Botox (Botulinumtoxin)

Botox (Botulinumtoxin)

Botox chronische Migräne, was kann man erwarten?

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  • Toby
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Guten Morgen liebe Mitglieder,
    man liest im Internet sehr viel verschiedene Angaben darüber was man letztendlich von einer Behandlung mit Botox bei chronischer Migräne erwarten kann. Was sind eure Erfahrungen? Um wie viele Tage gingen eure Attacken durchschnittlich zurück im Monat?
    Ich leide seit einigen Jahren an einer sich stetig verschlechternden Migräne mit Aura. Mittlerweile bin ich bei 15 bis 17 Tagen im Monat angekommen bei einer Schmerzstärke bis VAS 8 auf der Analogskala.
    Ich hatte vor 7 Wochen meine zweite Behandlung. Nach der ersten Behandlung verspürte ich überhaupt keinen positiven Effekt. Nun nach meiner zweiten Behandlung bessern sich langsam die Beschwerden. Ich hatte im letzten Monat 10 Tage mit Migräne. Auch die Intensität war leichtgradig weniger. Kann man erwarten das sich dieser Fortschritt jetzt so weiter entwickelt oder bleibt es bei der jetzigen Verbesserung?
    Hat man langfristig auch die Chance wieder ohne Botox in einen Rhythmus zu kommen mit weniger Tagen an Migränen? Ich meine damit ob eine chronische Migräne auch reversibel ist?
    Mir wurde das Botox auch in den Kiefer gespritzt was ich überhaupt nicht verstehen kann. Ich leide zwar unter Bruxismus, aber jetzt nach dem Botox im Kiefer habe ich erhebliche schmerzen an den Gelenken und meine Bisskraft hat erheblich nachgelassen. Auch habe ich subjektiv gefühlt Schwierigkeiten beim kauen.
    Ich bin mit einem GdB von 90 schwerbehindert wobei ein Einzel GdB von 40 auf die chronische Migräne entfällt.

    Über persönliche Erfahrungen würde ich mich freuen.

    guthase
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 18

    Hallo Toby,

    so wie ich es in der Literatur verstehe und auch erlebe, sollte man keine großen Wunder von Botox erwarten. Ich kann aus meiner Erfahrung berichten, dass die Schmerzintensität abnimmt. Signifikant weniger Schmerztage habe ich nicht. Allerdings bin ich, durch andere Prophylaxen, in eine episodische Migräne gerutscht.
    Ich weiß, das hört sich jetzt nicht so toll an, aber jeder Verlauf ist anders und du bist – zumindest letzten Monat – auf 10 Tage runter. Das ist doch mega 🙂 Übrigens bekomme ich auch Injektionen in den Kiefer, da meine Muskulatur dort stark ausgeprägt ist. Ich merke davon allerdings nichts.

    LG
    Nadine

    Bettina Frank
    Administrator
    Beitragsanzahl: 33377

    Hallo Toby und herzlich willkommen im Headbook. 🙂

    man liest im Internet sehr viel verschiedene Angaben darüber was man letztendlich von einer Behandlung mit Botox bei chronischer Migräne erwarten kann. Was sind eure Erfahrungen?

    Hast Du hier in der Gruppe oben in der Leiste schon mal auf „Forum“ geklickt? Da öffnen sich alle Foren dieser Gruppe mit sehr vielen Erfahrungsberichten.

    Botox kann die Migräneattacken leichter verlaufen lassen, manche haben auch einen Rückgang in der Frequenz. Anderen wiederum hilft es nicht, so wie das bei allen anderen Prophylaxen auch individuell unterschiedlich ist.

    Mir wurde das Botox auch in den Kiefer gespritzt was ich überhaupt nicht verstehen kann.

    Es ist sogar sehr gut, wenn in die Kaumuskulatur auch gespritzt wird. Diese hängt zusammen mit der Schläfenmuskulatur und somit wird dieser Bereich umfänglich behandelt. Sollte ein bisschen zu viel gespritzt worden sein, sprich das einfach beim nächsten Mal an. Das kann man ja variieren, wie es einem persönlich gut tut.

    Insgesamt hast Du doch einen guten Effekt durch Botox, Du scheinst mir aber nicht zufrieden zu sein. 😉 Weitere Zyklen können den Effekt sogar noch verbessern, daher bleib da einfach mal dran.

