Medizinische Vorbeugung

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Aimovig (Erenumab)

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    Beiträge
  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33369

    Warum hab ich den Eindruck, daß hier etwas mitschwingt wie: du darfst dem Staat nur auf der Tasche liegen, wenn du halbtot bist ?

    Warum wird es wirklich schwer Betroffenen so schwer gemacht, die Rente zu erhalten? Weil nicht wenige Menschen sich Rente erschleichen. Es gibt auf FB Gruppen, in welchen man Anleitung gibt, wie man sich beim Gutachter zu verhalten hat. Das sind oft junge Menschen gerade mal 20 Jahre alt und haben einfach keinen Bock auf Arbeit. Seit man auch für Migräne Rente erhalten kann, wird das auch teilweise ausgenützt auf eine Art und Weise, dass es einem die Haare aufstellt. Ich bin halt sensibilisiert auch in die andere Richtung, da ich es fast täglich erlebe. Übrigens nicht nur bei jungen Leuten, sondern auch dann, wenn man eh schon kurz vor der Rente ist und einfach nicht mehr will. ?

    Gäbe es diesen Missbrauch nicht, müssten sich Menschen, die die Rente wirklich verdienen, nicht demütigen und „quälen“ lassen – denn nichts anderes ist es manchmal.

    Wenn das Thema in unserer FB-Gruppe aufkommt, versuche ich den jungen Leuten immer zu erklären, dass der vermeintliche Vorteil sie ins Aus schießen kann. Wenn sie nach der Ausbildung nicht schnell Fuß fassen können im Arbeitsleben, kann es für manche schlecht ausgehen und sie sind nicht mehr Teil einer Gemeinschaft, zu der im Grunde jeder gehören will. Manche brechen auch die Ausbildung ab und legen ihre gesamte Energie in den Kampf für die Rente.

    Das bekommen die meisten nicht mit, die sich nicht mit Selbsthilfe und Aufklärung beschäftigen.

    Liebe Jasmin, Dir wünsche ich, dass es so läuft, wie es für Dich persönlich das Beste ist. 🙂

    Liebe Grüße
    Bettina

    Anna
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 565

    Und dann gibt es so Dumme wie mich, die freiwillig Teilzeit arbeiten, damit sie das Arbeitspensum mit ihrer Migräne schaffen und dem Staat (bzw. Land) nicht auf der Tasche liegen und dann gesagt bekommen, sie müssten Vollzeit arbeiten.

    LG Anna

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Das finde ich ganz und gar nicht dumm, liebe Anna.

    Bei allem was hier auch zu recht geschrieben wurde, sollten wir nicht vergessen, dass es in diesem sozialen System auch Einzahler gibt.

    Alleine um auch denen gerecht zu werden, um das System aufrecht zu halten, sollte aus meiner Sicht 1. alles getan werden um wieder arbeitsfähig zu werden, und 2. die Möglichkeit einer adäquaten Überprüfung, gewährt werden.

    Alles Liebe
    Sternchen

    Anna
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 565

    Hallo Sternchen,

    das Verrückte dabei ist doch, dass ich mir jetzt vom Arzt bescheinigen lassen soll, dass ich krank bin und deshalb Teilzeit arbeiten möchte, weil mich mein Arbeitgeber eigentlich dazu zwingen will, Vollzeit zu arbeiten.

    Und ich bin deshalb dumm, weil ich mir wie ein Schmarotzer vorkomme, weil ich meinen Arzt nun darum bitten muss, obwohl ja eigentlich genau andersrum ein Schuh daraus wird.

    Ich könnte ja auch einfach Vollzeit arbeiten, dadurch deutlich besser verdienen und halt einfach immer fehlen, wenn es eben nicht geht.

    LG Anna

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Na klar Anna, verstehe ich! Das ist ja eine ganz besondere Situation.

    Aber ich wollte dich eigentlich ermutigen. Nein, du bist nicht dumm. Man muss sich irgendwann entscheiden, bin ich eigenverantwortlich und stehe für unser tolles soziales System mit ein, oder

    bin ich dumm, und schaffe durch Schmarotzen dieses System mit ab.

    Ersteres findet meine Hochachtung.

