Mein persönlicher Schmerzverlauf

Mein persönlicher Schmerzverlauf

Rausschmiss (Jutta)

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  • J.
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo,
    ich bin 66 Jahre alt und habe chronische Migräne. Seit 15 Jahren werde ich in einem Schmerzzentrum behandelt, zuletzt mit Aimovigspritzen, die bei mir sehr gut angeschlagen haben. Am 8.9. hätte ich den nächsten Arzttermin gehabt. Habe am 31.8. eine Mail vom SZ bekommen, der Arzt sei nicht mehr da und sie können mich nicht mehr weiter behandeln, da sie überlastet seien und ich solle mir jemand anderen suchen. Ein Durchkommen bei denen ist nicht möglich, per email werde ich nur abgewimmelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einfach so Bestandspatienten rausschmeißen können, nur weil die Personalprobleme haben. Ich bin ganz verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich jetzt machen soll. Kann mir da jemand was raten bitte?

    Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Liebe Jutta,

    ich bin schockiert von dem, was du berichtest. Es ist unfassbar und spricht keineswegs für die Praxis, eine langjährige Patientin auf diese Art und Weise „abzuservieren“.
    Ob es zulässig ist, einem Patienten „zu kündigen“, weil der bisher behandelnde Arzt nicht mehr in der Praxis tätig ist, weiß ich nicht. Das ließe sich sicher bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Erfahrung bringen.

    Vielleicht kannst du herausfinden, wo der Arzt jetzt tätig ist oder ob er in Rente gegangen ist.

    Ich würde jetzt erstmal wie folgt vorgehen.

    Wenn in der Mail vom Schmerzzentrum nicht ganz klar eine Absage des Termins am 8.9.21 formuliert wurde, würde ich zu meinem vereinbarten Termin erscheinen, denn du hast den Termin schließlich nicht abgesagt.

    Sollte die Absage doch klar formuliert worden sein, du aber telefonisch niemanden erreichst und auch über E-Mails keine befriedigende Information bekommst, würde ich an deiner Stelle zu den regulären Sprechzeiten (am besten ca. eine Stunde vor dem Feierabend) in der Praxis erscheinen und um ein sachliches Gespräch bitten. Es kostet sicher Mut zu verkünden, dass du dich jetzt ins Wartezimmer setzt und die Praxis erst dann verlässt, wenn ein klärendes und zum Verständnis führendes Gespräch stattgefunden hat. Was hast du zu verlieren? Oder anders: vielleicht hast du etwas zu gewinnen…!

    Sollte das alles keinen Erfolg haben, wirst du dich wohl auf die Suche nach einem neuen Arzt machen müssen. Wenn dir das Aimovig Linderung verschafft, steht dir dafür möglicherweise Energie zur Verfügung.

    Parallel könntest du schon mal unten rechts auf dieser Seite unter dem Menüpunkt „Schmerztherapeuten“ schauen, ob in erreichbarer Nähe ein Arzt praktiziert. Allerdings gibt es keine Garantie, dass sich die Netzwerkpartner mit Migräne auskennen, deshalb könntest du das schon vorab telefonisch erfragen.

    Alles Gute und viel Glück!
    Katrin

    Viva la Vida! ?

    glückdererde
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 884

    Liebe Jutta,

    tut mir leid für Dich, dass Du Probleme mit Deiner Praxis hast.

    Ich bin zwar kein Medizinrechtler, bin mir jedoch ziemlich sicher, dass die Rechtslage so aussieht:
    Wenn es überhaupt einen Behandlungsvertrag zwischen Dir und der Praxis gibt, dann sehr wahrscheinlich zwischen dem Arzt persönlich und Dir. Wenn der Arzt dort nicht mehr arbeitet, kann Dich die Praxis (leider) ablehnen, wenn sie überlastet ist.

    Das ist zwar für Patienten doof. Aber auch Ärzte und Praxispersonal können natürlich nur so viel arbeiten, wie sie das eben können. Nach häufig 60 Arbeitsstunden in der Woche sollte sogar für hartgesottene Ärzte Schluss sein, sonst werden sie selber krank.

    Ruf am besten die KV (Kassenärztliche Vereinigung) an und schildere denen Deinen Fall. Wahrscheinlich wird man Dich an die Terminservicestelle verweisen, da Du offenbar einen Facharzt brauchst. Dort wird man Dich unterstützen einen Termin bei einem Facharzt innerhalb von 4 Wochen zu bekommen. Aber auch da kann man natürlich nicht garantieren, dass Du dann dauerhaft bei diesem Arzt bleiben kannst, der Arzt gut ist, er in der Nähe wohnt etc.

