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Neuvorstellung Nemina mit chronischer Migräne, PTBS und Hashimoto
Schlagwörter: Aimovig Antikörper
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AutorBeiträge
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Hallo zusammen
Nachdem ich hier eine Weile herumgelesen habe, bin ich ziemlich beeindruckt, wie kompetent, wertschätzend und unterstützend man sich in diesem Forum austauscht. Darum habe ich Mut gefasst, und möchte mich auch vorstellen.Ich bin 53 Jahre alt und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Ich arbeite als Wissenschaftlerin an einer Universität. Schon als Kind hatte ich immer sehr viel Kopfschmerzen, man hat auch mal meinen Kopf geröntgt, weil ich immer an einer Stelle besonders starke Kopfschmerzen hatte. Es kam aber bei der Untersuchung nichts heraus. (Sie ist mir nur deshalb in Erinnerung, weil ich damals als Zehnjährige schockiert war meinen eigenen „Totenschädel“ auf dem Röntgenbild zu sehen.)
Nach der Geburt meines zweiten Kindes ging es mit Migräne los. Ich war auch bei einem Arzt, aber er hat mir nur normale Schmerzmittel mitgegeben. Das war 1997.
Das ging dann circa drei Jahre so und war eine schwierige Zeit, weil die Schmerzmittel eigentlich nicht halfen. Wie durch ein Wunder hörten die Migräneanfälle aber schlagartig wieder auf. (Es war tatsächlich eine Art Wunder, jemand hatte bei einer Veranstaltung für mich gebetet und danach war Schluss!)
„Normale“ Kopfschmerzen hatte ich aber weiterhin, vor allem an Bürotagen ging es fast immer nachmittags los, dass ich Kopfschmerzen bekam. Das war belastend, aber ich habe es einfach als Teil meines Lebens hingenommen. Am nächsten Morgen war es dann wieder gut, bis es nachmittags wieder begann. Im Rückblick wundere ich mich, dass ich nie versucht habe, etwas Substantielles dagegen zu unternehmen.
Circa 15 Jahre später begannen wieder die Migräneanfälle. Ich war auf einer Kur (wegen genereller Erschöpfung) und beschrieb der Ärztin dort meine Kopfschmerzprobleme. Sie meinte, ich hätte wahrscheinlich Migräne, ich zweifelte das an und sie empfahl mir, einfach mal Triptane auszuprobieren. Die Triptane wirken fantastisch, aber gleichzeitig war es so, dass meine Schmerzen daraufhin bei jedem Kopfschmerzanfall so stark waren, dass ich auch ein Triptan nehmen musste. Da wäre schon einmal meine erste Frage: Kann es sein, dass die Triptane dazu geführt haben, dass die Migräne erst richtig aufgeblüht ist?
Die Anfälle wurden über die Jahre häufiger. Nachdem ich dann immer wieder mehr als zehn Triptantage im Monat hatte, probierte ich verschiedene Prophylaxen aus. Venlafaxin half nicht, Amitriptylin auch nicht, aber Metropol wirkte gut, halbierte sogar die Anfälle. Das nehme ich nun seit 2018. Der Nachteil ist, dass ich ständig einen zu niedrigen Blutdruck habe und müde bin. Aber das nehme ich in Kauf.
Im letzten halben Jahr hat die Zahl der Anfälle aber wieder zugenommen, so dass ich beim Triptan wieder an die Zehnergrenze stoße. Abgesehen davon habe ich im Schnitt 15-18 Kopfschmerztage im Monat und eben circa zehn Tage, an denen ich gerne ein Triptan nehmen würde. Meistens mache ich es dann auch, muss aber aufpassen, dass es nicht zu viel wird. Die Triptane helfen immer noch sehr gut. Die Schmerzen werden fast ganz ausgeschaltet und ich bin halt dann müde und habe seltsamerweise Halsschmerzen. Aber insgesamt sind sie in ihrer Wirkung einfach großartig.