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 52

    Ich sehe das zwiegespalten. Es ist gut, dass es die Möglichkeit der Verrentung gibt, das ist klar. Ich bestreite auch nicht, dass das in einigen Fällen der einzig gangbare Weg ist. Mir fällt allerdings auf, und das bestätigen einige Meinungen hier sehr gut, dass eine Art Empörung vorherrscht, wenn dann nach einigen Jahren die Idee bei anderen aufkommt, dass man doch vielleicht irgendwann wieder arbeiten könne. 12 Jahre verrentet sein ist eine lange Zeit. Die entsprechende Finanzierung wird von der Gemeinschaft getragen. Natürlich ist es da legitim, das regelmäßig zu hinterfragen. Anders wäre es, wenn jemand als Privatier das nötige Geld selbst aufbringen würde. Ich leide auch unter Kopfschmerzen, teilweise sehr schwer. Ich gehe dennoch arbeiten. Und somit bin ich der Meinung, hier mitreden zu dürfen, denn wo manche sagen, ich setze aus, gehe ich hin. Nun ist jeder unterschiedlich belastbar und hat auch unterschiedliche Belastungen im Job und unterschiedliche Schmerzbilder – ganz klar. Aber mir will nicht ganz in den Kopf, wie man es nach 12 (!) Jahren ohne Arbeit als überraschend und stressend empfinden kann, wenn die Arbeitsunfähigkeit überprüft werden soll. Bei einer solch langen Zeit der Arbeitsunfähigkeit hätte man doch auch eine Umschulung zu einem weniger fordernden Job machen können, sich einen Nebenererwerb suchen können, da gibt es doch viele Möglichkeiten, die dann stundenreduziert möglich sind. Und wenn es die Mitarbeit in einem Blumenladen ist, den man 5 Stunden die Woche aushilft. Ich glaube nämlich, dass es auch nicht gesund ist, nur zuhause zu sitzen und alles dem Schmerzbild unterzuordnen. Wo bleibt da die Ablenkung, die Struktur, die Normalität? Manchmal hilft es auch, in ein anderes Umfeld zu kommen, gezwungen zu sein, stundenweise mal an etwas anderes zu denken. Ich spreche hiermit aber vor allem diejenigen an, die sich darüber empören, wie man es wagen kann, überhaupt anzumerken, dass das Ziel irgendwann wohl doch die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit sei und nicht die unbegrenzte Rente auf Staatskosten.

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 761

    Liebe Steffi,
    ich fühle mich jetzt mal persönlich angesprochen, gebe dir in einigen Punkten Recht, z.B. dass es sinnvoll ist, sich eine Beschäftigung zu suchen, die einen von dem Schmerzgeschehen ablenkt, vor allem aber, dass es ok ist, die Arbeitsfähigkeit überprüfen zu lassen.
    Vllt hast du die Beiträge von gestern nicht alle gelesen, da hatte ich nämlich erwähnt, dass ich bislang anfangs jedes Jahr, dann alle 2 J. überprüft wurde. Ich glaube, so lange wird heute niemand mehr auf Dauer früh berentet.
    Und wie du auch geschrieben hast, jeder Fall ist anders. Bei mir war es auch so, dass ich jahrelang oft mit Schmerzen gearbeitet habe, zunehmend lange gefehlt habe, mehrmals für 3-4 Wochen, so dass die Kollegen meine Arbeit mitmachen mussten und es nachher für alle Beteiligten von Vorteil war, als durch meinen Komplett-Ausfall (übrigens damit ich meinen krebskranken Mann mehrere Jahre zum Sterben begleiten und pflegen konnte) eine junge gesunde Kollegin meinen Job übernehmen konnte. Meine Belastbarkeit ist offensichtlich mit mehreren Paketen behaftet leider nicht wieder herstellbar.
    Natürlich muss ich mich hier nicht persönlich rechtfertigen, aber es trifft genau meinen Nerv, dass ich mich zu allem persönlichen Leid auch noch schuldig für meine Krankheit fühle…

    Und um wieder zum Thema Aimovig zurückzukommen – wenn es so weiter geht, ermöglicht es mir nach vielen Jahren hoffentlich wieder die Teilnahme am ganz normalen Leben – nur nicht mit mehr Arbeitsstunden, als ich nun ehrenamtlich mache, zum einen weil es mir Spaß macht und mir ein Gefühl von „Dazugehören“ gibt, zum anderen weil ich einigen Kindern damit weiterhelfen kann und mir nicht so als Sozial-Schmarotzer vorkomme. Da gehen unsere Meinungen also gar nicht auseinander;)

    Liebe Grüße
    Jasmin

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33369

    Ich denke, jeder vernünftige und rücksichtsvolle Mensch sieht das so. Der Sozialstaat hat die Pflicht, in Notsituationen zu unterstützen, aber auch nur dann.

