Primäre Kopfschmerzen treten typischerweise in der Regel über viele Jahre des Lebens auf. Sie können sogar die gesamte Lebensspanne umfassen. Daher ist die Sicherheit und Verträglichkeit der verwendeten Akutmedikamente von großer Bedeutung. In früheren Jahren gab es tatsächlich eine Reihe von Schmerzmitteln, die bei regelmäßiger und häufiger Einnahme zu Organschädigungen führten. Bekannt dafür ist zum Beispiel die Phenacetin-Niere. Aber auch Magen- und Leberschädigungen traten bei übermäßiger Einnahme auf.
Erfreulicherweise hat die Wissenschaft in den letzten Jahren eine deutliche Verbesserung der Versorgung mit Medikamenten zur Akuttherapie von Kopfschmerzen erzielen können. Dies trifft insbesondere für die Migräne zu. Die Anwendung von Triptanen bei der Migräne führt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht zu einem erhöhten Risiko für Organschädigungen. Auch die Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch mit nur einem geringen Risiko für strukturelle Läsionen verbunden. Bei hohen Attackenfrequenzen mit regelmäßiger Einnahme, insbesondere bei mehrmals täglicher Einnahme, ist jedoch eine kontinuierliche Anwendung nicht möglich. Dies ist auch der Grund, warum eine intensive Vorbeugung erforderlich ist. Ansonsten könnte man ja bedenkenlos jeden Kopfschmerz oder jeden sonstigen Schmerz mit einem Schmerzmittel „betäuben“. Dies ist nicht möglich. Im Gegenteil würde dieses zu einer Verstärkung der Schmerzempfindlichkeit und dann in der Folge auch zu mehr Schmerzen führen. Schließlich würde dies wiederum zu einer erhöhten Schmerzmitteleinnahme führen und dann würden auch Organstörungen schnell die Folge sein.