Medizinische Vorbeugung

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Betablocker – Fragen und Erfahrungsberichte

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  • denkpositiv
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    Beitragsanzahl: 306

    Hallo, liebe Bettina und
    ein herzliches Hallo in die Runde!

    Wie ihr hier lesen könnt, nehmen ich seit einiger Zeit Metoprolol zur Prophylaxe. Am Morgen und am Abend „nach“ dem Essen. Das hat sich uhrzeittechnisch so ergeben.

    Mein Arzt hat dazu gar nichts gesagt. Kann mir jemand, oder du, Bettina, in dieser Sache weiterhelfen?

    Macht es, evtl. sogar einen bedeutenden Unterschied, ob vor oder nach dem Essen?

    Dazu wäre mir auch wichtig, den Hintergrund zu wissen, weshalb es vor- oder nachher besser ist. Ich könnte ja jederzeit umstellen…

    Vielen, lieben Dank und für Euch ein schönes Wochenende!
    Denkpositiv

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33353

    Liebe Denkpositiv,

    es ist besser, Betablocker vor dem Essen einzunehmen. Medikamente verweilen länger im Magen, wenn sie zusammen mit der Nahrung aufgenommen werden. Besonders bei fetten Speisen verweilt der Nahrungsbrei lange im Magen, bevor er in den Darm entlassen wird.

    Dies könnte einen minimalen Wirkverlust des Medikaments bedeuten, vor allem aber auch tritt die Wirkung später ein.

    Dann gibt es wieder andere Medikamente, die man während der Mahlzeit einnehmen soll, damit sie den Magen nicht so belasten.

    Die nüchterne Einnahme (1 Stunde, besser sogar 2 Stunden, vor dem Essen) ist von Vorteil bei magensaftresistenten Tabletten. Meist sind sie sehr groß und werden in der Regel erst dann in den Darm entlassen, wenn der Magen leer ist. Große Partikel werden immer zuletzt, wenn der übrige Nahrungsbrei den Magen schon verlassen hat, in den Darm gepresst. Daher ist die Einnahme auf nüchternen Magen wichtig, damit die Tablette direkt an den Resorptionsort Darm gelangt und wirken kann.

    Auch Schmerzmittel wirken schneller, wenn sie auf nüchternen Magen eingenommen werden. Wer allerdings zu einem empfindlichen Magen neigt, sollte lieber trotzdem besser vorher eine Kleinigkeit essen. Wenn man nur wenig isst, ist die Verweilzeit im Magen auch entsprechend kurz. Die Wirkung kann also auch dann schnell einsetzen.

    Anders ist das allerdings meist bei Migränepatienten, da im Anfall die Peristaltik sehr eingeschränkt ist. In dem Fall ist es auch meist besser, man isst eine Kleinigkeit, damit wieder Bewegung in Magen und Darm kommt. Antiemetika helfen ebenfalls.

    Liebe Grüße
    Bettina

    denkpositiv
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 306

    Liebe Bettina,

    vielen, lieben Dank für deine Antwort und die super verständliche und ganz ausführliche Erklärung!!! Nun weiß ich besser Bescheid und werde mich danach richten. Es wäre ja verflixt, wenn es an der Einnahmezeit hapern würde 😉 – jetzt, wo ich das Gefühl habe mit Meto auf der richtigen Spur zu sein. Es gibt nämlich seit ca. 3 Wochen Anzeichen, dass von Attacke zu Attacke 5 Erholungstage ohne Migräne liegen. Würde sich dieser Eindruck bewahrheiten, wäre das für mich eine wirkliche Verbesserung – eine feine Sache! Und ich müßte auch keine Angst mehr haben, die 10er Regel nicht einhalten zu können, was wiederum eine enorme psychische Entlastung ist.

    Einen recht schönen Sonntag wünscht
    Denkpositiv

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33353

    Liebe Denkpositiv,

    es hört sich so an, als wären das schon die positiven Ergebnisse der Prophylaxe. Ich wünsche Dir sehr, dass es sogar noch besser wird.

    Alles Gute und liebe Grüße
    Bettina

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Danke für diese ausführliche Erklärung, liebe Bettina. Trotz Sonntag mal wieder kostenlose Fortbildung! 😉

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33353

    Gerne, liebe Ulrike. 🙂

    denkpositiv
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 306

    Hallo, Ihr Lieben!

    Oh, oh – ich trau mich gar nicht drüber nachzudenken z.B. eine ganze Woche keine Migräne zu haben. Das kenne ich schon seit Jahren nicht mehr. Heute ist der dritte Tag, an dem es mir richtig gut geht und trotzdem erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich quasi meinen Kopf „befrage“ :-).

    Ich laufe an guten Tagen wie auf rohen Eiern, das Vertrauen fehlt noch. Aber sie fühlen sich wunderbar an – die Tag, nicht die Eier 😉

    Sabine hat an anderer Stelle geschrieben, dass ihr Arzt von Meto… auf Propra… umstellen will, was ihr evtl. noch besser helfen würde.

    Ist so ein Ausprobieren bzw. so ein Wechsel für jeden eine Option? Oder ist Propra… sogar ein besser geeigneter Betablocker in Bezug auf eine Migräneprophylaxe?

    Obwohl das Wetter ja eher grauselig daherkommt wünsche ich euch einen schönen und problemlosen Tag!

