Medizinische Vorbeugung

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Fremanezumab (Ajovy®)

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    Beiträge
  • Katrin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1276

    Lieber Matis,

    ob meine laienhaften Überlegungen zu deiner Frage stimmen, weiß ich nicht, aber da sie mir logisch erscheinen, würde ich die doch noch gerne in diese Diskussion einbringen.

    Prof. Diener sagte im Interview mit Bianca Leppert, dass der Körper das CGRP in einem Notfall wie z.B. Schlaganfall oder Herzinfarkt dringend benötigt, um die verengten Gefäße wieder zu weiten.

    Genau das passiert vor einem Migräneanfall ja auch – mal ganz vereinfacht formuliert: die Gefäße verengen sich, es wird vermehrt CGRP ausgeschüttet, die Gefäße weiten sich und der typische Migräneschmerz ist da.

    Mit Aimovig docken die Antikörper an den CGRP-Rezeptoren an, so dass zwar weiterhin CGRP ausgeschüttet wird, aber wohl weniger bzw. es nicht mehr an den belegten Rezeptoren andocken kann.

    Ajovy und Emgality aber docken am CGRP selbst an, so dass es selbst nicht mehr am Rezeptor andocken kann. Zwischen diesen beiden Antikörpern bräuchte man aufgrund desselben Wirkprinzips möglicherweise keine Wartezeit.

    Sind aber noch Rezeptoren mit Aimovig belegt UND legt man Ajovy oder Emgality ohne Wartezeit nach, hat man zwar für eine gewisse Zeit eine doppelte „Sicherung“ in Sachen Migräne, aber in Notfällen wie oben beschrieben weniger Andockmöglichkeiten für CGRP UND möglicherweise nicht ausreichend CGRP für die notwendige gefäßerweiternde Wirkung.

    Deshalb denke ich, dass es sich, wie du, liebe Bettina, beschreibst, eher um eine Vorsichts- oder Sicherheitsmaßnahme handelt. Bei den Studien waren diese Risikopatienten ausgeschlossen und man weiß nicht, was in einem solchen Fall passiert.

    Seneca sagte zwar „Vollständige Sorglosigkeit und eine unerschütterliche Zuversicht sind das Wesentliche eines glücklichen Lebens.“ Aber Vorsicht ist eben auch die Mutter der Porzellankiste! Deshalb sind in diesem Fall eine gesunde Skepsis und ein bedachtes Vorgehen sicher berechtigt und sinnvoll.

    Im Live-Chat war Prof. Göbels Antwort auf meine Frage nach der Wartezeit drei Halbwertzeiten.

    Liebe Grüße
    Katrin

    Viva la Vida! ?

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 67

    Liebe Katrin,

    das ist nun alles Spekulation, da die Erkenntnisse fehlen.

    Wenn man aber spekulieren will kann man auch so argumentieren:
    Aimovig wird über ca. 5 Monate abgebaut. Ajovy baut sich in dieser Zeit genauso exponentiell auf.
    D.h. es gibt nie ein doppelt so viel, so viel wie wegfällt kommt auf der anderen Seite hinzu. Das gleicht sich aus.

    Und meine persönliche Theorie/Spekulation zur Wirkung ist die: Am Rezeptor hat der Antikörper permanent Einfluss auf den Körper, da es dort andockt. Am Peptid verhindert er, dass dieses andocken kann, beinflusst also die Wirkung des Peptids und nicht den Körper permanent. So könnte ich mir die geringeren Nebenwirkungen vorstellen wenn der Antikörper nur am Peptid andockt (Ajovy und E.).

    Wenn man sich einige Abhandlungen zur Wirkungsweise durchließt, scheint das Peptid vor und hinter der Blut-Hirn-Schrank wohl sogar kontrovers zu wirken. Deshalb ist es wohl auch so schwierig vorherzusagen, welchen Einfluss es auf das Herz-Kreislauf-System -auch im Notfall- hat.

    Meine persönliche Erfahrung ist, dass ich mit Aimovig erhebliche Nebenwirkungen hatte, vor allem Stenokardien, aber erst nach der ca. 18/19 Spritze. Mit Ajovy -jetzt die 6te Spritze- gar nicht mehr, dafür aber noch bessere Wirkung.
    Ich bin genau im Zyklus umgestiegen. D.h. 1 Monat nach der letzten Aimovig die erste Ajovy und das war für mich völlig problemlos.