    Von Jasmin weiß ich z. B. durch jahrelange Kontakte auch per PN, dass sie sehr ungern ihren Beruf aufgegeben und wirklich daran gehangen hatte. Nun hatte sich die Diskussion entwickelt aufgrund einer vielleicht etwas ungünstigen Formulierung, aber ich denke, das ist nun ausdiskutiert. 😉

    Liebe Grüße
    Bettina

    Sunny
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 5

    Hallöchen in die Runde,

    als normalerweise eher stille Mitleserin möchte ich Euch nun meine Erfahrungen aus meinem ersten Aimovig-Monat berichten.
    Noch mal kurz meine Ausgangslage: seit 30 Jahren Migräne (bin jetzt 47), seit einigen Jahren regelmäßig 12-14 Migränetage im Monat (auch schon mal 16), die ich immer alle mit Triptan behandle. Es ist mir unmöglich, die 10/20 Regel einzuhalten, da ich berufstätig bin und leider eine Krankmeldung eine Riesenhürde ist, die ich nicht bereit bin zu nehmen. Laut meinem Neurologen gibt es bei mir keine Anzeichen für einen Mük, deswegen habe ich aufgehört, mir darüber dauernd Gedanken zu machen ;-). Ich bewundere aber alle, die diese Regel trotz weit häufigerer Migränetage einhalten können.
    Prophylaxen habe ich eigentlich alles durch (Metoprolol, Amitriptylin, Topiramat, Flunarizin, Cefaly, Pestwurz, Magnesium, Akupunktur, Bioresonanz, Homöopathie, Ernährung, Botox, Venlafaxin, Candesartan…), nichts hat geholfen aber vieles hatte sehr starke Nebenwirkungen. Nun also meine große Hoffnung Aimovig.
    Die Spritze (1x 70mg) habe ich gar nicht gemerkt, ca. 20 Minuten später ein leichtes Brennen an der Einstichstelle, nichts dramatisches. Ich war eh den ganzen Tag schon leicht migränig, die Migräne ist dann durchgekommen und hat wie für mich normal, gut drei Tage angehalten. Verstopfung hatte ich gleich am 2. Tag nach der Spritze mit zu kämpfen.
    Wirkung hatte ich leider gar keine. In den letzten 28 Tagen mit Aimovig hatte ich 14 Tage Migräne. Mit ein bisschen gutem Willen könnte ich sagen, dass in Woche 2 und 3 die Migräne angenehmer war ;-). Und die Tage wo ich keine Migräne hatte habe ich mich sogar ausgesprochen gut und energiegeladen gefühlt. In Woche 4 war das dann schon wieder vorbei. Morgen gibt es die nächste Spritze, vermutlich noch einmal 70mg. Wenn der nächste Zyklus wieder so mau ausfällt, möchte ich noch wenigstens einmal 140mg ausprobieren.
    Aber ich hatte außer der Verstopfung keinerlei andere Nebenwirkungen und die Triptane haben genauso geholfen wie immer. Das hatte ich mich doch im vorhinein sehr verunsichert, weil ja doch so einige davon berichtet haben, dass ihre Triptane nicht mehr so gut anschlagen.
    Ich freue mich riesig für alle, bei denen Aimovig Erfolg bringt und habe für mich noch ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung :-).
    Liebe Grüße,
    Sunny

    Tamalina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 23

    Hallo, ich bin ganz neu hier und kenne mich noch nicht 100 prozentig aus….also ich bekomme in ein paar Tagen meine erste Spritze und mich würde interessieren in welchem genauen Abstand muss ich die nächste bekommen? 4 Wochen oder 30/31 Tage?? Oder ist das nicht so genau? Und hattet ihr wirklich gleich nach der Spritze einen schlimmen Anfall? Das macht mir ja richtig Angst…. LG

    AndreaClaudia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 121

    Keine Angst, mir ging es nach der 1. Spritze super. Nur ein bisschen Verstopfung. Ich nehme im 28 tage Rhythmus. LG und viel Glück AndreaClaudia

    Tamalina
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 23

    Lieben Dank für deine schnelle Antwort und die Info! Ich werde dir danach berichten?

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