Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Hannah- auf der Suche nach Hilfe

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    Beiträge
  • heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6955

    Ich habe dir noch eine PN geschrieben.

    hannnah2
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 133

    Guten Abend,

    ich habe tatsächlich heute den 16. Tag meiner Pause erzählt, au h wenn es wahnsinnig schwer ist.
    Habe heute ist der 3. Tag Cortison genommen und gestern Diazepam, weil gar nichts mehr ging.
    Heute sind die Schmerzen minimal besser,aber immernoch sehr schwer auszuhalten. Und jede Bewegung verschlimmert es, liegen kann ich aber auch kaum noch, weil der Nacken so weh tut.
    Nochmal Diazepam traue ich mich nicht, da mein Neurologe da nicht begeisert ist.

    Die 8 Wochen Pause halte ich so aber niemals durch. Ich möchte nur, dass der Schmerz wieder besser wirkt.

    Liebe Grüße
    Hannah

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Hannah,

    Du bist echt tapfer, aber schade, dass die Betreuung nicht so ganz optimal läuft. :/

    Nochmal Diazepam traue ich mich nicht, da mein Neurologe da nicht begeisert ist.

    Dein Neurologe wäre vermutlich auch nicht begeistert davon, Deine Art von Schmerzen aushalten zu müssen. ? Er meint es sicher gut und hat Bedenken wegen der Abhängigkeit. Das ist auch völlig in Ordnung, hier muss man gut aufpassen. Was er aber – so scheint es mir – eher betreibt, ist das komplette Abraten von dieser Substanzgruppe. Kann man machen, muss man nicht. Medikamente sich dafür da, dass man sich im Akutfall/Notfall einsetzt. Wenn man vor lauter Angst vor Nebenwirkungen sie gar nicht erst einsetzt, sind sie niemandem von Nutzen.

    Können Deine Eltern vielleicht mal mit ihm reden? Irgendwie scheint er Dich nicht ernstzunehmen.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    hannnah2
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 133

    Liebe Bettina,

    Danke für deine Antwort! Meine Eltern können nicht mit dem Arzt reden, zu denen habe ich lange schon quasi keinen Kontakt mehr.
    Und meine Oma, zu der ich einen ganz engen Draht hatte, ist ja kurz vor Weihnachten gestorben und fehlt mir nach wie vor unglaublich.

    Sind die 8 Wochen Pause, die mein Arzt vorgibt, noch aktuell? Das erscheint mir so unglaublich lang und die Hoffnung auf 3 schmerzfreie Tage gebe ich langsam auf.
    Ich habe nichtmal unter Kortison wirklich schmerzfreie Stunden.

    Aber wenn ich jetzt aufhöre, kann ich mir nicht vorstellen, das freiwillig irgendwann nochmal von vorne anzufangen.

    Liebe Grüße
    Hannah

    Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Liebe Hannah,

    nun sind es schon 17 Tage Medikamentenpause, die du geschafft hast – das ist toll!!!

    In Prof. Göbels Buch „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ (meine Ausgabe ist von 2016) steht im Kapitel 8.4.2 „Die einzelnen Schritte der Schmerzmittelpause“ geschrieben, dass (nach ICHD-3 beta) die Dauer einer achtwöchigen Schmerzmittelpause nicht mehr festgeschrieben ist, diese aus praktischen Gründen in der Regel über 2 bis 4 Wochen durchgeführt werden sollte, sofern vorher keine Besserung eintritt.

    Mir hat es in meiner vorherigen Schmerzmittelpause geholfen, mich auf den heutigen Tag zu konzentrieren, ohne Blick und Gedanken an das Morgen oder eine feste Zahl. Du bist heute bei Tag 18 und kannst trotz allem stolz auf dich sein!!!

    Ebenfalls steht in diesem Kapitel geschrieben, dass Cortison in der den ersten Tagen einen stärker werdenden Schmerz abmildern kann (klinische Beobachtung), sich diese Wirkung in kontrollierten Studien aber nicht nachweisen ließ. Scheinbar ist das eine sehr individuelle Reaktion.

