Wie sind Berufstätigkeit und schwer verlaufende Migräne zu vereinbaren? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche Tipps könnt Ihr weitergeben?
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Reaktionen der Arbeitskollegen
Schlagwörter: Berufstätigkeit
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AutorBeiträge
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Liebe Jenny,
dieses Problem haben wohl einige unter uns; ich kann mich hier einreihen. Arbeiten ist nur noch von zu Hause aus möglich bei freier Zeiteinteilung. Wenn ich 2, 3 Tage nichts arbeiten kann, macht es auch nichts. 😉 Aber nur so geht es mir halbwegs gut und ich kann die 10-Tage-Regel einhalten.
Kannst Du wegen Deiner anderen Erkrankung nicht mehr arbeiten, oder nur vermindert?
Hier kann ich Dir eigentlich nur raten, eine Arbeit zu suchen, die Du von zu Hause aus erledigen kannst – ohne Termindruck! 😉 Alles, was wieder in Stress ausartet, wirst Du mit vermehrten Schmerzen büßen müssen.
Deinen Beitrag habe ich unter die schon vorhandenen Erfahrungsberichte gesetzt.
Liebe Grüße
BettinaLiebe Jenny,
kannst du genauer herausfinden, was jetzt anders ist als in der Berufstätigkeit?
Ich empfinde es im Beruf als sehr belastend und Migräne auslösend, dass ich nicht meinem eigenen Rhythmus folgen kann,
essen, wenn ich etwas essen muss (sonst Migräne) und ausruhen und Augen schließen, wenn das „dran“ ist usw. Im Beruf muss man ständig auf andere reagieren und sich nach den Impulsen von außen richten. Pausen sind nach Uhr, nicht nach Bedürfnis und oftmals sind die Pausen auch alles andere als ruhig und selbstbestimmt.
Und wenn man dann lernen könnte, auch unter diesen Anforderungen, also dieser Fremdbestimmung, bei sich selber zu bleiben, dann würde es vielleicht besser.I c h kriege das nicht hundertprozentig hin, aber bei mir lässt die Migräne auch im Urlaub nicht nach, so dass das vielleicht etwas anders ist. Aber mit hilft es, dass ich dann, wenn Feierabend ist, wenigstens nicht weiter pace sondern bewuust und konzentriert eine Stunde lang Pause mache, mit Entspannungstechniken und eisern und unverdrossen. Und erst danach kommt eine Art Feierabendprogramm.
Wichtig ist, dass man diese Pause genussvoll macht und nicht mit schlechtem Gewissen und dauernden Gedanken, was noch alles erledigt werden muss.Liebe Grüße
GiselaHallo,
ich bin seit August 2008 EU Rentner für drei Jahre und habe jetzt keinen Druck mehr, dass ich los muss zur Arbeit und dann einfach im Bett bleiben kann wenn ich Migräne habe. Aber an meiner Anfallshäufigkeit hat sich nich viel geändert. Dazu kommt noch, dass die EU Rente ja auch nicht allzu viel ist und mein Mann arbeitslos ist. Bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosigkeit sehr hoch und es ist einfach keine Arbeit zu bekommen für ihn. Ich habe ja immer noch gehofft, dass es vielleicht besser wird und ich nach drei Jahren wieder arbeiten kann, aber im Moment sieht es nicht so aus. Meine Arbeit im Landratsamt war ganz gut bezahlt und es fehlt halt an allen Ecken, dass heißt ich habe jetzt nicht viel weniger Sorgen als vorher.
Pamela
Liebe Pamela,
nun ist trotzdem wieder/noch Druck da durch die Arbeitslosigkeit Deines Mannes und die damit verbundenen finanziellen Sorgen. Wäre selbstständige Arbeit möglich für einen von Euch beiden? Vielleicht könntest Du einen € 400-Job finden und von zu Hause aus arbeiten?
Liebe Grüße
BettinaHallo,
ja ich kann ziemlich genau benennen, wo der Unterschied liegt.
1.): wenn ich in der Nacht oder des morgens mit Migräne aufwache, was ja auch jetzt passiert, weiß ich, dass ich nicht Funktionieren MUSS! Und schon ist die Attacke nicht mehr so schlimm.
2.) erlebe ich es wie Gisela, während der Berufstätigkeit, kann nicht unbedingt der eigene Rythmus gelebt werden
3.) ich bin an Taubheit grenzend schwerhörig und habe einen hochkommunikativen Beruf, das erfoRdert extreme Konzentration den ganzen Tag.
4.) ich bin sehr verbissen, wenn ich etwas anfange ziehe ich es bis zum bitteren Ende durch, ich kann einfach nicht nur ein bißchen machen.
5.) Nach der Arbeit ist vor der Arbeit, zu Hause warten Aufgaben und der nächste Tag muß vorbereitet werden.
