Wie sehr beeinflussen die Hormone das Migränegeschehen? Schwangerschaft und Wechseljahre sind einschneidende Veränderungen im Hormonhaushalt der Frau.
Welche Erkenntnisse gibt es von Seiten der Medizin? Was sind Eure eigenen Erfahrungen?
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Migräne und Hormongaben in den Wechseljahren
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Ich bin 50 Jahre alt und habe seit ca. 20 Jahren Migräne mit Aura. Seit ca. 4 Jahren, also seit Beginn der Wechseljahre, sind die Migräneanfälle häufiger geworden. Ich habe mich dann in die Behandlung einer Neurologin begeben, die mir Betablocker zur Prophylaxe verschrieben hat. Damit komme ich auch sehr gut zurecht. Die Anfälle sind seltener geworden (manchmal habe ich sogar ein paar Monate Ruhe) und ich habe nur noch die Sehstörungen und noch nicht einmal mehr Kopfschmerzen. Ich kann da also ganz gut mit leben. Seit etwa 2 Jahren habe ich aber auch ziemlich starke Wechseljahresbeschwerden und zwar Schweißausbrüche (bis zu 20mal am Tag), aber so stark, dass sie mich in meinem Leben, insbesondere natürlich in meinem Arbeitsleben, stark einschränken. Also begann ich erst einmal, alles, was so auf dem Naturheilmarkt angeboten wird (Soja-Isoflavon, Cimicifuga usw.) auszuprobieren. Habe jedes Präparat brav 2 – 3 Monate genommen, aber leider ohne irgendwelche Erfolge. Als das alles nicht half, hat mir meine Gynäkologin dann schließlich Hormone verschrieben. Zuerst „La Famme“, ein Medikament in Tablettenform. Dies führte dazu, dass ich ca. einmal wöchentlich meine Migräneaura bekam.
Das ging natürlich gar nicht und wir wechselten auf Pflaster und zwar „Estragest TTS“. Diese klebe ich seit letztem Donnerstag und seitdem habe ich fast täglich die Aura.
Meine Gynäkologin ist jetzt ziemlich hilflos(und ich natürlich auch!). Hat jemand von euch vielleicht einen Tip, welches Hormonpräparat nicht die Nebenwirkung „Migräne“ hat oder was ich ansonsten gegen meine Schweißausbrüche tun kann?Liebe Andrea,
hast Du außer Schweißausbrüche noch andere Beschwerden? Ich kann mir vorstellen, dass Du mit natürlichen Hormonen nicht weit kommen wirst. Ich (auch 50) bin nur so minimal betroffen von Wechseljahrsbeschwerden, dass mir Klimadynon Uno (Cimicifuga) gut geholfen hat. Unterstützend könntest Du vielleicht Salbeitee und/oder -tabletten einnehmen. Sollen gut helfen bei übermäßigem Schwitzen.
Bei Gelegenheit erhältst Du sicher noch fachmännischen Rat. Vielleicht können Dir aber auch noch Mitglieder mit ihren Erfahrungen raten.
Liebe Grüße
BettinaHallo Andrea,
ich habe leider auch unter extremen Hitzewallungen gelitten. Die Migräne hat sich außerdem von Jahr zu Jahr verstärkt. Als es mit den Hitzewallungen arbeitstechnisch zu belastend wurde, hat der Frauenarzt mir auch Hormone verschrieben. Ich nehme seit 5 Jahren ein Östrogenpflaster (Estradot 75). Ein reines Östrogenpflaster oder -gel kann man aber nur nehmen, wenn man keine Gebärmutter mehr hat, was bei mir zutrifft (hatte mit 31 Jahren Gebärmutterhalskrebs im Anfangsstadium). Auf die Migräne hat sich das Pflaster weder positiv noch negativ ausgewirkt. Ich kam mit und ohne Pflaster auf 6-10 Triptaneinnahmen pro Monat. Eine Aura habe ich nur sehr selten. Im Moment geht es mir allerdings besser. Ich nehme nur Zentramin (Magnesium, Kalzium, Kalium) regelmäßig ein, ansonsten habe ich keine Prophylaxe mehr. Leider kann ich sonst auch keine Tips geben. Ich weiß, wie belastend diese Hitzewellen sein können. Sie saugen einem die letzte Energie aus dem Körper und in der Nacht kann man sich auch nicht richtig erholen.