    Liebe Vicky,
    ich hole mir jeden Monat eine 1er Packung. Drei davon kosten zusammen fast das gleiche wie eine Dreier-Packung und natürlich gibt es 1er Packungen: PZN 14338808.

    VG, Matis

    Ellen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6

    Hallo zusammen,

    Ich nehme jetzt das sechste Mal Ajovy und habe zwischen Aimovig und Ajovy auch ca 3 Monate pausiert. Ich fand den Beitrag von Claudia sehr interessant – mir ging es genauso. Ich halte mich nicht für einen super – Responder, aber die Zeit ohne die Spritze hat mir gezeigt, wie viel schlimmer es tatsächlich „ohne“ sein kann. Merkbare Nebenwirkungen habe ich nach wie vor nicht und daher war der Wechsel für mich eine spürbare Verbesserung.

    Viele Grüße!

    Anonym
    Inaktiv
    Beitragsanzahl: 45

    Hallo,

    ich habe jetzt auch Ajovy verordnet bekommen, da das Aimovig in den letzten Monaten merklich an Wirksamkeit verloren hat.
    Ich werde es genauso wie Matis angehen und genau im Zyklus umsteigen.Berichte dann hier, wie es sich auswirkt.
    Ich habe nun noch eine Dosis Aimovig übrig. Was mache ich am Besten damit ? Sie ist ja bezahlt, wurde ununterbrochen gekühlt und könnte jemand Anderem von Nutzen sein.
    Habt Ihr einen Vorschlag ? Einfach entsorgen wäre ja schon Verschwendung – aber darf die Apotheke so etwas überhaupt zurück nehmen ? war ja Teil einer Quartalspackung…

    Julia
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 8619

    Hallo Vicky, hab dir eine PN geschickt.

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Liebe alle,

    Ich melde mich auch einmal wieder zurück. Ich bin vor fast 4 Wochen von Emgality auf Ajovi umgestiegen. Die Wirkung für die Reduzierung der Migräne ist super, allerdings hatte ich die gleiche schlimmer werdende allergische Reaktion an der Einstichsstelle wie bei Emgality, und werde nun erstmal aussetzen und dann evtl. in 3 Monaten den verbleibenden Antikörper versuchen. Die Enttäuschung ist natürlich groß, da die Antikörper mir schon Lebensqualität zurückgegeben haben, und die Angst vor den nächsten drei Monaten und einer möglichen Verschlimmerung ist da. Ich überlege nun einmal mit Botox zu überbrücken, bis der nächste Antikörper gespritzt werden kann, meint ihr, das ist sinnvoll?

    Liebe Grüße an euch alle und vielen Dank für eure Hilfe!

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6948

    Liebe Ka.tha,

    so schade, dass du eine so gute Wirkung der Antikörper in Bezug auf die Migräne hast, doch wegen der allergischen Reaktion an der Einstichstelle Probleme hast.

    Von der Wirkungsweise her kann ich mir nicht vorstellen, dass du Botox nicht ausprobieren könntest. Es wirkt lokal und baut sich wieder vollständig ab.

    Allerdings müsste geklärt sein, ob es dir die Krankenkasse finanziert. Botox nur bei chronischer Migräne gezahlt, da ist dann die Frage, ob du zurzeit noch auf mindestens 15 Kopfschmerztage an mindestens drei aufeinanderfolgenden Monaten kommst.

    Und soweit ich weiß, muss vor dem Einsatz der Antikörper Botox erfolglos versucht worden sein. War das bei dir der Fall?

    Angst vor einer Verschlechterung deiner Migränesituation ist natürlich schon ein klarer Trigger dafür. Menschlich kann ich es allerdings gut verstehen… Ich wünsche dir, dass du positiv überrascht wirst.

    Lieber Gruß
    Heika

    Noelle
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 37

    Hallo an Alle,

    gibt es jemanden, der etwas dazu berichten kann oder eine wissenschaftliche Untersuchung dahingehend, ob Emgality oder Ajovy besser wirken?

    LG Noelle

    Siss
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 9

    Hallo an alle in diesem Forum,

    ich möchte euch von meinen Erfahrungen mit den neuen Impfstoffen berichten :

    Im November erhielt ich erstmalig 70 mg Aimovig. Die Behandlung konnte aufgrund der Nebenwirkungen (starke Verstopfung ) nicht fortgesetzt werden. Anfang Dezember dann Wechsel zu 225 mg Ajovy. Es folgten grippeähnliche Symptome: starke Muskel – und Gliederschmerzen. Nach 2 Wochen akute Entzündung der Nerven im linken Knie.
    Die erste Frage des behandelnden Orthopäden galt kürzlichen Impfungen/ Behandlung mit Antikörpern.