    Denkpositiv

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Liebe Denkpositiv,

    wie super: Tag 3 ohne Migräne! 🙂

    Es ist völlig normal, daß sich innerhalb so kurzer Zeit noch kein Vertrauen aufgebaut hat. Das heißt, neben dem Genuß sind da eben auch noch die Gedanken, das Beobachten. Wenn Du diesen erlaubst, auch mitzumischen, wirst du dich noch mehr entspannen können! 🙂

    Ich denke ,es spricht nichts dagegen, verschiedene Betablocker auszuprobieren. Ich habe schon Metropolol gehabt. Im Moment nehme ich Propanolol.
    Aber da du ja schon gute Ergebnisse hast, sehe ich eigentlich keinen Bedarf im Moment.

    Dir auch noch einen schönen Tag!

    Liebe Grüße
    Ulrike

    denkpositiv
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 306

    Ein herzliches Hallo in die Runde,
    liebe Bettina!

    Seit Anfang des Jahres nehme ich nun Metoprolol zur Prophylaxe ein. Es hat sich gut eingespielt, am Abend 2 Tabletten zu 50 mg einzunehmen und morgens gar nichts, da ich sonst den Tag über sehr müde, total kraftlos und absolut motivationslos bin, was im Alltag/Beruf nicht gut durchzuhalten ist. Ansonsten komm ich mit dem Medikament ganz gut zurecht.

    Inzwischen ist mein Migräneverlauf wie folgt:
    * 4-5 Tage lang keine Migränebeschwerden
    * dann kommt eine Attacke
    * der nächste Tag ist aufgrund der Triptane und Naproxen noch gut
    * dann wieder eine Attacke
    * und daraufhin wieder 4-5 Tage ohne Migräne.

    Das heißt, dass ich 4-5 Tage gut zurechtkomm, daraufhin aber wieder 3 Tage im Seil häng.

    Könnt ihr bzw. du Bettina, aus der Erfahrung sagen, ob dies das beste Ergebnis ist, das ich mit einem Betablocker erreichen kann? Oder kann ich evtl. mit einem anderen als Meto zu einer weiteren Verbesserung kommen? Sollte ich Meto evtl. noch aufdosieren? Oder könnte ich noch irgendein anderes Medi dazu kombinieren?

    Vielleicht ist es schon vermessen, aber irgendwie hab ich mir längere Schmerzpausen erhofft.

    Vielen, lieben Dank für eure Tipps und ein recht schönes und möglichst schmerzfreies Pfingstwochenende

    wünsch euch
    Denkpositiv

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8618

    Liebe Denkpositiv,

    mir hat die Kombi von Metoprolol mit Micardis für einige Zeit gut geholfen. Angefangen bin ich mit 20 mg, wobei die Wirkung immer wieder nachließ, so dass ich dann wieder höher dosieren musste bis letztendlich auf 80 mg. War eine gute Zeit, allerdings wären mir regelmäßig 4-5 Tage Pause schon ein Erfolg.
    Kannst es ja mal probieren.

    Liebe Grüße und schöne Pfingsttage
    Julia

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Liebe DenkPositiv,

    für mein Empfinden kannst du schon einen super guten Erfolg verzeichnen. Auch wenn viele von uns genau dieses Schema, 3-5 Tage Pause, und dann eine lange Attacke kennen, kann man bei der Migräne NIE von einem kalkulierbaren Ergebnis sprechen. Die Migräne ist so unberechenbar, wie das Wetter, oder noch unberechenbarer. Aber da erzähle ich Dir nichts Neues. 😉

    Ich empfinde Dein Ansinnen, Deinen Stand verbessern zu wollen, nicht als vermessen, wir müssen immer dran bleiben, an unserer lieben Migräne. 😉

    Allerdings dürfen wir eine gute Wirkung der Medi´s nicht mit zuviel Ausprobieren verwischen. Hier ist m.E. ein bisschen Fingerspitzengefühl nötig.

    Ganz lieber Gruß
    und auch für Dich ein schönes Pfingstfest.
    Sternchen

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 17

    „Könnt ihr bzw. du Bettina, aus der Erfahrung sagen, ob dies das beste Ergebnis ist, das ich mit einem Betablocker erreichen kann?“

    Das ehrlichste was man sagen kann ist, dass es möglich ist, dass „Frequenz oder Intensität positiv beeinflusst werden können“. Wenn das dann aber passiert ist es im individuellen Fall meist schwer eindeutig festzustellen, ob es an einer Prophylaxe liegt oder nicht. Daraus folgt, dass es keineswegs „vermessen“ ist, da Migräne zur Zeit leider keine [wirklich] kontrollierbare Krankheit ist – andererseits macht dies Aussagen zu den Optimalwerten sinnlos, da nicht zu klären ist, wieso diese bei manchen Patienten auftauchen und bei anderen nicht.

    „Oder kann ich evtl. mit einem anderen als Meto zu einer weiteren Verbesserung kommen? Sollte ich Meto evtl. noch aufdosieren? Oder könnte ich noch irgendein anderes Medi dazu kombinieren?“

    Die übliche Maximaldosis liegt bei 200mg. Dies wird meiner Erinnerung nach bei Migränepatienten normalerweise verschrieben, es wird allerdings oft bei 50mg angefangen aufzudosieren. Ich zum Beispiel habe bei 200mg keinerlei feststellbare Nebenwirkungen. Wenn bei dir schon Einschränkungen festzustellen sind, würde ich deswegen mit dem Arzt sprechen, da die anzupeilende Dosis womöglich nicht erreicht werden und daher ein Alternativmedikament getestet werden kann. Dies sollte allerdings nach einer Eingewöhnungszeit stattfinden um – wie von sternchen geschrieben – eventuelle Wirkungen nicht zu übersehen.
    Übrigens – meiner Erfahrung nach ist die Wirkdauer von retardiertem Metoprolol etwas über 24 Stunden. Es ist also praktisch unwichtig, wann man die Tabletten einnimmt.

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