LG NeeleLiebe Bettina,
nein, habe außer den Hitzewallungen keine anderen Beschwerden, aber das alleine ist schon sehr belastend, wenn man ganztags arbeitet und oft Gruppen moderiert! Salbeitee habe ich auch schon probiert, nützt leider nichts!
Liebe Neele,
habe meine Gebärmutter noch und muss von daher ein Kombipräparat nehmen. Vielleicht macht es Sinn, zusätzlich zu den Betablockern noch Magnesium zu nehmen. Aber ich will mich auch nicht mit Medikamenten zuschütten. Frage am besten mal meine Neurologin. Es ist nur immer so schwer, zeitnah einen Termin zu bekommen.
Schon mal vielen Dank für eure Antworten.
LG
AndreaHallo, Andrea,
ich kann von dieser Kombination von Beschwerden auch ein Liedchen singen.
Ich habe mich unter der Beschreibung „Östrogendominanz“ wiedergfunden ( googeln !).
Man hat zu wenig Progesteron und daher viel Migräne. Wenn die Östrogene nachlassen, gleicht sich das nicht etwa aus, denn auch das Progesteron sinkt kontinuierlich. Dann hat man trotz Östrogenmangel immer noch eine Östrogendominanz.
Statt Östrogene Progesteron einzunehmen hat in Bezug auf Migräne auch nichts gebracht, denn es scheint für die Migräne die extreme Hormonschwankung verantwortlich zu sein. Die kann man nicht durch Substitution verhindern.
Jedenfalls habe ich noch nichts gefunden außer allgemeine Stärkung und Harmonisierung des ganzen Körpers. (Regelmäßig Sport, weniger Süßigkeiten, Qi Gong, Entspannung usw.)
Hormonyoga übrigens stimuliert Östrogen, das hilft einem gegen die Migräne auch nicht.
Gruß
GiselaHallo Gisela,
ich glaube, du hast mich da auf einen wirklich guten Ansatz gebracht! Ich habe mal „Östrogendominanz“ gegoogelt und mich da sehr gut wiedergefunden. Einen großen Teil der Symptome habe ich tatsächlich z.T auch schon länger, als ich Hormone nehme! Sogar die trockenen Augen! Ich werde nochmal mit meiner Gynäkologin sprechen, aber die Hormonpflaster auf jeden Fall absetzen und es mal mit einer Behandlung gegen diese Östrogendominanz probieren. Mir reicht es ja schon, wenn ich wieder auf das „normale“ Migränemaß herunter bin.
Auf jeden Fall werde ich über das Ergebnis hier berichten.
Vielen Dank also schon mal!LG
Andrea
Habe gestern mit meiner Frauenärztin gesprochen und sie gab mir „Utrogest“, was ich jetzt probieren werde.Das Hormonpflaster habe ich entfernt.
Ich habe natürlich den Fehler gemacht und den Beipackzettel gelesen, wo als häufige Nebenwirkungen „Schwindel, migräneartige Kopfschmerzen“ steht. Jetzt habe ich natürlich Sorge, dass das auch bei mir eintritt. Wobei Utrogest wohl häufig bei unerfülltem Kinderwunsch gemeinsam mit Östrogen eingesetzt wird und ich vermute, dass die Migräne dann wohl eher aufgrund des Östrogens eintritt.
Hat irgendjemand Erfahrungen mit Utrogest?LG
Andrea
Liebe Andrea,
ich habe darüber in dem anderen aktuellen Beitrag über Wechseljahre und Migräne geschrieben.
Utrogest habe ich erst geschluckt, so wie es angewiesen wird. Da hat mein Leber-Galle Bereich lautstark protestiert.
Die angegebene Dosierung ist viel zu hoch, wenn man es nicht so nimmt, wie du auch schreibst: Kombi mit Östrogen.