Meist nehme ich Rizatriptan gleichzeitig mit Naproxen. Dennoch kommt fast immer am nächsten Tag der Kopfschmerz zurück und dann noch einmal am dritten Tag. In der Regel brauche ich am zweiten und am dritten Tag dann auch noch mal ein Triptan, manchmal schaffe ich es mit Kaffee und Zucker. Da nehme ich dann Naratriptan.
Hat jemand einen guten Tipp gegen diesen wiederkehrenden Kopfschmerz?Nun war ich gestern bei meiner Schmerzspezialistin und sie hat mir Botox empfohlen. Dafür muss ich mir aber jemanden anders suchen, sie selber macht das leider nicht.
Das Metropol soll ich aber weiternehmen und dann irgendwann ausschleichen. Sonst würde ich die Wirkung des Botox nicht beurteilen können.
Da ist mir nicht klar, wie das genau gehen soll. Vielleicht kann jemand was zu dem Übergang von Metropolol zu Botox sagen.Ich habe Hashimoto und nehme Schilddrüsenhormone, außerdem habe ich Antikörper gegen meine Nebennierenrinde und muss gut aufpassen, dass ich nicht zu viel Stress habe, damit ich nicht cortisonpflichtig werde. Mein größtes Problem ist ein posttraumatisches Belastungssyndrom, das zu Schlaflosigkeit, Daueralarm und Angstzuständen führt. Das habe ich aber mit einem SSRI meist ganz gut im Griff. Leider haben die Antidepressiva gar nichts gegen die Migräne ausgerichtet. Da habe ich schon mindestens fünf verschiedene ausprobiert.
Ach ja in Sachen Lebensweise: ich versuche immer zur selben Zeit aufzustehen, habe sogar meine Arbeit gewechselt, um weniger Stress zu haben und mehr zu Hause arbeiten zu können, was mir total gut tut, mache Ausdauer Sport (Rudergerät) und ernähre mich vernünftig. Mehr fällt mir nicht mehr ein. Könnte ich noch was anderes machen?
So, ich hoffe das war jetzt nicht zu lang.Ich bin gespannt auf eure Antworten.
Liebe Grüße, Nemina
Hallo und ganz herzlich willkommen bei uns in Headbook, liebe Nemina.
Du wirst merken, dass man nicht unbedingt Mut braucht, um hier in Headbook mitzumachen. Die Langzeit-Migränegeschichte bis zum ersten Triptan kennen hier leider sehr viele. Aber nun bist du ja hier und wir werden uns alle Mühe geben, dich gut und evidenzbasiert zu beraten. Wenn du Fragen hast, sie sind immer willkommen.
Gleich zu deiner ersten Frage: nein, die Triptane erhöhen weder die Frequenz noch werden die Schmerzen stärker. Bei Einhaltung der 10/20 Regel, was bedeutet an nicht mehr als 10 Tagen im Monat Triptane und/oder Schmerzmittel zu nehmen. Manche, wie ich, geraten schon schneller in den MÜK, das muss man ausprobieren.
An der Zunahme der Attackenfrequenz im mittleren Altersabschnitt ist wenig zu machen, da muss dann eine gute Prophylaxe her. Schreib doch bitte mal welche Medikamente du in welcher Dosierung schon versucht hast, und auch wie lange du diese ausprobiert hast. Da scheint mir bei dir noch Luft nach oben zu sein!
Dass die Migräne nach Ende der Triptanwirkung nachlässt, ist ganz normal. Das liegt an der Halbwertszeit der einzelnen Präparate, da muss man, wenn die Halbwertszeit nur 2Stunden beträgt und der Migräneanfall 3 Tage dauert sich sehr genau überlegen, welche Medis man einsetzt. Z.B. auch das Naproxen nicht sofort, sondern etwas später dazunehmen. Da gibt es sicher noch einige Möglichkeiten, auch in der Prophylaxe! Ich bekomme in Kiel seit 8 Jahren zusätzlich zu Prophylaxen das Botox gespritzt. Das ist bei den Meisten mit starker Migrane nötig, da man keine Wunder vom Botox erwarten darf, im Schnitt gibt es Erleichterung um 3,5 Tage.
