Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Neu hier und ich brauche Hilfe wegen bevorstehendem Eingriff am Darm!(Chameleon)

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  • Indie
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    Beitragsanzahl: 184

    Liebes Chameleon 😉

    ich bin bei der TK versichert. Kiel ist für mich sehr weit weg, ich lebe in Süddeutschland. Ich habe 3 Kinder, davon eines noch so klein, dass es mich wirklich braucht und wir hatten ja erst 2 Krankenhausaufenthalte von mir zu organisieren.

    Dass du bei der TK bist ist ja quasi perfekt, denn mit denen hat Kiel auf jeden Fall einen Versorgungsvertrag. Ich kann alle deine Argumente verstehen, die Wartezeit in Kiel beträgt aber sowieso mehrere Monate. Es wäre also noch viel Zeit zum organisieren. Man kann auch schon am Vortag anreisen oder ihr hängt einen kleinen Urlaub vorher oder nachher mit dran. Lass es dir vielleicht zumindest nochmal durch den Kopf gehen.

    Sobald ich weniger Migräne habe sprich weniger Triptane brauche, gibt sich das auch wieder. Damit einher geht, dass ich mir auch ständig überlege, was ich noch probieren könnte gegen die Migräne bzw. was ich anders mache, seit die Migräne so zugenommen hat und woran es liegen könnte. Schlimm ist das, aber ich möchte so gerne mein altes Leben zurück!

    Da gehts dir wie mir. Ich finde mein Leben momentan auch ziemlich bescheiden. Aber nach dem einen Grund, der die Negativwende verursacht hat zu suchen und zu glauben, wenn sich das wieder ändert wird alles gut, führt zu nichts. Denn da greifen ganz viele Zahnräder ineinander, wenn die Migräne so eskaliert. Viel wichtiger ist es von mehreren Seiten diese Negativspirale aufzuhalten. Denn bei dir scheinen Ängste, Depressionen und Schmerzen sich gegenseitig hochzuschaukeln gerade.
    Mein Psychotherapeut hat mir das sehr schön neulich erklärt: Schmerzen erzeugen Anspannung (Ängste, Depression), Anspannung erzeugt wieder mehr Schmerzen.

    Ich stand übrigens auch sehr unter Druck die Termine nicht einhalten zu können wegen der Migräne und mein Therapeut hat mich da total beruhigt. Als Schmerzpatientin kann ich auch noch ganz kurzfristig absagen, die Problematik ist ihm bewusst.

    Ich bewundere Dich sehr, dass Du eine so lange Medikamentenpause durchhältst.

    Glaub mir, ich war auch mehrmals drauf und dran aufzugeben und hatte 3 fürchterliche Attacken in der Zeit, bei denen ich auch fast wahnsinnig geworden bin. Aber ich hatte im Dezember 14(!) starke Attacken und die Triptane haben am Ende fast komplett die Wirkung eingestellt. Ich konnte eh nichts mehr machen und ich wusste ja von der letzten Pause, dass es mir anschließend besser geht. Aber wenn du momentan noch komplett schmerzfreie Tage hast und die Triptane so gut wirken, glaube ich auch nicht, dass du im MÜK bist.

    Wichtig ist nur, dass du dich jetzt ein bisschen beruhigst, dann wird die Migräne auch weniger. Im Zweifel mit einem Beruhigungsmittel wie Bettina es dir empfohlen hat. Solange du dich so aufregst, werden auch die Prophylaxen Schwierigkeiten haben dagegen anzukommen. Ich habe das auch alles durch und ich hatte auch mehrfach die Erfahrung (wie du im Krankenhaus) die Kontrolle über die Migräne komplett zu verlieren, weil ich mich zusätzlich noch reingesteigert habe.
    Ich würde dir wirklich ans Herz legen, das mit einem Therapeuten zu verarbeiten, denn das kann durchaus traumatisch sein und eben eine Angststörung erzeugen. Ich habe aber auch fast ein Jahr gebraucht, bis ich mir das eingestehen konnte.

    Alles Liebe!