Ich habe dann den Tipp bekommen, die Kapsel zu öffnen und die Creme äußerlich anzuwenden, irgendwo, wo die Haut schön dünn ist, auftragen. Mal im Lauf des Tages eine ganze, mal noch mehr, mal weniger. Da muss man wohl ein Gefühl entwickeln.Manchmal hat der Migräne die ganz böse Kralle ganommen und es etwas entschärft. Die viel versprochene Migränefreiheit ist nicht eingetreten. Vielleicht mache ich aber auch noch was falsch. Z.B. mit den unterschiedlichen Mengen, kann ja sein.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Gruß
GiselaBeitrag von Sigi:
Hallo,
ich habe ja schon einmal über meine Migräne mit Aura berichtet. Da ich jetzt auch eindeutig erste Anzeichen von den Wechseljahren spüre ( leichte Hitzewellen, Schlafstörungen) hätte ich gerne einen Rat, ob ich Traubensilberkerze einehmen darf, oder ob das die Migräne verschlimmern könnte. Ich würde mich auch sehr über andere Tips zum Thema Wechseljahre und Migräne freuen. Hätte da noch eine Frage ( ich bin übrigens sooo froh, dass es dieses Forum gibt, bei meinem Neurologen habe ich immer das Gefühl, dass er kaum Zeit hat…): Kann es sein, dass sich die Migräne mit dem Alter mehr in den Nackenbereich zieht? Ich habe im Moment massive Nackenbeschwerden, besonders morgens und im Liegen. Beim Sport ist es übrigens am Besten, dann merke ich nichts. Habe auch immer das Bedürfnis, mir einen Schal umzubinden und den Nacken warm zu halten. Das würde doch eigentlich gegen Migräne sprechen, oder? Könnte auch meine HWS nicht in Ordnung sein? Danke schon einmal für eine Antwort. Gruß SigiLiebe Sigi,
hier in die Gruppe „Migräne im Leben der Frau“ passt Dein Beitrag besser rein. 😉
Traubensilberkerze/Cimicifuga – Klimadynon Uno beeinträchtigt meines Wissens das Migränegeschehen nicht. Ich hatte es völlig ohne Nebenwirkungen bei guter Wirkung eine Zeitlang eingenommen. Frag bitte Deinen Arzt, bevor Du mit einer Behandlung startest.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine HWS nicht in Ordnung ist, lasse Dich bitte untersuchen. Hast Du denn Schmerzen (abgesehen von Verspannungen), Schwäche, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder sonstige Missempfindungen im Arm?
Nackenschmerzen können auch schon Teil der beginnenden Migräne sein. Hier hatten wir schon darüber diskutiert.
Wenn Du Sport betreibst, ist dies schon mal eine sehr gute Vorbeugung gegen Wechseljahrsbeschwerden.
Liebe Grüße
BettinaHallo Sigi
Ich habe die Wechseljahre grösstenteils hinter mich gebracht. GsD ohne grosse “Nebenwirkungen”. Der Einzig negative Effekt war, dass mir die Migräne erhalten geblieben ist;-) Die Traubensilberkerze kannst Du ohne Probleme nehmen. Es sollte auf die Migräne keinen Einfluss haben (und wenn, eher in den positiven Bereich). Auch meine Nackenprobleme haben sich eher zum Problem i.S. Migräne entwickelt. Würde Dir empfehlen die Halswirbel mal testen zu lassen. Durch Physiotherapie kann mir relativ gut geholfen werden. Zu 90% werden meine Migräneanfälle durch den Nackenschmerz ausgelöst. Daher kenn ich das Gefühl sehr gut, den Nacken zu schützen, sei dies mit einem Seidentuch oder Schal. Wärmepflaster über Nacht aufkleben kann auch wirksam sein. Auch schlafe ich schon seit Jahren auf einem speziellen Nackenkissen. Du musst ausprobieren was Dir gut tut, denn der Nacken vermittelt es DirDu schreibst, dass Du besonders am Morgen (nach dem Aufstehen) Nackenschmerzen hast. Dies ist ein Zeichen, dass der Kopf falsch liegt und Du somit Nackenverspannungen bekommst. Lass Dich von einem Fachmann beraten. Auch wäre wichtig, spezifische Lockerungsübungen vorzunehmen.
Ich wünsche Dir, dass Du einen Weg finden wirst, der Dir die Wechseljahrbeschwerden lindert.
Den sportlichen Aspekt sollte ich mir auch zu Herzen nehmen. Ich bin mit 40 nochmal Mama geworden und dann bereits 2 Jahre später in die Wechseljahre gekommen. Seit mein Kleiner da ist finde ich kaum noch Zeit mich sportlich zu betätigen. Leider bin ich auch noch alleinerziehend…aber irgendwie MUSS ich wenigstens zweimal in der Woche etwas Sport dazwischenkriegen. Viel Fahradfahren mache ich ja (hab kein Auto), aber das reicht wohl nicht. Vielleicht hilft das auch bei meiner WE Migräne.
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