Alternative Behandlungsmethoden bei Kopfschmerzen

Alternative Behandlungsmethoden bei Kopfschmerzen

Bromelain-POS wirksam gegen Migräne?

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  • Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Ulrike,

    beide Medikamente sind NSARs und wirken „ähnlich“. Die genauen Unterschiede musst Du Dir bitte von einem Arzt erklären lassen, auch die Dosierungen. Meiner „Schätzung“ nach dürften 500 mg Naproxen ca. 800 mg Ibuprofen in der Wirkstärke entsprechen. Bitte nachprüfen lassen von einem Arzt!

    Die Schmerzklinik empfiehlt im Fall der Wirkverstärung und -verlängerung die Einnahme von Naproxen, da die Halbweitszeit um ein Vielfaches über dem des Ibuprofen liegt. Wobei beide Medikamente nicht empohlen werden, um eine Migräneattacke initial zu bekämpfen!

    Liebe Grüße
    Bettina

    Ulrike
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 3315

    Liebe Bettina,

    heißt das, dass Du auch bei einer leichteren Attacke Triptan empfehlen würdest???
    Ich bin ja grad froh, wenn ich nur normale Schmerzmittel brauche. Bitte um Aufklärung. Danke!

    Lieber Gruß
    Ulrike

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Liebe Ulrike,

    ich glaube, dass nach wie vor eine Art „Denkfehler“ bei sehr vielen besteht. 😉 Die Triptane sind eine Fortentwicklung der normalen Schmerzmittel für die Migräniker! Es gilt nicht, sie zur vermeiden, ganz im Gegenteil. Triptane haben für den Migräniker nur Vorteile im Vergleich zu den herkömmlichen Schmerzmittel, da sie ganz gezielt und mit „wenig Kraft“ da wirken, wo sie wirken sollen. Oft besteht noch der Irrglaube, dass ein gut wirkendes Medikament schädlich und belastend für den Körper sein muss. Das ist aber nicht der Fall, denn mit einem gut und schnell wirkenden Medikament, in unserem Fall einem Triptan, ist die Sache schnell erledigt. 😉 Andere Schmerzmittel wirken meist nicht stark und lange und spezifisch genug, dämpfen weder Licht- und Lärmüberempfindlichkeit, noch die Übelkeit und nicht zuletzt bringen sie einen schneller in einen MÜK.

    Seit ich vor 8 Jahren mein erstes Triptan bekommen hatte, hatte ich nie mehr ein normales Schmermittel genommen und werde es auch nie mehr nehmen. Abgesehen von Naproxen, das ich selten mal bei ganz schweren und langen Attacken zur Unterstützung zusätzlich nehme.

    Bei leichten Attacken nehme ich übrigens überhaupt nichts. Wenn ich merke, dass es schlimmer wird, nehme ich das orale Triptan. Das reicht meist aus bei den Attacken, die sich schön langsam aufbauen.

    Dann gibt es die Attacken, die wie die Tsunamis kommen – ach, Sandy hat sich schon lange nicht mehr gemeldet 😉 – bei denen überlege ich nicht lange und spritze gleich. Oder ich versuche es noch mit einem Antiemetikum und oralem Triptan. Inzwischen habe ich es schon gut im Gefühl, wann ich was nehmen muss.

    Liebe Grüße
    Bettina

    regenbogen68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1747

    Liebe Ulrike,

    ich denke, der enorme Vorteil ist, dass Triptane direkt auf die Gefäße im Gehirn einwirken und NICHT auf den Magen gehen.
    Normale Schmerzmittel gehen auf den Magen und die Nieren, weil sie anders wirken. Regelmäßig (unter Beachtung der 10/20-Regel) Triptane zu nehmen, ist für den Körper des Migränikers eine viel geringere Belastung. So habe ich es von ärztlicher Seite erklärt bekommen.

    Aus diesem Grund gilt auch: Immer zuerst das Triptan (wenn nicht gerade ein Vomex auch hilft, würde ich sagen – bei ganz leichter Attacke oder eben am Abend)!

    Lieben Gruß, Regenbogen

    Ronja
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 970

    Also vom Gefühl und meiner subjektiven Erfahrung her habe ich den umgekehrten Eindruck: nämlich dass man mit den Triptanen schneller in den MÜK kommt als mit den NSAR.
    Leider habe ich mal wieder mein Kopfschmerzbuch von Herrn Professor Göbel verliehen, da steht das sicherlich ganz genau drin.

    Herzlich Ronja

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Das steht im Buch gar nicht so wirklich beschrieben. Da geht es eher um zugefügtes Coffein und die Gefahr von Kombinationspräparaten.

