[Lavendula]

#174768

Hallo zusammen,
ich bin seit gut 2 Wochen von der stationären Behandlung in Kiel wieder zu Hause.
Ich habe seit ca. 40 Jahren chronische Rückenschmerzen (ich bin 53), die lange konservativ behandelt wurden, schließlich wurde ich 2005 an der Bandscheibe operiert. Die Schmerzen kehrten nach ca. einem Jahr wieder zurück. Zugrunde liegt eine Hypermobilität, die zu einem schnelleren Verschleiß des Bindegewebes, und somit auch der Bandscheiben führt. Seit ca. 20 Jahren kam ein dumpfer Dauerkopfschmerz hinzu, und jetzt weiß ich, dass es sich um den Kopfschmerz vom Spannungstyp handelt.Ich erspare euch die vielen Maßnahmen und Arztbesuche der letzten Jahre, dafür reicht der Platz nicht! 🙂

Im Frühjahr 2022 nahmen meine Beschwerden zu, ich erhöhte daraufhin die Einnahme meiner Morphintropfen in Absprache mit meinem Schmerztherapeuten. Eine Depression kam hinzu, extreme Schlafstörungen, Zittern, Zähneklappern. Gängige Antidepressiva wirkten nicht, sondern verstärkten eher die Symptome…

Ich bemühte mich um einen Platz in Kiel, denn mein Schmerztherapeut wusste nicht mehr weiter. Er riet mir auch, die Dosis langsam zu verringern (ich nahm die Tropfen 3x täglich, 40-40-15mg, die größte Pause war nachts). Es ging mir immer schlechter, besonders morgens, und ich zählte die Tage bis zu meinem Aufenthalt in Kiel.

Hier erfuhr ich endlich, dass die Tropfengabe grundverkehrt war und Professor Göbel stellte mich um auf retardiertes Morphin und erklärte mir, dass ich durch die Sofortwirkung der Tropfen, die aber nach drei Stunden schlagartig endet, einem „Jojo-Entzug“ ausgesetzt war, und das über Monate.

Innerhalb weniger Tage verbesserte sich mein Zustand deutlich, und nach den Informationen zu Schmerzmedikamenten von Herrn Heinze wurde mir vieles klar, vor allem eines: so konnte es überhaupt nicht gehen! Ich fand sowieso alle Vorträge sehr aufschlussreich!
Um besser schlafen zu können, nehme ich jetzt außerdem Trimipramin abends, und ich schlafe deutlich besser. Nur Autofahren auf längeren Strecken geht nicht, weil ich beim Fahren schnell und plötzlich sehr müde werde.
Schließlich konnte Herr Göbel mir einen ihm bekannten Therapeuten in meiner Nähe nennen, der mich ambulant weiter behandeln kann. Das ist auch gut so, denn mein Hausarzt äußerte sich diese Woche schon gleich skeptisch wegen des retardierten Morphins. Offensichtlich wissen auch viele Ärzte nicht wirklich Bescheid.

Ich kann nur sagen: DANKE! Endlich habe ich eine Perspektive, um mit meinen Schmerzen dauerhaft zurechtzukommen.
Und eins weiß ich nun und ihr hoffentlich auch: Morphiumtropfen als Dauermedikation sind eine ganz schlechte Idee!
Alles Gute für euch, passt auf euch auf, und liebe Grüße!
Lavendula

[Bettina Frank]

#174774

Herzlich willkommen im Headbook, liebe Lavendula. 🙂

Dein Leidensweg liest sich schlimm, das Happy End aber umso besser. 😉

Unretardiertes Morphin ist nicht geeignet, Dauerschmerzen effektiv zu behandeln. Tut mir leid, dass Du nicht gut betreut warst und all das durchmachen musstest. Schön, dass Du in der Schmerzklinik gelandet bist und man Dir dort so gut helfen konnte.

Wenn Du magst, schreibe doch ein paar mutmachende Zeilen ins Gästebuch und stelle eine Bewertung bei Google ein. Damit machst Du nicht nur anderen Mut, sondern es ist auch ein Dank an die Ärzte in der Schmerzklinik Kiel.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass von nun an alles besser läuft für Dich. Bei Fragen, die nicht zwingend vom Arzt beantwortet werden müssen, sind auch wir hier gerne für Dich da. 🙂

Liebe Grüße
Bettina

[Lavendula]

#174791

Danke für die guten Wünsche, Bettina!
Ich habe mich schon letzte Woche ins Gästebuch und bei Google eingetragen, das war mir ein Bedürfnis!
Liebe Grüße,
Lavendula

[Autor]

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