6.) usw.usw.Wer kennt die ganzen Lasten nicht. Aber ich war immer der Meinung, dass ich gut mit mir umgegangen bin, da ich trotz all dem meine täglichen Entspannungsübungen, Sport, eine gut Einstellung überhaupt und ein allgemein geregeltes Leben führe.
An Gisela;
im Urlaub habe ich auch immer, gerade zu Beginn mit heftiger Migräne zu tun. Aber auch hier gilt ja, den Urlaub will man ja nicht einfach verstreichen lassen, sondern jeden Tag etwas anderes erleben.
Hier kommt ja auch die Rythmusumstellung dazu.Wie gesagt, ich dachte ich gehe gut mit mir um, und diese häufigen Schmerztage gehören genau wie meine Nase zu mir.
Die ausbleibende Migräne überrascht mich unglaublich. Nicht das jemand auf die Idee kommt, ich würde sie vermissen!!!!
Aber das zeigt doch eigentlich, wie sehr wir in unserem Stress gefangen sind, ihn gar ncht mehr WAHRNEHMEN!Ich für mich muß mir nur noch darüber klar werden, wie ich weiter damit umgehe.
Ich habe eine Auszeit bis Juli geplant, sollte die Migräne weiter so rar sein, sollte ich darüber nachdenken eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen?????So der Gedanke meines Mannes, der sich auch sehr über meine Besserung freut.
Liebe Grüße
JennyHallo, Jenny
ich glaube das genau ist der Punkt: Wie kann ich lernen, den Stress wahrzunehmen, BEVOR er so zulangt, dass der Körper nur noch mit Migräne für Auszeiten sorgen kann.
Auf der einen Seite empfinde ich dieses intensive Leben (so wie du es auch schilderst) als extrem spannend und interessant und lebendig. Ich möchte nichts davon missen.
Auf der anderen Seite neigen wir eben dazu, selbst im Urlaub zu überpacen. Weil alles so interessant ist und wir so neugierig sind.Ein Leben unter Hardcore-Schongang zwischen Sofa und Bett, kein Fernsehen, keine Bücher, keine Musik,
nichts was die Sinne reizt,
nichts, womit wir uns unter Umständen körperlich überanstrengen könnten . . .
du lieber Himmel, was für ein Dasein! ! ! ! ! ! !Nein .
Ich übe seit geraumer Zeit das, was als „Achtsamkeit“ kursiert. Ich übe täglich 45 Minuten lang.
Es ist nicht einfach Entspannung, sondern es ist ein Training in Sachen Wahrnehmung.
Geht von bewusster Sinneswahrnehmung über die Wahrnehmung des eigenen Körpers ( „bodyscan“ in Neudeutsch), und hin zur Wahrnehmung der Gedanken, wie sie kommen und wie sie sich anfühlen und wie sie wieder verschwinden.
Das wird angeboten unter Achtsamkeitsmeditation,
gibt es aber auch als Technik „Pendeln“ in der Verhaltenspsychologie.Und es tut richtig gut. Besonders, wenn es beim gedanklichen Durchwandern des Körpers vom Kopf weg und ganz intensiv in die Füße und in den Bauch geht, merke ich richtig, wie der Kopf „aufatmet“.
(Unter http://www.mentalmed.de/blog/ gibt es einen Downloadmanager, wo der Trainer eine mp3 Datei eingestellt hat mit einem bodyscan)Problem ist eben unter der Berufstätigkeit nur, dass man nicht immer den Körpersignalen, die man dann eben bewusst wahrnimmt, gehorchen kann. Wenn der Körper sagt: „Hallo, jetzt ist Augen zu angesagt“, dann geht das eben meistens nicht. (Und der Gang zum Klo dauert nicht lang genug).
Ob Erwerbsminderungrente da hilft, weiß ich nicht.
Es wird wahrscheinlich nicht viel bringen, solange du noch immer jede freie Minute so innig auskostest, wie wir das eben so tun.Vielleicht nützt dir dieser Hinweis ein bisschen.
Liebe Grüße
vonGisela
Hallo Bettina,
mein Mann war vorher selbständig und musste den Laden schließen, da hier wegen der hohen Arbeitslosigkeit (26%) die Kaufkraft extrem niedrig ist. Und um die 400 Euro Jobs schlagen sich schon die Arbeitslosen da habe ich überhaupt keine Chance irgenwas zu bekommen. Wir bekommen etwas Hartz IV dazu, aber da wir den Hauskredit auch noch an der Backe haben ist alles ziemlicher Mist. Das Haus zu vekaufen, geht auch nicht, in dieser Gegend kauft keiner ein Haus, nicht mal mit Sibirenzuschlag. Da müssen wir halt durch, außerdem hat mein Mann auch Migräne, zwar nicht so häufig wie ich, aber eben auch paarmal im Monat, hinzu kommt noch Schlafapenoe.