    Hat man langfristig auch die Chance wieder ohne Botox in einen Rhythmus zu kommen mit weniger Tagen an Migränen? Ich meine damit ob eine chronische Migräne auch reversibel ist?

    Das wäre theoretisch möglich, aber nicht nach nur einer Behandlung.

    Liebe Grüße
    Bettina

    Lexa
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 4

    Hallo Toby! Ich bekomme seit 8 Jahren alle drei Monate Botox gespritzt. Ein paar Tage nach den Injektionen sehe ich sehr müde aus – die Stirn zieht irgendwie runter. Sonst merk ich nichts. Meine Anfallhäufigkeit hat sich von 15-18 Tage auf 4-8 eingependelt. Das ist sehr unterschiedlich. Auf lange Sicht aber gleichbleibend. Bereits nach der ersten Behandlung gingen die Anfälle stark zurück. LG Alexandra

    heika
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 6950

    Hallo Toby,

    die Kiefermuskeln sind die stärksten Muskeln im Körper überhaupt und gerade bei einer hohen Migränehäufigkeit oft stark angespannt. Unsere gesamte Gesichts- und Nackenmuskulatur weist in der Regel bei Kopfschmerzen einen höheren Spannungsgrad auf. Dies ist eine normale Reaktion auf Schmerzen.

    Es macht also sehr viel Sinn, alle diese Muskeln miteinzubeziehen.
    Ich wurde damals gleich beim ersten Mal darauf aufmerksam gemacht, dass es zu einem Schwächegefühl der Kaumuskulatur kommen kann, und diese Info war sehr hilfreich. Das genüssliche Knabbern von Rohkost wurde nämlich recht mühsam. 😉 Doch dieser Effekt lässt ja mit abnehmender Wirkung wieder nach und wie Bettina schon geschrieben hat, kann man an manchen Stellen bei der nächsten Behandlung weniger spritzen lassen, wenn es dich allzusehr stört.

    Die Begriffe „chronische Migräne“ und „episodische Migräne“ sind eine reine Definitionssache in Bezug auf die Schmerztage. Wenn man an mindestens drei Monaten hintereinander mindestens 15 Kopfschmerztage hat und davon mindestens 8 mit Migräne, spricht man von einer chronischen Migräne. Wird das wieder weniger, ist man wieder im episodischen Bereich, die Grenze ist also fließend und ein episodischer Verlauf jederzeit möglich. Mit 10 Schmerztagen pro Monat bist du bereits auf dem besten Weg.

    Lieber Gruß
    Heika

    Lieber Gruß
    Heika

    Toby
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2

    Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen in dieser doch recht kurzen Zeit. Es klingt jedenfalls ermutigend das viele von euch positive Erfahrungen gemacht haben. Ich war mir einfach unsicher wie es nun weiter geht. Aber wahrscheinlich weiß man das nie weil jeder Mensch letztendlich individuell reagiert. Etwas skeptisch haben mich einige Angaben im Internet über Studien gemacht aus denen hervorging das sich die Migräne unter Botox durchschnittlich nur unwesentlich bessern würde (Wenn überhaupt 1-2 Tage im Monat). Auch weil ich nach meiner ersten Behandlung noch überhaupt keine Besserung verspürt hatte. Umso verwunderter bin ich gewesen nach dem dann beim zweiten Mal eine Besserung von über 5 Tagen zu verzeichnen war. Dies hat mich dann doch stark verwundert.

    Jasmin
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 761

    Hallo Toby,
    ich habe ebenfalls wegen chron. Migräne ca. 2 Jahre Botox bekommen. Die Wirkung war nach dem dritten Mal erst richtig gut, die Schmerztage mind. um die Hälfte weniger und zudem weniger stark. Das hat dann bei mir persönlich nach fast 2 Jahren leider nachgelassen und ich bin auf Antikörperspritzen umgestiegen.

    Es ist wie bei allen Prophylaxen immer ein Ausprobieren und die grob veröffentlichten Studienergebnisse geben oft „nur“ den Durchschnittserfolg wieder, wobei dann eben einige gar nicht und einige sehr gut profitieren, zusammen kommt man dann wohl auf wenige Tage Besserung. Von daher besteht berechtigter Grund zur Hoffnung für dich, denn bei dir sieht es doch so aus, als reagierst du, genauso war der Verlauf bei mir. Spritzen in den Kiefer habe ich allerdings nie bekommen, da kann ich nichts zu sagen.

    Viel Erfolg weiterhin,
    Jasmin

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