    Ich persönlich habe gute Erfahrungen damit gemacht in solchen Situationen meinen gesamten Restcharme zu mobilisieren und an einem Dienstag oder Donnerstag um ca. 10:00 (also dann, wenn die Helfer gerade mal nicht überlastet sind) direkt in der Praxis von Schmerz gequält und trotzdem freundlich lächelnd direkt in der Praxis vorzusprechen 😉

    Vielleicht haben andere ja noch probatere Mittel.

    Liebe Grüße

    J.
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Vielen Dank für eure tollen Tipps! LG

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Willkommen, liebe Jutta. 🙂

    Das ist wirklich doof gelaufen, aber leider hast Du als Patientin kein Recht, in einer bestimmten Praxis behandelt zu werden. 🙁 Bitte doch einfach um eine Empfehlung oder schau mal in unsere Liste der Netzpartner, die rechts in der Sidebar verlinkt ist (Schmerztherapeuten).

    Oder hartnäckig weiter versuchen. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    J.
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo Ihr Lieben,
    vielen Dank für Eure Anteilnahme! Das hat mir sehr gut getan. Und jetzt haltet euch fest. Ich hatte vor Tagen in einer mail den Chef um eine nähere Erklärung gebeten und meine Befürchtung geäußert, dass mir keiner sonst das Aimovig verschreiben könnte und ich damit jetzt in einer recht schwierigen Lage sei. Und grade eben bekam ich eine mail von ihm zugesandt, in der er sich entschuldigt und mir versichert, dass ich bei ihnen bleiben und meine Rezepte zukünftig weiter bekommen könne!!! Jetzt muss ich ne Runde feiern gehen! 😉 LG

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8620

    ? Glückwunsch. Was lernt man daraus? Nicht so schnell aufgeben, genau wie bei der übrigen Migränetherapie und auch sonst im Leben.?

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Sehr gut, liebe Jutta! 🙂 Wie so oft – Hartnäckigkeit zahlt sich aus.

    Nun feiere schön und freue Dich, weiter in guter Betreuung zu sein.

    Liebe Grüße
    Bettina

    J.
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallo Ihr Lieben!
    Fortsetzung:
    Nachdem ich nun 1 Jahr lang keinen ärztlichen Ansprechpartner im Schmerzzentrum mehr hatte, (mein Aimovig Rezept erhielt ich regelmäßig trotzdem) bekam ich plötzlich eine „neue“ Ärztin zugewiesen. Die hat mich mal gründlich untersucht und fand einen erhöhten Blutdruck und gab mir den Rat, das mal von meiner Hausärztin abchecken zu lassen. Lange Rede, kurzer Sinn: eine Langzeit-Blutdruckmessung ergab einen viel zu hohen Blutdruck, vor allem auch nachts. Mir wurde Candaxiro verschrieben und nun geht es mir viel besser und ich hatte seit der 1. Einnahme (28.9.22) keine Migräne mehr! Ich weiß, der Zeitraum ist noch zu kurz, um Zusammenhänge herzustellen, ich hatte aber im September 14x Migräne trotz Aimovig und diese Serie brach schlagartig ab. Ich nehme die Tabletten zum Abend, weil ich auch immer nachts die Migräne kriege. Bin gespannt, wie es weiter geht, werde berichten. LG

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Liebe Jutta,

    schön, dass es sich nun endlich für Dich so entwickelt hat. Ich bin begeistert, dass Du einen so schnellen Erfolg mit dem Blutdrucksenker hast.

    Es ist bekannt, dass Bluthochdruck Migräne auslösen kann. Blutdrucksenker sind Mittel der ersten Wahl bei einer Migräneprophylaxe. Von daher ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Migräne bei dir, nach der Einnahme so verbessert hat.

    Es ist natürlich jetzt Spekulation, ob es immer schon an dem Hochdruck gelegen hat. Warte einfach mal ab. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es Dir besser gehen wird. Meine Daumen sind gedrückt.

    Alles Liebe
    Sternchen

    Auguste72
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 183

    Liebe Jutta,

    Mir wurde Candaxiro verschrieben und nun geht es mir viel besser und ich hatte seit der 1. Einnahme (28.9.22) keine Migräne mehr! Ich weiß, der Zeitraum ist noch zu kurz, um Zusammenhänge herzustellen, ich hatte aber im September 14x Migräne trotz Aimovig und diese Serie brach schlagartig ab. Ich nehme die Tabletten zum Abend, weil ich auch immer nachts die Migräne kriege. Bin gespannt, wie es weiter geht, werde berichten.

    Da bin ich mit Dir gespannt und hoffe auf weiteren Erfolg!

    Ich selbst nehme Candesartan jetzt seit ca. einem Monat (zusätzlich zu Metoprolol) und hatte auch schnell eine Besserung der Migräne, die bis heute anhält. Candesartan nehme ich auch abends und freue mich über jeden Morgen, an dem ich schmerzfrei erwache. 🙂

    Ich drücke einfach mal uns beiden die Daumen, dass die Wirkung so gut bleibt!

    Liebe Grüße
    Auguste

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