    Auch beim MÜK gibt es keine klaren Regeln, die für jeden Einzelnen gleich gelten, aber es gibt halt die Erfahrungswerte.

    Von allen Medikamenten, die erfolgreich die Kopfschmerzen bekämpfen können, kann man in den MÜK kommen, wenn man die 10er Regel nicht einhält. Manchen sind schon 6-8 Tage zu viel, andere „vertragen“ sogar 14 Tage.

    Auf jeden Fall schadet es dem Körper und den Organen, speziell auch dem Magen, mehr, wenn man NSARs zur Behandlung seiner Migräne einsetzt, als wenn man Triptane nimmt. Das ist eine Tatsache und wird in der Regel der behandelnde Arzt auch so weitergeben.

    Liebe Grüße
    Bettina

    lostway
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 753

    Hallo ihr Lieben,

    erstmal vorausgeschickt: ich bin heilfroh, dass es Triptane gibt und kann sie auch weitestgehend nebenwirkungsfrei einnehmen. Zumindest sind die spürbaren Nebenwirkungen im Gegensatz zur Migräneattacke ein Klacks.

    Aber: ich habe den subjektiven Eindruck, dass die Triptane die Attacke verlängern bzw. nach hinten verschieben. Dies wurde mir übrigens auch schon von verschiedenen Ärzten, auch in Kiel bestätigt. Auch habe ich seit ich Triptane nehme deutlich mehr Attacken, dies muss aber natürlich nicht ursächlich in Beziehung stehen (es geht ja um einen Zeitraum von vielen Jahren).
    Allerdings habe ich bei der vorletzten Attacke den Versuch gemacht, sie ohne Schmerzmittel durchzustehen und sie dauerte mindestens genauso lang. In Kiel wurde einem vermittelt, dass eine Attacke, die so überstanden wird, möglicherweise schneller beendet ist. Das hat bei mir auf jeden Fall nicht funktioniert.
    Solche „Studien“ sind allerdings immer schwierig weil zumindest bei meiner Migräne überhaupt nichts nach „Schema F“ abläuft.

    Ich wünsche euch allen einen migränefreien, sonnigen Tag
    LG
    Bettina

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Liebe Bettina,
    ja, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Allerdings hat es mir sehr geholfen,gleich zu Beginn eines Anfalls, zu meinem Triptan(Allegro) gleichzeitig eine MCP, und eine Naproxen zu nehmen. Das verlängert die Wirkdauer und eine Attacke ist schneller beendet.
    Ich halte dann hin und wieder, wenn es gut in meinen Terminplan passt, eine Attacke aus. Natürlich suche ich mir da nicht die Hammerattacke aus. Es fährt meinen Körper immer mal wieder runter, und ich meine es tut mir gut, so blöd sich das auch anhören mag.
    Lieber Gruß
    Sternchen

    lostway
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 753

    Seit ich hier im Forum den Tip mit dem zusätzlichen Naproxen bekam (Danke, Danke, Danke), wirken die Triptane bei mir auch besser und länger. Die Attacken dauern leider trotzdem meist 3-4 Tage.

    sternchen
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4964

    Hast Du denn ein lang wirkendes Triptan?
    und eine gute Prophylaxe? Sorry hab ich nicht im Kopf bzw. gelesen?

    regenbogen68
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1747

    Liebe Lostway-Bettina,

    Du schreibst „in Kiel wurde einem vermittelt, dass eine Attacke, die so überstanden wird, möglicherweise schneller beendet ist.“

    Ich denke, das ist ein Mißverständnis.
    Eine unbehandelte Attacke bedeutet, dass danach oft eine längere schmerzfreie Episode kommt. Schneller zu Ende ist sie ohne Medikamente nicht.

    Lieben Gruß, Regenbogen

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33383

    Es ist kein Missverständnis, was Lostway-Bettina da beschreibt. 😉 Aber es ist eine sehr komplizierte Sache. Durch die Triptaneinnahme verzögert sich der Abbau des Glutamats, das sich an den Synapsen staut. Je länger man die selbe Attacke behandelt, desto mehr staut sich an und desto länger dauert es, bis alles abgebaut ist.

    Auch bei einer unbehandelten Attacke staut sich Glutamat an den Synapsen, das ist ja eben die Eigenart des Migränikers, das Glutamat nicht in einer angemessenen Zeit abbauen zu können, aber es kann sich wohl nicht so viel und so lange stauen, wenn man das körpereigene Schmerzsystem selbst arbeiten lässt. Nur – wer will das schon? Die Schmerzen aushalten ist keine Alternative, daher muss man jonglieren mit der 10er Regel und schauen, was für einen selbst der optimale Weg ist.

    Liebe Grüße
    Bettina

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