    Im Kapitel 8.4.4 wird die „Durchführung der Schmerzmittelpause“ beschrieben. Darin steht, dass neben Ruhe und Reizabschirmung auch Medikamente gegen die Übelkeit und zur Schmerzdistanzierung verabreicht werden.

    Wenn du dieses Buch hast, würde ich es an deiner Stelle deinem Arzt vorlegen.

    Wie kommst du mit Trimipramin zurecht? Kannst du damit „wegdösen“ und eine Schmerzdistanzierung erreichen?

    Hast du Dimenhydrinat (Reisetabletten oder Vomex) ausprobiert? Dieses sollte man wegen des möglichen Gewöhnungseffekts ebenfalls an nicht mehr als 10 Tagen einnehmen (Tageshöchstdosis lt. Beipackzettel 300 mg).

    Vorsicht ist geboten wegen der Wechselwirkungen, wenn du Dimenhydrinat UND Trimipramin einnimmst. Das solltest du mit deinem Arzt besprechen. Mein Arzt hat mir empfohlen, zwischen den sedierenden Medikamenten nach ein bis drei Tagen zu wechseln.

    Kannst du deinen Hausarzt oder einen Schmerztherapeuten (FA für Anästhesie) mit ins Boot holen, der dich möglicherweise mit einer adäquaten Sedierung begleitet?

    Wenn es dir wieder besser geht, würde ich mir ein hilfreiches „Versorgungsnetz“ knüpfen, damit du im Notfall nicht so unter Druck kommst wie jetzt.

    Der Verlust deiner Oma ist sehr schmerzlich für dich, ich fühle sehr mit dir.
    Dass zwischen dir und deinen Eltern „quasi“ – was heißt das genau – musst du nicht und schon gar nicht jetzt erklären – eine Sendepause/Funkstille besteht, ist sicher ebenfalls sehr schmerzhaft.
    Lehn dich gern mal gedanklich an mich und lass dich von mir liebevoll in den Arm nehmen und trösten! Und nicht nur von mir, hier sind noch die anderen Lieben für dich da!

    Vielleicht kannst du, wenn es dir wieder besser geht, auch in Sachen Eltern mit einer Klärung für dich zu beginnen, wenn du nicht schon dabei bist. Das ist ein ganz heikles Thema, das sicher viele von uns (mich eingeschlossen) kennen und welches enormen Druck erzeugen kann, der dem Schmerz nicht zuträglich ist.

    Jetzt kümmere dich aber möglichst erstmal nur um dich! Hast du andere liebe Menschen um dich, die dir helfen können? Tanten, Cousinen, Freunde…?

    Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe und Gute!
    Ganz liebe Grüße
    Katrin

    Viva la Vida! ?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Hannah,

    Sind die 8 Wochen Pause, die mein Arzt vorgibt, noch aktuell? Das erscheint mir so unglaublich lang und die Hoffnung auf 3 schmerzfreie Tage gebe ich langsam auf.
    Ich habe nichtmal unter Kortison wirklich schmerzfreie Stunden.

    die acht Wochen Medikamentenpause setzt man eigentlich nur dann an, wenn man eine chronische Migräne diagnostizieren will/muss. Treten nämlich auch nach acht Wochen keine drei aufeinanderfolgende schmerzfreie Tage ein, ist die Diagnose chronische Migräne bestätigt. Vielleicht möchte Dein Arzt darauf hinaus?

    Wie hoch dosiert ist Trimipramin jetzt? Du verträgst es ja gut, schläfst auch gut damit – eventuell könnte die Dosis tropfenweise ganz sachte noch ein wenig erhöht werden?

    Liebe Grüße
    Bettina

    hannnah2
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 133

    Ganz lieben Dank euch Lieben!

    Ich nehme zur Zeit 11 Tropfen Trimipramin, kann meistens auch einigermaßen schlafen. Aber wenn der Schmerz wirklich stark ist liege ich trotzdem wach.