    Obwohl Hersteller und Neurologen derartige Nebenwirkungen bestreiten,sehe ich für mich einen ursächlichen Zusammenhang und werde die Behandlung mit Ajovy nicht fortsetzen.

    Derzeit kann ich nur hoffen, in absehbarer Zeit wieder schmerzfrei gehen zu können.

    Der Einfluss auf das Schmerzgeschehen (chronische Migräne ) blieb ohne nennenswerten Erfolg.

    Falls jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

    Ich wünsche allen einen migränefreien,fröhlichen Jahreswechsel!

    Catingrid
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 90

    Hallo Siss,

    das ist interessant was die Nebenwirkungen der „Impfungen“ angeht. Bei mir war es genau umgedreht: Ich bekam von Aimovig tagelang grippeähnliche Symptome mit erhöhter Körpertemperatur und Kopfschmerzen und von Ajovy so starke Verdauungsbeschwerden mit Verstopfung, daß ich beides wieder beenden mußte. Gegen Migräne haben beide nicht geholfen.
    Also ich sehe da parallelen.
    Den 3. Wirkstoff hatte ich bereits in einer Studie erhalten; hatte keine Nebenwirkungen aber auch keine Hauptwirkung gg. Migräne.
    Für mich ist das Thema mit den Antikörpern „gegessen“ :-(. Eine reine Enttäuschung!

    LG, Ingrid

    Ka.tha
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 59

    Liebe Heika,

    Vielen Dank für deine Nachricht.

    Ich hatte Botox tatsächlich 9 Monate probiert. Es hat die Anfälle etwas gedämpft. Ich hatte aber trotzdem 1-2 Anfälle pro Woche, die bei mir eigentlich fast immer 3 Tage dauern. Die Antikörper haben da deutlich besser gewirkt, auch wenn die Anfälle wieder etwas schlimmer waren. Da sie aber unter den Antikörpern wesentlich seltener sind, kann ich dann gut behandeln mit Triptanen.

    Wie häufig die Migräne ohne Botox und ohne Antikörper ist, kann ich gar nicht beurteilen, da ich sehr lange im MÜK war und dann die Medikamentenpause im Dezember 2018 gemacht habe und in dieser direkt Botox bekommen habe.

    Vielen Dank auch für den Hinweis, mit der Kostenübernahme. Hier muss ich mich mal erkundigen…

    Vielleicht probiere ich die 3 Monate, bis ich Aimovig versuchen kann, auch einmal ohne Botox, um zu sehen, wie die Situation überhaupt ist…
    Liebe Grüße und herzlichen Dank

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33366

    Liebe Ka.tha,

    mach doch jetzt einfach mal eine Pause und schaue, wie sich die Migräne verhält. Bei manchen hat sich nach einigen Monaten mit einer Prophylaxe die Situation ja auch nachhaltig beruhigt. Gehe ohne Angst in diese Pause, denn Angst triggert weitere Attacken. Versuche, es gelassen zu sehen als einen Auslassversuch, der ja sowieso nach einer gewissen Zeit empfohlen wird.

    Liebe Noelle,

    gibt es jemanden, der etwas dazu berichten kann oder eine wissenschaftliche Untersuchung dahingehend, ob Emgality oder Ajovy besser wirken?

    da die Antikörpertherapie noch so jung ist, gibt es noch keine vergleichenden Studien. Auch die Erfahrungen der Einzelnen kannst Du nie 1:1 auf Dich übertragen. Testen und individuell für Dich beurteilen. 🙂

    Liebe Siss,

    das sind bekannte Nebenwirkungen und ich würde diese schriftlich an den Hersteller melden. Sie sind verpflichtet, diese zu listen und werden sie dann wohl auch anerkennen müssen. 😉 Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir bald wieder gut geht. Der Antikörper ist halt noch eine gewisse Zeit im Körper, aber wird ja stetig weniger.

    Liebe Ingrid,

    muss man dann abhaken, aber tut mir leid für Dich. Vielleicht kommst Du mit den schon etablierten Prophylaxen wieder aus.

    Liebe Grüße
    Bettina

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