So, jetzt hab ich dich zugetextet, möchte dir aber trotzdem noch raten, auf der Schmerzklinikseite das Migränewissen zu lesen und dir den Ratgeber „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne“ von Prof. Göbel anzuschaffen (am Besten 1x komplett durchlesen, da bleibt so ganz nebenbei viel hängen was man jetzt vielleicht noch gar nicht als wichtig erkennt!).
So, Schluss jetzt erstmal, und wenn du Fragen hast, immer her damit,
Liebe Grüße,
JuliaHallo Nemina,
Ich sage schon mal herzlich willkommen hier im Forum!
Du hast schon einige Prophylaxen versucht, mal mehr, mal weniger Erfolg- so wie es vielen hier geht. Oft kommt es nach meiner Erfahrung vor, dass man mal wieder wechseln muss wegen Wirkverlust.
Hast du schon mal über einen Aufenthalt in der schmerzklinik Kiel nachgedacht? Dort wird man neben etwas Zeit zum Erholen sehr gut über noch mögliche Maßnahmen (bzgl.Verhalten, medikamentöse Möglichkeiten, psychologisch etc.) aufgeklärt, sehr gute Vorträge, Seminare..
Spontan fällt mir bei deiner Geschichte wegen einiger Parallelen ein:
Botox auf jeden Fall einen Versuch wert, falls du in erreichbarer Nähe des Ruhrgebiets wohnst, kann ich dir per PN jemand empfehlen, du könntest mich dann persönlich anschreiben. Habe selbst Botox bekommen eine Zeit lang und durfte die Prophylaxe weiter nehmen. Wenn metoprolol eh nicht mehr so gut wirkt, gibt es noch andere Möglichkeiten wie Candesartan. Wenn man eine Neigung zu Depression hat, ist das m.W.n.eh besser als Betablocker.
Hast du schon andere Möglichkeiten bzgl.PTBS genutzt? Bin selbst betroffen und habe guten Erfolg durch EMDR und Hypnose.
Dann weise ich gerne noch auf die Antikörperspritzen hin, falls Botox nicht wirkt oder nicht mehr… Also es geht noch einiges.
Wie gesagt, gerne über PN;)herzliche Grüße
JasminAuch von mir noch ein herzliches Willkommen liebe Nemina
Du hast ja schon Antworten bekommen. Von mir noch eine Antwort zu Deiner Frage
Vielleicht kann jemand was zu dem Übergang von Metropolol zu Botox sagen.
Gemeint ist wohl kein Übergang im eigentlichen Sinne. Wenn man jetzt aber gleichzeitig Metoprolol ausschleicht und mit Botox beginnt, dann kann man die Wirkung des Botox schlecht beurteilen. Es kann ja sein, dass durch das weglassen des Metoprolols Deine Kopfschmerzen wesentlich stärker werden und dann denkst Du: Oh, Botox hilft nicht oder verschlechtert sogar.
Wenn möglich sollte man immer nur eine Veränderung der medikamentösen Behandlung zu einem Zeitpunkt machen um die Wirkung richtig beurteilen zu können.
Also: Erst Botox ausprobieren und wenn es Dir hilft, versuchen Metoprolol auszuschleichen. Oder aber erst Metoprolol ganz ausschleichen und dann noch etwas warten und dann Botox ausprobieren. Aber nicht gleichzeitig wenn das möglich ist.
Liebe Grüße
Anonym
Inaktiv28. August 2021 um 16:38 UhrBeitragsanzahl: 70Hey Nemina,
willkommen!
Solltest du eine Therapie mit OnabotulinumtoxinA demnächst vorhaben, würde auch erst den Beta-Blocker Metoprolol im Programm behalten, um einen Effekt durch das Botox zu isolieren.
