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Sartane und Krebsrisiko
Schlagwörter: Candesartan, Krebsrisiko, Migräne, Olmesartan, Sartane, Telmisartan
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AutorBeiträge
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Sartane können auch in der Migränevorbeugung eingesetzt werden. Zur Migräne-Prophylaxe gibt es Hinweise aus klinischen Studien, dass auch AT1-Rezeptorblocker die Attackenfrequenz senken können. Diese schließen Candesartan, Olmesartan und Telmisartan ein. In einer zwölfwöchigen Studie mit 95 Migräne-Patienten sank die Zahl der Kopfschmerztage mit Telmisartan signifikant um 38 Prozent, mit Candesartan um 18,5 Prozent, mit Placebo um 15 Prozent. Unter Olmesartan sank die Attackenfrequenz der Hypertoniker mit Migräne im Schnitt um 83 Prozent. Für Verunsicherung sorgt eine neue Studie, die eine mögliche Erhöhung des Krebsrisikos durch die Einnahme von Sartanen vermutet. Die Datenlage ist dafür jedoch derzeit nicht ausreichend fundiert, so dass eine Änderung der Einnahmeempfehlungen derzeit nicht begründet ist. Hier die Stellungnahme der AkdÄ zu Sartanen und Krebsrisiko:
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft informiert:
Die AkdÄ veröffentlicht heute eine Stellungnahme zu Sartanen und Krebsrisiko. Hintergrund ist die Studie einer US-amerikanischen Gruppe um Ilke Sipahi zum Auftreten von Tumoren im Zusammenhang mit der Gabe von Sartanen, die im Juni im Lancet Oncology veröffentlicht wurde (1). Zusammenfassend zeigte sich in dieser Metaanalyse aller öffentlich zugänglichen, randomisierten Studien zu Sartanen, in denen Daten zum Neuauftreten von Tumorerkrankungen erfasst wurden, ein geringes, statistisch signifikant erhöhtes Risiko von Krebserkrankungen bei Gabe eines Sartans.
Aus Sicht der AkdÄ hat die Metaanalyse einige deutliche methodische Schwächen. Darüber hinaus ist die biologische Plausibilität einer tumorfördernden Wirkung von Sartanen nicht gegeben, wenn auch die vorhandene Datenlage noch deutliche Lücken und Unsicherheiten aufweist. Die Ergebnisse der Studie sollten zum Anlass genommen werden, weitere Untersuchungen zum Krebsrisiko bei Anwendung von Sartanen durchzuführen. Es ergibt sich aus Sicht der AkdÄ jedoch derzeit keine Notwendigkeit, die Empfehlungen für die Verordnung von Sartanen zu ändern.Lesen Sie die komplette Stellungnahme
Literatur
(1) Sipahi I, Debanne SM, Rowland DY et al.: Angiotensin-receptor blockade and risk of cancer: meta-analysis of randomised controlled trials. Lancet Oncol 2010; 11: 627-636.Vielen Dank für diese Stellungnahme, die doch beruhigt.
Hier gibt es nochmal ein Entwarung zum Thema Sartane und erhöhtes Krebsrisiko.
Hallo,
es ist zwar schon fast ein alter Hut, wenn ich das Datum der anderen Einträge ansehe, aber für mich trotzdem sehr interessant:Hat jemand Erfahrungen mit Olmesartan gemacht? Ich habe heute von meinem Arzt das Medikament Vocado verschrieben bekommen, welches lt. Arzt ein Olmesartan enthält. Ich habe auch Bluthochdruck und bislang Betablocker genommen, die aber zur Migräneprophylaxe leider nicht beitrugen.
Danke für Eure Antworten!!!
Liebe Anatevka,
wir haben hier keine alten Hüte, denn alles ist ja noch aktuell. 🙂
Sartane können sich gut auswirken auf die Migräne, in erster Linie aber wohl Telmisartan (Micardis). Vielleicht fragst Du den Arzt nochmal vor dem Start, aus welchem Grund er lieber Olmesartan für Dich verschrieben hat?
