Was aber niemandem erspart bleibt: An sich selber zu arbeiten, diesen Weg selber weiter zu gehen, die Verantwortung selber zu tragen. Man bekommt viel mit auf den Weg, die Umsetzung liegt dann an einem selber. Ich meine damit, dass man im Alltag selber ausprobieren muss, was davon zu einem passt, was einem hilft und wo man Dinge Stück um Stück umstrukturieren kann-soll-muss.
Lieber Gruß
HeikaLiebe Nadine,
ich kann mich den Worten von Bettina und Heika nur anschließen.
Du musst absolut keine Angst vor Deinem bevorstehenden Medikamentenentzug in Kiel haben und davor, dass Du unendlich starke Schmerzen aushalten musst.
Ich selbst war letztes Jahr dort und habe das(wie wirklich die meisten Patienten) ebenfalls durchgemacht.
Anfangs war ich auch irritiert, wie es ohne Schmerzmittel erträglich sein könnte, aber mit Medikamenten wie Vomex und Melperon war das wirklich absolut ok. Bei einer schlimmen Migräneattacke kann man zusätzlich Cortison-Infusionen bekommen.
Zudem darfst Du nicht vergessen, dass Du Dir dort soviel Ruhephasen nehmen kannst, wie Du brauchst und Dir jederzeit kompetentes Fachpersonal, sowie selbstbetroffene Mitpatienten zur Seite stehen.
Dort belächelt Dich niemand und Du musst Dich nicht erklären, da jeder, der dort ist weiß, was es bedeutet beinahe permanent Schmerzen zu haben.
Freue Dich, dass Du die Chance hast, nach Kiel zu kommen.
Dir wird dort ganz sicher bestens geholfen und Du wirst viel mitnehmen können.
Sieh es als eine Art Neustart.
Ich wünsche Dir dafür alles Gute.Liebe Grüße,
Nicky. -
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