Offenbar hattest du lange eine gute Prophylaxe mit Metoprolol (seit 2018). Bei welcher Dosis Metoprolol bist du aktuell (100 mg / 200 mg ?) Musstest du im Therapieverlauf die Dosis anpassen bzw. erhöhen, um einen guten Effekt beizubehalten?
Warum deine Attacken Frequenz jetzt wieder steigt ist schwer zu sagen. Ursächlich könnten äußere Faktoren sein (z.B. mehr Stress), die Wirkung des Metoprolol könnte sich abgeschwächt haben (dann könnte du mal eine Pause vom Metoprolol einlegen; eventuell wirkt es nach der Pause wieder besser), oder deine Migräne verläuft progredient / hat sich verschlechtert.
Ich fände es mal interessant, ob jetzt ein anderer Beta-Blocker wie Propranolol (mit ähnlich guter Evidenz bzgl. Wirksamkeit wie Metoprolol) jetzt bei besser wirken könnte während einer Metoprolol Pause. Normalerweise unterscheiden sich die Beta-Blocker in ihrer Wirkung nicht groß.
@headbook: Gab es mal jemanden, der eine Abschwächung der Wirkung Metoprolol im Rahmen einer Prophylaxe hatte, dann auf Propranolol rotiert ist, und damit wieder ordentliche Wirkung hatte? 🙂
Alternativ wäre vielleicht auch Candesartan (AT1-Antagonist, kein Beta-Blocker). Das schneidet in ersten Studien ähnlich gut ab wie Beta-Blocker, hat allerdings noch keine Zulassung, müsste also Off-Label verschrieben werden.
Noch was für dich: Mit deiner PTBS sind Topiramat und Flunarizin bei dir wahrscheinlich nicht zu empfehlen oder sogar kontraindiziert. Es freut mich, dass du ein SSRI gefunden hast, das gegen deine PTBS wirkt. Deine PTBS mit Kontraindikation eventuell Topiramat und Flunarizin bedeutet auch, dass nach einer erfolglosen Therapie mit OnabotulinumtoxinA die Anti-Körper testen „darfst“ per Kasse abgerechnet. Also es gibt einige Optionen für dich!
LG Martin 🙂
LG Martin 🙂
Hallo ihr alle, vielen vielen Dank für eure lieben und ausführlichen Antworten!
Das Buch werde ich mir möglichst schnell besorgen. Danke für den Hinweis. Ich wohne nicht im Ruhrgebiet aber hier gibt es genug Ärzte, die sowas (Botox) machen (zumindest laut Internet).
Den Hinweis, dass ich mit verschieden lang wirkenden Triptanen und damit, wann ich das naproxen nehme, noch etwas rausholen kann, finde ich sehr wichtig, den werde ich experimentell nachgehen.
Bei mir kommen die Migräneanfälle zumindest bei Tag eins immer recht stürmisch und dann bin ich halt froh, wenn was schnell wirkt.Aber vielleicht ist das Rizatriptan da doch nicht optimal. Weil bei mir die Anfälle halt in der Regel drei Tage dauern.
Ich habe mal auf der Seite der Schmerzklinik Kiel nachgelesen. Vielleicht probiere ich Eletriptan oder Almotriptan. Die Idee, etwas ähnliches wie MetroPolol zu nehmen finde ich auch gut. Es hat ja wirklich einige Zeit super geholfen. Übrigens 50 mg. Über drei Jahre. Mehr kann ich nicht nehmen, dann bekomme ich einen fürchterlichen Druck auf den Ohren und höre nichts mehr. Und mein Blutdruck ist eh schon ständig im Keller.
Propranolol und Candesartan hat mir meine Ärztin gar nicht vorgeschlagen. Nur eben außer Botox solche Dinge, die wegen meiner psychischen Verfassung nicht infrage kommen. Dass ich die Antikörper noch in der Hinterhand habe , ist mir klar.