Liebe Grüße
BettinaLiebe Bettina,
Du schreibst, dass sich Sartane positiv auf Migräne auswirken können. Könntest Du die Quelle nennen, so dass ich Näheres darüber lesen kann.
Ich habe Anfang Juli wegen Angioödemen eine Umstellung von Ramipril auf Candesartan gemacht und hatte im Juli unglaubliche 8 (ACHT!!!) kopfschmerzfreie Tage und auch ansonsten von der Intensität her weniger Schmerzen.
In Folge der starken Hitze und des entsprechenden Blutdruckabfalls habe ich dann 10 Tage kein Sartan genommen und (zeitgleich) einen 6Tagesdauerkopfschmerzanfall bekommen.
Ich denke zwar was Kopfschmerzen angeht, dass man sicher 2-3 Monate vergehen lassen sollte um Muster zu identifizieren.
Aber träumen kann man ja doch.Also: Heraus mit Deinem Wissen (Bitte)
Herzliche Grüße
langeselend
Oh! Da habe ich nicht weit genug gescrollt.
Jetzt habe ich den Beitrag von Prof. Göbel oben erst gesehen.Aber wenn Du noch mehr diesbezüglich weisst, bitte schreib es.
Was Prof. Göbel schreibt verstehe ich so, dass ich meine Kardiologin um eine Umstellung auf Olmesartan bitten werde.
Ich selber finde zur Zeit im Netz nur eine Studie über Zusammenhänge von Migräne und Sartanen von 2006.
Falls jemand da noch mehr Informationen oder Literaturangaben hat, bitte an mich mailen!!
Lieber Langeselend,
die genaue Wirkweise der Sartane bezüglich Migräne ist noch nicht geklärt. Neuere Studien gibt es nicht, zumindest ist mir nichts bekannt.
Warum willst Du denn wechseln, wenn Dir Candesartan schon so gut geholfen hatte? 😉
Was allerdings nicht empfehlenswert ist, dass Du sie nach Belieben nimmst, dann wieder absetzt usw. Sartane nimmt man durchgehend, denn sie regulieren den Blutdruck. Sprich, sie senken ihn nicht weiter ab, wenn er schon niedrig ist. Daher können ja auch Patienten mit niedrigem Blutdruck Sartane einnehmen. Nimm sie regelmäßig ein, wie es Dir sicher der Kardiologe auch empfohlen hat und schlage zwei Fliegen mit einer Klappe. 🙂
Ich wünsche Dir weiter eine gute Wirkung und hoffe, dass Du Deinem Körper nun Regelmäßigkeit (was die Einnahme betrifft) gönnst. 😉
Liebe Grüße
BettinaHallo Bettina,
ich nehme jetzt seit zwei Monaten 40mg Micardis am Morgen und 50 mg Opipramol am Abend ein.
So wie es aussieht , läßt sich eine leichte Entspannung in der Migränehäufigkeit und Intensität am Kopfschmerzkalender ablesenFreu!!!!.
Nun war ich letzte Woche bei meiner Neurologin,( die übrigens ganz begeistert ist von dem Engagement der Schmerzklinik Kiel, sie liest regelmäßig im Headbook und hat mir auch dann das Micardis verschrieben, als ich sie darauf angesprochen habe, nachdem ich davon im Forum gelesen hatte, sie kannte es nicht), die meinte, ich solle regelmäßig ein EKG machen lasse, da sich das Sartan auf den Puls auswirkt.
Ist das so, muß ich jetzt regelmäßig ein EKG machen lassen?
Ich verspüre keinerlei Nebenwirkungen.LG
aboilLiebe Aboil,
wie schön, dass Du schon Wirkung spürst. 🙂 In Kiel empfiehlt man keine EKG-Kontrolle bei kardial gesunden Patienten, soweit mir das bekannt ist. Mir ist sie auch nicht empfohlen worden. Wenn Deine Ärztin die Kontrolle empfiehlt in Deinem Fall, hat sie sicher ihre guten Gründe dafür. Sonst sprich sie doch einfach nochmal darauf an.
Micardis ist sehr gut verträglich, die wenigsten haben Nebenwirkungen.
Liebe Grüße
Bettina -
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