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Wie begann alles, wie entwickelte sich die Erkrankung, verstärkte oder verbesserte sie sich. Wie ging ich damit um in früheren Zeiten, wie verarbeite ich sie jetzt. Was bewegt mich, was macht mir Angst und was gibt mir Hoffnung.
Hier geht es nicht nur um den rein medikamentösen Behandlungsverlauf und was man schon alles versucht hatte, sondern auch um die psychische Ebene und die Erfahrungen, wie mit der Erkrankung umzugehen ist.
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Migräne Trigger Schokolade ?
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AutorBeiträge
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Ich war mehrere Jahre nicht hier im Forum da mein Clusterkopfschmerz mich nicht mehr plagt. Jetzt hat meine Frau aber immer wieder Migräne Kopfschmerzen nach dem Genuß von Schokolade. In der Regel einen bis mehrere Tage Starke Dauerkopfschmerzen bei denen auch Ibuprofen nicht hilft. Ich glaube da gab es schon Beiträge zu diesem Thema. Leider find ich mich im Forum nicht so zu recht um etwas dazu zu finden.
Viele Grüße MarkusLieber Markus,
Deine Freundin kann natürlich ein Sonderfall mit besonderen Bedingungen sein – das ist aber diesbezüglich eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlich jedoch verhält es ich bei Deiner Freundin aber folgendermassen.
Nach allen Studien triggert Schokolade keine Migräne und keine Kopfschmerzen! Patienten glauben das aber trotzdem häufig. Dafür gibt es zwei Gründe:
Zum einen den sogenannten Nocebo Effekt: Menschen glauben, dass Schokolade Kopfschmerzen auslösen könnte und im umgekehrten Placebo Effekt tut sie das dann auch. Einfach durch die Erwartungshaltung. Das konnte auch in Studien so gezeigt werden.
Zweitens, und noch nicht wichtiger ist folgender Grund: Einer der Entstehungsgründe für Migräne ist eine Energieunterversorgung des Gehirns. Das Gehirn merkt dieses Energiedefizit und sendet, noch vor der Migräne, Alarmsignale: Ich brauche Energie!!! Dies erscheint dann als Bedürfnis Zucker – häufig in Form von Schokolade – aufzunehmen. Die Schokolade ist also nicht der Grund für die Migräne sondern ein (meist misslingender) Versuch diese noch abzuwenden. Insofern also eher das Gegenteil.
Wichtig um gar nicht erst in diese Energieunterversorgung zu gerate ist eine beständige kohlenhydratreiche Nahrung, möglichst in Form von langsam verdaulicher Vollkornnahrung. Weiterhin ist ein runterfahren des überbeanspruchten Gehirns notwendig.Dies geschieht am besten durch genügend Ruhepausen und Vermeidung von Überbeanspruchung.
Liebe Grüße
Hallo Markus,
lade Deine Frau doch ein, sich hier selbst auszutauschen. 🙂 Dann könnte sie gleich Dein Forum hier übernehmen. Oder sie öffnet ein Neues, dann lösche ich dieses wieder.
Glückdererde hats schon eingehend erklärt: Der Heißhunger auf gewisse Speisen ist bereits die Migräne. Egal, was man danach isst – oder nicht -, die Attacke kommt dann in aller Regel trotzdem. Daher die falsche Schlussfolgerung, dass dieses oder jenes Nahrungsmittel die Attacke getriggert hatte. Dabei ist es genau umgekehrt. 😉
Danach, aber nicht deswegen geschehen – darauf fallen viele rein und es ist auch nachzuvollziehen. Nur Wissen und Informationen können uns vor falschen Schlussfolgerungen und unnötigem Verzicht schützen.
Liebe Grüße
BettinaHallo Bettina und hallo glückdererde
Ich hatte eigentlich andere Antworten erwartet.
Bedeutet das jetzt es ist der neuste Stand der Erkenntnisse das es keine Lebensmittel Trigger gibt, oder nur das es nicht die Schokolade sein kann?
Bei meiner Frau kann die Migräne nicht von der Unterversorgung kommen da sie die Migräne auch hat wenn sie normal und reichlich ißt. Da aber im Moment andere Nahrungsmittel als Außlöser wegfallen erscheint mir einer der Trigger Schokolade zu sein.
Nur zur Erklärung: Meine Frau macht seit längerm Diät. Und die Migräne Attacken kommen nur nach dem Genuss von Schokolade. Wenn sie stattdesen süsse Torte oder Kuchen isst nicht. Oftmals ist es auch spontan von ihr nicht beinflusst z.B: wenn ich Schokoladeneis mitbringe von dem sie ja nichts wusste. Das schließt die Umkehrung und die Heißhunger Erklärung aus.