Also euch allen erst mal vielen Dank! Liebe Grüße, NeminaHallo Nemina,
eine ganz direkte Frage: ist deine Schmerztherapeutin speziell auf Migräne und Kopfschmerzen ausgerichtet? Ich hab da Zweifel. Es gibt doch in München auch die Fachleute dafür, vielleicht schaust du mal rechts in der Sidebar nach Schmerztherapeuten? Oder auch auf der Seite der DMKG kannst du Spezialisten finden.
Auf jeden Fall möchte ich der raten, auch wegen deiner anderen gesundheitlichen Probleme, jetzt nicht auf eigene Faust das Probieren anzufangen. Hinweise von uns auf Behandlungsmöglichkeiten sind immer nur allgemein zu sehen, denn wir sind alle! keine Ärzte. Therapievorschläge müssen immer mit dem Arzt abgesprochen werden, der sollte aber auch sein Fach beherrschen.
Jasmins Vorschlag, dir in der Schmerzklinik Kiel Hilfe zu holen, finde ich sehr sinnvoll. Ich war gerade vorgestern wieder da, und bin seit 24 Jahren sehr zufrieden. Es lohnt sich in jedem Fall, da mal 16 Tage „auf Vordermann“ gebracht zu werden. Lies mal das Gästebuch?.
Also bitte erstmal schlaumachen und nicht einfach rumprobieren.
Liebe Grüße,
JuliaWillkommen bei uns, liebe Nemina. 🙂
Nun hast Du schon viele Erklärungen und Hinweise erhalten und kannst damit arbeiten.
Sehr vernünftig von Deiner Ärztin, eventuell den Betablocker dann erst auszuschleichen, wenn Du die Prophylaxe mit Botox bereits begonnen hast. Aus diesem Grund startet man auch nie mit zwei Prophylaxen gleichzeitig, da man dann weder Wirkung noch Nebenwirkung vernünftig zuordnen könnte.Meist nehme ich Rizatriptan gleichzeitig mit Naproxen.
Besser ist es, man erzielt die optimale Wirkung nur mit dem Triptan. Jedes mal automatisch Naproxen zu ergänzen, bedeutet halt, für jede Schmerzbehandlung zwei Medikamente zu nehmen statt nur einem, das ausreichende Wirkung bringt. Daher würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall weitere Optionen testen, wie bereits empfohlen wurde. Frovatriptan (Allegro) ist zwar ein sanftes Triptan, aber mit der längsten Wirkung (HWZ 26 Stunden). Es braucht zwar ein wenig „Anlauf“ und wirkt auch nicht bei jedem, aber einen Versuch ist es wert.
Dennoch kommt fast immer am nächsten Tag der Kopfschmerz zurück und dann noch einmal am dritten Tag. In der Regel brauche ich am zweiten und am dritten Tag dann auch noch mal ein Triptan, manchmal schaffe ich es mit Kaffee und Zucker. Da nehme ich dann Naratriptan.
Hat jemand einen guten Tipp gegen diesen wiederkehrenden Kopfschmerz?Es ist bei langen Attacken völlig normal, dass die Migräne nach Ende der Wirkzeit der Medikation wieder durchkommt. Daher doch mal die Langwirkenden testen und Naratriptan lieber gleich am Anfang einsetzen. Bei ersten Anzeichen der Migräne eingesetzt, ist das langsamwirkende Triptane dann auch soweit, wenn die Attacke richtig aufdreht.
@headbook: Gab es mal jemanden, der eine Abschwächung der Wirkung Metoprolol im Rahmen einer Prophylaxe hatte, dann auf Propranolol rotiert ist, und damit wieder ordentliche Wirkung hatte? ?
Ja klar, Martin. 😉 Ein anderer Betablocker könnte greifen, wenn z. B. das Metoprolol nicht mehr so gut wirkt.