    Heute Nacht bin ich auch mit nahezu unerträglich pochendem Kopf aufgewacht, da war an Schlaf nicht mehr zu denken.

    Vomex/Reisetabletten nehme ich auch (mit ausreichend Abstand zum Trimipramin), aber eigentlich ist es da das gleiche.

    Ich befürchte dann muss ich durch die 8 Wochen wohl durch, wenn sich nicht irgendwann die schnerzfreien Tage zeigen.

    Mit meinen Eltern habe ich keine „Sendepause“, sondern grundsätzlich keinen Kontakt (bis auf wenige schriftliche Sätze im Jahr). Ich bin zum Großteil im Heim und bei meiner Oma aufgewachsen.
    Liebe Freunde habe ich aber zur Unterstützung, auch wenn ich im Moment auch keinen Besuch mag.

    Liebe Grüße
    Hannah

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Hannah,

    frag den Arzt, ob Du Trimipramin für die Pause (und eventuell auch danach) noch etwas höher dosieren könntest. 11 Tropfen sind noch sehr wenig, vielleicht reicht Dir diese Dosierung nicht aus.

    Schade, dass Du keine liebevolle Eltern hast/hattest, das tut sehr weh. Zum Glück war Deine Omi für Dich da und konnte Dich eine Zeitlang begleiten. Wie schlimm, dass Du sie verloren hast. Aber auch Freunde sind wahnsinnig wichtig und können sehr gut unterstützen.

    Liebe Grüße
    Bettina

    hannnah2
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 133

    Danke Bettina!
    Ich werde Trimipramin jetzt noch weiter hochdosieren, der Arzt hat zugestimmt.

    Der Schmerz sitzt jetzt wieder direkt hinter der Stirn. Ich habe das Gefühl als wenn da jemand von innen mit einem Hammer gegenschlägt und demnächst durch die Wand bricht. Die Augen tränen mir auch total und sind schon ganz geschwollen.

    Ich würde so gerne das schöne Wetter genießen können, aber jede Bewegung verschlimmert es noch extrem. Außerdem steigert sich bei Bewegung die Übelkeit auch total.

    Liebe Grüße
    Hannah

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Liebe Hannah,

    sehr gut, dass Du Trimipramin, das Du ja gut verträgst, noch etwas höher dosieren kannst.

    Geh trotzdem an die Luft, halt ohne Anstrengung. Aus mehreren Gründen tut Dir das jetzt gut. 🙂

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Liebe Hannah,

    Situationen, in denen jede Bewegung die Schmerzen verstärkt, nichts mehr geht und ich mich am liebsten in körperliche Starre begebe, kenne ich auch sehr gut.

    Vielleicht kannst du dich in die Nähe eines offenen oder angekippten Fensters setzen oder legen und versuchen, auf diese Art und Weise mit allen Sinnen zu beobachten, zu lauschen und zu genießen: den leichten Luftzug, das schöne Wetter, das Rauschen der Blätter im Wind, das Ziehen der Wolken, das frische Grün des Frühlings, das Vogelgezwitscher, das Gurren der Tauben…! Vielleicht auch mit geschlossenen Augen oder einer „Schlafbrille“, um sie zu schonen und ihnen Ruhe zu gönnen.

    Ich weiß, dass das mit Schmerzen nicht oder nur erschwert möglich ist. Aber vielleicht klappt es nur ein wenig, und das ist mehr als nichts. So kannst du eventuell deinen Fokus ein Stück weit vom Schmerz weg auf etwas Wohltuendes lenken.

    Alles Liebe
    Katrin

    Viva la Vida! ?

    hannnah2
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 133

    Danke euch beiden! Wenn die Schmerzen schlimm sind, ist leider auch jegliche Bewegung fast unmöglich. Aber gestern hatte ich ein paar ganz gute Stunden und habe die Sonne etwas genießen können.

    Heute ist das Durchhalten leider wieder sehr schwer und der Schmerz stark.

    Liebe Grüße
    Hannah

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