Meine Frau hat kein Interresse sich selbst in einem Forum anzumelden, daher habe ich gefragt. Ich habe in meiner Zeit mit Clusterkopfschmerz viel nützliches in den Foren gelernt. Und seit 8 Jahren hab ich Ruhe weil ich den Trigger bei mir vermeide. (künstliches Glutamat,Geschmacksverstärker,Hefeextrakt)
Viele Grüße MarkusLieber Markus,
falls es bei Deiner Frau genauso funktioniert, wie Du es hier beschreibst, kann sie sich – zumindest unter den hier Mitlesenden – glücklich schätzen: Der Verzicht auf Schokolade reicht aus um keine Migräne zu bekommen? Glück gehabt. Fast alle müssen wesentlich mehr tun um Attacken zu vermeiden. Wenn es bei ihr so ist, wäre natürlich auch ein Medikament fehl am Platz, da es nur Schaden anrichten würde.
In der Migräneforschung hingegen gilt folgendes als sehr wahrscheinlich:
Als nahrungsbedingte Trigger für Migräne gelten:
Das Auslassen von Mahlzeiten (Diät?), die Unterversorgung mit Kohlehydraten, unregelmässiges Essen.
Dehydrierung durch zu wenig trinken. Eventuell viel Alkohol, möglicherweise Rotwein. Sicher Koffeinentzug.
Dass die häufig genannten Käse und Schokolade Trigger sind, gilt als ziemlich unwahrscheinlich.Vermutet wird, das bei Nahrungsmittelgetriggerter Migräne viele Faktoren/Trigger zusammen agieren.
Liebe Grüße
Hallo Markus,
ja, das ist der Stand der Wissenschaft und inzwischen gut erforscht. Würde ja sonst im Umkehrschluss für Deine Frau bedeuten, dass sie durch Schokoladenverzicht gar keine Migräne mehr hat. Ist aber sicher nicht so, richtig? Denn nichts leichter, als die Schokolade wegzulassen – und genau das würde sie ja wohl tun.
Oder meinst Du damit, dass sie nun überhaupt keine Migräne mehr hat, weil sie keine Schokolade mehr isst? ? Diäten sind übrigens üble Migränetrigger, weiß das Deine Frau?
Dass Du seit acht Jahren keine Clusterattacken mehr hast, ist sensationell! ??
Liebe Grüße
BettinaHallo Markus,
ich vertrage auch kein Glutamat und meide es deswegen weitestgehend – es haben aber so viele Lebensmittel natürlicherweise einen hohen Glutamatanteil, dass ein völliger Verzicht nahezu unmöglich ist.
Mein Kopf zeigt sich davon allerdings völlig unbeeindruckt, es wäre wirklich schön, wenn man nur einzelne Lebensmittel meiden müsste und dann hätte man keine Migräne mehr.
Schokolade ist nicht gleich Schokolade – sie besteht laut Definition aus Zucker, Fett, Kakao. Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der war wirklich allergisch auf Kakao – das ist aber sehr selten.
Ich würde deiner Frau einfach raten, es auszuprobieren – wenn es wirklich eine Kakaounverträglichkeit ist, dann ist das Problem ja schnell beseitigt. Wenn die Attacken trotzdem wieder auftauchen, dann sollte sie sich eine Arzt suchen und eine sinnvolle Therapie aufnehmen. Angefangen bei den richtigen Medikamenten – wenn es wirklich Migräne ist, werden reine Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Aspirin nicht ausreichend wirken; mal ganz davon abgesehen, dass sie dem Körper schaden, bei unzureichender Wirksamkeit.
Besser sind dann Triptane, weil sie direkt auf die Migräne wirken und den Körper ansonsten kaum belasten. Einige Triptane gibt es auch repeztfrei in der Apotheke – sie sind so aber sehr teuer, zum ausprobieren kann man das mal machen, aber langfristig ist es dann schon besser einen Schmerztherapeuten oder Neurologen zu haben.
Alles gute euch!