Oder die anderen bereits genannten Blutdrucksenker wie Sartane (z.B. Telmisartan oder Candesartan) und Kalziumantagonisten (wie z. B. Amlodipin, denn Flunarizin ist bei Deiner Vorgeschichte vielleicht nicht so ideal). Amlodipin nehme ich schon sehr lange bei bester Verträglichkeit und auch recht guter Wirkung. Nur mal so nebenbei erwähnt. 😉
Wie durch ein Wunder hörten die Migräneanfälle aber schlagartig wieder auf. (Es war tatsächlich eine Art Wunder, jemand hatte bei einer Veranstaltung für mich gebetet und danach war Schluss!)
Das war jetzt scherzhaft gemeint? 😉
Die Triptane wirken fantastisch, aber gleichzeitig war es so, dass meine Schmerzen daraufhin bei jedem Kopfschmerzanfall so stark waren, dass ich auch ein Triptan nehmen musste. Da wäre schon einmal meine erste Frage: Kann es sein, dass die Triptane dazu geführt haben, dass die Migräne erst richtig aufgeblüht ist?
Hier spielt uns auch mal die Psyche einen Streich. Triptane wirken so unvergleichlich gut bei Migräne, dass der Wechsel vom Schmerz zur Schmerzfreiheit durch die Triptanwirkung gravierend ist. Kommt dann bei einer neuen Attacke der Schmerz wieder, wird er umso drastischer empfunden, da man endlich wieder mal Schmerzfreiheit kennenlernen konnte. So meine Interpretiation dazu. 🙂 Eine Schmerzverstärkung durch die Behandlung mit Triptanen findet nicht statt.
Ich habe Hashimoto und nehme Schilddrüsenhormone, außerdem habe ich Antikörper gegen meine Nebennierenrinde und muss gut aufpassen, dass ich nicht zu viel Stress habe, damit ich nicht cortisonpflichtig werde.
Bist Du von der Schilddrüse her optimal eingestellt? Ich frage deshalb, um Deine Müdigkeit richtig zuordnen zu können. Wäre nämlich sonst auch ein starkes Symptom, wenn die Einstellung angepasst werden müsste.
Ach ja in Sachen Lebensweise: ich versuche immer zur selben Zeit aufzustehen, habe sogar meine Arbeit gewechselt, um weniger Stress zu haben und mehr zu Hause arbeiten zu können, was mir total gut tut, mache Ausdauer Sport (Rudergerät) und ernähre mich vernünftig. Mehr fällt mir nicht mehr ein. Könnte ich noch was anderes machen?
Das ist wirklich schon vorbildlich! Ausreichende Kohlenhydratzufuhr wäre noch zu erwähnen, keine Diäten, manchen helfen auch Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelrelaxation, täglich Pausen einlegen und nicht zu viele Dinge gleichzeitig anpacken.
Liebe Grüße
BettinaHallo zusammen , Danke für die vielen tollen Informationen! Ich habe mir gleich das Buch besorgt,das macht einen sehr guten Eindruck, uff, da muss ich mich noch weiter durcharbeiten.
Inzwischen habe ich mir einen Termin für das Botox besorgt. Der war aber so weit weg, dass ich gedacht habe, ich setze eben in der Zeit schon mal das Metropol ab. Hat mein Arzt auch empfohlen. Das hat gut geklappt, danach wurde es erst mal nicht schlechter. Im Gegenteil, im Urlaub ging es mir richtig gut, nur ein Anfall in zehn Tagen, super! War aber auch ein sehr ruhiger und erholsamer Urlaub. Dann hatte ich den Botox Termin, aber es hat nicht geklappt, ich hatte an dem Tag zu stark Migräne. Da kann man das wohl nicht machen. Ich muss nun also wieder bis Mitte November warten.