Viele Grüße
PamelaBeitrag von Littlescare:
Hi, ich bin neu hier – und habe auch Migräne 😉 Trigger ist bei mir der Stress im Büro, aber keine Chance, diesen irgendwie zu vermeiden…
Beitrag von Monika (oeco):
Hallo Littlescare, Streß zu vermeiden ist sicher nicht wirklich möglich. aber wie sieht es denn mit dem reduzieren aus? Vieleicht mal schauen, ob man 7 frau etwas umorganisieren kann? Meist hilft das doch auch schon ein wenig… 🙂
Hi,
ich denke hierin passt meine Frage am besten…Ich bin ja demnächst das allererste mal in Kiel. Blöderweise fällt meine Rückkehr (soweit man mich dann lässt) zusammen mit so ziemlich der stressigsten Situation, der ich mich in meinem Beruf auseinandersetzen kann: einer Zollprüfung. Ich habe versucht, den Termin zu verschieben – allerdings erfolglos 🙁
Nun beschäftigt mich gerade, daß ich dann nach 2 Wochen Kiel direkt wieder bei mindestens 150% mit 12-14 Stunden Arbeit / Tag einsteigen darf – wahrscheinlich auf 3-4 Wochen… Auch als Optimist sehe ich mich jetzt schon wieder mit Migräne flachliegen.
Ich habe Dienstag noch einen Termin bei meinem Hausarzt und werde ihm dieses Problem schildern. Auch werde ich dieses Thema in Kiel anschneiden, denn ich wil nicht, daß all das, was mir Kiel bringt, durch diesen Stress gleich wieder verloren geht.
War jemand von euch in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr die gelöst?
Denn: auch wenn ich keine richtige Vertretung habe, unersetzlich bin ich auch nicht und meine primäres Ziel ist, meine Migräne nicht mehr mein Leben diktieren zu lassen.
Gruss,
Little.Hallo Little-Scare,
ich bin im Dezember in Kiel entlassen worden und habe mir auch schon vorher den Kopf gemacht, was dann?
Ich habe das Thema angesprochen und man sagte mir, dass man im Arztbrief empfehlen würde, dass der Patient noch ein wenig zu hause bleibt.
Ich habe mich auch daran gehalten und ich habe in Kiel auch eine andere Einstellung bekommen: ich muss mich selber schützen. Ich gebe zu, es ist nicht einfach seine Einstellung zu ändern, aber in langsamen Trippelschritten kommt man schon vorwärts. Ich habe momentan eine ziemlich heftige
Phase und habe es tatsächlich geschafft, mich krank schreiben zu lassen, weil ich Kiel in den Ohren hatte und mir dort bewusst geworden ist, was ich mir antue.Ich habe auch keine Vertretung, aber das ist die Entscheidung meines Arbeitgebers! Meine Entscheidung nach Kiel ist, an mich zu denken.
Ich kann nur sagen, dass ich seit Kiel anders denke und weiss, dass sehr sehr viel von meinem eigenen Verhalten abhängt.
Sie sind wirklich super dort.Melde Dich, wie es Dir dort ergangen ist und ob Du dann nicht auch einige andere Gedanken im Kopf hast…:-)
LG und eine erfolgreiche Zeit in Kiel
ElviraHi,
durch das Burn-Out meines Freundes habe ich in der letzten Zeit schmerzlich gelernt, daß die eigene Gesundheit immer an erster Stelle stehen soll. Immerhin ist das schlimmste, was ich verlieren kann, meine Gesundheit. Mein Arzt hat mich vor einigen Wochen auch eiskalt damit konfrontiert, daß ich mich auf ein Burn-Out einstellen kann, wenn ich so weitermache wie bisher. Das war heftig zu hören, hat mir aber ziemlich die Augen geöffnet.
Ich werde das ganze Thema, wie gesagt, in Kiel ansprechen und auch bei meinem Hausarzt der ja meine ganze Leidensgeschichte kennt.
Einen Kopf mache ich mir nicht wirklich, auch wenn mir mein Job Spaß macht. Es ist für mich ganz klar, daß es für mich sicherlich nicht gut ist, direkt nach einer Migräne-Therapie wieder mit 12-14 Stunden Arbeit einzusteigen. Mein Arbeitgeber wird wohl lernen müssen mit der neuen Little umgehen zu müssen. Mein Chef meinte doch ernsthaft, ich würde doch sicherlich auch in Kiel erreichbar sein – das habe ich ihm erst mal deutlich ausgeredet. Wie gesagt, die Firma sieht mich gerne als unersetzlich an, ich mich aber nicht.
Unersetzlich bin ich nur für meine family.
Inzwischen freue ich mich richtig auf Kiel und bin gespannt, was mich dort erwartet.
Andere Gedanken habe ich übrigens schon im Kopf: ich freu mich auf den Osterspaziergang mit meinem Freund morgen, die Zeit, wenn auch er wieder aus der Klinik ist und auf unseren ersten kleinen Urlaub auf Amrum. Habe gerade schon nach Ferienwohnungen gesucht 😉
Gruss,
Little. -
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