Grüßle DanielaHallo Daniela
Danke für deine Antwort und die guten Tipps. Zu Glutamat hatte ich absichtlich künstliches geschrieben weil ich z.B. Tomaten unbegrenzt essen kann. Entdeckt habe ich den Trigger durch Zufall weil ich nach Tomaten und Tomaten enthaltenden Lebensmittel Durchfall bekam. Daraufhin hat meine Frau angefangen ohne künstliches Glutamat zu kochen. Das heißt keine Fixprodukte keine Hilfsmittel wie Fertigsoßen oder Salatfix. Die nötigen Tipps und Rezepte gibt es bei Chefkoch.de. Das war positiv für die Verdauung und als Nebeneffekt fiel die nächste Clusterkopfschmerz Episode viel leichter und kürzer aus. Und seitdem essen wir nur noch so. Was die Medikamente wie Triptane betrifft hat meine Frau alle Triptane probiert und keines hat geholfen. Im Gegensatz zu mir wo Zolmitriptan und Sumatriptan sehr gut gewirkt haben. Viele Grüße Markus
Schokolade ist nicht gleich Schokolade, das stimmt, bei Lind und Milka hat sie keine Probleme aber bei billig Produkten. Leider wissen wir noch nicht an welchem Inhaltsstoff es liegt. Ich vermute Lecitine,da gibt es wohl auch verschiedene. (künstliche ?)Hallo Bettina und hallo glückdererde
Leider kann ich eure Meinung nicht teilen weil die Erfahrung mir etwas anderes sagt. Nur um es zu erklären: Meine Frau hat bis zu unserem Verzicht auf künstliches Glutamat auch Clusterkopfschmerz gehabt nur mit leicht anderen Symptomem. Sie war lichtempfindlich, Erschütterungen und Übelkeit bis zum Brechen was mehr auf Migräne deutet. Aber sie hatte typische Clusterattacken mit hängendem Augenlid und Attacken von 30 bis 180 min. Nach unserer Ernährungsumstellung hatte sie jedesmal bei ungewolltem Genuß von Glutamat spätestens nach 8 Stunden ClusterAttacken über mehrere Tage bis Monate. Schlimmstes Beispiel wir waren Italienisch Essen in der Nacht ging es los und hat fast 3 Monate gedauert bis es wieder weg war ( Clusterepisode). Also ich bin 100% von Nahrungsmitteltriggern überzeugt.
Der Unterschied bei mir und meiner Frau ist der: Sie reagiert sofort und bei mir macht einmal Glutamat nichts aber bei mehrmaligem Verzehr startet auch eine Episode. Sie hat wahrscheinlich eine Mischung aus Migräne und Cluster wobei es nach der Schokolade eher Migräne ist weil der Schmerz dauerhaft ist und keine Attacken wie bei Cluster.Diäten haben bei ihr noch nie Migräne ausgelöst selbst wenn sie im Extremfall paar Tage gar nichts gegessen hat.
Aber es ist eben auch jeder Mensch anders und jeder Körper reagiert anders.
Aber ich will hier niemanden von meiner Meinung überzeugen sondern nur erlären wie es für uns ist.
Danke für eure Mühe
Viele liebe Grüß MarkusLieber Markus,
da liegt jetzt glaube ich ein Missverständnis vor: Ich hatte versucht deutlich zu machen, dass es eine wissenschaftliche Haltung gibt, die nicht unbedingt mit Einzelerfahrungen übereinstimmen muss.
Jeder Körper funktioniert anders und wenn sowohl Du als auch Deine Frau so klar auf bestimmte und identifizierbare Trigger ansprechen, dann gehört ihr offenbar zu den seltenen Ausnahmen und könnt euch das glücklicherweise ja auch zu nutze machen. Ist doch Klasse! So könnt ihr Eure Kopfschmerzen reduzieren.
Studien (auch Doppelblindstudien) von denen ich geschrieben hatte, gehen aber davon aus, dass solche Trigger wie Du sie beschreibst eine Ausnahme sind.
Liebe Grüße
Lieber Markus,
bei Schokolade gibt es wirklich große Unterschiede. Vielleicht schaut ihr euch mal die Inhaltsstoffe von der Schokolade die deine Frau verträgt und die, auf die sie stark reagiert an. Achtet sonst auch mal auf die Anordnung der Zutaten. Daraus kann man ja auch auf den prozentualen Anteil des jeweiligen Inhaltsstoffes schließen. Evtl. hat es ja auch was mit der Menge eines oder mehrerer Inhaltsstoffe/s zutun.
Häufig wird Sojalezithin in Schokolade verwendet, außerdem wird bei minderwertiger auch gerne auf synthetische Aromen (dazu gehören auch natürliche Aromen) zurückgegriffen. Hinzu kommt, dass die meisten günstigen Produkte einen deutlich erhöhten Zuckeranteil haben und Butterreinfett zugesetzt ist.
Eigentlich gehören nur Kakaobohnen und Zucker in Schokolade. Etwas zugesetzte Kakaobutter ist auch noch in Ordnung 🙂Ich habe eine diagnostizierte Histaminintoleranz, die einen nennenswerten Einfluss auf meine Migräne hat. Also es kann durchaus ein bestimmter Stoff sein, der die Erkrankung zuverlässig triggert. Sowas scheint aber eher selten zu sein.
Beste Grüße
Hi Markus,
ich hab mal spaßeshalber Zartbitterschokolade, Vollmilchschokolade und Schokoladeneis in einen Nährwertrechner eingegeben. Schokoeis hat den höchsten Anteil an natürlicher Glutaminsäure…. Vielleicht liegt es daran. Wenn ihr beide sensibel auf Glutamat reagiert.
Einfach mal nach Naehrwertrechner googeln. Mir hilft der immer mal wieder, wenn ich eine Glutamatreaktion hatte aber nicht weiß wovon.
Grüßle Daniela
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