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Depressionen durch Amitriptylin?
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AutorBeiträge
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Ich nehme jetzt seit Ende September Amitriptylin als Migräneprophylaxe, nachdem Betablocker keinen Erfolg gebracht haben und mir Flunarizin zu sehr auf die Stimmung geschlagen ist. Da ich zusätzlich zur Migräne zu zyklusabhängigen Depressionen neige, wollte ich dieses Medikament gerne ausprobieren.
Ich habe mit 12,5mg angefangen und langsam immer weiter gesteigert. In den ersten Tagen war ich sehr müde, aber das hat sich schnell gegeben. Störende Nebenwirkungen habe ich nicht bzw. sie sind erträglich. Zugenommen habe ich auch nicht.
Jetzt nehme ich seit Weihnachten 50mg und meine Depressionen werden immer schlimmer. Es geht mir einfach mies.
Auch was die Migränetage betrifft, ist noch keine deutliche Besserung zu merken.Ich weiß, dass die Dosis noch recht niedrig und viel Luft nach oben ist, aber es dürfte doch zumindest nicht schlimmer werden, oder?
Ich zähle inzwischen echt die Tage, bis meine Ärztin am 5. Januar die Praxis wieder aufmacht, weil es so einfach nicht geht.
Ich habe in der Packungsbeilage gelesen, dass die Depressionen gerade zu Beginn der Einnahme stärker werden können, aber ich nehme das Präparat ja schon seit drei Monaten.
Ist es möglich, dass das Ami die Depressionen verstärkt?
Liebe Grüße
AnoukLiebe Anouk,
an eine paradoxe Reaktion wird man bei Dir kaum denken können, da es Dir ja zu Beginn gleich mal besser ging. Eher wäre zu überlegen, dass die Depression massiver geworden ist und diese sehr niedrige Dosierung einfach nicht ausreicht, hier entsprechend was abzufangen. Hast Du schon weiter hochdosiert?
Sollte es Dir sehr schlecht gehen, wende Dich per Mail an Deine Ärztin und bitte um Hilfe zwischendurch.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaLiebe Bettina,
die Ärztin ist im Urlaub und zwischendurch werde ich sie nicht erreichen.
Und ohne Rücksprache möchte ich die Dosis nicht eigenmächtig erhöhen, da ich vor gut einer Woche erst erhöht habe. Aber von der angeblich dämpfenden Wirkung des Amis spüre ich absolut nichts. Mir von meinem Hausarzt oder vom ärztlichen Notdienst was Zusätzliches verschreiben lassen, halte ich für nicht sinnvoll, da die keine Ahnung von meiner Behandlung und den anderen Medikamenten haben.Ich finde das merkwürdig, weil ich vor zwölf Jahren schonmal ein Antidepressivum genommen habe und da gleich die Einstiegsdosis Wirkung gezeigt hat.
Da werde ich mir die nächsten Abende mit einem Glas Wein am Abend und ggf. Baldrian behelfen, bis die Woche rum ist. Blöde Feiertage!
Na ja, wie sagt man so schön: Unkraut vergeht nicht.
Liebe Grüße
AnoukNa dann Prost und auch Feiertage gehen mal zu Ende. 🙂 Ich wünsche Dir gutes Durchhalten und sende liebe Grüße,
BettinaLiebe Julia, von dem Wein würde ich dir eher abraten. Er sorgt zwar ersteinmal für Entspannung und lässt einen meistens auch gut einschlafen, aber die Schlafqualität verschlechtert sich. Außerdem kann er die eventuellen herzschädigenden Auswirkungen verstärken, da Alkohol die Reizleitung am Herzen verändern kann.
Zu deiner Beruhigung kann ich dir aber auch gleich sagen, dass mein Mann schon seit Jahren täglich 150 mg Ami nimmt, in Maßen Alkohol trinkt und keine nennenswerten Probleme hat.
Hast du noch andere Depressionssymptome wie zum Beispiel innere Unruhe und Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Überaktivität, Konzentrationsstörungen?
Baldrian wirkt bei mir gar nicht, kenne aber Leute denen es hilft.Liebe Hermine, Du meintest sicher Anouk. 😉 Ich denke, da sprach auch ein bisschen Galgenhumor aus ihr und nicht zwingend der Wunsch, sich nun froh zu trinken.
Liebe Bettina,
danke, dass du mich verstanden hast!
Ich werde jetzt bestimmt nicht zur Schnapsdrossel werden, das würde mein Kopf auch gar nicht mitmachen, aber wenn ich jetzt eh hauptsächlich versuche, die Tage zu überbrücken, bis meine Ärztin wieder da ist, ist mir das Mittel relativ egal.Da ist es an einem Tag vielleicht ein Glas Wein, am nächsten Baldrian und am Tag danach ein dicker Schokoriegel. 😀
Gestern gab es einen Schokoriegel und den heutigen Tag habe ich mit 50 Minuten Ausdauersport begonnen und es geht mir nicht ganz so mies, aber auch nicht wirklich gut.
Ich weiß nicht, ob die momentane Depression meinem PMS geschuldet ist, zeitlich würde es passen und das ist ja bereits vor der Einnahme des Amis von Monat zu Monat stärker geworden.
Ich habe vorhin ein wenig gegoogelt und Dr. Google meint, dass man bei PMS bzw. PDS eher Antidepressiva aus der Gruppe der Serotoninwiederaufnahmehemmer nimmt, da das PMS in Zusammenhang zum Serotoninspiegel stehen kann. Die genaue Ursache kennen die Ärzte noch nicht. Das könnte erklären, weshalb ich auf das Ami möglicherweise nicht so anspreche, wie ich es erwartet und erhofft habe.