    She Chameleon
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8

    Ihr Lieben,
    vielen Dank für Eure Antworten, Ratschlägen, Anteilnahme.
    Indie, ich gebe Dir recht, dass mich dieser schwere Anfall im Dezember im Krankenhaus traumatisiert hat. Genauso habe ich das auch meiner Neurologin geschildert. Ich habe nächste Woche wieder einen Termin bei ihr, ich werde mal das Thema Therapie ansprechen.
    Als ich vergangene Woche bei ihr war, habe ich sie unter anderem auch im Zusammenhang mit einem eventuellen Medikamentenentzug nach einer Klinik gefragt, die auf Schmerztherapie, Neurologie und Orthopädie (also alles meine „Baustellen“) spezialisiert und in meiner Nähe ist und mir empfohlen wurde. Das ist die Rommelklinik in Bad Wildbad und sie meinte, sie kenne diese lediglich im Zusammenhang mit Rückenleiden, habe aber gehört, dass dort eine sehr angenehme, familiäre Atmosphäre wäre und sie wurde sich für mich erkundigen. Und heute habe ich tatsächlich bereits Infomaterial mit Frage- bzw. Anmeldebogen von denen im Briefkasten! Hier im Forum habe ich auch von einer Klinik in Bad Buchau gelesen, für mich auch eher zu erreichen als Kiel. Ich muss mich hier erstmal umsehen, es gibt hier ja auch bestimmt ein Forum, in dem über die unterschiedlichen Kliniken berichtet wird und wo man auch nach Erfahrungen fragen kann…
    Bei Kiel schreckt mich zum einen die Entfernung und zum anderen frage ich mich, ob 16 Tage ausreichend sind, wenn man psychisch auch so leidet und von daher auch Unterstützung braucht.

    Ich hatte jetzt 3 komplett beschwerdefreie (und somit natürlich auch medikamentenfreie) Tage in Folge. Und schon merkte ich, wie ich etwas entspannter wurde, auch an andere Dinge dachte, anfing „loszulassen“ und mich wieder annähernd normal zu fühlen. Der gestrige Tag war für meine Verhältnisse etwas anstrengend und stressig. Ich habe daher abends auf weitere Reize wie fernsehen verzichtet, noch ein Vollkornbrot mit Honig gegessen (das hatte ich hier irgendwo gelesen:-)) und ging nicht allzu spät zu Bett, alles ziemlich entspannt. In den frühen Morgenstunden war ich mal wach, weil ich zur Toilette musste, da war noch alles bestens. Als 2 Stunden später der Wecker klingelte, hatte ich Migräne!!! Was passiert in dieser Zeit mit unseren Köpfen??? Ich verstehe das nicht…
    Ich hatte ein einseitiges Ziehen von der Schulter bis seitlich hoch zur Schläfe, wobei der Schmerz (noch) gar nicht so im Vordergrund stand. Hauptsächlich hatte ich so ein migräniges Gefühl: übel, leicht schwindelig, bleiern müde (trotz genügend Schlaf) und wie in Watte gepackt.
    Ich habe zuerst nur eine Vomex genommen, mich wieder hingelegt und abgewartet, als die Schmerzen stärker wurden, habe ich ein Naratriptan genommen. Inzwischen konnte ich aufstehen, mich fertig machen, bin auch schmerzfrei und halbwegs wiederhergestellt, aber furchtbar deprimiert!

    Ich schicke Euch Grüße,
    She Chameleon

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33380

    Liebe She Chameleon,

    Bei Kiel schreckt mich zum einen die Entfernung und zum anderen frage ich mich, ob 16 Tage ausreichend sind, wenn man psychisch auch so leidet und von daher auch Unterstützung braucht.

    wenn die Psyche so einen großen Stellenwert bei Dir einnimmt, wäre vielleicht in der Tat eine psychosomatische Klinik besser für Dich geeignet. Lass Dich doch noch mal dahingehend von Deinem Arzt beraten. Kiel ist eine Schmerzklinik, in der es vorrangig um die Schmerzen und das Drumherum geht. Braucht man sehr explizit die psychologische Unterstützung, werden die paar Einzeltermine und die Gruppentermine nicht ausreichen.

    Liebe Grüße
    Bettina

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