Jetzt war ich letzte Woche auf Dienstreise und hatte durchgängig Migräne. Ich konnte mir auch keine Ruhe gönnen (oder dachte, ich könnte nicht!) Jedenfalls habe ich immer weiter gemacht. Am Sonntag vorher hatte ich eine Migräne, Montag ging es ganz gut (erster Tag Dienstreise) dann Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Migräne und die Triptane, die ich an jedem Tag genommen habe,haben immer weniger geholfen. Da gab es erst noch kurze Entlastungspausen aber die wurden kürzer.Dann war ich Donnerstagabend wieder daheim und wollte ohne Triptane durchhalten, Krasse Nacht auf Freitag, Freitag Vormittag musste ich einen Vortrag halten per Zoom , danach war es so fürchterlich, dass ich doch noch mal ein Triptan genommen habe (war bestimmt ein Fehler) und dann ging gar nichts mehr.Ich glaube so starke Schmerzen hatte ich noch nie. Außer vielleicht bei der Geburt meiner Kinder. Das war dann wohl mein erster Status und ich hatte mich selber rein manövriert.
Ich habe keinen Arzt erreicht (klar Freitag Nachmittag) ins Krankenhaus wollte ich nicht, also habe ich dann abends auf eigene Faust Prednisolon 40mg genommen. Ich glaube das hat mir geholfen, über Nacht hat es etwas nachgelassen und der Tag heute war schon wieder erträglich, wenn ich auch immer noch Migräne habe. Wie mache ich denn jetzt weiter? Ich glaube ich gehe möglichst bald in die Klinik, aber da muss ich wohl Monate warten.Heute Früh habe ich noch mal 10 mg Prednisolon genommen. Aber mein Kopfschmerz wird wieder stärker. Soll ich weiter Prednisolon nehmen? Wie lange muss ich denn jetzt eine Medikamentenpause machen? Also mit dem Triptan? Vielleicht könnt ihr einfach was zu der Geschichte sagen das wäre super.Anonym
Inaktiv16. Oktober 2021 um 19:57 UhrBeitragsanzahl: 44Hallo Nemina,
das klingt echt nach ner furchtbaren Woche, da konntest du ja gar nicht zur Ruhe kommen =/
Wegen des status schau mal die Seite zum Status migränosus von der Schmerzklinik Kiel an. Oder im Forum Notfallplan steht auch einiges. Wenn ich das richtig lese hast du:
Gestern 40 mg
Heute 10 mg
Prednisolon genommen?Und es geht dir aber immernoch/wieder schlecht? Ich befürchte das war etwas zu wenig, um einen durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen. Also zur der Uhrzeit würde ich heute wahrscheinlich kein Predni sondern ggf. eher was Sedierendes einnehmen. Und dann morgen 50-100 mg Predni einnehmen. Ich persönlich nehme meist 100 mg über 2-3 Tage.
Ich zitere mal die Empfehlung von Bettina aus dem Notfallplan Forum:
Kortison kann kurzfristig zum Einsatz kommen, um einen Status migraenosus zu beenden. Ein Beispiel könnte sein:
1. Tag 100 mg Prednisolon
2. Tag 100 mg Prednisolon
3. Tag 100 mg Prednisolon
Am 4. und 5. Tag kann mit 50 mg und 20 mg Prednisolon ausgeschlichen werden.Hier sind einige Varianten möglich, die sich nach der Schwere des Zustands richten. Gelegentlich reicht auch eine einmalige Gabe von 100 mg Kortison, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen.
Kortison immer morgens zusammen mit Magenschutz (Pantozol, Omeprazol) einnehmen. Zum Schlafen bieten sich an entweder 10 mg Diazepam, 25-50 mg Melperon, 50 – 100 mg Vomex.Bzgl. Dauer der Medikamentenfrage hab ich leider wenig Ahnung, da kann dir sicher wer anders mehr zu sagen. Wieso „musst“ du überhaupt eine machen? Wer sagt das? Dein Arzt, du? Bist du denn tatsächlich oft über der 10/20-Regel gewesen oder hast du das Gefühl, dass du im MÜK bist?
LG Christian
Lieber Christian, vielen Dank! Da werde ich morgen wohl noch mal mehr Cortison nehmen. Ich war etwas zögerlich, weil ich es mir ja einfach selber verordnet habe. Und deine anderen Vorschläge werde ich nachlesen, vielen Dank!
Liebe Grüße, Ruth -
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