Ich mache jetzt erstmal garnichts – außer durchhalten – bis ich mit meiner Ärztin gesprochen habe.
Liebe Grüße
AnoukLiebe Anouk,
genieß das Gläschen Wein, die Schokoriegel und alles was dein Herz sonst noch begehrt 🙂
Zum Ami: Mir wurde, nachdem ich das Ami schon lange Zeit abgesetzt hatte, erklärt, dass die stimmungsaufhellende bzw. stabilisierende Wirkung damit zusammenhängt, dass es die Emotionen und Gedanken (sowohl die positiven, als auch die negativen) etwas dämpft. Mit dieser Wirkung kam ich selbst nicht klar, weil negative Empfindungen bei mir sehr selten sind und somit vor allem meine Stimmungshochs gedämpft wurden…
Ich denke, dass es sich bei dir eher so verhält, wie Bettina geschrieben hat, dass die Depression an sich massiver geworden ist oder das Ami noch zu niedrig dosiert ist bzw. die Dosis von 50 mg noch nicht genug Zeit hatte, um Wirkung zu zeigen.
Aber ich selbst wäre damals froh gewesen, wenn ich diesen Zusammenhang zwischen Ami und meiner Stimmung schon gekannt hätte – deswegen meine Antwort.
Ich hoffe, dass es dir bald besser geht!
Liebe Grüße, TanniLiebe Tanni,
danke für deine Antwort!
Normalerweise bin ich ein sehr lebensfroher und positiver Mensch, trotz Migräne und häufiger Schmerzen. Deshalb erkenne ich mich momentan auch selber kaum.Angefangen hat es vor gut drei Jahren mit ein oder zwei Tagen Niedergeschlagenheit vor Einsetzen meiner Periode. Damit konnte ich leben. Aber diese Zeit wurde immer länger und die Niedergeschlagenheit immer ausgeprägter.
Im Frühjahr und Sommer war es dann so schlimm, dass ich wirklich 14 Tage, vom Eisprung bis zum Einsetzen der Blutung immer schlimmere Depressionen hatte. Von einem Tag auf den nächsten war der Spuk dann vorbei und ich wieder voller Zuversicht und Lebensfreude, auch wenn diese Zeit immer von starker Migräne begleitet wurde.
Das ist langsam nicht mehr wirklich auszuhalten und meine Familie leidet mit mir. In den 14 schlimmen Tagen kommen ganz merkwürdige Gedanken und das bin nicht ich!
Klar ist in meinem Leben auch nicht alles supi, aber für diese Traurigkeit gibt es keinen Grund und auch keine Erklärung. Ich will einfach nur dass das aufhört und ich wieder ich bin, von mir aus auch mit Dämpfung oder was auch immer. Ich will diese trüben Gedanken, diese abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung nicht mehr!
Liebe Grüße
AnoukLiebe Anouk,
bei Dir sollte ja die Migräne + die Depression behandelt werden, daher sind in so einem Fall trizyklische Antidepressiva zu bevorzugen. Wenn aber die Depression nun so stark wird, muss man neu überlegen. Entweder hochdosieren, wie schon angedacht, oder wenn dies auch keine Besserung bringt, abdosieren und etwas Neues starten. Vielleicht ja wirklich ein SSRI oder SNRI,
Jetzt wünsche ich Dir erstmal, dass Du die Zeit bis zu Deinem Arzttermin gut rumkriegst. Wenn es ganz schlimm ist, vielleicht mal ein Diazepam nehmen. Natürlich nur nach Rücksprache mit einem Arzt, aber das ist ja eh immer klar.
Alles Gute und liebe Grüße
BettinaLiebe Bettina,
ich habe meine Depression eigentlich als gleichrangig mit der Migräne empfunden, aber das der Ärztin vielleicht nicht deutlich genug gemacht.
Diazepam habe ich nicht und muss mir mit dem behelfen, was ich im Haus habe. Ich weiß nicht, ob mein Hausarzt am Freitag da ist, bezweifle es aber und ich glaube nicht, dass er es mir verschreiben würde…
Der heutige Tag ist fast geschaft und für die nächsten Tage habe ich noch jede Menge Schokoriegel und eine halbe Flasche Wein im Kühlschrank. 🙂
Ich habe meinem Mann schon angekündigt, dass ich heute wahrscheinlich wie immer ins Bett gehen werde und er bitte mit den Nachbarn feiern soll. Durch das Ami geht mein Biorhythmus oder was auch immer spätestens um 22 Uhr in den Keller und ich will dann nur noch schlafen.
Das neue Jahr kann auch ohne mich beginnen. 🙂VIelen Dank für deine Tipps und dir und allen anderen einen guten Rutsch in ein möglichst schmerzarmes neues Jahr!
Liebe Grüße
AnoukLiebe Anouk,
entschuldige bitte, dass ich aus versehen an Julia geschrieben habe und danke an Bettina für die Richtigstellung. Denken ist bei mir mit Migräne häufig reine Glücksache. Julia kennt das hoffentlich und wundert sich nicht zu sehr. Ich möchte auch nicht spießig erscheinen und werde mir nachher oder wahrscheinlich auch erst morgen früh auch einen Schluck Sekt genehmigen, Völliger Verzicht hebt ja auch nicht die Stimmung. Ich hoffe, dir geht es bald besser.
Liebe Grüße und guten Rutsch -
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